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SKULL 3: Die Würfel fallen. Stefan BurbanЧитать онлайн книгу.

SKULL 3: Die Würfel fallen - Stefan Burban


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»Das 117. wird in drei Stunden abmarschbereit sein.«

      »Ich habe nichts anderes erwartet«, entgegnete Lassiter. »Wir sehen uns am Raumhafen.« Die Verbindung wurde mit einem Klicken ohne weiteres Wort gekappt.

      Carl richtete sich auf und streckte seine verkrampften Muskeln. Nach dem, was er gerade gehört hatte, besaß die bevorstehende Operation alle Merkmale, um in einer Katastrophe zu enden. Von Condor war nicht mehr viel übrig, nachdem das Konsortium dort gewütet hatte. Er hoffte, dass es Beltaran anders ergehen würde.

      Seine Frau Eileen regte sich schlaftrunken unter der Bettdecke. »Was ist denn los, Schatz?«, fragte sie.

      »Es tut mir leid, Liebes«, gab er zurück. »Ich muss los. Das Königreich scheint entschlossen zu sein, sich selbst den Krieg zu erklären.«

       7

      Als Dexter den Steuerbordbeiboothangar der Normandy erreichte, wurde er zu seiner Überraschung bereits erwartet.

      Dass Oscar Sorenson ihn verabschieden wollte, war keine große Überraschung, die Gesellschaft, in der er sich befand, schon.

      Melanie St. John, Clayton Redburn, Wolfgang Koch sowie Lincoln Dunlow standen neben ihm. Sie alle trugen Zivilkleidung und hatten sich einen Seesack mit einigen wenigen Habseligkeiten über die Schulter geschwungen.

      Dexters Schritte wurden etwas langsamer, als er das Quintett betrachtete. Sie alle hatten sich vor einem kleinen, sprungfähigen Beiboot eingefunden. Eine kleine Gruppe von Matrosen war gerade dabei, das Vehikel von allen Markierungen zu befreien, die auf die Skulls hindeuteten.

      Oscar baute sich vor Dexter auf und zwang ihn auf diese Weise anzuhalten. Dieser runzelte die Stirn. »Was soll das werden?«, fragte er leichthin.

      »Wenn du gehst, dann nicht alleine«, informierte ihn sein kommandierender Offizier.

      Dexters Blick zuckte in Richtung seiner vier Kameraden, schließlich wieder zurück zu Sorenson. Er schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall!«

      Sorensons Miene verzog sich verärgert. »Sei doch vernünftig. Du wirst ihre Hilfe brauchen.« Der Admiral deutete mit dem Daumen hinter sich. »St. John ist eine hervorragende Analystin, Koch ein erfahrener Scharfschütze, Redburn hat einen wachen Verstand und Dunlow war bei einem condorianischen Eliteregiment.«

      »Das bin ich immer noch«, warf Dunlow beleidigt ein.

      Oscar ignorierte ihn. »Du wirst ihre Hilfe auf Beltaran brauchen. Vor allem, wenn es stimmt, was du vermutest, und deine Heimatwelt sowie der Tod deines Vaters irgendwie mit dieser ganzen Sache zusammenhängen. Du wirst ihre Anwesenheit noch zu schätzen wissen.«

      Abermals schüttelte Dexter den Kopf. »Allein bin ich schneller und flexibler. Außerdem möchte ich nicht für ein Leben außer meinem eigenen verantwortlich sein.«

      Oscar schnaubte. »Das ist doch Unsinn …«

      »Meine Entscheidung steht«, fiel ihm Dexter unwirsch ins Wort. »Ich gehe auf jeden Fall allein.« Als er die Mimik seines Freundes sah, wurde Dexters Stimme etwas sanfter. »Versteh doch, ich weiß nicht, wie ich zu Hause empfangen werde. Es kann gut sein, dass mein Bruder mich verhaften lässt, sobald ich einen Fuß auf beltaranischen Boden setze, und mich als Zeichen des guten Willens ans Königreich ausliefert.«

      Oscar neigte zweifelnd leicht den Kopf zur Seite. »Das glaubst du doch selbst nicht.«

      »Vielleicht hat er gar keine andere Wahl. Und in diesem Fall ist es besser, wenn niemand in meiner Nähe ist, wenn das passiert.«

      Oscar straffte seine Gestalt. »Du warst in deiner Wortwahl überaus deutlich. Und ich werde genauso deutlich sein: Du verlässt die Normandy entweder mit diesen vieren oder gar nicht!«

      Dexter zögerte. Ärger kochte in ihm hoch. Er schätzte es nicht, wenn man ihm auf diese Weise die Pistole auf die Brust setzte. Er musterte Oscar eine ganze Weile. St. John, Koch, Redburn und Dunlow warteten angespannt und wechselten unbehagliche Blicke. Schließlich seufzte er. Dexter kannte Oscar lange genug, um zu wissen, wenn er auf verlorenem Posten kämpfte. Er nickte ergeben.

      Oscar lächelte erleichtert. Er wandte sich um. Der Chef der Deckcrew stieg von einem Gerüst und nickte.

      »Das Beiboot ist fertig«, meinte Oscar. »Ihr könnt sofort los.«

      »Dann mal alle an Bord«, forderte Dexter seine neu gewonnenen Begleiter auf.

      Sie stiegen nacheinander die Rampe hinauf. Dexter ging als Letzter. Er wandte sich noch einmal um und drückte fest Oscars dargebotene Hand. Dexter versuchte, dessen düsteren Gesichtsausdruck zu ignorieren. Der Admiral wirkte, als würde er erwarten, keinen von ihnen je wiederzusehen. Dexter war fest entschlossen, dies zu vermeiden. Er würde zurückkehren. Und dann hatte er hoffentlich ein paar Antworten im Gepäck: über Beltaran, seinen Bruder Miles und vor allem ihren Vater.

      Er löste sich vom Admiral, stieg die restliche Rampe hinauf und bestieg das Beiboot. Hinter ihm wurde die Rampe eingezogen und die Luke verriegelt. Dunlow saß bereits auf dem Pilotensitz. Koch hatte sich auf den Sitz des Kopiloten gezwängt.

      Das Beiboot hob vom Deck ab. Durch das kleine Frontfenster konnte man sehen, wie das Hangarkraftfeld aktiviert wurde und sich die Tore öffneten. Dunlow steuerte das kleine Vehikel geschickt hinaus ins All und beschleunigte zusehends.

      »Ein Kurs wäre jetzt nicht schlecht«, meinte er leichthin. »Wo soll’s hingehen?«

      Alle Augen richteten sich auf Dexter. Dieser hatte sich darüber bereits den Kopf zerbrochen. Und es gab nur einen Ort, wo sie eine illegale Passage auf einen königlichen Planeten so ohne Weiteres bekommen konnten. »Selmondayek«, erklärte er. »Bringen Sie uns nach Selmondayek.«

       8

      Alle vier Planeten des Aldas-Systems waren unbewohnbar. Aldas I verfügte über gar keine, Aldas II über eine giftige Atmosphäre. Der dritte und vierte Planet waren beide lediglich im All treibende Felsbrocken ohne nennenswerten Nutzen. Nur der zweite Mond von Aldas II war interessant. Dort existierte eine Q-12-Mine. Ohne das wichtige und seltene Mineral wären interstellare Reisen unmöglich.

      Darüber hinaus gehörte das Aldas-System zur Grafschaft Rayat. Das war insofern interessant, als die Grafschaften Rayat und Onbele gemeinsam das Konsortium als Privatarmee angeheuert hatten. Die beiden Grafschaften besaßen irgendeine Verbindung zum Zirkel. So viel stand fest. Aus ebendiesen Gründen hatten sich Lennox Christian und Alejandro Barrera den Mond für den Beginn ihrer Operation ausgesucht.

      Das System wimmelte vor Konsortiums-Soldaten. Und im Gegenzug gab es so gut wie keine königliche Präsenz. Keiner der beiden Marines verspürte auch nur die geringste Lust, mit ihren ehemaligen Kameraden aneinanderzugeraten. Einigen Heinis vom Konsortium die Schädel einzuschlagen, dagegen hatten sie nichts einzuwenden.

      Es gab noch einen weiteren Grund, hier den Anfang zu machen. Wie sie wussten, befand sich die Asylum nur wenige Sprünge entfernt. Wer auch immer die Fäden zog, würde es sich nicht verkneifen können, die beiden Skull-Soldaten in das Gefängnis zu verfrachten, das der Zirkel offenbar als privaten Spielplatz betrachtete. Man würde sie dorthin bringen, mit dem erklärten Ziel, sie zu brechen.

      Lennox verzog zynisch die Miene. Wenn die Kerle dachten, das würde einfach werden, dann hatten sie es noch nie mit royalen Marines zu tun gehabt.

      Barrera führte langsam mit seiner rechten kybernetischen Hand das kleine Schnapsglas zum Mund und stürzte den Inhalt in einem Zug hinunter. Das Gesöff hätte man auch gut als Raketentreibstoff verkaufen können. Es brannte sich regelrecht den Weg durch die Eingeweide. Trotzdem verzog Barrera keinen Gesichtsmuskel, was Lennox


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