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Glühende Rache | Erotische Geschichte. Victoria GrahamЧитать онлайн книгу.

Glühende Rache | Erotische Geschichte - Victoria Graham


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      Glühende Rache | Erotische Geschichte

      von Victoria Graham

      Victoria Graham ist Anfang dreißig und von Beruf Sozialpädagogin. Sie erlebt ihre Umwelt intensiv und fantasievoll. Vor einigen Jahren entdeckte sie ihre Liebe zum Schreiben. Verschiedene Verlage veröffentlichten seither ihre Fantasieromane und Kurzgeschichten. Doch ihre wirkliche Liebe gilt der überraschenden Erotik im Alltag.

      Lektorat: Marie Gerlich

      Originalausgabe

      © 2020 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: 12521104 @ istock.com

      Umschlaggestaltung: Matthias Heubach

      ISBN 9783862778300

      www.blue-panther-books.de

       Glühende Rache von Victoria Graham

      Am Nachmittag durch Kairo zu fahren, glich dem berühmten Tanz mit dem Teufel. Durchgeschwitzt, durstig und fertig von der Hitze, dem Gestank, dem ständigen Gehupe und dem Gefluche der Fahrer, blickte ich apathisch aus dem Fenster. Wieder standen wir im Stau. Ich fragte mich, wie die Leute das tagtäglich aushielten. Man musste schon hier aufgewachsen sein, um dem Chaos etwas abgewinnen zu können.

      Ich hatte London und dem ständigen Nebel, der die Klamotten klamm und die Psyche depressiv machte, für ein paar Tage entfliehen wollen. Von Kairo mit seinen bedeutenden Hinterlassenschaften träumte ich schon lange. Rund fünfzehn Millionen Menschen lebten im Großraum der Stadt und ihr Lifestyle bedeutete einen Kulturschock für mich.

      Das ägyptische Museum war ein erstes Highlight. Heute machte ich mich schon am frühen Morgen auf, um es zu besuchen. Stunden verbrachte ich zwischen verstaubten Sarkophagen und dem Schatz des Tutanchamun, bis mir die Knochen schmerzten und mein Kopf fast zersprang. Ich trank eindeutig zu wenig in dieser schwülen Hitze und dem Smog.

      Ein altes Taxi brachte mich nun zurück in mein kleines Hotel am Rande des Stadtteils Giza. Neben mir kam ein Mercedes zum Stehen. Ich blickte gelangweilt zum Fahrer. Am Lenkrad saß eine Frau in Burka. So schwarz wie ihr Wagen. Eben begann ich über Sinn und Unsinn eines solchen Martyriums der Frau im Islam zu philosophieren, da drehte dieses Wesen den Kopf und sah mich an. Diese Augen! Schwarz und unergründlich. Kalt und gleichzeitig voller Glut. Erotik pur, wenn Augen erotisch sein konnten. Gleichzeitig schickte sie mir durch den 20 x 5 Zentimeter großen Schlitz ihre Verachtung gegen die ganze Welt entgegen. Lange und herausfordernd sah sie mich an. Ihr Blick ging tief in mein Herz. Sofort verliebte ich mich in diese mit Kohol geschminkten Augen. Ich musste diese Frau kennenlernen! Gleichzeitig wurde mir schmerzlich die Unmöglichkeit meines Sehnens bewusst. Ach, würde der Stau doch nie enden. Die Frau wusste genau um die Wirkung ihrer Sehwerkzeuge. Ich war mir sicher, dass sie die Burka nicht aus Tradition oder Glaubensgründen trug. Und unter dem schwarzen Zelt verbarg sie sicher einen wohlgeformten Körper. Nein, sie trug die Burka, um sich geheimnisvoller zu machen. Mit ihrem unwiderstehlichen Blick brachte sie die Männer um den Verstand. Auch mich.

      Dann war der kurze Augenblick auch schon vorbei.

      Unter großem Hupkonzert setzte sich der blecherne Pulk wieder in Bewegung. Ein letztes Mal blitzten ihre Augen mich an. Ich glaubte, sie verächtlich lachen zu hören. Dann wandte sie ihren Kopf nach vorn und verschwand in einem Nebel aus Abgasen.

      Auch in Ägypten geschehen noch Zeichen und Wunder. Nach ungefähr drei Stunden hielten wir endlich vor meinem Hotel. Ich ging nach oben, duschte und fiel erschöpft auf mein Bett. Ruhe fand ich kaum. Ständig musste ich an diese Augen denken. Ich bin nicht mit einem fotografischen Gedächtnis gesegnet, aber der Sehschlitz der Frau hatte sich tief in mein Hirn eingebrannt. Als dann auch noch ein Moskito einen Landeplatz auf meinem Körper suchte, war es mit der Ruhe gänzlich vorbei. Mühsam erhob ich mich und beschloss, etwas essen zu gehen. Einige Querstraßen weiter kannte ich eine billige Einheimischenkneipe. Das Falafel widerte mich langsam an. Aber als Alternative gab es nur Huhn. Und ich konnte auch keine Hühner mehr sehen. Weder im Stall noch auf dem Teller. Auf dem Heimweg hefteten sich zwei Ägypter an meine Fersen. Ich wusste nicht warum, aber die Kerle machten mich nervös. Das waren keine der üblichen Beutelabschneider. Unbewusst beschleunigte ich meine Schritte. Die Subjekte blieben dicht auf. Plötzlich öffnete sich die Tür eines Wagens. Ich wurde von einem der Männer hineingestoßen und von ihnen auf der Rückbank eingeklemmt. Ich war zu überrascht, um mich zu wehren.

      »Dir nichts geschehen. Du nur ruhig.«

      »Wo bringt ihr Schweine mich hin?«, schrie ich, von Angst erfüllt.

      »Du ruhig. Fahren zu Imamin.« Sie hielten mich fest, ließen mich aber schreien. Irgendwann gab ich jeglichen Widerstand auf. Was wollten sie von einem Pauschaltouristen? Zum Ausrauben gab es nichts und das hätten sie einfacher haben können. Lösegeld war auch nicht zu erwarten. Warum also?

      Angst kroch in mir hoch und ich transpirierte Schweiß und Blut. Vielleicht war die Entführung politisch motiviert? Im Fernsehen hörte man schließlich nichts anderes – die bösen Araber!

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