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Boston Bad Boys (Sammelband). Holly SummerЧитать онлайн книгу.

Boston Bad Boys (Sammelband) - Holly Summer


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kleinen Nissans, während ich durch die Stadt nach Hause fahre. Ich bin immer noch völlig durcheinander und kann nicht glauben, was Jay mir vorgeschlagen hat. Gott, ich war wie vor den Kopf gestoßen. Aber sein liebevolles Lächeln und seine Finger, die zärtlich über meine Wange gestrichen haben, gaben wohl den Ausschlag, dass ich nicht einfach aus dem Raum gerannt bin. Ich habe ihn nur angeschaut und gehofft, dass sich die Erde auftun würde und ich darin versinken könnte. Aber nichts dergleichen ist passiert.

      Er hat seine Hände liebevoll auf meine Oberarme gelegt, mir auf beide Wangen zärtliche Küsse gehaucht und mir suggeriert, dass er sich sehr darüber freuen würde, bald von mir zu hören. Wie kann er gleichzeitig voller Zärtlichkeit sein und im nächsten Moment ein Bad Boy, wie er im Buche steht?

      Wie ich aus dem Büro und dem Club gekommen bin, weiß ich jetzt nicht mehr. Plötzlich stand ich an der frischen Luft. Zum Glück ist morgen Sonntag, sodass ich das restliche Wochenende seit langem mal wieder bei meinen Eltern verbringen kann. Eigentlich wollte ich bereits heute Morgen fahren, aber ich konnte nicht. Ich musste in den Club gehen und ihn wiedersehen.

      Ein unglaublicher Fehler, denn jetzt habe ich eine Grenze überschritten. Ich kann nicht mehr zurück und will es auch nicht. Jay hat etwas in mir berührt, das ich glaubte, seit der Trennung von Sean für immer verloren zu haben. Sean! Er ist nur noch eine verblassende Erinnerung. Das, was ich für Jay fühle, übertrifft alles, was ich jemals für einen Mann empfunden habe. Dabei kenne ich ihn überhaupt nicht, weiß nichts über ihn. Da ist nur dieses starke Gefühl, das mich beherrscht. Es ist ein Kribbeln im Bauch, ein aufgeregter Herzschlag, der sich beschleunigt, sobald ich nur an ihn denke. Nicht zu vergessen die unaufhaltsamen Gefühle, die mich kontrollieren und kopflos reagieren lassen. Ich brauche dringend einen Ruhepol, um über alles nachzudenken. Ob das bei meinen Eltern möglich sein wird, bezweifle ich fast. Wenn ich dann auch noch an die Sache mit Sean denke, die ich meinen Eltern endlich beichten muss, möchte ich mich am liebsten im Bett verkriechen und ganz absagen.

      Ein lautes Hupen hinter mir reißt mich aus meinen Überlegungen. Beim Anfahren gebe ich ein wenig zu viel Gas, sodass die Reifen durchdrehen. Ich werfe noch einen Blick in den Rückspiegel, aber der ungeduldige Autofahrer hinter mir ist schon rechts abgebogen.

      Als ich in Elijahs Einfahrt einbiege, sehe ich, dass das Haus dunkel ist. Das kann mir nur recht sein, meine aufgewühlte Stimmung könnte ich sowieso nicht vor Elijah verbergen und mir steht heute einfach nicht der Sinn danach, mein Gefühlsleben vor ihm auszubreiten, obwohl er ein fabelhafter Zuhörer ist.

      »Jemand zu Hause?«, rufe ich dennoch in den Flur und werfe die Schlüssel auf den Hocker neben der Garderobe. Aber ich bekomme keine Antwort.

      Stattdessen finde ich ein Blatt Papier am Kühlschrank, auf dem Elijah mir mitteilt, dass er mit Sky unterwegs ist und erst spät am Abend zurück sein wird.

      Auf dem Herd steht noch der Rest von dem Nudelgericht, das Elijah heute Mittag gekocht hat. Ich hebe den Deckel hoch und der leichte Geruch von Kräutern und Tomaten steigt mir in die Nase. Eigentlich habe ich keinen Hunger, und doch ich stelle ich den Herd auf die mittlere Stufe und wärme mir die Pasta auf. Ich werde es mir einfach auf der Couch gemütlich machen, mir Twillight reinziehen und früh schlafen gehen.

      Nach vier Stunden Bella und Edward bin ich keinen Schritt weiter, angle nach der Fernbedienung und schalte den Fernseher aus. Soll ich mich auf Jay einlassen? Eine Beziehung, die so ganz anders sein wird, als ich es bisher erlebt habe? Unkonventionell und aufregend. Jays Vorschlag schwirrt mir im Kopf herum, wie eine lästige Fliege. Diesem kleinen Tierchen könnte ich mit einer Fliegenklatsche zu Leibe rücken. Aber wie soll ich mich, was Jay betrifft, entscheiden? Verdammt, warum ist Tyler nicht da? Ich schnappe nach dem Kissen auf dem Sofa, drücke es gegen meinen Oberkörper und starre auf den dunklen Bildschirm des Fernsehgerätes, als würde dort die Antwort stehen. Ich muss ganz allein eine Entscheidung treffen und zwar schnell. Müde schleppe ich mich die Treppe nach oben, um einfach nur in mein Bett zu fallen.

      Stundenlang liege ich wach und grüble über den Nachmittag in seinem Club nach. Das ist doch total verrückt! Jay will mich beherrschen! Immer noch liegt der Umschlag mit den Papieren in meiner Tasche. Es ist eine Art Aufstellung von Dingen, die er mit mir tun möchte. Ich habe nur einen kurzen Blick darauf geworfen, die Liste überflogen und dann sofort wieder in meiner Tasche verschwinden lassen. Ob aus Scham oder Unsicherheit, kann ich nicht sagen.

      Es war mir auf jeden Fall peinlich, als ich in dem kleinen Bistro gesessen und den Umschlag aus meiner Tasche gezogen habe. Die Bedienung, die ich erst bemerkte, als sie mich das zweite Mal ansprach, um meine Bestellung aufzunehmen, hat sicher einen Blick auf das Papier in meiner Hand geworfen. Als ich erschrocken aufblickte, war da dieser Ausdruck in ihrem Gesicht, der mich unsicher machte. Schnell habe ich das Stück Papier in den Umschlag zurückgeschoben und mein Lieblingssandwich bestellt.

      Wieder kommen mir Begriffe wie Flogger, Peitsche, Gerte in den Sinn. Bondage wird darin auch erwähnt, was so viel heißt wie das Fixieren mit Seilen. Er hat mir den Umschlag in die Hand gedrückt und gesagt, ich solle mir alles in Ruhe durchlesen und ihn in den nächsten Tagen anrufen, wenn ich bereit dazu wäre.

      Bin ich bereit dazu, mich einem Mann hinzugeben, der mich als eine Art Spielzeug sieht? Sex in einer ganz anderen Art?

      Der Mond scheint hell auf mein Bett und malt Schatten-Silhouetten an die Wand, die mich allerdings auch nicht von meinen nagenden Gedanken ablenken können. Im Gegenteil, sie regen mein Kopfkino nur noch mehr an. Ich nehme mir vor, in den nächsten Tagen im Internet alles darüber nachzulesen.

      Er hat mich geküsst, einfach so. Und ich habe es geschehen lassen, habe mich ihm hingegeben und es genossen. Hätte er es getan, wenn Ash und Wyatt im Raum geblieben wären? Sicher nicht. Warum haben die beiden sich so schnell verabschiedet? Zufall? Bestimmt nicht!

      Ich war wie geblendet. Kein Mann hat mich jemals so intensiv fühlen lassen, seine Zunge in meinem Mund versenkt und ihn erforscht, dass mir regelrecht schwindlig wurde. Als er sich von mir gelöst hat, war ich einen Moment wie benommen. Und jetzt hallen seine Worte in meinem Kopf wider.

      Wenn du mir gehörst ... Ich will, dass du dich mir hingibst. Ich will, dass du mir gehörst mit all deinen Sinnen!

      Er ist ein Dom! Das hat er mir ganz klar zu verstehen gegeben, und wenn ich so darüber nachdenke, könnte ich mir vorstellen, dass Ash und Wyatt die gleiche Leidenschaft leben wie er. Mein Gott, wie einfältig war ich eigentlich? Seine Worte Wenn Sie mir gehören würden waren doch klar genug. Aber ich habe die Bedeutung einfach nicht gesehen oder wollte sie nicht sehen, und jetzt liege ich hier und weiß nicht, was ich tun soll. Ich will ihn, will ihm gehören, aber nicht so, wie er mich will. Ich empfinde ganz andere Gefühle für ihn, ich will nicht nur von ihm genommen und besessen werden.

      Er soll mich besitzen, aber auf eine andere Art. Auf eine tiefere. Ich will sein Herz, seine Seele berühren, so wie er es bei mir getan hat.

      Verdammter Mist, ich kenne ihn nicht mal richtig und doch fühle ich mich zu ihm hingezogen wie zu keinem anderen Mann. Sean verblasst immer mehr und mehr. Dafür kristallisiert sich ein Mann in den Vordergrund, der mich nicht schlafen lässt, mich in unmöglichen Situationen überrascht, meine Gefühlswelt auf den Kopf stellt und mich zu einer Närrin macht.

      Die kleine Stimme in meinem Hinterkopf drängt sich wieder an die Oberfläche und ficht gerade mit meinem Verstand einen harten Kampf aus. Warum eigentlich nicht? Sean hat mich betrogen. Warum sollte ich nicht zur Abwechslung einmal alle Konventionen über Bord werfen und mich einfach nur fallen lassen? Eine Beziehung ohne Voraussetzungen, Versprechen oder Erwartungen. Wir könnten einfach Spaß zusammen haben, und wenn wir voneinander genug haben, geht jeder seiner Wege. Punkt!

      Ein nettes Arrangement, rede ich mir ein. Aber komme ich damit klar, auf rein sexueller Basis mit ihm zusammen zu sein? Außerdem bin ich ein absoluter Neuling, was seinen Lifestyle betrifft. Und doch törnt mich der Gedanke daran so sehr an, dass ich am liebsten meine Finger in mein Höschen geschoben und mich zum Höhepunkt gestreichelt hätte. Einen kurzen Moment ringe ich noch mit mir, es zu tun, doch dann falle ich endlich in einen erschöpften Schlaf.

      Am nächsten Morgen bin ich früh wach. Ich packe schnell


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