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Boston Bad Boys (Sammelband). Holly SummerЧитать онлайн книгу.

Boston Bad Boys (Sammelband) - Holly Summer


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Ich sollte meinen Bruder dringend mal wieder anrufen. Wir telefonieren ab und zu und halten uns auf dem Laufenden. Letzte Woche hat er mir erzählt, dass seine Band vielleicht die Chance bekommt, in ein Tonstudio zu gehen. Ich hoffe so sehr, dass sie Erfolg haben.«

      Ich drücke ihren Kopf sachte an meine Brust und hauche ihr einen Kuss auf das Haar.

      »Vielleicht kann ich etwas für ihn tun«, überlege ich laut.

      »Kennst du jemanden im Musikbusiness?«

      Ich nicke nachdenklich. »Mal schauen. Lass mir seine Telefonnummer da.«

      »Okay, Michael würde sich bestimmt freuen.«

      Vielleicht kann ich auf diese Weise wiedergutmachen, was ich in unserer Beziehung von Beginn an falsch gemacht habe, und Sunday verzeiht mir. Ich kann es nur hoffen.

      »Was ist mit dir?«, unterbricht sie meine Gedankengänge.

      »Ich bin ein Einzelkind. Meine Eltern sind geschieden und meine Mom schon das vierte Mal verheiratet. Mein Dad arbeitet als Tropenmediziner in Afrika. Ich sehe ihn nur selten.«

      »Vermisst du ihn?«, will sie wissen.

      »Nein. Ich bin es gewohnt, mein Leben selbst zu bestimmen und meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Außerdem habe ich ja Ash und Wyatt.«

      »Ach ja, deine Partner.«

      »Sie sind nicht nur meine Partner. Sie sind die besten Freunde, die man haben kann.«

      »Von Ash weiß ich ja schon, dass er Pilot ist und so einiges mehr. Was macht Wyatt beruflich? Er war doch sicher genau wie du nicht immer in der Gastronomie tätig, oder?«, will sie wissen.

      »Wyatt ist Chirurg am Massachusetts Hospital.«

      Sunday kuschelt sich wieder an meine Brust, sie scheint über etwas nachzudenken. »Wie kommen drei erfolgreiche Männer dazu, einen Nachtclub zu eröffnen? Das passt so gar nicht zu euch. Zumindest nicht zu Wyatt und Ash. Okay, vor Ash hatte ich regelrecht Angst.«

      Jetzt muss ich lachen. Ash hat diese gewisse Ausstrahlung, die sein Gegenüber sofort in Abwehrstellung zwingt, wenn er sich vor ihm aufbaut und mit seiner tiefen Stimme seinen Gesprächspartner in Grund und Boden redet. Außerdem sind seine Größe und sein Körperbau nicht zu unterschätzen. An Ash gibt es kein Gramm Fett, alles nur Muskelmasse. Aber im Grunde ist er ein Mensch, der für die, die er liebt, durchs Feuer gehen würde.

      »Vor Ash brauchst du keine Angst zu haben. Er ist ein großer Teddybär, wenn du so willst. Du darfst ihn nur nicht reizen, dann wird er zum gefürchteten Raubtier.«

      »Und Wyatt?«, will sie wissen.

      »Wyatt? Wyatt ist der Sensibelste von uns Dreien.«

      »Den Eindruck hatte ich auch.«

      »Bei der Eröffnung des Clubs wirst du die beiden wiedersehen und richtig kennenlernen«, verspreche ich ihr. »Was willst du heute unternehmen?«

      »Keine Ahnung. Oder doch«, fällt ihr jetzt ein. »Ich habe Jessy versprochen, mich mit ihr zu treffen.«

      »Das heißt, ich muss auf dich verzichten?«, hauche ich ihr ins Ohr.

      »Aber nur für ein paar Stunden. Wirst du das überleben?«

      »Wenn du mir versprichst, dass ich dich noch einmal mit der Zahnbürste zum Höhepunkt bringen darf.«

      »Oh Gott, das war unbeschreiblich!«

      »Das dachte ich mir.«

      »Zumindest später. Am Anfang war es eher unangenehm kitzlig.«

      »Wir werden die richtige Dosis schon noch finden.«

      »Vielleicht probiere ich dieses nette Gerät das nächste Mal an dir aus? Was hältst du davon?«

      »Ich denke, du solltest jetzt gehen, bevor ich mich nicht mehr beherrschen kann und du mein Kopfkino noch mehr auf Hochtouren bringst.«

      Lachend verlassen wir das Bett Richtung Badezimmer. Ich kann es kaum erwarten, meinen Engel noch einmal um den Verstand zu vögeln.

      Nachdem ich Sunday nach Hause gefahren habe, biege ich wieder in die Einfahrt meines Grundstückes ein. Charly sitzt auf dem Beifahrersitz und hechelt.

      »Du magst sie genauso gern wie ich, alter Freund. Das weiß ich.« Als hätte er meine Worte verstanden, schaut er mich mit seinem treuen Blick an. »Ich verspreche dir, diese Frau lasse ich nicht mehr gehen, abgemacht?« Dann beuge ich mich glücklich zu ihm rüber und kraule ihn hinter den Ohren.

      Als ich aussteige, drängt Charly sich an mir vorbei und läuft laut bellend der Nachbarskatze hinterher, die er bereits vom Auto aus erspäht hat. Er wird nie schneller sein als sie, wann wird er das endlich begreifen?

      »Tag, Jay«, dringt hinter mir eine Stimme an mein Ohr, die mir bestens bekannt ist.

      Blitzschnell drehe ich mich um.

      »Nathan! Was willst du hier?«, knurre ich ihn an.

      »Mit dir reden. Nichts weiter.«

      Ich lasse ihn einfach stehen und gehe zur Haustür. Nathan folgt mir. »Ich sagte dir bereits, zwischen uns gibt es nichts mehr zu bereden«, fahre ich ihn an.

      »Als du damals dein Geschäft aufgebaut hast, warst du froh über mein Geld. Da hast du nicht gefragt, woher es kommt.«

      Will er mich etwa erpressen? Dieser Wichser soll bloß aufpassen. Voller Wut drehe ich mich wieder zu ihm um.

      »Ich mache keine Geschäfte mit Verbrechern.«

      Nathans schmieriges Lachen erklingt. »Das ist mir neu.«

      Ich kneife die Augen zusammen und starre ihn an.

      »Du kennst doch das Sprichwort:, mitgegangen, mitgehangen. Außerdem werden deine Geschäfte auch nicht gerade nach dem Gesetzbuch abgeschlossen«, belehrt er mich. Was weiß dieser Drecksack schon von meinen Geschäften.

      »Du musst es ja wissen«, knurre ich.

      »Ich habe nichts vergessen«, erinnert er mich an eine Zeit, die lange zurückliegt.

      »Was willst du?«

      »Ein kleines Geschäft, mehr nicht.«

      »Komm zur Sache!«, dränge ich ihn.

      »Wollen wir nicht reingehen?«

      »Nein!«

      »Also gut. Ich habe einige Bekannte, die sehr daran interessiert sind, hier in der Stadt zu pokern. Dein Club bietet dafür die besten Voraussetzungen.«

      »Vergiss es!« Ich drehe mich wieder um und gehe weiter.

      »Eines deiner Hinterzimmer für einige Abende im Monat, mehr nicht.«

       Wieder bleibe ich stehen. »Ich sagte Nein!«

      »Überleg es dir. Du hast eine hübsche Freundin. Oder ist sie deine Frau?«

      Unstillbare Wut steigt in mir hoch. Ich greife Nathan am Kragen und funkle ihn hasserfüllt an. »Lass deine Finger von ihr. Ich warne dich.«

      Ein hämisches Grinsen erscheint auf Nathans Gesicht. Er weiß genau, wo er mich treffen kann.

      »Wie gesagt, überleg es dir. Ich melde mich wieder.« Dann dreht er sich um und verschwindet von meinem Grundstück, um in einen wartenden Wagen mit komplett verdunkelten Fenstern einzusteigen, der mit quietschenden Reifen wegfährt.

      Die zufällige Begegnung mit Nathan vor ein paar Tagen hatte also doch etwas zu bedeuten. Ich hätte wissen müssen, dass er irgendwas im Schilde führt. Aber er hat nichts gegen mich in der Hand; Er soll ruhig kommen. Mit ihm werde ich schon fertig.

      17 – Sunday

      Die letzten Tage vergingen wie im Rausch. Endlich konnte ich einen Blick hinter die Kulissen von Jays Leben werfen. Ich verstehe überhaupt nicht, warum er so ein Geheimnis um seine Person


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