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Immerwährend Mein Marquess. Dawn BrowerЧитать онлайн книгу.

Immerwährend Mein Marquess - Dawn Brower


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Stiefmutter hatte Zugriff auf das Kapital des Anwesens, um es am Laufen zu halten, aber sie tätigte nicht viel Instandhaltung an seinem Besitz. Sein Großvater heuerte einen Gutsverwalter an und dieser arme Mann hatte es jetzt mit Lady Penelope zu tun. Er hatte nach diesem Teil seines Erbes nicht gesehen, seit er seine Volljährigkeit erreicht hatte. So lange seine Stiefmutter lebte, würde er keinen Schritt in dessen oder ihre Nähe machen. Smithers, der Gutsverwalter, stellte ihm vierteljährliche Berichte auf und auch die überflog er nur knapp. Sein Magen verknotete sich wann auch immer er an irgendetwas dachte, das mit seinem früheren Zuhause zu tun hat.

      Als er den Titel des Marquess of Cinderbury geerbt hat, hatte er ein Vermögen in der Schifffahrt aufgebaut und schaute nach mehr, in das er investieren konnte. Er hatte versucht um die Vormundschaft seiner Cousine Estella zu kämpfen, aber war gescheitert. Ohne die passende Rückendeckung hatte er keine Chance gehabt und der Duke of Wolfton hatte zu der Zeit mehr Macht als er. Er war damals einundzwanzig gewesen und Estella nicht mehr als ein Mädchen von fünfzehn. Sieben Jahre später hatte er Geld, Ansehen und sogar mehr Macht als sein Großvater. Niemand würde ihm in die Quere kommen, dennoch hatte es jetzt keine Bedeutung, da seine Cousine ihn nicht brauchte. Sie hatte auf eigene Faust einen Weg aus ihrer Hölle und irgendwie Liebe gefunden. Er war es ihr schuldig ihr zumindest einen Besuch abzustatten und seine Hilfe anzubieten, sollte sie diese in Zukunft brauchen.

      »Na ja, Octavius, ich denke es ist Zeit Estella entgegenzutreten. Ich hoffe sie hasst mich nicht für mein Versagen sie zu beschützen.«

      Er brachte das Pferd in einen leichten Galopp und schloss die verbleibende Entfernung zum Schloss. Als er den Eingang erreichte, drosselte er das Tempo und hielt dann an. Er tätschelte Octavius’ Kopf und glitt dann vom Rücken des Pferds. Die Tür öffnete sich und ein älterer Gentleman trat heraus. »Kann ich Euch helfen?«, fragte er.

      »Ich bin hier, um Lady Warwick zu besuchen«, erwiderte Ryan. Er hob Octavius’ Zügel, so dass der Mann sie sehen konnte. »Mein Pferd muss eingestellt werden.«

      Er lachte beinahe bei dem Ausdruck vollkommener Verwirrung, der das Gesicht des Manns überzog. Empfingen sie nicht viele Besucher am Manchester Castle? Er schien nicht besonders gastfreundlich …

      »Ich schicke einen Lakaien heraus, der ihn Euch abnimmt«, entgegnete er schließlich. »Gebt mir nur einen Moment.«

      Er trat wieder ins Innere des Schlosses, schloss die Tür hinter sich. Ryan schüttelte seinen Kopf, verdutzt von seinen Handlungen. Wenigstens plante er nicht lange im Schloss zu bleiben. Nicht mehr als eine Nacht—maximal zwei und dann wäre er auf dem Weg zu seinem eigenen Anwesen. Er hatte dort Dinge, die er erledigen musste, und konnte es sich nicht leisten länger als das zu bleiben. Nach einigen Momenten öffnete sich die Tür wieder, aber es war nicht der alte Mann, der herauskam. Eine Frau mit mitternachtsschwarzen Locken, hohen Wangenknochen, rosafarbenen üppigen Lippen und dem hinreißendsten Gesicht, das er jemals gesehen hatte. Er wusste nicht wer sie war, aber er wollte es herausfinden.

      Sie hielt an, erschrocken ihn zu sehen, erholte sich aber rasch. »Ist es normal an diesem Schloss mit einem Pferd draußen zu warten?«

      »Keine Ahnung«, erwiderte er. Wo war dieser alte Mann? »Das ist mein erstes Mal zu Besuch an diesem Schloss.« Und hoffentlich das Letzte … Er sollte keinerlei Grund haben es wieder zu besuchen.

      Die Dame lächelte und es raubte ihm beinahe den Atem. Er blinzelte einige Male und erlangte wieder Kontrolle über seine Sinne. Das Letzte, was er wollte, war von der Schönheit einer Frau wie vor den Kopf geschlagen zu werden. Seinem Vater war so etwas passiert und er hatte Lady Penelope geheiratet. Schönheit konnte nicht vertraut werden. Sie machte ein paar Schritte vorwärts und begann beinahe liebevoll über Octavius’ Hals zu streicheln und Ryan stellte fest, dass er eifersüchtig auf sein eigenes Pferd war. Etwas stimmte ernsthaft nicht mit ihm.

      »Er genießt Ihre Aufmerksamkeit schamlos.« Ryan starrte ihre Hand an, während sie sein Pferd streichelte. »Machen Sie weiter so und er wird verzogen.«

      »Sie geben ihm nicht genug Aufmerksamkeit, wenn meine dürftigen Bemühungen solche Resultate erzielen.« Ihre Stimme war beinahe melodisch und bezaubernd. Sie blickte hoch und lächelte ihn wieder an. Es war wie ein Stoß ins Herz und er hob seine Hand, um über den Schmerz zu reiben. »Eventuell sollten Sie ihn öfter streicheln.«

      »Ich werde darüber nachdenken.«

      Die Tür öffnete sich, riss ihn aus seinen rührseligen Gedanken. Es diente ihm als Erinnerung, dass er niemals einer Frau so zugetan sein wollte. Es gab nur eine Dame, die er gern hatte, und das war seine Cousine Estella. Ein anderer Mann als zuvor kam heraus und ging zu ihnen herüber. »Hallo, my Lord«, grüßte er. »My Lady.«

      »Sind Sie hier, um mein Pferd zu den Ställen zu bringen?«

      »Bin ich, Lord Cinderbury«, antwortete er. »Eure Cousine ist drinnen und wartet auf Euch. Ich soll Euch sagen, dass Ihr sie im Wohnzimmer findet.«

      Sollte er etwa im Schloss herumwandern und hoffen, dass er den richtigen Raum fand? Niemand würde ihn dorthin bringen. Das Personal war lächerlich unhöflich und ungeschult. Er hatte nie zuvor etwas wie sie gesehen und war nicht sicher, was er von der ganzen Sache hielt. Der Mann nahm sein Pferd und begann, in was Ryan als Richtung des Stalls vermutete, zu laufen. Er runzelte die Stirn, während er auf den Mann starrte, wie dieser sein Pferd in die richtige Richtung lenkte. Octavius würde es gut gehen, aber alles war so seltsam, seit er angekommen war.

      »Hat er Sie als Lord Cinderbury angesprochen?«, fragte die Dame. Er wandte sich ihr zu und antwortete: »Das hat er und das bin ich.«

      »Ich verstehe.« Sie nagte an ihrer Unterlippe. Seine Augen wurden unverzüglich von dieser Handlung angezogen. Er entwickelte ein ernsthaftes Problem, was diese Dame betraf. Ryan war sich ihr seit dem Moment, in welchem sie aus dem Schloss getreten war, schmerzlich gewahr, aber er hoffte, dass sie weggehen würde und das sensible Gefühl in ihm nur eine bloße Illusion war.

      »Also sind Sie Estellas Cousin? Ich bin Lady Annalise Palmer, ihre Stiefschwester.«

      Ah … Er wusste, dass er ihr nicht vertrauen sollte. Ihr hübsches Gesicht versteckte ihre Hinterlistigkeit gut. Sie war mit dem Tyrann verwandt, der Estella misshandelt hatte. Die Muskeln in seinem Kiefer zuckten, während er um Kontrolle kämpfte. Ryan wollte nicht an das Schlimmste in ihr glauben; jedoch konnte er ihr auch nicht völlig vertrauen. »Ah—warum sind Sie dann hier? Würde Ihr Vater es nicht missbilligen, dass Sie überhaupt Zeit in Estellas Gesellschaft verbringen? Wird das nicht Ihren makellosen Ruf trüben?« Er hatte niemals die Gelegenheit gehabt den Mann zu treffen, den seine Tante zu heiraten gewählt hatte. Die einzige Information, die er über den Herzog oder dessen Familie hatte, war vom Hörensagen und nichts davon war gut gewesen.

      Sie zuckte zurück, so als ob er sie geohrfeigt hatte. Worte konnten Waffen sein und Ryan hatte diese Lektion als Junge ziemlich gut gelernt. Seine Stiefmutter hatte ihn meistens aufs Korn genommen. Er hatte sich an das gewöhnt, was ein kleiner Junge nicht tun müssen sollte. An manchen Tagen hatte er seinen Vater dafür gehasst, dass er von Lady Penelopes Schönheit geblendet worden ist und ihn alleine in ihrer Obhut gelassen hat. Tief im Inneren wusste er, dass sein Vater nicht hatte sterben wollen, aber Kummer und Schmerz waren nicht vernünftig. Er gab ihm nicht vollkommen die Schuld; jedoch würde es ein kleiner Teil immer tun. Die Entscheidungen seines Vaters hatten Ryan in der Hölle gelassen. Es fiel ihm schwer ihm dafür zu vergeben.

      »Mein Vater hat seine Fehler, und ja, ich erkenne an, dass sie zahlreich sind, aber er ist dennoch mein Vater.«

      »Und Sie lieben ihn?«, beendete er für sie. Ryan war nicht so wahnhaft wegen seiner eigenen Familie. Es gab nur eine, die seine Ergebenheit verdiente. »Oder etwas in der Art?«

      »Ich würde nicht so weit gehen«, entgegnete sie, womit sie ihn überraschte. »Aber es gab Zeiten, da habe ich ihn toleriert.«

      Ryan konnte den Ausbruch an Lachen, das aus ihm kam, nicht aufhalten. Er begann Lady Annalise zu mögen und das konnte kein gutes Zeichen sein. Es musste etwas geben, das nicht mit ihr stimmte. Schönheit und Intelligenz war eine Mischung, die schwer zu finden war. Solange sie kein grausames Herz hatte, könnte er es beinahe angenehm finden Zeit mit ihr zu verbringen. »Wahrere


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