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The Trial and Death of Socrates. Plato Читать онлайн книгу.

The Trial and Death of Socrates - Plato


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ich?« fragte er die Oberstin.

      »Wir wollten Sie soeben rufen«, sprach diese. »Mister Parker ist unten am Bayou, um mit dem Komitee Anordnungen zum Empfang des Generals zu treffen. Monsieur Madiedo hat die verdächtigen Gäste wieder aufgenommen.«

      »Ihr habt Euch wacker im Punkte mit Rosa benommen,« sprach der Major zum Wirt, »und so bezeugt, daß das Gute bei Euch überwiegt. Was Ihr nun zu tun habt, will ich Euch sagen. Die verdächtigen Marodeurs müssen weg, sobald als möglich; wir können sie jedoch nicht zwingen, denn es ist ein freies Land; so lange sie hier bleiben wollen, mögen sie; nur müssen wir genaue Kundschaft von ihrem Tun und Treiben haben.«

      »Die soll Ihnen werden, Herr Major.«

      »Das ist alles, was wir brauchen. So lange sie hier sind, werden wir sorgen, daß an dreißig Mann noch unter Waffen bleiben. Und nun mögt Ihr gehen.«

      »Wohl, Herr Major«, versetzte der Wirt, der sich verbeugte und, nachdem er über das Bayou gesetzt hatte, rasch seiner Schenke zum Kaisergardisten zuging.

      Vierzigstes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      Wieder saßen dieselben drei Personen in derselben Ecke, von wo aus Monsieur Madiedo, alias Benito, zu dem gefährlichen Liebesdienste vermocht worden war. Es war vielleicht bemerkenswert, daß – ungeachtet der zahlreichen Menschenmenge, die von allen Seiten dem Bayou zugeströmt war, so daß selbst die nächsten Pflanzungen sich herbeilassen mußten, einen Teil der heimgekehrten Milizen für die Nacht unterzubringen – in dieser Schenke, unsere Marodeurs ausgenommen, auch nicht ein einziger Gast zu sehen war, so daß Monsieur Benito für seine allzu große Gefälligkeit wirklich hart bestraft zu werden schien. Er ertrug jedoch diesen stillschweigenden Ausdruck der öffentlichen Verachtung mit vieler Resignation; auch war sein Verhältnis zu seinen Gästen gegenwärtig ganz anderer Art, und er hatte ihnen gegenüber eine weit zuversichtlichere Haltung angenommen. Als er in die Stube eingetreten, wo seine Frau an dem Schenktische beschäftigt war, legte er seine Hände auf den Rücken und schritt gemächlich auf und ab. Sooft er am Fenster ankam, warf er einen Blick auf die zahlreichen Gruppen von Männern, die vor den übrigen Häusern in einbrechender Dämmerung standen, um dann kopfschüttelnd seinen Spaziergang fortzusetzen.

      »Ja,« rief er endlich, als er abermals einen Blick durch das Fenster geworfen, »das danke ich Euch: Sitze nun da mit Weib und Kind und mag verhungern und meinen Wein und Kognak selbst aussaufen, damit er mir nicht sauer werde.«

      »Wollen dir helfen, Benito, obwohl dein Bordeaux ganz erbärmlich ist«, sprach einer aus dem Kleeblatte. »Es lebe unser Generalpardon.«

      Der Wirt gab dem Sprecher keine Antwort, wandte sich aber zu dem Manne, den wir bei seinem ersten Auftritte am Bayou als Vermummten bezeichnet haben und der noch immer eine schwarze Binde um seine Stirne und das linke Auge trug.

      »Ich sage Euch,« sprach er, »mit Euerm Pardon hat es gute Wege, und Ihr habt ihn Euch verdient; aber bei alledem, je eher Ihr Euch aus dem Staube macht, desto geratener für Euch. Hier in den vereinten Staaten gedeiht Ihr nun einmal nicht, und wenn Ihr, wie Magdalena, bußfertige Tränen weint.«

      »Das sehe ich nur zu deutlich«, entgegnete der Vermummte zähneknirschend. »Wahrlich, wenn ich das gewußt hätte –«

      »Und was denn?« fragte der Wirt. »Was Ihr erlangt habt, ist aller Ehren wert. Ihr werdet doch nicht wollen, daß sie Euch Ämter und Würden geben?«

      »Hol' der Teufel ihre Ämter, ich wollte lieber –«

      »Wohl!« fuhr der Wirt fort, »Ihr habt Euch ein schönes Vermögen zusammengebeutet. Ihr könnt Eure Tage in Ruhe leben.«

      »Ja,« rief der Vermummte, »es war der schönste Tag meines Lebens, eine herrliche Rache, eine Rache, so göttlich! daß es mir nur leid tut, daß ich sie nicht teilen konnte. Wären nur tausend unserer Braven zugegen gewesen, als wir diese Krämerseelen jagten. Möge mich – verdammen, es war ein schöner Tag.«

      »Ihr habt Euch gut benommen«; sprach der Wirt.

      Der Vermummte sah ihn verächtlich an: »Benito, aus deinem Munde mein Lob hören zu müssen! Spare deine Zunge, ich bitte dich, oder – Teufel und Hölle! – Jeder Sergeant, jeder Korporal wurde in ihren Zeitungen gepriesen; nur ihn, der vielleicht mehr zum Siege beitrug, als zehn ihrer Kompagnien, nur ihn mit seinen dreißig Braven vergaß man.«

      »Undank ist der Welt Lohn,« versetzte Benito, »wenn die Zitrone ausgedrückt ist, wirft man die Schale weg. Sie heißen sich im Scherz Souveräne, aber sie haben im Ernste alle die kalte Herzlosigkeit und vornehme Ruhe, als wenn sie diese wirklich wären.«

      »Als ich gestern meine Aufwartung machen zu dürfen bat, wurde ich durch die Hintertüre des Hauses, den Stall, eingelassen. ›Lafitte,‹ sprach er, ›was Ihr getan habt, verdient Anerkennung. Ihr habt einen Teil Eurer Verbrechen gutgemacht. Wir wollen das übrige vergessen; nur müßt Ihr das Land räumen, dessen Sicherheit Ihr zu sehr verletzt habt, um diese jemals vergessen zu machen.‹ Und zum Danke für alles warf er mir einen elenden Pack Banknoten von dreitausend Dollar zu.«

      »Das übrigens immer eine nicht zu verachtende Summe ist, mit der allein schon Ihr Euch in Mexiko recht schön etablieren könnt«, versetzte der Wirt. »Und das ist auch das einzige, was Ihr tun könnt. Vielleicht sehen wir uns da wieder. Hier gedeihen wir einmal nicht. Sie lassen uns nicht einmal wie die Hefen setzen, sie werfen uns noch beim Spundloch hinaus. Wäre ich klüger gewesen und hätte den Pater Hidalgo mit seinen Musikanten beim Teufel gelassen, so säße ich auch im trockenen. Alles ist Narrheit. Es ist niemand gescheit in der Welt als diese Republikaner. Die allein leben für sich. Wir Mexikaner, Franzosen, Spanier, und wie sie alle heißen, wenn ich's so recht um und um betrachte, sind nur halbe Menschen; denn die andere Hälfte gehört nicht uns.«

      »Ja,« sprach der Vermummte, »wenn man sich so an die vierzig Jahre in der Welt herumgetummelt hat, wird's einem allmählich klar. Hier lernt man echte Philosophie. Hier weiß man vernünftig zu leben. Ich habe während der acht Wochen meines Hierseins mehr gelernt, als mein ganzes übriges Leben. Was nützt es jedoch; nun ich zur Einsicht und Umkehr gekommen, weist man mir wieder die Türe. Teufel und Hölle! sie haben einen Sieg gewonnen, dessen sich Napoleon nicht zu schämen brauchte, und keine Muskel ihrer Gesichter ist verzogen; gerade als ob es sein müßte, und nun gehen sie wieder ruhig an ihren Pflug.«

      »Und das bleibt auch Euch übrig,« versetzte der Wirt, »da Ihr denn doch einmal Euer wüstes Leben aufzugeben fest entschlossen seid.«

      »Wirt!« rief eine Stimme durch die Türe herein.

      »Da bin ich«, antwortete Benito, der dem Rufe folgte und aus der Stube trat.

      »Ich habe Gäste bekommen,« rief er mit vieler Zufriedenheit; »aber ich weiß nicht, ob sie sich gerade zu Euch schicken. Es sind alte Bekannte von Euch.« Er flüsterte dem Vermummten etwas in die Ohren.

      »Alle Teufel! Wirklich?« rief dieser.

      »Wollt Ihr Euch auf einen Augenblick zurückziehen?« fragte der Wirt.

      »Pah, wollen sie sehen. Wir sind ja in einem freien Lande, heißt es.«

      Indem trat ein Sergeant ein, dem die Indianer in Begleitung zweier Milizen folgten.

      »Sie haben sich zwar freiwillig gestellt,« flüsterte der Sergeant dem Wirte zu, »aber Ihr müßt gewissermaßen für sie haften; ohnedies sind die beiden Cumanchees gleichfalls hier.«

      »Sorgt um nichts,« versicherte ihnen der Wirt; »wir wollen sie wie unsere Augäpfel bewachen und bewahren. Wache wäre überflüssig; würde nur Argwohn erregen.«

      Inzwischen hatte sich der alte Miko etwas befremdet in der dunkeln, von zwei Talglichtern kümmerlich erhellten Stube umgesehen, deren Ärmlichkeit ihm aufzufallen schien. Ein bitteres Lächeln umkreiste seinen Mund, als er die weiß übertünchten Wände, die armseligen Teppiche und die Eichenholzsessel


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