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The Trial and Death of Socrates. Plato Читать онлайн книгу.

The Trial and Death of Socrates - Plato


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Untergebenen bezeichnende Lage.

      »Leutnant!« sprach der Ankommende.

      »Kapitän!« war die Antwort. –

      »Nichts vorgefallen?«

      »So wenig, daß ich zweifeln würde, ob wir uns auch im Wigwam des Miko befinden, wenn meine Augen mich dessen nicht so deutlich versicherten. Was hat das zu bedeuten, Kapitän? – Um Vergebung.«

      »Das wollte ich Sie fragen«, versetzte dieser mürrisch.

      »Sonst hatten wir bei unserer Ankunft den fröhlichsten Jahrmarkt, heute ist keine Seele zu sehen. Die Weiber und Mädchen schienen Lust gehabt zu haben; aber sie wurden von den Männern zurückgewiesen.« Der Leutnant hielt inne; denn der Mann, dem er seinen Rapport mitteilte, schien sichtlich mehr und mehr verstimmt zu werden.

      »Wie viele Köpfe haben wir unten im Sabinersee?« »Dreißig« – war die Antwort – »die andern werden mit dem Aufräumen morgen fertig sein.«

      »Giacomo und George«, befahl der Seeräuber kurz gebieterisch, »gehen hinab und bringen diesen die Order, heraufzukommen. Zwei bleiben unten und warten auf den Nachzug, mit dem sie zugleich über den Sabine gehen. Die Mannschaft kommt mit Musketen, Bajonetten, Pistolen und Fängern bewaffnet, und hält sich, bis auf weitere Order, im großen Bogen zwei Meilen unterhalb des Wigwams verborgen. – Sehen Sie nicht hinab, sondern mich an«, fuhr er verweisend den Leutnant an, der in der Richtung des Flusses hingeschaut hatte.

      »Wohl, Kapitän!«

      »Der junge Brite ist hier gewesen.«

      »So sehe ich, Kapitän.«

      »Und der Alte hat ihn gehen lassen.«

      »Aber so taten auch Sie, Kapitän, mit seinen Kameraden. Ich hätte es nicht getan.« –

      »Monsieur Cloraud hätte vieles nicht getan,« versetzte der Seeräuber spöttisch; – »wir konnten die fünf doch nicht einpökeln. Was nun mit ihnen zu tun, da wir unsere Rechnung abgeschlossen? Aber dieser Laffe da hat eine Konfusion gemacht.«

      »Um Vergebung, Kapitän, hat sich sonst etwas ereignet?«

      »Nichts Besonderes, als daß der Alte unserer Allianz müde ist.«

      »Pah, wir brauchen ihn nicht mehr und mögen wohl den Unsrigen eine fröhliche Stunde gönnen.«

      Der Blick des Kapitäns fiel mit einem unnennbaren Ausdruck von Spott und Verachtung auf den Mann. – »Deshalb also, meint Monsieur Cloraud, lasse ich die Leute kommen? – Diese Stunde wäre wahrscheinlich teuer erkauft, Herr Leutnant! – Ich hasse dumme, tolle Streiche. – Das Weitere werden Sie erfahren.« Die Verbeugung des Leutnants verriet, daß der zügellose Seeräuber selbst mit seinem ersten Offiziere nichts weniger als auf vertrautem Fuße stehe und seiner Kapitänswürde gehörige Achtung zu verschaffen wußte. Sein Offizier wandte sich nun zu den Ruderern, die noch im Boote saßen, und erteilte ihnen die ihm zugekommenen Orders. In wenigen Sekunden schoß das Boot den Fluß hinab.

      »Nun wollen wir zum Essen. Lassen Sie Wein bringen, Leutnant!«

      Der Leutnant winkte einem der zurückgebliebenen Ruderer, und dieser erhob sich mit mehreren Bouteillen in seinen Händen, um den beiden Befehlshabern zur Hütte des Häuptlings zu folgen.

      »Sie lassen sich nichts merken, Leutnant,« sprach sein Chef; »so ungezwungen als möglich, selbst spöttisch. Müssen doch herausfinden, was der alte Kauz eigentlich im Sinne hat.« Beide waren in die Stube getreten, wo sie an der Tafel Platz nahmen. Diese war mit einem dampfenden Haunch vom wilden Büffel besetzt, dem deliziösesten Roastbeef, das auch der Gaumen eines Königs nicht verschmähen dürfte. Die Indianerin hatte es mit Sorgfalt unter dem Rasen gedämpft.

      »Ihr werdet mir doch nicht versagen anzustoßen?« sprach der Seeräuber, drei Gläser füllend, von denen er eines dem Häuptling anbot.«

      »Tokeah ist nicht durstig«, erwiderte dieser.

      »Wohl denn, Rum,« versetzte jener; »Leutnant, lassen Sie eine Bouteille bringen.«

      »Tokeah ist nicht durstig«, sprach der Häuptling lauter.

      »Wie es gefällig ist«, murmelte dieser. »Ist es nicht sonderbar,« fuhr er zu seinem Leutnant gewendet fort, »daß der ganze Saft und die Kraft des Tieres gleichsam in diesem buckelichten Auswuchse konzentriert ist? Wenn die Indianer auf ihren jenseitigen Wiesen diese Rinder finden, dann möchte man wahrlich zum Wilden werden. Immer sind diese Seligkeiten reeller, als unsere magern Pfaffenlügen.«

      Der Leutnant lachte pflichtschuldigst aus vollem Halse.

      Der Miko war in seiner gewöhnlichen Stellung gesessen, hatte sein Haupt auf die Brust gesenkt und in seine beiden Hände gestützt. Er erhob dieses, blickte den Seeräuber einige Augenblicke an, versank aber wieder in sein voriges Hinbrüten.

      »Lassen Sie sich's schmecken, Leutnant«, mahnte der Kapitän. – »Solche Leckerbissen dürften wir nicht viele mehr über unsere Zunge bringen. Der große Geist würde sein Angesicht verhüllen, wenn wir seine Gaben verschmähen. Aber nun, Freund Miko,« fuhr er zu diesem gewendet fort, »werdet Ihr nicht versagen, auf das Wohl eines Gastes ein Glas zu leeren; sonst müßte dieser noch heute nacht aufbrechen. Er liebt ein wenig Stolz; aber zu viel ist ungesund.«

      »Mein Bruder«, sprach der Miko, »ist willkommen; Tokeah hat nie sein Tomahawk gegen einen erhoben, den er in seine Hütte aufgenommen, noch hat er die Sonnen gezählt, die er in dieser geblieben.«

      »Ich bin überzeugt,« sprach der Franzose, »daß Tokeah mein Freund ist, und wenn irgendeine böse Zunge Unkraut auf den Pfad, der zwischen uns liegt, gesäet hat, so wird der weise Miko über dieses hinweggehen.«

      »Die Oconees sind Krieger und Männer,« sprach dieser; »sie hören die Rede des Miko, aber ihre Hände sind frei.«

      »Ich weiß es. Ihr habt eine Art Republik, in welcher Ihr eine Art erblicher Konsul seid. Morgen wollen wir etwas mehr von der Sache sprechen. Wohlan, stoßt an; Friede und Freundschaft!«

      »Die Hand des Miko«, sprach dieser, »ist geöffnet und wird sich nicht schließen; aber die Stimme der Oconees muß gehört werden.«

      »Diesen will der Häuptling der Salzsee etwas in die Hände drücken, das seine Worte wie Musik in ihren Ohren ertönen machen soll«, erwiderte der Seeräuber. »Ich habe ganz artige Dinge für die Männer, Squaws und Mädchen mitgebracht. Auch für Euch etwas, in dem Ihr Euch wahrhaft mikomäßig – zum Verlieben – ausnehmen sollt.«

      Der Leutnant hatte sich zurückgezogen, und die Nacht war hereingebrochen, der Halbmond schwand eben hinter den westlichen Baumgipfeln hinab, der alte Mann war aufgestanden und trat schweigend mit seinem Gaste vor die Türe. »Mein Bruder«, sprach er mit bewegter Stimme, »ist nicht mehr jung; aber seine Zunge ist närrischer, als die eines törichten Mädchens, das zum ersten Male Glasperlen an seinen Hals hängt. Mein Bruder hat Feinde genug; er hat nicht vonnöten, sich den großen Geist noch zu einem zu machen.«

      »Nun was das anbetrifft, mit dem wollen wir schon fertig werden«, sprach der Seeräuber lachend.

      »Mein Bruder«, fuhr dieser fort, »hat die Augen des Miko lange getäuscht; aber der große Geist hat sie ihm geöffnet, um sein Volk vor dem zu bewahren, der seiner und der Gebeine seiner Väter spottet. – Sieh,« sprach er, indem er auf die Mondsichel hinwies, die über den Gipfeln der Bäume schwebte, und seine hagere Gestalt schien sich ins Riesenartige zu verlängern; »dieses große Licht scheint auf die Ufer des Natchez, und es scheint über den Dörfern der Weißen; weder der Häuptling der Salzsee, noch der Miko der Oconees haben es gemacht; es ist der große Geist, der es angezündet. Hier« – indem er auf das schlanke Palmettofeld hinwies, dessen Säuseln wohltönend zu ihnen herüberrauschte – »seufzet der Atem der Ahnen des Miko; in den Wäldern, wo er geboren wurde, heult er im Sturme; beide sind der Atem des großen Geistes – die Winde, die er in den Mund unserer Voreltern legt, die seine Boten sind. Der große Geist hat die Haut Tokeahs rot, die seiner Feinde weiß gefärbt, er hat ihnen zwei Zungen gegeben,


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