Эротические рассказы

The Trial and Death of Socrates. Plato Читать онлайн книгу.

The Trial and Death of Socrates - Plato


Скачать книгу
und dessen Gesichtszüge sich nur zuweilen in ein unmerkliches Lächeln verzogen.

      Der zweite der Hinterwäldler entledigte seinen Mund eines ähnlichen Tabakklumpens und bekräftigte die Aussage des erstern so schnell, als die Schwere seiner Zunge es nur immer zuließ.

      »Sam,« sprach der Friedensrichter zwischen hinein. »Ihr seid wieder so arg besoffen als je, und noch gestern, als ich Euch aus dem Alligatorsumpfe herauszog, verspracht Ihr mir fest und teuer, die nächsten sechs Wochen keinen Whisky mehr anzuschauen.«

      »Und verdammt, wenn ich mein Wort gebrochen«, versetzte der Erzzecher. »Ich habe meine Augen zugedrückt, fragt einmal Joe Drum, und so solltet Ihr tun, zum Teufel! Aber diese Fips und Levies«, sprach er, indem er einen schmutzigen Lederbeutel mit kleiner Münze auf den Tisch warf und schnell wieder zu sich steckte, »müssen noch wandern, daß die Britischen ihn mit gelben Füchsen wieder füllen.«

      »Ja, die werden Euch etwas münzen«, sprach der Friedensrichter. »Unter anderm laßt Euer gotteslästerliches Fluchen bleiben, sonst büß ich Euch.«

      »Ihr mich büßen?« grinste Sam. »So mögt Ihr, und dürftet dabei reich werden, ja, und eine Kugel nebenbei in Euern Wanst kriegen.«

      »Nicht so vorschnell, Sam! Ihr werdet mich nicht erschrecken«, sprach der Friedensrichter ernst und scharf, das »mich« besonders betonend. »Wenn ich Euch nochmals fluchen höre, so büß ich Euch.«

      Die dritte der Hauptpersonen, nämlich der Constable, schien nun gesonnen, seinen Beitrag zur Bekräftigung der Aussagen zu liefern; doch von mehrern Seiten war zu hören: »Ehrlich Spiel, Dick! Ihr seid zuletzt gekommen und wißt vom ganzen Vorfall gerade so viel wie des Squires Katze.«

      »Ich bin aber Constable und meine« –

      »So seid Ihr,« unterbrachen ihn mehrere Stimmen, »und als solcher habt Ihr Eure Pflicht getan; mehr müßt Ihr aber nicht tun wollen.«

      Des Friedensrichters Miene hatte allmählich den Ausdruck von Zweifel und Verlegenheit angenommen, den man allenfalls einem Manne zugute halten kann, der, gewohnt, sein tägliches Geschäft langsam und methodisch zu vollbringen, sich nun auf einmal bemüßigt findet, einen Gegenstand von weit größerer Wichtigkeit zu verhandeln, als ihm noch je vorgekommen sein mochte. Es schien, als ob er unschlüssig sei, was er aus dem jungen Abenteurer machen solle. Die indianischen Kleidungsfragmente ausgenommen, hatte er nichts an sich, das ihn verdächtigte. Zwar kannte er den Gefangenen nicht näher; aber was er an ihm sah, war nicht von der Art, die Vermutungen zu bekräftigen, die sein Aufgreifen und seine Verkleidung veranlaßt hatte. Er lachte heiter und sorglos, blickte fröhlich umher und musterte die Hinterwäldler vom Kopf zu den Füßen mit einer Neugierde, die nur zuweilen in Spott übergehen zu wollen schien. Dabei hatte sein Äußeres, ungeachtet der nichts weniger als zierlichen Metamorphose, einen Anstand, der vorteilhaft für ihn sprach. Freilich konnte seine Unbefangenheit auch erkünstelt sein, und eben hinter diesem Anstand etwas nur um so Gefährlicheres stecken; dies schien jedoch bei seiner Jugend nicht wahrscheinlich. Aber solche Fälle gab es doch, vielleicht waren sie dem Friedensrichter selbst in einem Lande vorgekommen, das seit den letzten zehn Jahren gewissermaßen der Sammelplatz von Abenteurern allerart geworden war.

      Der gute Mann war in sichtlicher Verlegenheit und kratzte sich zu wiederholten Malen hinter den Ohren. Einige Male hatte er einen Pack gedruckter Papiere aufgegriffen, sie aber unwillig wieder auf den Tisch geworfen.

      Endlich sprach er: »Fremdling, könnt Ihr etwas zu Eurer Verteidigung sagen?« Sein Auge fiel bei diesen Worten ermunternd auf den Jüngling.

      »Ich weiß nicht, worin die Anklage besteht.«

      »Ihr habt sie gehört,« versetzte der Friedensrichter etwas schnell, »ich will sie Euch aber wiederholen. Diese zwei Männer da und der Constable im Namen des Staates sagen, daß Ihr ein Spion seid, verkleidet, und gekommen, um das Land auszuspähen und die Rothäute gegen uns aufzuhetzen.«

      Der junge Mann warf einen unwilligen Blick auf die beiden Ankläger, aber er schien nicht überrascht oder verlegen. »Das ist eine verdammte« – platzte er heraus, ohne jedoch das letzte Wort aussprechen zu können, denn der Squire, der aufmerksam in seinem Gesichte gelesen hatte, fiel ihm mit einem donnernden »Halt!« in die Rede.

      »Ich habe nicht Lust, mein Haus in einen Tummelplatz verwandelt zu sehen. Ihr müßt Eure Zunge in acht nehmen, junger Mann, wenn Ihr mit amerikanischen Bürgern redet, das sind keine Briten. Wenn Ihr Euch gehörig ausweisen könnt, wer Ihr seid, und wie Ihr zu Euern indianischen Kleidungsstücken gekommen, dann wohl; wenn nicht, so muß ich Euch ins Hauptquartier oder auf das nächste Depot senden.«

      »Der alte Hickory läßt ihn die erste Stunde baumeln«, meinte einer.

      »Verflucht, alter Hickory; wollte, er wäre bereits wieder, wo er hergekommen«, fiel ein zweiter ein.

      »Mag ich erschossen werden, wenn der alte Hickory nicht mehr ehrliches Blut im kleinen Finger hat, als ein Pferd schwemmen würde«, schwor ein dritter.

      »Haltet Eure Mäuler,« sprach der Friedensrichter, »und laßt mal hören, was der Junge da zu sagen hat. Also, pro primo, wer seid Ihr, und was seid Ihr?«

      »Ein Engländer; mein Name, James Hodges, Midshipman auf der Fregatte ›der Donnerer‹.«

      »Ein Brite, James Hodges, Midshipman auf dem ›Donnerer‹«, murmelten alle.

      Der Friedensrichter maß den Midshipman mit einem besorgten Blicke und schüttelte den Kopf.

      »Wohl«, sprach er, nachdem er die Aussage zu Papier gebracht hatte.

      »Wie seid Ihr aber nahe an dreihundert Meilen tief ins Land gekommen? Doch nicht wie der Fliegende Holländer auf Eurer Fregatte?«

      »Nein«, versetzte der junge Mann lachend, »aber unser Kapitän, mit der Sondierung der Mississippimündungen beauftragt, hatte einigen von uns die Erlaubnis zu einer Schildkrötenjagd gegeben. Auf dieser und dem Austernfange waren wir begriffen, als der Seeräuber von Barataria uns überfiel und in sein Fort schleppte. Ich habe mich zur Nachtzeit gerettet. Was aus meinen Gefährten geworden, weiß ich nicht.«

      »Vom Seeräuber von Barataria gefangengenommen«, riefen wieder zwanzig Stimmen.

      Der Name des Seeräubers von Barataria, der die Küste seit so langer Zeit her unsicher gemacht, erregte ein allgemeines Verlangen, etwas mehr von ihm zu hören.

      »Laßt mal etwas von dem Kerl hören«, rief einer.

      »Halt's Maul, sage ich Euch!« rief wieder der Friedensrichter. »Wir haben keine Zeit, Geschichten anzuhören, gibt mir diese Kopfzerbrechens genug. – Und kommt Ihr von der Insel Barataria gerade herauf in diese Gegend?« fragte er.

      »Nein,« erwiderte der Gefangene, »ich entkam in einem Boote, das ein starker, südöstlicher Wind tief in den mexikanischen Busen führte.«

      »Und da kommt Ihr her?« fragte der Squire kopfschüttelnd. »Doch, woher diese indianische Kleidung?«

      »Ich traf auf einen indianischen Stamm, der mich damit versehen.«

      »Und von diesem habt Ihr Euch auf den Weg her auf den Atchafalaya zu gemacht?« fragte der Squire wieder, noch immer kopfschüttelnd.

      »So habe ich«, war die Antwort.

      »Ich will es niederschreiben, lieber Mann,« sprach der Friedensrichter, »obwohl ich Euch versichern mag, daß unter Millionen nicht zehn es glauben werden. Hört einmal. So viele Ihr unten am Balize seid, und wäret Ihr Hunderttausend, so hat keiner von Euch so viel noch gelernt, um von der mexikanischen Grenze oder einem Indianerstamme den Weg herzufinden. Hört Ihr, da sind keine Fahrstraßen und Meilenzeiger zu sehen. Da steckt etwas anderes dahinter; zudem, diese indianische Kleidung ist so schlecht nicht. Ich kenne keinen Stamm, der so etwas wegzugeben reich genug wäre. Wie heißen die Indianer, bei denen Ihr Euch aufgehalten habt?«

      »Das kann ich nicht sagen«, erwiderte der Jüngling.

      »Das müssen wir aber wissen«, versicherte der Friedensrichter.


Скачать книгу
Яндекс.Метрика