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The Trial and Death of Socrates. Plato Читать онлайн книгу.

The Trial and Death of Socrates - Plato


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Blick des Sprechers fiel auf eine Gruppe, die zunächst saß, und deren gebräunte, dürre Gesichter Franzosen verrieten.

      »Ich glaube,« hob der erste wieder an, »die Versammlung wird allmählich beisammen sein. Es ist Zeit, daß wir gehen.«

      Die sieben Männer waren von ihren Sesseln aufgestanden und schickten sich an, die Wirtsstube zu verlassen, als einer der Franzosen mit verbundenem Kopfe an den Amerikaner herantrat und, ihm ein Glas entgegenhaltend, ein zweites ergriff.

      » Plaît-il, Monsieur, gefällig?« fragte der muntre Franzose. » Vive la gloire et la liberté! Es lebe Ehre und Freiheit!«

      Der Amerikaner maß noch den kastanienbraunen, ziemlich widrig aussehenden Gesellen, als es von der hintersten Ecke, wo die drei Männer saßen, » Badaud« herüberrief.

      Das Männchen blickte erschrocken hin und zog sich einen Schritt zurück.

      » Callate! Schweigt!« rief ein zweiter aus den dreien.

      » Carraco! zum Geier!« ein dritter, und das Männchen setzte sich schnell auf seinen Sitz. » Mais cependant nous sommes dans un pays libre, aber wir sind doch in einem freien Lande«, brummte er.

      » El Gojo! Der Hund!« rief der erste wieder.

      Die Amerikaner wandten sich befremdend von den dreien und verließen dann die Wirtsstube.

      Diese saßen scheinbar unbekümmert bei ihren Gläsern. – Nur zuweilen waren in ihrem Geflüster einige Worte vernehmlicher geworden.

      » Et c'est lui, das ist er«, sprach der dritte, der Mexikaner.

      » Oui«, erwiderten beide.

      » Et comment vient-il donc? Wie kommt er hierher?« fragte er.

      » Ah, comment vient-il – ce bougre, il est partout; il nous a trahi deux fois. Nun freilich! Dieser Schuft ist überall, zweimal hat er uns schon verraten.«

      Der Verbundene hatte schweigend dagesessen.

      Die spanischen und französischen Exklamationen hatten die Aufmerksamkeit von vier etwas weniger verdächtigen Individuen auf sich gezogen, die zunächst der Türe saßen und bei einer Bouteille Claret sich gleichfalls ihres Daseins freuten.

      »Wissen Sie nicht, Herr Merks, wer diese Herren sind?« fragte ein etwas aufgedunsener Mann im bescheidenen grauen Rock, mit großen blauen Augen, in denen sich etwas vom Krämergeiste spiegelte, seinen Nachbar, auf dessen hohlen Wangen Irrfahrten und trübe, jammervolle Schicksale in Menge zu lesen waren und der allenfalls ein Hausierer sein mochte.

      »Kann nicht dienen, Herr Gieb«, versetzte der höfliche Deutsche zu seinem nicht minder höflichen Landsmanne.

      »Haben Sie aber bemerkt, meine Herren,« fing ein dritter an, dessen rote Gesichtsfarbe und volle Backen einen Bäcker bezeichneten, »wie der Amerikaner den Herrn angesehen hat, der ihm sein Glas anbot? Sind doch recht stolz, diese Amerikaner.«

      »Ja! ja, die sind noch viel stolzer als die Engländer, Herr Prenzlau«, versetzte ein vierter.

      »Die brüsten sich gar gewaltig mit ihrer Freiheit. Je nun, sie sind die Herren im Lande!«

      »Ja, ja, Herr Stock,« meinte der jammervolle Herr Merks, »Hochmut kommt vorm Fall.«

      »Herren im Lande! Saubre Herrschaft! Hat auch am längsten gedauert.« –

      »Und so glauben Sie, Herr Merks,« fragte Herr Stock, dessen etwas eleganterer Anzug einen Kleiderkünstler vermuten ließ, »daß es unten nicht ganz richtig aussieht?« Er begleitete seine Frage mit einem pfiffig sein sollenden Blinzeln.

      »Gedanken sind zollfrei, Herr Stock«, entgegnete Herr Merks.

      »Ei was Gedanken!« fiel der Herr Prenzlau ein. »Wir sind ja in einem freien Lande, Herr Merks.«

      »Ja, Herr Prenzlau! Hört der Herr,« versetzte Herr Merks, »es ist auch noch nicht aller Tage Abend geworden. Hätten Sie gesehen, was ich gesehen habe, wie sie alle arbeiten müssen an den Schanzen, alt und jung, schwarz und weiß, und die schönsten Damen kommen in Karossen mit Essen und Trinken.«

      »Ja, ja! aber die Zeitungen sagen ja, Herr Merks, daß sie das alles freiwillig tun, und daß selbst Ausländer nicht an die Werke dürfen, und die Stadt hat ja keine Schanzen?«

      »Ach! da haben sie so einen Graben aufgeworfen, Herr Prenzlau, und mit Baumwollballen etwas zusammengeflickt. Verstehen ja gar nichts vom Kriegswesen. Nur schade um die schöne Baumwolle. Fünfzehntausend Ballen! Herrje! Aber die Engländer werden ihnen schon einheizen. Das sind ganz andere Leute, die haben's den Franzosen in Spanien gewiesen.«

      »Ja, und was die Hauptsache ist, meine Herren,« meinte Herr Gieb, »diese Herren Engländer haben Geld; die brächten doch etwas ins Land.« –

      »Nun an Geld fehlt's hier auch nicht, Herr Gieb«, versetzte Herr Prenzlau. – »Und bei den Herren Engländern ist auch nicht alles Gold, was glänzt; aber an Ordnung fehlt's.« –

      »Aber Sie sagen ja, meine Herren,« nahm wieder Herr Gieb das Wort, »daß der unten sie so grausam hernimmt. Selbst an einem obersten Richter soll er sich vergriffen haben.«

      »Glauben Sie's ja nicht, Herr Gieb«, entgegnete Herr Merks. »Eine Krähe hackt der andern die Augen nicht aus. Ja die Fremden, die mustern sie und beobachten sie, aber untereinander hängen sie zusammen wie die Kletten. Wird keine Ordnung, bis nicht ein König kommt.«

      »Ja, Ordnung ist die Hauptsache«, meinte Herr Prenzlau. »Ja, bei uns zu Hause, da sieht's ganz anders aus. Hier haben sie ja nicht einmal eine türkische Musik. Ein Offizier hat einen runden Hut, der andere einen dreieckigen. Und haben Sie, meine Herren, ihr Exerzieren gesehen? Unsre Rekruten treffen's ja besser. Und von Handgriffen verstehen sie schon einmal gar nichts. Hab's ja mit meinen Augen gesehen, wie der General vor der Wache vorbeigegangen, und wie ihm diese, statt zu präsentieren, von ihrem Kautabak angeboten hat.«

      »Ja, ja,« versicherte Herr Gieb, »hier fehlt's an der Zucht, an der Gesittung schon in der Jugend, meine Herren. Hier behandeln sie ja ihre Kinder schon wie Männer. Schlagen Sie einmal einem solchen Buben eins hinters Ohr, und sehen Sie zu, ob Sie nicht vor den Squire zitiert werden und schwere Strafe bezahlen müssen? Hab's einmal in meinem Leben getan; will's nimmermehr probieren. Da liegt aber der Fehler, meine Herren. Ja bei uns, da werden wir geledert aus dem Effeff, das ist aber's Wahre; um jeden Hieb schade, der daneben geht.«

      »Ja, ja, Herr Gieb«; meinten die drei guten Deutschen.

      »Ja, ja, meine Herren!« fuhr der durch den Beifall seiner Landsleute etwas aufgemunterte Herr Gieb fort. »Unsern Dicken sollten sie haben, der würde ihnen bald 's neue Jahr abgewinnen.«

      »Hören Sie einmal, Herr Gieb,« versetzte Herr Prenzlau, »Ihren Dicken würden sie bald expedieren. Auf stutzigen Pferden ist schlecht reiten; würden ihn über die Achseln ansehen, und er müßte sich's noch zu einer Ehre rechnen, wenn sie ihm die Hand reichten. Bin ja dabei gestanden, wie sie, ohne den Hut zu rücken, mit dem Gouverneur sprachen; kaum daß sie ihm sagten: › Kut morning, saehr koverner Guten Morgen, Herr Gouverneur.‹ Ja, um die zu zeitigen, da gehört ein Mann dazu, der Autorität hat; der Unsrige würde sie Mores lehren.«

      »Vergeben Sie, Herr Prenzlau,« fiel ihm Herr Merks ein, »da haben Sie aber unrecht; sie sagen nicht Saehr koverner, sie sagen immer nur Saehr

      »Ja, sie mögen sagen, wie sie wollen«, meinte Herr Prenzlau, der ein wenig unwillig über die Zurechtweisung des Hausierers geworden war und deshalb ihn Herrn zu titulieren vergessen hatte. »Ihr Dicker –«

      »Ja,« fiel ihm Herr Gieb beschwichtigend ein, »aber was sind das auch für Koverner, Herr Prenzlau. Schaun nicht besser aus, als wie unsereiner. Wo soll denn da der Respekt herkommen? Das muß geboren werden; 's liegt schon im Blute. Herrje, wenn ich so an den Unsrigen denke, wie alles gezittert. Es ist einem gewissermaßen schauerlich geworden, wenn man 'n angesehen; und nun gar, wenn er aus der Ecke herübergerufen;


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