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Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen - Pete Hackett


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den Fingern, um einen der drei Barkeeper zu rufen. „Bier?“, wandte er sich an Bount. Der nickte. Hankers bestellte zwei Biere und fuhr fort: „Ich habe Gringers Umdrehen einmal bemerkt, ganz zufällig. Von diesem Moment an wusste ich Bescheid. Ich habe versucht, etwas über ihn herauszufinden. Aber da war nichts zu holen, nichts negatives, meine ich. Er war nett und umgänglich mit dem Personal und sein Gesicht war in keinem mir bekannten Steckbrief enthalten. Er zahlte seine Rechnung, es gab also nicht den leisesten Grund, sich weiterhin mit ihm zu beschäftigen. Schließlich und endlich hat ein Mann meines Kalibers sich mit ganz konkreten Fällen herumzuschlagen.“

      „Das ist klar“, sagte Bount. „Hast du ihn jemals mit einer Puppe gesehen?“

      „Ja. Einmal. Das war so um diese Zeit. Sie kamen gemeinsam durch die Halle und fuhren mit dem Lift nach oben. Gringer wirkte gelöst, er war sichtlich in das Girl verliebt. Das war zu verstehen. Sie sah klasse aus.“

      „Würdest du sie wiedererkennen?“

      „Nur, wenn sie sich in den gleichen Klamotten zeigen würde ... in einem taubenblauen Kostüm mit einem dazu passenden Käppi, einem Hütchen aus Filz.“

      „Beschreib’ sie mir“, sagte Bount und nahm sein Bier entgegen. Hankers tat das gleiche. Er trank erst einmal, bevor er antwortete. „Ich bin zwar im Dienst, aber ein Bier ist immer drin, das hält mich in Schwung“, meinte er beinahe entschuldigend. „Ja, wie sah sie aus? Etwas über mittelgroß, schlank und so kurvenreich wie eine, der klar ist, dass zu viel Oberweite die Proportionen stört, die aber andererseits weiß, dass da schon was da sein sollte. Sie hatte genau das richtige Format. Große Augen, lang bewimpert. Möglich, dass die Dinger künstlich waren. Ein sinnlicher Mund, einer der dazu einlud, verrückte Sachen zu probieren, weißt du. Ich bin ein alter Knacker und nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, aber als ich Gringer mit dieser Puppe sah, verspürte ich plötzlich Frühlingsgefühle, da habe ich ihn um sie beneidet.“

      „Sie heißt Jill und hat ihn vermutlich aus dem Verkehr gezogen“, sagte Bount.

      „Hm“, machte Hankers ungerührt. „So was soll ja vorkommen. Überraschen würde es mich nicht. Aber was überrascht mich schon als Kind dieser Stadt?“

      „Wie viel Geld hat man bei ihm gefunden?“, fiel es Bount ein.

      „Nichts.“

      „Er hatte nichts im Hotelsafe deponiert?“

      „Nein.“

      „Dann ist es das“, sagte Bount.

      „Dann ist es was?“, fragte Hankers. „Er hatte vermutlich Geld. Sehr viel sogar, nehme ich an. Hundertzehn Dollar pro Tag für’s bloße Wohnen kann sich nicht jeder leisten, oder?“

      „Ich könnte es nicht.“

      „Sie hat ihm was in den Kaffee gekippt und sich mit seinem Geld aus dem Staub gemacht“, meinte Bount.

      „Das ist nicht auszuschließen, aber wie willst du das Mädchen finden?“

      „Kannst du mich nicht was Leichteres fragen?“

      „Ich kenne dich. Dich reizen Aufgaben dieser Art. Aber sie kosten Zeit, Geld und Nerven, und niemand gibt dir eine Erfolgsgarantie. Weshalb konzentrierst du dich auf diese Puppe? Deine Theorie kann falsch sein. Möglich, dass dieser ,Gringer' Geld hatte, möglich auch, dass man ihn deshalb aufs Kreuz legte. Aber weshalb sollen das nicht die Leute getan haben, die ihn aufspürten? Die Leute, von denen er sich bedroht und verfolgt fühlte und denen er, wie anzunehmen ist, die Mäuse abgenommen hat? Die Tatsache, dass Gringer unter falschem Namen lebte, lässt doch nur einen Schluss zu: Er hat jemand bestohlen, ist von diesem Jemand entdeckt und umgebracht worden und ..“

      „Okay“, fiel Bount dem Kollegen ins Wort. „Wir sind schon wieder mitten im Fachsimpeln. Du weißt, wie wenig ich davon halte. Es macht zwar Spaß, Hypothesen zu entwickeln, aber am Ende zeigt sich meistens, dass die Dinge ganz anders liegen. Hast du sonst noch mal jemand in Gringers Begleitung gesehen?“

      „Ein einziges Mal, aber das war nicht im Hotel“, erinnerte sich Hankers. „Das war in der 42ten Straße. Ich habe dort meinem Büronachfolger einen Besuch abgestattet. Tatsache ist, dass ich von dem Kerl noch Geld kriege. Er kann nicht zahlen. Er möchte ja gern, aber die Geschäfte gehen nicht so gut, wie er es sich erhofft hat. Ich habe ihm einen Tipp gegeben und...“

      Bount räusperte sich. Hankers begriff, stoppte seinen Redefluss und sagte: „Gringer sprach mit Hugo. Mit Hugo Leicester. Ihm gehört der Klamottenladen gleich neben Millers Sexkino. Hugo und Gringer standen vor der Ladentür und redeten miteinander wie alte Bekannte. Ich kenne Hugo seit Jahren, obwohl er nicht gerade das Angebot hat, das mich reizen könnte. Er führt vor allem Jeans und diesen idiotischen Glitzerkram, den Twens in Diskotheken tragen. Travolta für Arme, du weißt schon. Wir haben uns noch begrüßt, wenn auch bloß durch einen kurzen Zuruf. Komisch, dass mir das erst jetzt wieder einfällt. Ich hab’s nicht mal der Polizei gegenüber erwähnt. Dabei quatschten die beiden miteinander, als seien sie alte Bekannte .,.“

      „Hat Hugo seinen Laden noch offen?“

      Hankers blickte auf seine Uhr. „Wenn du dich beeilst, triffst du ihn noch an. Vor Elf macht er selten dicht. Das Abend und Nachtgeschäft ist allemal das beste, sagt er.“

      „Hast du’n Bild von Gringer hier?“ Hankers zog seine Brieftasche aus dem Sakko, öffnete sie und überließ Bount eine Fotografie. „Es ist das einzige, was wir haben. Bring mir’s zurück, wenn du es nicht mehr brauchst und halte mich auf dem Laufenden. Wir haben’s nicht gern, wenn unseren Gästen etwas zustößt. Ich könnte mir einen Namen machen, wenn ich dazu beitrage, den Fall aufzuklären.“

      „Ich vergesse dich nicht, du hast mir weitergeholfen“, meinte Bount, fischte etwas Kleingeld aus seiner Tasche und wollte zahlen, aber Hankers legte ihm die Hand auf den Unterarm und sagte: „Das geht auf Kosten des Hauses. Es war dem .Roosevelt' ein Vergnügen, einen so prominenten Besucher bewirten zu dürfen.“

      „Ich werde das Haus überall empfehlen“, meinte Bount, verabschiedete sich und ging.

      Er nahm sich nicht die Mühe, mit dem Wagen zur 42ten zu fahren. Dort war es erfahrungsgemäß so gut wie unmöglich, eine Parklücke zu finden.

      Hugo Leicester, dem Bount kurz vor Elf in dessen Ramschladen gegenüberstand, war ein untersetzter, wieselflinker Mann mit Halbglatze, stechenden Augen, einem munteren Lächeln und der Eigenschaft, beim Sprechen die Hände zur Hilfe zu nehmen.

      „Ah, Sie kommen von Jim Hankers?“, fragte er, nachdem Bount sich vorgestellt hatte. „Ich mag ihn. Einer von der alten Garde. Davon gibt’s heutzutage nicht mehr allzu viele, Mister. Aber soll ich mich beklagen? Die Zeiten sind zwar hektisch, aber der Umsatz steigt. Es ist nur ein Jammer, dass die Lebenshaltungskosten noch rascher klettern. Was kann ich für Sie tun, Mister? Ich habe einen Posten fabelhafter Stretchcord-Jeans bekommen, da ist auch Ihre Größe dabei. Wollen Sie sich die mal ansehen? Wenn Sie ein Freund von Jim sind, mache ich Ihnen einen besonderen Preis ...“

      „Ich suche diesen Mann“, sagte Bount. „Nicht ihn, sondern seine Identität“, korrigierte er sich.

      Hugo Leicester setzte sich eine Brille auf. Er hielt das Foto auf Armeslänge von sich, dann führte er es näher an seine Augen heran. „Was ist mit ihm?“, fragte Leicester.

      „Kennen Sie den Mann?“

      „Ja, er kommt mir bekannt vor, aber ich weiß nicht, wo ich ihn schon einmal gesehen habe. Ist es möglich, dass es sich um einen Kunden handelt? Ich habe viele Stammkunden, aber zu denen gehört er nicht.“

      „Jim hat Sie einmal im Gespräch mit dem Mann gesehen, Sie standen mit ihm vor der Ladentür.“

      „Oh, tatsächlich? Das geschieht fast täglich. Ich rede gern mit meinen Kunden. Wenn sie mir gefallen, geleite ich sie bis zur Tür. Das schafft Freunde, wissen Sie, und es gibt keine bessere Geschäftsbasis als Freundschaft, Wärme, und ein kleines Gespräch.“

      „Versuchen


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