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Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen - Pete Hackett


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blass. „Ich denke, Sie wollen verschwunden sein, ehe die Bullen hier verrückt spielen?“, fragte er.

      „Schon gut, ich gehe“, sagte Bount und verließ den Laden.

      Er kehrte zurück ins ,Roosevelt'“. Hankers saß noch am Bartresen. Er trank jetzt Kaffee. „Deine Kostümbeschreibung hat mich weitergebracht“, sagte Bount und setzte sich neben Hankers. „Gringer hat bei Hugo das Kostüm gekauft, in dem du das Mädchen gesehen hast. Nur bestreitet Hugo, den Mann zu kennen. Hast du eine Erklärung dafür?“

      „Warum fragst du mich? Das kann Hugo dir doch besser beantworten als ich.“

      „Er ist ein bisschen durcheinander. Er hat nämlich einen Gangster namens Blacky erschossen. In Notwehr.“

      Hankers war nicht sehr beeindruckt, aber er sah auch keineswegs fröhlich aus. „Armer Hugo. Er muss ausgeflippt sein. Das dem so was passieren musste!“

      „Sie wollten ihn umlegen. Das muss er glasklar erfasst haben. Da ist er dem Killer zuvorgekommen“, fasste Bount zusammen. „Nun frage ich mich, weshalb man ihn jetzt, so kurz nach Gringers Tod, umzulegen versucht.“

      „Ich fühle mich leider außerstande, darauf zu antworten“, spottete Hankers. „Und Hypothesen helfen dir ja auch nicht weiter.“

      „Mr. Hankers zum Büro“, ertönte eine Lautsprecherstimme.

      Hankers glitt seufzend von seinem Hocker. „Das ist das schöne an meinem Beruf“, sagte er. „Er ist frei von Momenten der Langeweile, besonders in diesem Haus.“

      Bount verließ das Hotel.

      10

      Am nächsten Morgen rief ihn Captain Rogers an. „Ich habe was für dich“, sagte er.

      „Was denn?“, wollte Bount wissen. „Einen Toten“, erwiderte der Captain.

      „Na, wenn das kein wundervoller Tagesauftakt ist“, meinte Bount grimmig. „Ist es jemand, den ich kenne?“

      „Das bezweifle ich. Oder kannst du mit dem Namen Oliver Carr was anfangen?“

      „Keine Reaktion in meiner Schaltzentrale“, erwiderte Bount.

      „Ein kleiner Angestellter. Er wurde vergiftet. Die Obduktion hat ergeben, dass ihn dieselbe Cyanidlösung aus dem Wege räumte, die diesem Nick Gringer zum Verhängnis wurde. Naja, es gibt allerdings einen kleinen Unterschied dabei. Oliver Carr musste mit einer stärkeren Dosis fertig werden. Sie muss sehr schnell gewirkt haben, aber die Zusammensetzung war im Prinzip die gleiche wie bei Gringer. Möglicherweise ist’s ein Zufall, aber mir fiel er auf. Ich dachte, es könnte nichts schaden, dich darauf hinzuweisen.“

      „Schon notiert, vielen Dank“, sagte Bount. „Da gibt es noch einen Toten. Den Burschen aus der 42ten Straße. Was ist mit ihm?“

      „Oh, du sprichst von Blacky. Alles deutet darauf hin, dass der Ladenbesitzer in Notwehr handelte. Sein Opfer heißt Don Keller. Ein übler Gangster. Arbeitete für den Cobelli-Mob. Ich brauche dir nicht zu sagen, dass Cobelli die Gegend um die 42te kontrolliert.“

      „Was ist mit Leicester?“

      „Er ist getürmt.“

      „Was wirst du unternehmen?“

      „Eine Fahndung ausschreiben und mich rasch wichtigeren Dingen zuwenden“, sagte der Captain. „Ich bin überzeugt davon, dass Leicester die Wahrheit sagt. Jetzt versucht der Alte unterzutauchen, weil er Cobellis Rache fürchtet.“

      „Ihr hättet ihn in Schutzhaft nehmen sollen.“

      „Wen, Leicester? Ich hab’s ihm angeboten. Er wollte davon nichts wissen.“

      Bount bedankte sich und legte auf. Eine Stunde später klingelte er im Hause 61 235te Straße an Jill Larks Wohnungstür. Niemand öffnete. Er probierte sein Glück an der Nachbartür. Eine Frau machte auf, deren Kopf mit Lockenwicklern gespickt war und die Bount durch fingerdicke Brillengläser musterte, „Kann ich was für Sie tun, Mister?“

      „Ich möchte zu Miss Lark. Es ist eilig. Können Sie mir sagen, wo ich sie finde?“

      „Oh, Jill arbeitet. Sie ist sehr tüchtig. So was wie 'ne Chefsekretärin ...“

      Bount zog Gringers Foto aus der Tasche. „Kennen Sie den?“, fragte er.

      Die Frau nahm das Foto in die Hand, betrachtete es aus der Nähe und hielt es dann auf Armeslänge von sich. „Er kommt mir vertraut vor“, sagte sie. „Kann es sein, dass ich ihn schon einmal irgendwo gesehen habe? Jetzt fällt es mir wieder ein. Er ist mal hier gewesen. Ich habe ihn beim Verlassen von Jills Wohnung gesehen.“

      „Wann war das?“

      „Vor zwei, drei Wochen, so genau kann ich das nicht sagen. Ist es denn so wichtig?“, fragte sie und gab ihm das Bild zurück.

      „Ich suche ihn“, wich Bount aus. „Wo arbeitet Mss Lark?“

      „In der Finanzabteilung von Fletcher, Fletcher & Greenstar“, erwiderte die Frau.

      Etwa elf Uhr dreißig betrat Bount das Vorzimmer von Lyonel Dissinger. Es war groß und elegant, wie fast alles in dem dreißigstöckigen Verwaltungsgebäude des Gemischtwarenkonzerns. Hinter dem Schreibtisch, der das Namensschild Jill Lark trug, saß die junge Dame, die Bount suchte. Sie sah sehr viel besser aus, als er es erwartet hatte. Ihr Sex Appeal gefiel ihm, aber er brauchte nur an die brechenden Augen des Mannes auf dem U-Bahnsteig zu denken, um seinen Appetit an die Kette zu legen.

      „Sir?“, flötete Jill und strahlte ihn an.

      „Ich bin Bount Reiniger“, stellte er sich vor.

      „Wenn Sie zu Mr. Dissinger wollen, muss ich Sie enttäuschen. Er ist heute morgen zu einem Kongress nach Pittsburgh geflogen.“

      Bount zog sich einen Stuhl heran und nahm darauf Platz. „Das ist ja fabelhaft“, sagte er. „Es gibt mir die Möglichkeit, mich ohne Zeitbeschränkung mit Ihnen zu unterhalten.“ Er lächelte. „Sie haben doch nichts dagegen?“

      Jill erwiderte sein Lächeln. Ihre roten Lippen leuchteten wie gelackt. „Das hängt vom Thema ab, das Sie aufzugreifen wünschen“, meinte sie kokett.

      „Mord“, sagte Bount.

      Er hatte eine Schwäche für Knalleffekte dieser Art. Die Reaktion des Gesprächspartners pflegte meist mehr Aussagekraft zu haben als ein Dutzend langer Sätze.

      Was Jill Lark anging, so zeigte sie sich zwar erstaunt, beinahe schockiert, aber das war angesichts von Bounts Verhalten, keineswegs ungewöhnlich. „Mord?“, echote sie.

      „So ist es. Ich bin Privatdetektiv.“

      „Geht es um Mr. Carr, Sir?“

      Bount hob die Augenbrauen. Jetzt war er es, der das Opfer eines Knalleffektes wurde. „Sie kennen ihn?“

      „Nur sehr flüchtig. Eigentlich bloß vom Sehen. Er hat in der Firma gearbeitet, oben in der Computerabteilung, Die Nachricht von seiner Ermordung hat sich wie ein Lauffeuer in der Firma ausgebreitet.“

      Bount holte Gringers Foto aus der Brieftasche und überreichte es Jill. „Kennen Sie den?“, fragte er.

      „Ja. Woher haben Sie das Bild?“

      „Das ist nicht wichtig. Wer ist der Mann auf dem Foto?“

      „Das ist Nick. Nick Gringer. Er hat mich einige Male ausgeführt.“

      „Er ist tot, das wissen Sie doch?“

      „Nein, tot? Wie entsetzlich!“, stammelte Jill. „Ein Unfall?“

      „So kann man es nennen. Aber Mord ist die präzisere und passendere Bezeichnung. Er wurde vergiftet. Mit einer Cyanidlösung. Genau wie Oliver Carr, der in dieser Firma arbeitete.


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