Fuck you, morbus bechterew, CFS, Krebs, KPU, burnout, PMS, SMA, Arthrose, Tourette, MS, CORONA & Co.!. Carl-Maria von GörlitzЧитать онлайн книгу.
ich jetzt? Das Bett, welches ich bei Anke testen durfte, war beinhart und nicht „ein bisschen zu weich“!? Zu meiner Überraschung hat sich nach dessen Rückkehr mein Partner unheimlich gefreut, als ich ihm von meiner Entscheidung für das neue Schlafkonzept erzählte. Endlich das Wasserbett weg! Endlich! War ihm wohl schon die ganzen Jahre ein Dorn im Auge…
Schnell noch einen Rahmen um das alte, teilweise abgebaute Gestell des ausgedienten Wasserbetts gezimmert und die neueste Errungenschaft eingepasst. Probeliegen. Probesterben? Nein, hier wird nie ein Mensch entspannt drauf schlafen. Im Märchen von der Prinzessin auf der Erbse ist von einer – einer einzigen – Erbse die Rede, und das arme Mädel konnte kein Auge schließen. Bei einer Tatami – Schlafunterlage handelt es sich aber nicht um – eine – Erbse. Hierbei handelt es sich um mehr: um tausend Dolche, die sich über jede Nacht aufs Neue regelmäßig abwechselnd in deinen Leib bohren. So tief, dass sie dich aus dem tiefsten Schlaf herausholen – von dem ich in Anbetracht der Tatsache, dass ich kein Auge wirklich zutun konnte, nur träumen konnte und der zukünftig für immer Geschichte zu sein schien. So tief und schmerzhaft, dass du jede Hoffnung verlierst, auch nur noch eine einzige, weitere Nacht durchhalten zu können. Egal, wie motoviert du vorher warst. Das schaffst du nicht! Warum nicht? Weil dein Kopf meldet: Schmerz! War es nicht genau die Meldung, die du für ein und alle Zeit nie wieder haben wolltest? Also gut. Durchhalten. Zugegeben. Spaß ist anders. Tief schlafen auch.
Es sollten nur die ersten Tage sein, die es brauchen würde, bis wir uns daran gewöhnt haben. Nix da. Es vergingen Wochen und ich war immer noch hellwach bei jeder Bewegung, die mein Körper im Schlaf ansteuerte. Bis dann auf einmal alles anders wurde – quasi über Nacht: Das, was gerade eben noch unglaublich hart war und meinen Körper in der eigentlichen Ruhephase auf Trapp hielt, wurde zum perfekten Entspannungstempel. Hätte ich nach der ersten Nacht im Vorfeld Wetten abschließen müssen, ich glaube, ich hätte hundert zu eins gewettet, dass das nie und nimmer mit mir und der neuen „Matratze“ etwas wird. Nun auf einmal die Wende. Noch nie zuvor hatte ich so entspannt geschlafen. Tief. Schmerzfrei. Entspannt. Wie war das möglich?
Ganz einfach. Meine Muskeln bekamen endlich das in der Nacht, was sie sich dringendst wünschten und schon längst verdient hatten: Ruhe und Entspannung. Tiefenentspannung. Entspannung, die nicht über unser Bewusstsein geregelt wird. Sondern erst dann, wenn unser Bewusstsein im Schlaf „abgestellt“ wird. Jahrelang mussten sie auf diesen Traumzustand verzichten. Alle Signale, die sie über Schmerzen an mich gesendet haben, wurden entweder ignoriert oder mit Wasserbett, MBT-Schuhen und Medikamenten manipuliert und vorerst eliminiert. Wie froh bin ich doch, heute auf jedem Fußboden – ja auch auf blankem Beton – schlafen zu können, ohne es als störend hart zu empfinden. Nie hätte ich diese Veränderung für möglich gehalten. Nie hätte ich gedacht, dass so hartes Liegen gesund sein kann. Wird uns allen doch durch die Werbung eingetrichtert, dass es perfekt sei, wenn wir tolle Matratzen kaufen würden. Am besten noch computervermessen und neueste Technologie und was sonst noch alles. Ja und der Preis. Na klar. Das muss dann schon mal teuer sein. Irrsinn. Irrsinn!!! Willst Du es selbst ausprobieren, diese Hardcore-Variante? Kein Problem.
Auch die Sache mit der Wärme von unten wurde einer Lösung zugeführt: Nach dem Lesen von „37°“ (Autor: Uwe Karstädt) bestellte ich mir eine Infrarot-Matte und konnte nicht nur so mein Bett erwärmen, sondern bekam auch gleich noch ein bisschen mehr ab, was meine Körpertemperatur veranlasste, sich langfristig wieder auf einen Wert zwischen 36,7 und 37,3 °C einzupegeln. Und das, wo ich doch glaubte, mit meinen 35,4 °C auf der sicheren Seite zu sein!
Alles, was du beachten solltest ist das: vertraue darauf, dass es hilft und das auch bei dir irgendwann der Punkt kommt, an dem sich dein Körper für die Möglichkeit bei dir bedankt, wieder ein Stück gesünder sein zu dürfen. Oder alles nur ein Fake? Erstunken und erlogen. Warum sollte ich jetzt mein Grundprinzip aufgeben? Friedel, warum solltest du mir gerade jetzt glauben?
Das Märchen vom richtigen Schuh…
Bevor du anfängst, mir vielleicht doch noch zu glauben, lieber schnell noch das nächste Märchen. Diesmal das Märchen vom richtigen Schuh. Fällt dir da auch gleich mal der kleine Muck aus dem gleichnamigen DEFA-Märchenfilm ein? Wie er dort so hilflos gegen den besten, königlichen Läufer antritt und ohne Zauberschuh keine Chance zu haben scheint? Nein? Na dann bist du wohl kein Kind der DDR oder hast die tollen Filme wohl alle verdrängt? Märchen haben immer etwas Gutes. Du lernst, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Spätestens an der Stelle, wo selbstverständlich das Gute über das Böse siegt. Zurecht. Schließlich ist es ein Märchen. Im Märchen vom richtigen Schuh ist das aber mit dem Siegen nicht so einfach. Kohle. Geld. Schotter. Bezeichne es, wie du willst. Es kommt immer aufs Gleiche! Ich bin geniket zu glauben, dass es da Menschen gibt, die sogar seit Jahren wissen, dass das, was sie herstellen, für deinen Körper – insbesondere für deine Knie und deine Hüften – pures Gift ist. Und dir wird das Gift so unscheinbar und nett über eine tolle Werbung injiziert, dass du gar nicht merkst, was man mit dir tut…
Ich bin ja schon mal eingangs beim Thema MBT näher auf Schuhe eingegangen. Da fällt mir doch eben ein, dass der Erfinder der MBT-Schuhe wohl jetzt schon wieder sein Unwesen treibt und unter dem Markennamen „kybunatic“ seine neueste Erfindung unters Volk zu mischen versucht, die mit dem grundsätzlich gleichen Prinzip wie MBT versucht, dich deiner Probleme im Bewegungsapparat angeblich zu entledigen. Das ist etwa so, als würde ein Vulkan Asche auf dein Haus pusten. Du freust dich, dass er erloschen ist. Doch plötzlich tut sich die Erde auf und einen Steinwurf weiter kommt der nächste Vulkan ans Licht und spuckt - ja was wohl? Asche…
Hier soll genug Platz frei sein, um sich diesem Thema noch einmal widmen zu können. Als ich früher gelaufen bin, habe ich – dem Hinweis aus der Werbung folgend – natürlich auch Wert darauf gelegt, Laufschuhe mit Luftpolster in der Ferse zu nutzen. Warum das falsch ist? Weil du damit deinen ganzen Körper – besonders aber die Kniegelenke und die Hüften volle Kanne kaputt machst! Wie jetzt - verstehst du nicht? Kauf dir einfach mal das Buch „born to run“ (und lies Packi). Du wirst es verstehen lernen. Ganz sicher wirst du es verstehen! Wie ich zu diesem Buch gekommen bin? Naja. Also meine bessere Hälfte hat eine Cousine. Diese Cousine war seit Jahren immer wieder mal ordentlich krank. Lungenentzündung vom Feinsten. Mit allen, tollen Medikamenten bekämpft. Und trotzdem immer, immer wieder. Nachdem sie sich mit anderen, ehemaligen Studentinnen getroffen hat und jede für sich festgestellt hat, dass sie eigentlich allesamt zu dick sind, haben sie eine Wette abgeschlossen: Wer innerhalb eines halben Jahres die meisten Kilo verliert, hat gewonnen. Gesagt getan. Jede auf ihre Art und Weise. Eine mit Diät und gesunder Ernährung. Die andere im Fitnessstudio und die Cousine eben mit Laufen. Nein, nicht etwa mal nur um die Ecke. Wenn schon, denn schon. Marathon. Heute läuft sie nahezu jeden Tag zehn Kilometer. Zweimal in der Woche auch fünfzehn. Und wenigstens einmal die zwanzig. Es sei denn, es muss für einen anstehenden Wettkampf noch mehr trainiert werden. Dann wird natürlich die Schlagzahl erhöht. Eine wirklich klasse Figur ist der Lohn. Natürlich auch die nahezu nicht mehr vorhandene Lungenentzündung, die nun eben ausgerottet schien. Einzig und allein die Füße wollten wohl nicht alles akzeptieren, was sie zu tragen haben… Und dann kam auch die Lungenentzündung wieder… Wird sich jetzt aber auch verbessern. Warum? Na klar – weil sie sich auf meinen Rat hin einiges umgestellt hat!
Zurück zum Buch. Nun ja, bei einem Besuch der lieben Cousine mit Familie haben wir uns eben mal wieder über Gesundheit und Sport ausgetauscht. Eben auch über das Thema Laufen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich bereits jeden Morgen aktiv geschwitzt. Jeden Morgen nach dem Aufstehen und einer Runde Gumminastik (dieser Begriff beschreibt meine Bewegungen mit einem Gummi und der Gymnastik) ging es auf das Laufband. Was es gilt zu beachten beim Laufen – keine Ahnung. Alles wurde einfach mal wieder nach Gefühl gemacht. Aber dieses Mal ein bisschen anders, als in meiner frühen Jugend. Dieses Mal habe ich mich sogleich barfuß auf das Laufband gestellt. Hat schließlich in den letzten Wochen Kampfsport mit Thomas tadellos funktioniert – also ich war es gewohnt. Hm. Die Unterseite meiner Füße wollte mich sehr schnell davon überzeugen, dass dieser Splien (so nennen wir hier Schnapsideen) wieder mal aber ganz dicht an der Vernunft vorbei gestreift war. Blasen ohne Ende und das, obwohl ich doch eigentlich „nur“ ganz langsam angefangen hatte. Damals, als ich spätjung (eben bei Thomas) war, ging das problemlos mit barfuß auf dem Laufband. Gut. Einverstanden. Ich habe es kapiert! Anke