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Ein schwieriger Fall: Arztroman. G. S. FriebelЧитать онлайн книгу.

Ein schwieriger Fall: Arztroman - G. S. Friebel


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ging mit Bettina voran. Lydia blieb mit dem Arzt ein wenig zurück.

      »Was ist mit ihr?«, fragte sie ernst. »Es ist mir, als würde sie jeden Augenblick zusammenbrechen. Ist sie wirklich in Ordnung?«

      Dr. Bernstein konnte sich auf seine alte Freundin voll verlassen. Er drückte ihr warm die Hand.

      »Lydia, Sie haben es richtig begonnen. Sie braucht unsere Liebe. Ich erzähle Ihnen ihre Geschichte später einmal. Sie ist ein Vogel, der aus dem Nest gefallen ist. Sie ist so schutzlos, und man hat ihr sehr wehgetan.«

      »Ein Mann?«, fragte Frau Winter.

      Dr. Bernstein war empört.

      »Immer sollen wir Männer die Schuld tragen! Nein, meine Liebe, ich muss Sie enttäuschen: ihre Mutter.«

      Lydia dachte eine Weile nach. Dann sagte sie leise: »Der Name kommt mir bekannt vor.«

      »Kennen Sie die Losse-Werke?«

      »Ach ja, richtig, ist sie mit dieser Familie verwandt?«

      »Ihrer Mutter gehören die Werke.«

      Lydia lächelte, doch mit harten Augen.

      »Jetzt verstehe ich sie vollkommen. Ich habe ihren Vater gekannt, damals, als ich noch sang. Ein bezaubernder Mensch, doch er hatte einen Drachen zur Frau.«

      Sie erreichten die beiden anderen vor dem Eingang der Villa. Bettina Losse kam aus dem Staunen nicht heraus. Im Garten sah sie einige Arbeiter, die ein Schwimmbad bauten. Die Villa sah gar nicht wie ein Sanatorium aus, sondern eher wie ein vornehmes Hotel. Auch die Inneneinrichtung war sehr geschmackvoll ausgewählt. Als sie aber den Tagessatz hörte, den man dafür nehmen wollte, blickte sie den jungen Arzt verwundert an.

      »Aber das geht doch nicht. Dabei kommen Sie nie auf einen grünen Zweig, das ist ja unmöglich!«

      Dr. Bernstein sah ihr ruhig in die Augen.

      »Das, liebe Kollegin, möchte ich Ihnen gleich sagen: Reich, also reich werden Sie hier nicht. Jeder soll hier Heilung, mindestens Linderung finden. Und es werden auch nur Patienten aufgenommen, die die Behandlung nicht zu Hause durchführen können. Denn in der Hauptsache sollen sie sich selbst helfen. Wo kämen wir hin, wenn wir ihnen alles leichtmachen. Kranksein kann auch so etwas wie eine Droge sein. Sie kann den Menschen aushöhlen und gefügig machen. Sie sollen aber leben, verstehen Sie, leben!«

      »Ich glaube, ich muss noch sehr viel lernen«, bekannte Bettina leise.

      »Ich lerne auch immer noch hinzu. Keine Sorge, wenn Sie wirklich den Mut haben, neue Wege zu gehen, dann sind Sie hier genau richtig.«

      »Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie so großes Vertrauen in mich setzen, Kollege Bernstein.«

      »Aber ich bitte Sie! Sie haben mich doch schon einmal vorzüglich vertreten.«

      Sie errötete leicht.

      »Danke.«

      Dann sah sie die entzückende kleine Wohnung, die man ihr zur Verfügung stellen wollte.

      »Versuchen Sie es, meine Liebe!«, meinte Johanna freundlich. »Weglaufen kann man immer noch. Aber ich wäre enttäuscht, ehrlich.«

      Alle lachten.

      Dann wurden die Patienten vorgestellt.

      Ein älterer Mann, der wirklich nicht reich zu nennen war, brauchte auch nicht viel zu zahlen. Nur gerade so viel, wie man auch für einen Urlaub anlegen würde. Die Behandlungskosten übernahm glücklicherweise seine Krankenkasse. Allmählich wurden die Kassen wach. Sie erkannten: Wenn man nicht neue Wege ging, würde bald wohl nichts mehr gehen. Die Kosten stiegen ins Unermessliche, und kein Ende war zu erkennen. Sie hatten bereits bemerkt, dass Patienten, die zu Dr. Bernstein gingen, für lange Zeit gesund blieben, sich also keine neue Krankheit ankündigte, was oft an der Tagesordnung war, denn alle Medikamente haben ihre Nebenwirkungen.

      Dieser Patient war ein verschmitzter lustiger Mensch; er lachte den Arzt freundlich an.

      »Er ist erst vier Tage bei uns!«

      »Ei, ehrlich?«, fragte der Mann.

      »Ja, Paul!«

      »Und was fehlt Ihnen?«, wollte die junge Ärztin wissen.

      »Ach, das ist so eine Sache. Ich habe da einen offenen Fuß, verstehen Sie. Das Biest will und will nicht heilen. Hab’ selbst schon ewig daran herumgedoktert. Mein Hausarzt meint, das würde für immer so bleiben. Aber ich will das nicht glauben. Wozu haben die Herren denn so lange studiert? Tja, und dann hab’ ich von Dr. Bernstein gehört und bin also jetzt hier.«

      Dr. Losse sah ihren Chef an.

      »Ich versuche die Wunde mit Spitzwegerich und Zinnkrautwaschungen, Salben aus Ringelblume und Schwedenbitter - Sie haben schon mal davon gehört? - zu heilen.«

      »Aber ...«

      Paul, der lustige Patient, mischte sich ein.

      »Und das Zeug muss ich auch noch selber suchen«, klagte er der jungen Ärztin sein Leid.

      Bettina war sprachlos. Das hatten sie doch früher nicht tun müssen.

      »Damit er nicht faul herumsitzt und dick wird, unser Paul«, erklärte Dr. Bernstein lachend. »Mein Vater hat ihm das Pflänzchen gezeigt, und jetzt wandert er jeden Tag durch die freie Natur und sucht es.«

      Bettina musste unwillkürlich lachen.

      »Das ist ja ungeheuerlich!«

      »Ja, das hat sich mein Vater ausgedacht.«

      »Ja, dieser alte Gauner«, meinte Paul fröhlich. »Aber ich sage Ihnen: Das macht richtig Spaß. Was man doch noch alles lernen kann! Ich bin schon ganz grün im Kopf.«

      Bettina lachte hell auf und wirkte jetzt direkt ein wenig hübsch.

      »Ja, dann muss ich jetzt weiter. Nach dem Abendessen muss ich wieder Kräuter anbringen. Immer frisch! Aber ich weiß ja jetzt, wo sie wachsen.«

      Die Gruppe ging weiter, als Frau Dr. Losse sich wieder an den Chef des Hauses wandte.

      »Das ist sehr ungewöhnlich, Herr Kollege. Meinen Sie nicht, dass man damit Unmut ernten wird?«

      »Ich habe einen breiten Rücken. Niemand wird gezwungen, hier zu leben. Wer es nicht möchte, der kann gehen.«

      Bettina glaubte einfach nicht an einen Erfolg. Lag es vielleicht daran, dass sie noch nach altem Schema dachte? Wie so viele?

      Der zweite Patient war eine Dame. Und die konnte zahlen. Sie hatte Rheuma wie Johanna und wurde von dieser auch betreut. Auch sie schien sich hier ganz wohlzufühlen, obwohl sie nicht danach aussah, dass sie sonst arbeiten müsste.

      »Nun?«, fragte der junge Arzt seine Kollegin abschließend.

      »Werden immer so wenige Patienten hier sein?«

      »Ich kann nicht in die Zukunft schauen, Frau Losse. Aber jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich muss zurück.«

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