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Denke - Fühle - Erkenne: Inspirationen aus meinem und vielleicht für Deinen Alltag. Wolfgang A. HaasЧитать онлайн книгу.

Denke - Fühle - Erkenne: Inspirationen aus meinem und vielleicht für Deinen Alltag - Wolfgang A. Haas


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Zeit mit Dir verbringen

      Zu diesem ersten Highlight wurde ich durch eine Sendung von «Sternstunde Philosophie» des Schweizer Fernsehens SRF inspiriert. Dr. Wolfram Eilenberger, Philosoph und Publizist, sprach einen aktuellen Trend an, sich mehr Me-Time zu gönnen. Er empfahl, einen Schritt weiterzugehen und plädierte für mehr You-Time. Das hat mir spontan gefallen.

      In unserer hektischen Zeit und den vielen Anforderungen – oder auch selbst kreierten Ansprüchen – fehlen uns oft bewusst eingeräumte Zeitfenster nur für uns selbst. Bei meiner Recherche zum Thema bin ich auf folgende sechs Tipps gestossen2, die Dir eine Idee geben, was gemeint ist:

      1. Finde, resp. plane ein Zeitfenster nur für dich

      2. Vermeide Störquellen

      3. Finde heraus, was Dir wirklich guttut

      4. Nutze eine Self-Care-Liste

      5. Nutze die Me-Time für Selbst-Fürsorge

      6. Gönn Dir öfter eine Pause

      Was ist denn nun You-Time?

      You-Time ist eine Zeit, in der Du Dich jemand anderem, einem DU zuwendest. Wolfram Eilenberger weist in diesem Zusammenhang auf die Buddhistische Übung des Mitgefühls hin.

      Echte Zuwendung findet statt, wenn Du zentriert bei Dir selbst bist und aus Deiner inneren Kraft Dein Herz für andere öffnest. Manche Menschen (ich würde sagen, die meisten von uns

) brauchen dazu zuerst Me-Time, um wirklich bei sich selbst anzukommen. Und deshalb beeindrucken uns Menschen, die ganz natürlich die meiste Zeit gut bei sich selbst sind, z.B. ein Dalai-Lama.

      Mitgefühl üben – weisst Du, wie das geht?

      Mitgefühl zu üben, ist eine wunderbare Möglichkeit für You-Time.

      Möchtest du, dass andere glücklich sind: übe dich in Mitgefühl. Möchtest du glücklich sein: übe dich in Mitgefühl.

      Dalai-Lama

      Laut Wikipedia ist Mitgefühl – auch Empathie genannt – die Fähigkeit, die Gefühle, Gedanken, Motive und Persönlichkeits-Merkmale einer anderen Person anzuerkennen und zu verstehen. Dazu gehört auch die Reaktion auf die Gefühle anderer: Trauer, Mitleid, Schmerz, Hilfsbereitschaft.

      Inzwischen wurde auch in Studien nachgewiesen, dass Mitgefühl zu üben gut für unsere Gesundheit ist. Menschen, die Mitgefühl üben, produzieren 100% mehr DHEA, ein Hormon, das dem Alterungsprozess entgegenwirkt und sie schütten 23% weniger des Stress-Hormons Cortisol aus. Hier nun einige konkrete Tipps3:

      1. Entwickle Einfühlungsvermögen für die Situation und das Leiden Deiner Mitmenschen. Stelle Dir vor, dass Du sie aus einer liebevollen Herz-Qualität heraus betrachtest.

      2. Sehe die Gemeinsamkeiten

      Anstatt die Unterschiede zwischen dir und anderen zu betrachten, versuche zu erkennen, was du gemeinsam mit den anderen hast.

      An der Wurzel des Ganzen: Wir Alle sind menschliche Wesen. Wir brauchen Essen, Schutz und Liebe. Wir sehnen uns nach Aufmerksamkeit, Anerkennung und Zuneigung. Und über alldem: Glücklichsein. Denke über die Dinge nach, die du mit jedem menschlichen Wesen gemeinsam hast und übersehe die Unterschiede.

      Das nächste Mal, wenn du Freunde oder Fremde triffst, versuche folgende 5-Schritte-Übung. Richte deine Aufmerksamkeit auf die andere Person und sage dir:

      1. „So wie ich, sucht auch dieser Mensch nach Glück und Zufriedenheit im Leben.“

      2. „So wie ich, versucht auch dieser Mensch, Leiden im Leben zu vermeiden.“

      3. „So wie ich, kennt auch dieser Mensch: Traurigkeit, Einsamkeit und Verzweiflung.“

      4. „So wie ich, ist auch dieser Mensch auf der Suche, seine Bedürfnisse zu befriedigen.“

      5. „So wie ich, lernt auch dieser Mensch über das Leben.“

      Linderung des Leidens: Du kannst jederzeit aus Deinem Herzen Gedanken der Heilung, des Linderns von Leiden senden. Und wenn Du eine Möglichkeit siehst, direkt Leiden bei andern zu lindern, umso schöner.

      Sei gütig – das beinhaltet Nachsichtigkeit, Toleranz und Geduld.

       Was ist Deine Vorstellung von You-Time?

      2 https://de.beatyesterday.org/lifestyle/life/6-tipps-fuer-me-time-mehr-zeit-nur-mit-dir-verbringen/

      3 https://www.der-buddhismus.de/entwickle-dein-mitgefuehl-mit-7-uebungen/

       Transformation

      Eine alte Geschichte kommt nochmal hoch

      Gestern habe ich einen alten Freund getroffen, mit dem ich schon lange nicht mehr zusammen war. Wir haben uns auf den neuesten Stand gebracht, uns an alte Geschichten erinnert und viel gelacht. Gegen Ende unseres Zusammenseins habe ich ihm noch von einer beruflichen Erfahrung erzählt, die schon einige Zeit zurück liegt. Es war für mich eine sehr schwierige Situation, in der ich mich verraten, angelogen, abgelehnt und erniedrigt gefühlt habe und dies vor allem von einer bestimmten Person. Ich war damals regelrecht traumatisiert. Mein Freund hat mich sehr gut verstanden.

      Obwohl ich schon sehr viel an diesem Trauma gearbeitet habe und Vieles loslassen konnte, habe ich während der Heimfahrt realisiert, dass ich mich traurig und niedergeschlagen fühlte. Das hat mir gezeigt, dass ich offensichtlich immer noch an Teilen dieser alten Geschichte festgehalten habe.

      Ungelöste Ego-Geschichten und Schatten-Anteile

      Deshalb habe ich mich noch einmal ganz eingelassen auf meine Gefühle und vor allem auf meine Interpretationen. Ich habe versucht, das Ganze aus einer grösseren Perspektive zu sehen. Was hat diese Person für eine Rolle gespielt in diesem Szenario und was war die Lektion für mich, die das Leben mir dadurch gegeben hat? Ich konnte erkennen, wo ich selbst meine eigenen ungelösten Ego-Geschichten und Schattenanteile inszeniert habe. Natürlich geht es nie um die andere Person, sondern immer um mich und meine Projektionen.

      Die Transformation

      Ich ging dann in einen Prozess mit mir selbst und bearbeitete ungelöste Emotionen – momentan arbeite ich öfters mit dem Emotionscode von Dr. Bradley Nelson. Weiter wendete ich EFT (Akupressur-Klopfen) an, um blockierte Emotionen und Glaubenssätze aufzulösen und zu befreien.

      Und dann gelang es mir, mich erneut auf die Situation einzulassen und gleichzeitig loszulassen. Interessanterweise stellten sich nun Mitgefühl und Dankbarkeit ein.

      Ich habe diesen Text meiner Frau gezeigt und sie hat mich auf weitere unerlöste, unbewusste Anteile aufmerksam gemacht. Der Prozess geht also weiter und weiter schmerzliche Erfahrungen sind nicht auszuschliessen

.

       Wie sind Deine Erfahrungen mit alten Geschichten, die immer noch Ladung haben oder hatten?

       Das Gegenteil von Spiritualität ist nicht Materialismus, sondern Egoismus.

      Diesen Satz habe ich gelesen in einem Interview mit dem US-amerikanischen Sachbuch-Autor Michael Pollan im Zusammenhang mit seinem neuesten Buch «How to Change Your Mind» – Was uns die neue Wissenschaft der Psychedelika über Bewusstsein, Sterben, Sucht, Depression und Transzendenz lehrt.

      Er beschreibt darin auch seine eigenen Erfahrungen der Ego-Auflösung und wie beruhigend dies sein kann. Darauf sagt der Journalist, das klingt doch arg religiös oder gar spirituell. Michael Pollan antwortet darauf, dass er das nicht religiös nennt, und dass durch diese Erfahrungen sich sein Verständnis für Spiritualität verändert hat. Er hat eine tiefe Verbundenheit zur Natur, zu seiner Familie und seinen Mitmenschen erfahren. Diese Verbundenheit ist für ihn die Essenz von Spiritualität. Und deshalb der Satz: «Das Gegenteil von Spiritualität ist nicht Materialismus, sondern Egoismus.»

      Das hat mich sofort inspiriert und es hat


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