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Die Macht der Meinung. Otto W. BringerЧитать онлайн книгу.

Die Macht der Meinung - Otto W. Bringer


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und Weise, sich bemerkbar zu machen. Miteinander zu kommunizieren. Sogar verschiedene Bäume in Mischwäldern, Tannen, Buchen z. B. sollen interagieren. Sich gegenseitig helfen bei Trockenheit oder Schädlingsbefall.

      Schweizer Waldexperten bewiesen, dass gemischt aufgeforstete Wälder das Klima begünstigen, mehr CO2 binden als reine Tannen oder Buchenwälder. Somit das Potential, zweidrittel des vom Menschen ausgestoßenen CO2 zu binden und damit unschädlich zu machen. Beeindruckendes Forschungs Ergebnis von hoch qualifizierten Teams. Männern und Frauen an der ETH. Der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Ihre Meinung tonangebend in Fachkreisen, weil sachlich begründet, Beweise geliefert. Damit zur Lösung eines hochaktuellen Problems beigetragen. Ohne den Ehrgeiz, mit einem Nobelpreis belohnt zu werden. Man darf gespannt sein, ob Waldbesitzer und Politiker ihren Erkenntnissen folgen werden.

      Denkt man an Kommunikation zwischen Menschen, fällt manchem Perikles ein, Vollender der klassischen Demokratie im 5. Jahrhundert v. Chr. Zwanzig Jahre war er der Anführer des Attischen Seebundes, Vereinigung aller Stadtstaaten in Griechenland. Hauptstadt Athen. Auf dem Pnyx, einem öffentlichen Forum mit Rednerbühne, konnte jeder Mann seine Meinung sagen. Zu aktuellen Problemen im Alltag der Bewohner. Vorschläge machen zu Verwaltung und Verteidigung der Staatsgrenzen. Frauen, Fremde und Sklaven damals ausgeschlossen.

      Noch Jahrtausende waren Frauen in den meisten Staaten an Entscheidungen in öffentlichen Dingen nicht beteiligt. Das Frauenstimmrecht in den USA 1917 bei Kriegseintritt gegen Deutschland und Österreich im Gesetz verankert. Der damalige Präsident Wilson begründete es in seiner Rede:

       »Wir haben in diesem Krieg Frauen als Partner gebraucht. Wir sollten diese Partnerschaft nicht nur bei Leiden, Opfern und Arbeiten belassen, sondern auch bei der Schaffung von Recht und Gesetz.»

      Bei der nächsten Präsidentenwahl 1919 betrug der Anteil der Frauen weit mehr als die Hälfte aller Wahlmännerstimmen.

      Das Frauenstimmrecht wurde in Deutschlands erster Demokratie 1918 eingeführt. Es mag an tradierten Werten, am bäuerlichen Selbstverständnis der Schweizer liegen, dass Frauen erst 1971 das Stimmrecht erhielten. Seitdem aber sind die Ergebnisse ausgewogener. Frauen Nationalrätinnen, Präsidentinnen.

      Von diesem «Homo Sapiens» soll in diesem Buch die Rede sein. Mensch mit Verstand, der ihn vom Tier unterscheidet. Er denkt und bildet eine eigene Meinung. Beeinflusst von Glauben, Erziehung und eigenen Erfahrungen. Doch die Geschichte des Menschen ist leider auch eine Geschichte der Unterdrückung, die einer Vereinheitlichung der Meinung. Einer regelrechten Meinungs-Diktatur.

      Geschaffen von Menschen, deren einziges Ziel es ist, Macht zu erhalten. Bestimmen zu können, was gut oder schlecht für die Menschen ist. Heute das Ziel von Marktführern, auch Meinungsführer zu sein in prosperierenden Bereichen. Vornehmlich in weltweit digital agierenden Firmen. Sie senden Nachrichten, ob recherchiert oder erfunden. Verkaufen Vorteile, auch wenn ’s nur Versprechen sind. Hauptsache, ihre ausgesendeten Daten machen sie zum Weltmarktführer. Die Suchmaschine Google z.B. verdient enorme Summen, indem sie Firmen Möglichkeiten bietet, gegen Entgelt für Produkte und Dienstleistungen zu werben. Die alle ein besseres, bequemeres Leben versprechen. Milliarden verdienen die Chefs digitaler Firmen. Jeff Bezos, Chef von Amazon, ist der reichste Mann der Welt.

      Warum bloß scheinen Menschen nicht zu merken, dass sie manipuliert werden? Glauben sie etwa, wenn in allen Medien dasselbe veröffentlicht wird, muss es stimmen? Ob gedruckt, gesendet, von sogenannten Experten bestätigt, unumstößliche Wahrheit ist? Die Meinung anderer Experten werden nur selten veröffentlicht. Politik ignoriert sie, weil sie ein neues internationales Abkommen treffen müssten, Gesetze ändern. Gestehen, sie wären überholten Erkenntnissen gefolgt. Verträten sie neue Erkenntnisse z. B. beim Klimawandel.

      Stärkeren Einfluss auf unser Klima soll nach Meinung einiger Forscher die Stratosphäre, nicht die Atmosphäre haben. Die aber sei noch nicht endgültig erforscht. Anteile des Menschen am Klimawandel können erst endgültig bestätigt werden, wenn vom Menschen verursachte Emissionen auch in der Stratosphäre nachgewiesen sind. Zurzeit beträgt ihr Anteil in der Atmosphäre ca. 30 % CO2. Den Rest emittiert ohnehin die Natur.

      Von Klima retten reden sei hybrid. In den Jahrmillionen der Erdgeschichte änderte sich das Klima dauernd. Eiszeiten folgten Hitzeperioden, mildere und erneut kühlere Jahrhunderte. Forscher ermittelten, etwa alle zweihundert Jahre jagten Sonnenstürme durchs Weltall. Mit der Gewalt von 66 Milliarden Hiroshimabomben. Flüsse trockneten aus, Ernten verbrannten. Hungersnöte auch in Europa und Hunderttausende mussten sterben. Zuletzt 1982 ein heißer Sommer ohne Regen. Flüsse und Stauseen mit Niedrigwasser. Auf vielen Feldern die Ernte verdorrt. Rudi Carell sang in seiner wöchentlichen Fernseh-Show:

      «Ach wär ’s doch wieder Sommer. Ein Sommer, wie er früher einmal war.»

      Professor Ugo Bardi ist Mitglied des «Club of Rom», der seit 1970 regelmäßig über den Zustand der Erde berichtet. Bardi resümierte in einem Interview, des Menschen Geist sei überfordert, Prozesse zu verstehen, die sich über Jahrmillionen hinziehen. Politiker planten kurz- und nicht langfristig, weil sie nur in Wahlperioden denken. Solange die Wissenschaft keine plausible, datengestützte Lösung hat, solle man mögliche Sofortmaßnahmen ergreifen. Die ohnehin zu Ende gehenden Vorräte an fossiler Energie und Mineralien nicht weiter auszubeuten. Ein leichter wirtschaftlicher Kollaps könnte Anlass sein, umzusteuern. Bevor nicht nur die gesamte Weltwirtschaft, auch ihre Sozialsysteme kollabieren.

      Regierungskritische Bürger und Bürgerinnen fragen sich, warum planen Regierungen nicht besser Maßnahmen, die Menschen schützen, als sich aufs hohe Ross zu setzen und behaupten, sie können das Klima retten. Sie sollten besser an Menschen denken und nicht an Programme. Gesetze erlassen, Luft, Wasser und Böden von Schadstoffen zu befreien, damit weniger Menschen erkranken. Gesunde Nahrung wachsen kann. Menschen länger leben, die Kassen entlastet sind. Bewohner gefährdeter Gebiete evakuieren. Wenn Gletscherschwund oder Tsunami ihre Heimat zu vernichten drohen. Für sie neue, sichere Standorte erwerben und finanzieren.

      Vor allem sollten sie falsche Begriffe meiden: das Klima zu retten oder seinem Wandel den Kampf ansagen. Die Möglichkeiten des Menschen sind begrenzt. Setzen gemeinsames Handeln aller Staaten voraus, sollte es erfolgreich sein. Des Menschen Gehirn ist klein trotz Abermilliarden Nervenzellen, Neuronen genannt. Sein Charakter seit Adam und Eva gespalten in gut und böse. Trotz Mondlandung und Exkursionen im Weltraum unfähig, sich selbst zu ändern. Maßt sich an, er könne von ihm selbst beeinflusste klimatischen Veränderungen stoppen. Wie ein Auto starten und auf die Bremse treten, überquert eine Katze die Fahrbahn. Es bleibt ihm nur, Gutes zu tun. Nach dem Motto: es gibt nichts Gutes - außer man tut es. Was aber ist gut für alle?

      Ist es das Gute, das Aristoteles meinte? Wetter kann es nicht sein. Es unterliegt atmosphärischen Bedingungen. Locker daher gesagt ist es auch nicht. Er meint das Gute im Menschen, das nicht einfach da ist, sondern Annäherung. Schritt für Schritt von neuen Erkenntnissen überprüft, um schlussendlich am Ziel Gutes tun zu können.

      Wissen sei nach Aristoteles Voraussetzung, Gutes zu schaffen. Heute hat man den Eindruck, als sei alles bereits zu Ende gedacht, Beschlossen in Gesetzen, internationalen Abmachungen, Klima-Protokollen. Ist Ungeduld die Ursache solcher Denkweisen oder die Angst? Das rasante Tempo dieser Zeit, die häufigen Wechsel einschließt? Oder der Anspruch auf Meinungs-Führerschaft? Der Mensch kann es nur sein letzten Endes, Mensch mit guten und schlechten Eigenschaften.

       Mensch ein soziales Wesen

      Der antike Philosoph Aristoteles, ein Schüler Platons, konstatierte in seinem wissenschaftlichen Werk, der Mensch ist ein «Zoon Politicon». Will sagen, er ist ein soziales Wesen. Jeder ist auf einen anderen angewiesen. Physisch und Psychisch. Praktisch und intellektuell. Mehr noch emotional. Denn Dazugehören ist ein Grundbedürfnis, das eine Gemeinschaft vermittelt. Sicherheit und Vertrauen. Ob in Religion, Partei, Sport, Gesang oder Kegelklub. Einer Mode folgt aus demselben Grund. Auch der Eremit zieht sich zurück, ein neues Gegenüber zu finden. Sich gedanklich mit ihm auseinanderzusetzen. Vertrauen zu gewinnen. Die Geschichte der Menschheit beweist, Aristoteles’ These ist Realität.

      Eva fand zu Adam und gebar nach Abel und Kain noch viele Kinder. Die Familie entstand,


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