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Western Action Großband Februar 2019 - 1000 Seiten Spannung. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Western Action Großband Februar 2019 - 1000 Seiten Spannung - Pete Hackett


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in die Höhe.

      Der Korral war leer, sein Gewehr, das irgendwo gelegen hatte, verschwunden, und sein Sattel war ebenfalls weg.

      Er rieb sich über den Kopf und folgte dann ein Stück der breiten, dunklen Spur, die die Herde hinterlassen hatte. Sie führte ihn nach Westen.

      Nach hundert Yards blieb der Cowboy stehen, wandte sich um und ging zurück. Er überlegte ein paar Minuten, blickte sich noch einmal um und begann dann nach Norden zu laufen. Schon nach wenigen Yards begann er zu rennen. Er lief dem Hügel entgegen, rannte ihn hinauf und auf der anderen Seite hinunter. Dann stolperte er über einen Stein und schrammte hart auf den Boden. Keuchend blieb er einen Moment liegen, raffte sich wieder auf und rannte weiter. Er taumelte bald. Salziger Schweiß brannte in seinen Augen und ließ ihn die Spur nicht erkennen, die er kreuzte, als er vom Weg abgekommen war.

      Manchmal musste er langsamer gehen, um Atem zu bekommen. Dann rannte er wieder, so schnell seine Füße ihn tragen konnten. Er rannte nach zwanzig Minuten an der Hecke vorbei, hinter der Jay Durango stand und dem Pferd die Nüstern hielt.

      Jago Kidd hatte den Mann nicht bemerkt.

      Jay Durango ließ den Kopf des Pferdes los und blickte dem strauchelnden Mann nach, solange er ihn sehen konnte. Dann drängte er das Pferd rückwärts und saß auf. Langsam folgte er Jago Kidd, immer bemüht, ein ganzes Stück seitlich des Weges zu bleiben, den die Wächter der Pferde nahmen. Er hoffte, dass Tetley und seine Leute wütend genug sein würden, nicht auf Spuren in der Umgebung des Weges zu achten.

      Nach zwanzig Minuten hielt Jay Durango das Pferd an. Jetzt konnte die Ranch nicht mehr weit sein. Er musste sich hier ein geeignetes Versteck suchen, von dem aus er die Männer, die kamen, zählen konnte.

      *

      Zusammengebrochen lag der Cowboy im Hof der Ranch und krümmte sich im Sand.

      „War noch etwas?“, schrie der Rancher ihn an.

      „Nichts weiter, Boss!“, würgte Jago Kidd mühsam hervor.

      Tetley richtete sich auf und blickte Nat Brock an.

      „Du bleibst mit ihm hier“, bestimmte er. „Ihr anderen kommt mit. Für jeden Mann zwei Pferde! Vorwärts!“

      Die Cowboys liefen auseinander, um die Pferde zu satteln. Tetley wandte sich um und schaute zu den beiden Banditen hinüber, die er am Abend wieder an den Zügelholm hatte binden lassen.

      „Wenn ihr am Morgen nicht zurück seid, Boss“, sagte Nat Brock, „was soll dann mit ihnen werden?“

      „Dann werft ihr sie in den Schuppen. Aber seht die Fesseln nach. Verstanden?“

      „Sicher“, sagte Brock.

      Die Cowboys kamen mit den Pferden zurück. Tetley stieg auf das große löwengelbe Tier, das sie ihm gebracht hatten.

      „Alles fertig?“, rief er.

      Die Männer saßen auf.

      „Und Sean, was soll mit ihm geschehen?“, erkundigte sich Nat Brock.

      „Nichts.“

      „Er wird wieder schreien, dass er Hunger und Durst hat, Boss“, sagte der Cowboy.

      Tetley beugte sich aus dem Sattel.

      „Dann schlag ihm aufs Maul, bis es ihm vergeht!“, stieß er hervor.

      Nat Brock trat zurück.

      Tetley setzte sich im Sattel gerade und hob die Hand. Jago Kidd hatte sich etwas aufgerichtet und sah den Wächter, den er abgelöst hatte, unter den Reitern.

      „Los!“, kommandierte der Rancher in diesem Moment und trieb sein Pferd an.

      Staub wallte Nat Brock und Jago Kidd entgegen, als die Reiter über den Hof stoben.

      „Kannst du aufstehen?“, fragte Brock. „Wenn du dich auf die Verandatreppe setzt, wird es bestimmt besser.“

      Kidd nickte und stand auf. Brock stützte ihn und führte ihn zur Veranda, wo sich Jago Kidd auf die Treppe fallen ließ.

      „Nat, jetzt sind sie wieder fort“, knurrte Clint Rule. „Willst du wirklich, dass ich es dir nie vergesse?“

      „Ich will nichts von dir, Clint. Und ich habe mit dir nichts zu tun.“

      „Bildest du dir ein, es wäre dir anders gegangen, wenn du hättest mit nach San Angelo reiten müssen?“

      „Ich wäre sicher nicht als Mörder zurückgekommen, Clint. Sean weiß, dass ich nicht mache, was er sagt. Deshalb hat er mich für den Ritt damals auch nicht ausgewählt.“

      Die Reiter waren auf der Hügelkuppe noch einmal zu sehen. Dann verklang der Hufschlag in der Nacht.

      „Sie werden sie vor San Angelo nicht mehr einholen“, sagte Clint Rule. „Vielleicht solltet ihr uns und Sean Pferde geben und verschwinden lassen. Eines Tages wird euch der Boss sicher dafür belohnen.“

      „Clint, ich soll jedem die Schnauze stopfen, der sie nicht freiwillig hält“, meinte Nat Brock. „Vielleicht willst du dich danach richten.“

      Clint Rule öffnete wieder den Mund.

      „Sei still“, mahnte Zattig. „Er ist dem Boss wie ein Hund ergeben, und merkt gar nicht, dass er dadurch genau das gleiche tut wie wir.“

      Nat Brock ging auf Jared Zattig zu, baute sich breitbeinig vor ihm auf und hielt die Faust vor.

      „Schlag nur zu, wenn es dir soviel Spaß macht“, schimpfte Zattig. „Tue es.“

      „Gib nicht so an, Jared. Jeder auf dieser Ranch weiß, dass du ein verdammter Feigling bist. Du kannst auf mich keinen Eindruck machen, wenn du jetzt versuchst, anders zu sein. Von mir bekommt ihr keine Chance!“

      Zattig blickte Rule an.

      „Ihr solltet uns freilassen und mit uns fortreiten. Mit uns und Sean.“ Clint Rule spuckte auf den Boden.

      Brock wandte sich Rule zu und sagte: „Glaubst du wirklich, Sean würde mit euch fortreiten?“

      „Natürlich.“

      „Ich glaube es nicht, Clint.“

      „Wieso?“

      „Sein Vater würde ihn suchen, bis er ihn gefunden hat und das weiß Sean. Außerdem ist er ohne den Boss machtlos und verloren.“

      „Ja, ihm wird der Boss helfen“, knurrte Zattig. „Er darf auch drin im Haus auf einem Sofa liegen. Und wir? Wir werden hier an den Holm genagelt. Dabei haben wir nur mitgemacht, weil er es wollte.“

      Nat Brock wandte sich ab. Zattig wollte ihm noch etwas nachrufen, aber Rule sagte: „Hör auf damit, Jared. Die helfen uns nicht.“

      *

      Dave Harmon sprengte mit dem Leithengst am Lasso die Hügelflanke hinauf. Hinter ihm stürmte die Herde her. Auf der Kuppe wieherte der Leithengst unwillig und wollte ausbrechen. Dave riss ihn am Lasso zurück.

      Das Tier reagierte umso heftiger, aber Dave zwang es, mit ihm den Hügel hinunterzusprengen. Sein Pferd, auf dessen ledigem Rücken er keinen festen Halt finden konnte, setzte über einen niedrigen Busch, und im gleichen Moment brach der Leithengst wieder heftig aus.

      Dave spürte den heftigen Ruck, der seinen Arm nach der Seite riss. Er durfte nicht loslassen, denn er war vom Korral erst ein paar Meilen entfernt. Seine linke Hand verkrampfte sich in der Mähne seines Pferdes, aber als es in der gleichen Sekunde nach der anderen Seite wollte, wurde er ausgehoben. Seine Finger öffneten sich. Er flog durch die Luft und schrammte auf den Prärieboden, das Lasso noch immer fest umkrampft. Ein Stück schleppte ihn der steigende und auskeilende Leithengst mit, dann öffnete sich seine Hand.

      Neben ihm jagten die Pferde vorbei. Der Boden schien sich unter den trommelnden Hufen zu bewegen. Dave dachte an nichts anderes, als dass er dem Korral noch sehr nahe war. Sie würden ihn finden, wenn


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