Auswahlband Schicksalsroman 8 Romane in einem Buch September 2018. Cedric BalmoreЧитать онлайн книгу.
steckte sich eine Zigarette an.
»Ich werde ja auch dazu gezwungen. Aber du hast mir doch selbst gesagt, dass du freiwillig auf den Strich gehst.« Plötzlich kam in Anja alles wieder hoch.
»Du, ich möchte abhauen, ich halt es nicht mehr aus. Jedes Mal, wenn ich zu so einem Kerl in den Wagen steige, dann kommt es mir hoch, könnte mich übergeben. Ich kann einfach nicht mehr.«
»Das mit dem Abhauen, das lass man ruhig sein, wenn dir dein Leben und deine Schönheit lieb sind! Die sind schneller hinter dir her, als du denkst. Du hast noch nicht mal piep gemacht, und schon haben sie dich. Und dann dein Mann!«
Anja stand teilnahmslos neben der Dirne.
»Manchmal ist mir alles egal, alles, Werner, mein Leben, alles. Ich möchte Schluss machen, einfach Schluss. Das ist doch kein Leben mehr, verstehst du das denn nicht?«
»Nee«, sagte Gitta.
Lola kam zurück. Sie stieg aus dem Wagen des Freiers und schlug die Tür hinter sich zu. Er schien noch auf etwas zu warten. Aber sobald eine Dirne ihr Geschäft erledigt hatte, war der Freier Luft für sie. Sie hatte ihn in demselben Augenblick abgeschrieben, wo sie das Geld in der Tasche hatte. Und je schneller sie fertig wurde, umso besser für das Geschäft. Dann konnte sie wieder auf neuen Kundenfang gehen.
»Los, hau ab! Hab’ alles getan für dein Geld. Los, schlag’ dich in die Büsche!«
Der Mann hatte endlich begriffen, startete und fuhr langsam zur Autobahn.
»Die Kerle sind doch blöd. Wollen die etwa noch, dass wir rührselig werden? Und das alles für fünfzig Miese? Der kann mich mal. Wollte doch tatsächlich, dass ich mich ausziehe für sage und schreibe fünfzig Märker. Musste schon drauflegen.«
Anja schwieg. Eine Nutte sprach nur immer verächtlich von ihrer Tätigkeit. Liebe gab es für sie nicht, auch den Loddel liebte sie nicht. Sie hatte ihn wohl auf ihre Art gern, aber wenn ein Besserer, Schickerer kam, mit dem man Staat machen konnte, dann wechselte sie sofort, ohne mit der Wimper zu zucken. Oft wurden die Nutten aber auch unter den Loddels verschachert. Dann kam es vor, dass sie gegen Morgen plötzlich von einem anderen abgeholt und ausgebeutet wurden.
Ein schwerer Wagen kam langsam die Auffahrt entlang.
»Lola, Arbeit!« Gitta warf die Zigarette weg und stellte sich in Pose. Das eine Bein ein wenig vor, wippte sie mit dem superkurzen Röckchen und lächelte.
Anja ekelte das alles an. Sie konnte es nicht, nie würde sie sich anbieten, nie im Leben, und Fred konnte sie noch so sehr verprügeln.
Der Wagen fuhr vorbei.
»Scheiße!«, sagte Lola und lehnte sich zurück. Der Wagen drehte unten und kam wieder zurück. Wieder das alte Spiel. Er hielt.
»Na, Süßer, wie ist es mit uns zwei?«
Gitta kam näher, lehnte sich in das offene Seitenfenster und ließ ihre großen Brüste spielerisch auf und ab wackeln. Das war auch so ein Trick von ihr. Die meisten waren dann schon ganz hin, und alles andere ging im Nu! Der Fahrer, ein älterer Herr, schüttelte den Kopf.
»Hau ab, ich will dich nicht!«
Gitta wollte ausfallend werden, aber er schnitt ihr einfach das Wort ab.
»Die Kleine drüben, los, sie soll zu mir kommen! Ich will sie! Zieh Leine, Alte!«
»Los, Anja, er meint dich, komm schon! Hast mal wieder Dusel. Möcht’ mal wissen, was die Kerle an dir gefressen haben. Tust nichts, und sahnst alles ab.«
»Ich?«, sagte Anja erschrocken.
»Los, steig’ ein!«
Nein, dachte sie innerlich, nicht schon wieder. Ich will nicht mehr! Wie aus dem Nichts stand plötzlich Fred auf dem Parkplatz. Wie in Trance ging sie auf den Wagen zu und stieg ein.
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