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Die Kreuzfahrer - milites diaboli. Jens - Uwe NebauerЧитать онлайн книгу.

Die Kreuzfahrer - milites diaboli - Jens - Uwe Nebauer


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      Der Autor

      Jens - Uwe Nebauer wurde am 5. Juni, dem Pfingstsonntag des Jahres 1960, in Magdeburg geboren.

      Nach erfolgreich bestandenem Abitur studierte er an der Technischen Hochschule „Otto von Guericke“ Magdeburg. Als Diplomingenieurökonom arbeitete er dann jahrelang im Anlagenbau und in anderen Berufen.

      Der Autor interessiert sich seit seiner Kindheit für Geschichte. Der Besuch von Burgen, Schlössern und Museen mit seinen ebenfalls geschichtsinteressierten Eltern weckte in ihm schon früh diese Vorliebe. Später spezialisierte er sich auf das europäische Mittelalter und die Zeit der römischen Antike.

      Seine Kreativität hat er bereits im Kindergarten entdeckt, denn da er während des verordneten Mittagsschlafes nie müde genug war, um einschlafen zu können, begann er damit sich die Langeweile durch das fantasievolle Erfinden und „Sich-selbst-erzählen“ von kleinen oder größeren Geschichten zu vertreiben.

      Später ging er dann dazu über seine Interessen beim Schreiben zu verarbeiten und verfasste u. a. die historische Romane „Der Ritter von Falkenfels“, „Der Burgwart von Bodfeld“ und „Der Paladin“.

      Die Kreuzfahrer

      milites diaboli

      von

      Jens – Uwe Nebauer

      Meinen Enkeln Lena und Ole Frederik gewidmet

      © 2019 Jens – Uwe Nebauer

      Umschlaggestaltung: Nebauer

ISBN
Paperback978-3-347-11708-2
Hardcover978-3-347-11709-9
e-Book978-3-347-11710-5

      Druck und Verlag:

      tredition GmbH, Halenreie 40 - 44, 22359 Hamburg

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

       Inhaltsverzeichnis

      Weihnachtsnacht

      Jungfrau im Verließ

      Fallendes Messer

      Ein Wort, ist ein Wort

      Hunde, die bellen

      Hoffen und Harren

      Wie die Hühner im Stall

      Deus le volt

      Krieger Christi

      Goldene Stadt, so reich, so schön

      Verzeichnis der wichtigsten Personen

      Worterklärungen

       Weihnachtsnacht

      Julmond 1089

      Der stürmisch von Westen wehende Wind heulte wie tausend aus der Hölle entwichene Verdammte. Schneeschwere Wolken eilten über den nachtschwarzen Himmel und verdunkelten das silberne Rund des Mondes.

      Der auf dem südlichen Wehrgang der Burg Gleichen stehende, hünenhafte Mann zog den Mantel aus grob zusammengenähten Schaffellen enger um seine Schultern. Die heftigen Böen, mit denen ihn der Sturm in kurzen Abständen überfiel, trafen sein ungeschütztes Gesicht wie mit Peitschenschlägen und zerrten an seinen tiefschwarzen Haaren, die lediglich von einem fleckigen Lederstirnband zusammengehalten wurden.

      Die Kleidung, die der einsame Wächter unter seinem Umhang trug war ebenso anspruchslos wie sein Mantel. Sie bestand aus einem abgeschabten, ledernen Wams, Hosen aus brauner Wolle und derben Schuhen, deren lange Riemen kreuzweise um die Waden geschlungen waren. In seiner unbehandschuhten Rechten hielt er den Schaft eines kräftigen, mit breiter, eiserner Spitze versehenen Spießes fest umschlossen. Eine Streitaxt mit langem Stiel und ungefügem Blatt steckte in seinem Gürtel.

      Der Hüne beugte sich über die Mauer und schaute nach unten, wo rings um den Fuß des Burgberges herum Dutzende von winzigen Lichtpunkten glimmten - die Lagerfeuer der Kaiserlichen.

      Seit vier Monaten wurden die Veste nun schon von den Anhängern des gebannten Königs Heinrich belagert. Ungeachtet der unwirtlichen Jahreszeit hatte der gottlose, mit vielfältigen Sünden beladene Salier seine Heerscharen zur Eroberung der Burg Gleichen ausgesandt, um den stärksten Stützpunkt seines Widersachers Ekbert von Meißen in die Hand zu bekommen, solange dieser noch im Norden, zwischen Saale und Harz, den Grafen Wiprecht von Groitzsch, für dessen Treue zum König zu züchtigen suchte.

      Aus der Dunkelheit die über dem Wehrgang lag trat ein Mann in einem, mit eisernen Schuppen besetzten Lederpanzer, zu dem Wächter im Schafspelz.

      „Na Aribo, alles ruhig?“

      „Alles ruhig, Herr Kastellan.“

      „Wird nicht so bleiben“, brummte der Gepanzerte und rieb sich gedankenvoll das stoppelbärtige Kinn. „Spätestens in zwei, drei Tagen werden sie stürmen.“

      „Sollen sie kommen!“ Der Großgewachsene lachte dröhnend. „Wir werden ihnen schon tüchtig auf die hohlen Nussschalen hauen!“

      Der Kastellan schaute zu dem links von ihm in den Nachthimmel aufragenden, viereckigen Burgturm hinüber, dessen schmale Scharten von einem matten Lichtschein erhellt wurden. „Das werden wir“, erwiderte er ruhig, „aber wir wollen dabei niemals vergessen, dass es Christenmenschen sind, gegen die wir die Waffen erheben.“

      Der Hüne Aribo antwortete nicht. Für ihn war es nichts Neues, das er seine Waffen gegen Christen erhob. Im Gegenteil. Von einem kurzen Geplänkel gegen die Wenden abgesehen, gegen die er mit dem alten Grafen von Stade gezogen war, hatte er sein Lebtag lang nur gegen Christen gekämpft und nicht wenige von ihnen niedergestreckt. Das war vielleicht nicht wahrhaft christlich gehandelt, jedoch - so wie die Dinge in dieser Welt nun einmal lagen - unumgänglich. Solange ein Anhänger Jesu nach getaner Arbeit nicht vergaß zur Beichte zu gehen und seine Taten zu bereuen, war auch das Seelenheil nicht in Gefahr. So jedenfalls behaupteten es die Pfaffen, und die mussten es ja schließlich wissen.

      Und was nun die Männer dort am Fuße des Burgberges anging, von deren Christlichkeit hatte Aribo ohnehin keine besonders hohe Meinung. Schließlich folgten sie einem gebannten König, dessen Ungehorsam gegenüber der heiligen Mutter Kirche, der Christenheit ebenso zur Schande gereichte wie seine Lüsternheit und seine abgrundtiefe Verderbtheit.

      Heriman, der Kastellan, blieb noch einige Augenblicke stehen, dann nickte er dem Großgewachsenen zu, verließ den Wehrgang und schritt quer über den grasbewachsenen Burghof zu dem auf der Ostseite der Burg erbauten Torturm, der auf beiden Seiten von Wohngebäuden flankiert wurde. Dort verschwand er im Dunkel des Torganges.

      „Viel zu weich, Ihr seid viel zu weich, Herr Kastellan“, brummte der Hüne. „Ein guter Mann, zweifellos, und ein großer Krieger, aber viel zu weich und viel zu fromm.“ Er schüttelte den Kopf und richtete seinen Blick wieder auf den westlich der Burg emporsteigenden Kaffberg, an dessen südlicher Flanke sich die Zelte der Belagerer wie eine Herde von Schafen drängten. „Diese da, diese dreimal verfluchten Salierknechte, die haben keine solchen Gewissensbisse. Die denken keinen Wimpernschlag lang an ein gutchristliches Schaftum, wenn sie dir ihre Schwerter in die Eingeweide bohren.“ Wütend stieß er den Schaft seines Spießes auf den steinernen Boden des Wehrgangs, dass es laut widerhallte. „Möge Allvater sie dafür strafen!“

      *

      Zur selben Stunde saßen in einem der Zelte der Kaiserlichen sechs Männer an einem wackligen Tisch und gaben sich - der feuchten Kälte, die in den Planen nistete, zum Trotz - mit Leidenschaft dem Würfelspiel hin.

      Zwischen dem Tisch und den mit Fellen bedeckten Strohsäcken der Brüder Gottfried und Gunthard von Falkenburg, die im hinteren Teil der zugigen, klammen


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