POLYGLOTT Reiseführer Madrid zu Fuß entdecken. Rasso KnollerЧитать онлайн книгу.
© shutterstock/Pedro Rufo
Trödelmarkt El Rastro
Ein guter Startpunkt für einen ausgiebigen Flohmarktbummel ist die Plaza de Cascorro, an der sich die Hauptstraßen des Antik- und Trödelmarktes von El Rastro 4, dem einstigen Viertel der Schlachter und Gerber, treffen. Frühaufsteher sind im Vorteil, nach elf Uhr wird der Andrang immer größer – was der Stimmung allerdings keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: Es geht entspannt und fröhlich zu auf dem Markt, bei dem sich Junge und Alte, Familien, Freunde, Touristen und Nachbarn aus dem Kiez an den Ständen treffen.
Wer sich zuerst mit einem Frühstück stärken möchte, ist im kleinen Eckcafé Pan Adoré 1 (Plaza de Cascorro 20) richtig. Dessen Name ist Programm – das Brot ist richtig gut, die Croissants und die diversen Quiches ebenfalls. Die Stände auf der Plaza geben einen Vorgeschmack auf das, was Trödelfans auf El Rastro erwartet. Neben echter Secondhandware werden jedoch auch sehr viele Billigtextilien, CDs, Poster und Drucke und Lederwaren feilgeboten. Groß und bunt ist die Auswahl an indischen Decken, Kissenbezügen, Pluderhosen.
© panadore.es
Café Pan Adoré
In der Calle Santa Ana locken die ersten Vintage-Läden mit Möbeln, Lampen und Wohnaccessoires aus den 1960er- und 70er-Jahren. Auf eher schrille Kleidungsstücke aus vergangenen Jahrzehnten hat sich der Laden The Closet 2 spezialisiert (Calle Santa Ana 8). Hier legt sonntags sogar ein DJ auf, damit das Flohmarktpublikum in Kauflaune kommt.
Biegt man am Ende der kleinen Straße links ab, öffnet sich die Plaza del Generál Vara del Rey 3, wo vor allem Möbel und aller erdenkliche Kleinkram aus Haushaltsauflösungen verramscht wird, mitunter warten hier auch Requisiten aus einem der vielen Theater der Stadt auf einen neuen Besitzer. Weiter geht es durch die Calle de las Amazonas. Vor der eher unscheinbaren Bar Santurce 4 versammelt sich einheimisches Flohmarktpublikum und verspeist dicht gedrängt im Stehen eine Portion knusprig frittierter Sardinen.
© shutterstock/Boris B
Galerías Píquer
Am Ende der Straße biegen wir nun rechts in die Calle de la Ribera de Curtidores, die Hauptstraße des El Rastro-Marktes ein. An der Hausnummer 29 öffnet sich die Galerías Píquer 5, ein Innenhof, um den sich zahlreiche Antiquitätengeschäfte gruppieren. Hier gibt es hochwertiges Porzellan, Leuchter, Silber, Möbel. Art-déco-Fans dürfte der auf der oberen Etage gelegene Laden Circa 1900 (s. Shopping, >>) begeistern. Die schönen Stücke sind natürlich nicht zu Schnäppchenpreisen zu haben, doch die Preise sind so kalkuliert, dass ein kleiner Abschlag für den Käufer drin ist.
Zurück auf der Calle de la Ribera de Curtidores schlagen wir nun die andere Richtung ein und setzen den Bummel in Richtung Plaza de Cascorro fort. Bei der Hausnummer 12 auf der linken Straßenseite führt eine Treppe auf eine erhöhte Ladenstraße. Über dem eigentlichen Flohmarktgeschehen lädt hier ein halbes Dutzend weiterer Antiquitätengeschäfte zum Stöbern ein, z. B. Globoterráquea 6, ein Laden, der sich auf alte Globen und Landkarten spezialisiert hat. Wer sich für Fotografie interessiert, wird hier auch an den Kameras vergangener Epochen seine Freude haben.
Tourenkarte
Die Calle de la Ribera de Curtidores weitet sich in Höhe der Nr. 11 zu einem Platz. Hier spielen an Flohmarkttagen meist talentierte Straßenmusiker auf. Bleiben Sie stehen und lassen Sie sich von den Gute-Laune-Rhythmen verzaubern.
Ein Stück weiter hinauf auf der rechten Straßenseite, in der Calle de la Ribera de Curtidores 13, dreht sich in der Jamonería De Bellota 7 alles um Schinken und Wein. Sandwiches – belegt mit köstlichem jamón ibérico bellota – werden aus dem Fenster verkauft. Größere Schinkenportionen, Wein und frisches Brot kann man drinnen erwerben. Zurück auf der Plaza de Cascorro bietet sich reichlich Gelegenheit, den Flohmarktbummel in einer der umliegenden Bars stilecht – bei Tapas, Wein oder Wermut – ausklingen zu lassen.
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Wo Madrid noch typisch Madrid ist
Tourenkarte | Übersichtskarten
Puerta del Sol › Casa de Diego › Sombrerería Medrano › Casa Hernanz › Mercado de Jamón Ibérico › La Cruzada › Chocolatería San Ginés
Start: H Sol (M 1, M 2, M 3)
Ziel: Bus Calle Mayor (Nr. 21) (Bus 3)
Wann: während der Geschäftszeiten und bis in den späteren Abend hinein
Distanz: 2 km
Wie wäre es mit einem klassischen Strohhut oder espandrilles, mit bestem jamón ibérico oder Krapfen mit flüssiger Schokolade? In der Altstadt kann man noch etliche alteingesessene Geschäfte mit bodenständigen Produkten entdecken und Tavernen, in denen man »das echte Madrid« noch schmecken kann.
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