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Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band!. Frank RehfeldЧитать онлайн книгу.

Krimi Jahresband 2020 - 11 Spannungsromane in einem Band! - Frank Rehfeld


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Anruf war fingiert", erklärte ich. "Eine unserer Agenten hat Ihre Sekretärin dazu veranlasst, Sie anzurufen."

      "Was? Wozu...?"

      "Vielleicht, um Ihr Leben zu retten, Mr. McFadden", mischte sich Lew in das Gespräch ein. "Ihre Sekretärin hat dieses Argument überzeugt - Sie sollten auch darüber nachdenken."

      McFaddens Gesicht wurde dunkelrot.

      "Was werfen Sie mir vor? Bin ich verhaftet oder was? Wenn ja, dann bestehe ich auf einem Anwalt. Und außerdem..."

      "Wir brauchen nicht lange um den heißen Brei herumzureden, Mr. McFadden", unterbrach ich seinen Redefluss. "Sie haben einen sehr gefährlichen Gast. Er heißt Rod Vandermoore - egal, wie er sich zur Zeit vielleicht auch nennen mag. Ein Killer der besonders gefährlichen und skrupellosen Art. Und ein Erpresser. Er hat Sie in der Hand, und das dürfte auch der Grund dafür sein, dass Sie ihn beherbergen, anstatt ihn zum Teufel zu schicken."

      "Sie reden Unfug. Ich muss mir dass nicht anhören! Und ohne einen Anwalt sage ich keinen Ton!"

      "Das brauchen Sie auch nicht!", gestand ich ihm zu. "Aber vielleicht können Sie ja ohne Anwalt wenigstens zuhören.

      Sie können Ihr Katz-und-Maus-Spiel ruhig aufgeben. Wir wissen alles. Von Ihren Insider-Geschäften zum Beispiel..."

      Ich pokerte hoch. Was ich sagte, konnte ich nicht beweisen.

      Einiges basierte nur auf Vermutungen und würde sich erst als Tatsache erweisen können, sobald die Auswertung von Gillingers Unterlagen abgeschlossen war. Aber was ich sagte, machte Eindruck auf McFadden und darauf kam es an. Er musste einsehen, das sein Spiel aus war. Dass er nichts mehr gewinnen konnte, wenn er sich gegen uns stellte.

      McFadden begann erbärmlich zu schwitzen.

      "Was wollen Sie von mir?", keuchte er.

      "Erstens: Wissen Sie, wohin Ihr Sohn mit dem Helicopter geflogen ist?"

      "Nein, keine Ahnung. Er fliegt der Nase nach. Manchmal Richtung Montauk, manchmal auch über den Sound nach Connecticut. Er ist alt genug, ohne Kindermädchen auszukommen..."

      "Wissen Sie, wie man ihn über Funk erreichen kann?"

      "Ich kenne mich mit diesen Sachen nicht aus. Manchmal fliegt er mich irgendwohin, das ist alles, was ich damit zu tun habe."

      Ich hob beschwichtigend die Hände. "Okay, okay... Dafür finden wir schon eine Lösung. Haben Sie Verbindung zu Ihren Bodyguards vor dem Haus?"

      McFadden deutete auf den breitschulterigen Kerl, der neben ihm in der Limousine gesessen hatte. Ein State Police Officer hatte diesem außer einer Beretta noch ein Walkie-talkie abgenommen.

      Ich nickte. "Sagen Sie Ihren Leuten, Sie sollen nach und nach diskret das Grundstück verlassen. Es dürfte nicht weiter auffallen, wenn sie hinter den Dünen verschwinden..."

      "Sie wollen ein freies Schussfeld?"

      "Ich will verhindern, dass es unnötige Opfer gibt."

      "Meine Frau ist noch im Haus."

      "Wo hält sie sich auf?"

      "Im Salon des Obergeschosses. Dieser Killer wollte sie in seiner unmittelbaren Nähe wissen, bevor ich wegfuhr."

      "Ich verstehe", sagte ich. "Weiß Ihre Frau darüber bescheid, weshalb Sie Vandermoore beherbergen - oder er sich bei ihnen einquartiert hat, ganz wie man will?"

      "Ja."

      Ich nahm dem State Police Officer das Walkie-talkie ab und reichte es McFadden. "Reden Sie jetzt mit Ihren Leuten."

      27

      Vandermoore leerte das Whiskeyglas in einem Zug. Elaine McFadden saß in sich zusammengesunken in einem Sessel. Mrs. McFadden war gut und gerne zwanzig Jahre jünger als ihr Mann. Eine dunkelhaarige attraktive Frau, anfang dreißig.

      "Ich habe gehört, Sie sind nicht die erste Mrs.

      McFadden", sagte Vandermoore kalt und grinste dabei.

      Elaine McFadden erwiderte nichts.

      Ihr war deutlich anzusehen, wie unangenehm ihr die Anwesenheit des Killers war. Ein leichtes Zittern durchlief ihren Körper.

      Vandermoore lachte heiser und lud dabei seine Uzi durch.

      "Die feine Lady redet wohl nicht mit jedem, was?"

      Der Blick, mit dem Vandermoore sein Gegenüber dann musterte, ließ Elaine förmlich zusammenzucken.

      "Hat Ihr Mann öfter Schwierigkeiten mit der Steuerfahndung?"

      "Ich habe keine Ahnung", flüsterte Elaine. "In geschäftliche Dinge mische ich mich nicht ein."

      "Na, also! Es geht doch! Richtig reden können Sie ja!"

      Vandermoore kicherte.

      Ein Hubschraubergeräusch ertönte in diesem Augenblick.

      "Ihr Sohn? - Verzeihung: Stiefsohn muss ich wohl sagen.

      Sie könnten ja fast seine Schwester sein. Stammt er aus der Ehe Nummer eins oder Nummer zwei Ihres Mannes?"

      "Nummer eins", flüsterte Elaine.

      "Haben Sie keine Angst, dass er Sie eines Tages genauso ablegt wie die beiden anderen?"

      Während er das sagte, hatte Vandermoore sich erhoben. Er war schon mit den Gedanken nicht mehr richtig bei der Frage, die er gestellt hatte. Elaine verzichtete daher auf eine Antwort. Vandermoore starrte hinaus zum Landeplatz. Der Helicopter drehte eine schwungvolle Runde über das Anwesen.

      Vorne in der Pilotenkabine sah Vandermoore die Umrisse eines Mannes.

      "Macht er das immer?", fragte er dann an Elaine gewandt.

      "Was?"

      "Na, diese Kunstflugeinlagen, bevor er auf den Punkt kommt!"

      "So ist er eben."

      Vandermoore trat nahe ans Fenster heran.

      Sein Instinkt für Gefahr meldete sich.

      Sein Blick streifte über das Grundstück.

      Wo sind die Wächter mit ihren verdammten Hunden?, durchzuckte es ihn siedend heiß.

      Hier stimmte etwas nicht.

      Der Helicopter senkte sich indessen punktgenau auf den Landeplatz.

      Vandermoore drehte sich um, hob die Uzi.

      "Es wird Sie freuen, dass ich meine Pläne geändert habe!", sagte er und griff dabei nach dem Diplomatenkoffer mit der Dollarmillion in kleinen gebrauchten Scheinen.

      Zwischenzeitlich hatte er den Koffer in einem Schließfach in Manhatten untergebracht. Aber jetzt war er hier, griffbereit, wenn der Zeitpunkt der Flucht kam...

      Der Lauf der Uzi zeigte noch immer auf Elaine.

      "Was...?", hauchte sie.

      Vandermoores Gesicht zeigte einen Ausdruck fanatischer Entschlossenheit.

      "Ich werde Ihr Haus schon früher verlassen. Ihr Stiefsohn wird mich an einen Ort meiner Wahl fliegen. Aber Sie werde ich vorerst mitnehmen! Als meine Lebensversicherung."

      Er lachte höhnisch.

      Elaine zitterte.

      "Was soll das?", brachte sie schluckend heraus. "Mein Mann wird ganz sicher zurückkehren und..."

      "Quatschen Sie nicht!", fauchte Vandermoore Elaine an und schwenkte dabei die Uzi. "Gehen Sie vor mir her und machen Sie keine falsche Bewegung. Mir kann es gleichgültig sein, wie viele Morde man mir noch zurechnet..."

      Mit dem Lauf der Uzi im Rücken ging Elaine voran.

      "Schneller!"

      Sie


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