Be a Rockstar! Rhetorik die begeistert. Simone JansonЧитать онлайн книгу.
97 % aller Präsentationen sind langweilig!
Was können Präsentatoren von diesen Filmen lernen? Dieser Frage bin ich nachgegangen auf der Suche nach mehr Spannung. Denn Teilnehmer an deutschen Präsentationen finden 97 Prozent aller Präsentationen verbesserungswürdig, viele davon langweilig oder gar einschläfernd.
Man kann davon ausgehen, dass darunter die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit leidet. In der Folge werden die Ergebnisse schlechter oder einfach nicht erreicht. Viel Geld wird dadurch verloren. Spannende Präsentationen würden für deutlich mehr Aufmerksamkeit und nachhaltiges Merken sorgen.
Der Zuschauer weiß immer mehr!
Der “Master of Suspense”, wie Hitchcock auch genannt wurde, lies dem Zuschauer gerne einen Wissensvorsprung gegenüber dem Protagonisten. Das ist es auch, was eine Suspense-Story von einem Whodunit-Krimi unterscheidet. Whodunit ist das verballhornte Wort für “Who has done it.”, oder: Wer ist der Mörder?
Bei Suspense ist das auch nicht immer von vornherein klar, doch sind die Hinweise anders. Entscheidend ist, dass der Zuschauer mehr weiß, als der Held und er deswegen diesem schier helfen will.
Was ist die Kernaussage?
Wie können Sie damit Ihre Präsentation spannender und aufmerksamkeitsstärker machen? Überlegen Sie, was Ihre wichtigste Aussage ist. Verraten Sie diese nicht zu früh, sondern arbeiten Sie mit allen Informationen auf diese hin. Viele offenbaren leider schon mit der Überschrift, was sie zu bieten haben.
Beginnen Sie stattdessen damit, dezente Hinweise einzustreuen, ohne zu viel zu verraten. Entscheidend ist, dass sich zum Schluss ein Gesamtbild und damit eine Lösung ergibt, die die Einzelteile nicht erahnen liessen. Das klingt komplizierter als es ist.
Wenn Sie jedoch von hinten anfangen, also den Höhepunkt als erstes planen, dann ergibt sich schnell eine Logik für die Einzelinformationen und den jeweils idealen Zeitpunkt.
Falsche Fährten legen!
Dann überlegen Sie sich, wie Sie noch falsche Fährten legen können. Wie Sie also die tatsächliche Lösung eher unwahrscheinlich erscheinen lassen können. Allerdings nicht, in dem Sie unnütze Informationen hinzufügen. Hitchcock hätte nie ein Detail hinzugefügt, das nicht der Geschichte dient, das hätte nur abgelenkt.
Was ist der Vorteil von diesem Mehraufwand? Ganz einfach, die Teilnehmer werden zunehmend gespannt, was denn nun endlich die Lösung sein könne. Und diese Spannung sorgt für eine viel höhere Aufmerksamkeit und für mehr Spaß. Spaß ist ein Lern-Katalysator, es fällt leichter sich Dinge zu merken, die mit Spaß verbunden sind.
Zudem hören Ihnen die Menschen lieber zu, was Ihr Ansehen steigert. So gesehen, kann ich Ihnen versprechen, dass es sich lohnt. Präsentieren Sie künftig spannend wie Hitchcock!
Präsentieren wie Hitchcock: 10 Tipps für spannende Vorträge
// Von Simone Janson
Unser Autor Michael Moesslang hat schon vor einiger Zeit festgestellt: 97 % aller Präsentationen sind – na schnarchlangweilig. Aber wie macht man es besser? 10 Tipps.
Langweile oder Action?
Wollen Sie Ihre Leser langweilen oder Ihnen eine spannende Präsentation bieten? Die erfordert allerdings vor allem zwei Dinge:
Optimale Vorbereitung und volle Konzentration auf die Präsentationsshow. Vielleicht wird aus Ihnen dann kein zweiter Hitchcock, aber ein guter Redner.
10 Tipps – präsentieren wie Hitchcock
1 Sich rechtzeitig vorbereiten: Beginnen sie rechtzeitig mit der Vorbereitung, damit Sie nicht in Zeitnot geraten.
2 Notizen machen: Wenn Sie sich mit dem Thema gut auskennen, schreiben Sie aussagekräftige Stichwörter auf Karteikarten- Diese stellen sicher, dass Sie nichts vergessen. Oder notieren Sie sich die wichtigsten Überschriften auf ein Headline-Blatt, damit Sie den Überblick behalten.
3 Alles aufschreiben! Wenn Sie mit dem Thema nicht so vertraut sind: Schreiben Sie den vollständigen Text zur Präsentation auf. Dann lesen Sie ihn so oft, dass ein Blick auf den Satzanfang genügt, um das Thema vor Augen zu haben. Vermeiden Sie, vom Skript abzulesen.
4 Auf Betonung und Pausen achten: Achten Sie schon beim Schreiben des Skripts auf Betonung und Pausen an den richtigen Stellen: So können Sie gute Effekte erzielen.
5 Systematisch vorgehen! Ordnen Sie Ihre Unterlagen, dann ist auch Ordnung in Ihrem Kopf. Streichen Sie etwa Zitate nicht nur an, sondern schreiben Sie diese wortwörtlich in Ihr Redemanuskript oder auf die Kärtchen – damit vermeiden Sie hektisches Herumsuchen auf dem Tisch.
6 Nehmen Sie sich auf: Üben Sie Ihre Rede vier mal. Nehmen Sie sich dabei in Ton (etwa am Computer oder mit einem Kassettenrecorder) oder Bild (mit einer Digital- oder Videokamera) selbst auf. Lassen Sie sich von wohlmeinenden, aber kritischen Freunden ein konstruktives Feedback geben.
7 Auswändig lernen: Lernen Sie die ersten vier Minuten Ihrer Präsentation auswendig: Dann haben Sie auch während des Vortrags noch Zeit, ruhiger zu werden.
8 Welche Medien wollen Sie einsetzen? Welche Medien wollen Sie einsetzen? Beamer, Overhead, Video, Flipchart? Planen Sie den Einsatz von Medien schon direkt beim Schreib ein. Machen Sie sich dann mit der Präsentationstechnik vor Ort vertraut.
9 Pünktlich sein: Kommen Sie pünktlich, ausgeschlafen und körperlich und geistig fit zum Vortrag. Wenn Sie krank sind, sagen Sie den Vortrag wenn möglich besser ab. Wenn das nicht geht: Weise Sie zu Beginn auf Ihre schlechte Verfassung hin.
10 Denken Sie an Ihre Zuhörer: Welches Fachwissen haben die Zuhörer? Welche Sprache werden sie am ehesten verstehen? Welche Reaktionen erhoffe oder erwarte ich von den Zuhörern?
Perfekte Vortrags-Präsentation in 7 Schritten: Folien-Drehbuch, aber spannend!
// Von Prof. Dr. Martin-Niels Däfler
Auf Berufebilder.de hat u.a. Michael Moesslang vorgestellt, wie man spannend präsentiert. Doch wie sollte eine gute Präsentation überhaupt strukturiert sein? Wie sieht die Realität aus? Und wie vermeidet man die häufigsten Fehler? Zur perfekten Präsentation in 7 Schritten.
Erkenntnisse der Wissenschaft
Je weniger bei einer Präsentation zu sehen ist, desto besser kann man sich darauf konzentrieren, desto mehr bleibt in Erinnerung. Hier nun die Fortsetzung unserer 7 Tipps mit konkreten Umsetzungs-Hilfen.
Ein kritisches Wort vorab: Bereits im Jahr 2004 gelangte eine Studiengruppe an der University of New South Wales (Australien) zu der Erkenntnis, dass uns Folienpräsentationen überfordern.
Es sei kontraproduktiv, Informationen in einer Mischung aus akustischer, visueller und eventuell sogar noch bewegter Form zu vermitteln. Informationen würden besser verstanden, wenn man sie entweder akustisch oder visuell überbringe.
Warum uns Präsentationen überfordern
Der Grund: Wenn Text und Sprache parallel laufen, dominiert das Geschriebene. Das gesprochene Wort verhallt und wird vergessen.
Aber: Folien sind nicht per se schlecht; denn sie kommen den Gewohnheiten des Menschen entgegen: der Mensch ist ein Augentier und nimmt visuelle Informationen besonders effizient auf.