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Strategie Macht Erfolg. Simone JansonЧитать онлайн книгу.

Strategie Macht Erfolg - Simone Janson


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sieht die Geltungshierarchie dagegen als Basis der Demokratie, da sie eine egalitäre Sozialstruktur ermöglicht. Allerdings ist sie weniger stabil, da die Anerkennung von anderen abhängt und Anerkennung zu spenden nicht bedeutet, dass man auch bereit ist, sich dann unterzuordnen.

      Wie sich diese unterschiedlichen Hierachiebegriffe auswirken, möchte ich im folgenden an einem Beispiel illustrieren:

      Geltung ist der falsche Ansatz

      Simone Schaller wurde Führungskraft in der Elektroindustrie. Sie ist sehr ehrgeizig, leistungsorientiert und einsatzbereit und erhält von ihrem direkten Vorgesetzten viel Anerkennung und Unterstützung. Was ihr fehlt, ist die Anerkennung ihrer eigenen drei männlichen Mitarbeiter. Bei ihnen möchte sie etwas gelten, weil sie so gut arbeitet, Geld fürs Unternehmen spart.

      Doch das ist hier der falsche Ansatz. Es geht darum, dass die Mitarbeiter sie respektieren. Und damit liegt es noch im Argen. Ein Mitarbeiter hält sich nicht an Absprachen zur Arbeitszeit, ein anderer setzt inhaltliche und formale Vorgaben nicht um und besorgt nicht rechtzeitig die vereinbarten Informationen.

      Deutlich machen, wer der Boss ist!

      Hier ist Simone Schaller aufgerufen, deutlich zu machen, dass sie die hierarchische Chefin ist und sie bestimmte Erwartungen an den Mitarbeiter hat. Und sie muss sich mit ihm darüber verständigen, ob er bereit und in der Lage ist, diese zu erfüllen.

      Ist das Ziel vereinbart, gilt es dann erst einmal eine Weile, die Zwischenergebnisse zu kontrollieren, so lange, bis sie als Chefin wirklich respektiert wird. Doch diverse Studien haben immer wieder zutage gebracht, dass Frauen, die sich zurückhaltend weiblich verhalten, schlechter aufsteigen können, andererseits aber Frauen, die sich durchsetzen, als unweiblich und unsympathisch gelten.

      Karrierefrau – ein Schimpfwort?

      Der seit den 1980er-Jahren grassierende Begriff “Karrierefrau” klingt in den Ohren vieler Frauen wie eine Beschimpfung, so als könnte damit in keinem Fall eine richtige Frau gemeint sein.

      Interessant ist, dass sich im Beruflichen das Zusammenspiel der männlichen Dominanzhierarchie und der weiblichen Geltungshierarchie zu-ungunsten vieler Frauen auswirkt.

      Männer, die verlieren, ordnen sich unter. Frauen versuchen es erst gar nicht!

      Männer kämpfen untereinander um ihren Rang, ihre Kontrahenten versuchen zu gewinnen. Wenn sie das nicht schaffen, ordnen sie sich in der Rangordnung unter und warten auf bessere Gelegenheiten.

      Frauen starten oft gar nicht erst den Versuch, sich durchzusetzen, und ziehen dann auf jeden Fall den Kürzeren.

      Stärke und Kompetenz als Tabu?

      Die Ergebnisse einer empirischen Studie der Münchner Psychologin Nathalie Klingen belegen, dass Frauen im Umgang miteinander sehr auf Gleichberechtigung und Demokratie in der Gruppe achten.

      Dementsprechend werden in einer reinen Frauengruppe im allgemeinen Stärke und Kompetenz einzelner Mitglieder sowie Konkurrenz untereinander tabuisiert und offene Machtkämpfe vermieden. Das kann aber dazu führen, dass es den Frauen schwerfällt, Konflikte auszutragen.

      Nur nicht persönlich nehmen!

      Männer kämpfen auch gegen Frauen als potenzielle Konkurrentin – die Argumente höre ich von den Frauen in meinen Workshops und Coachings. Sie seien wahlweise unweiblich, zickig oder zu jung.

      Frauen nehmen diese Zuschreibungen persönlich und erhalten so in ihrem System der Geltungshierarchie nicht die Anerkennung für ihre Leistung, die ihnen aus ihrer Sicht zusteht.

      Beleidigungen richtig einordnen

      Ihre Reaktion ist allerdings meist nicht, das Prinzip der Dominanzhierarchie in den Blick zu nehmen und um ihre Position zu kämpfen, sondern Rückzug. Der Effekt: Die Männer bleiben unter sich – auch deshalb, weil die Frauen nicht deutlich zeigen, dass sie die Position haben wollen und dafür die Richtigen sind, egal, wie die Männer sie nun bezeichnen.

      Für Frauen ist es wichtig, diese Äußerungen als das einzuordnen, was sie sind – als mikropolitische Äußerungen, die im Rahmen der geltenden Dominanzhierarchie geäußert werden und Teil des Spiels sind.

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