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Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane. Frank CallahanЧитать онлайн книгу.

Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane - Frank Callahan


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den schwächlichen Klang seiner eigenen Stimme vernahm. Da war nicht mehr viel Kraft und Leben drin …

      Er atmete tief durch und setzte ein zweites Mal an, jetzt etwas besser hörbar. „Ich bin froh, dass ich noch lebe!“, erklärte er. Er spürte die Schweißperlen auf seiner Stirn. Ihm war schwindelig und kalt.

      „Sie hatten etwas Geld bei sich“, erzählte die Frau.

      „Davon habe ich den Arzt bezahlt.“

      „Welchen Arzt?“

      „Sie erinnern sich nicht?“ Sie winkte ab. „Er hat Ihnen eine ganze Menge Laudanum gegeben, vielleicht liegt es daran.“

      „Und die Kugeln?“

      „Die sind raus. Was von Ihrem Geld übrig geblieben ist, liegt bei Ihren Sachen. Wir sind arm, aber ehrlich. Wenn Sie mir nicht glauben wollen, dann …“

      „Ich glaube Ihnen!“, schnitt er ihren Redefluss ab.

      „Ihre Wunden haben sich entzündet“, erklärte sie sachlich. „Sie haben Fieber!“

      „Ja …“, erwiderte Nelson schwach. „Das glaube ich auch.“

      „Sie haben eine Menge fantasiert!“

      Nelson nickte.

      Vor seinem inneren Auge erschein das Gesicht von Dan McLeish. Er sah die hellblauen, blitzenden Augen und den zynisch verzogenen Mund und spürte, wie sich sein Puls augenblicklich beschleunigte. Er ballte die Linke zur Faust.

      „McLeish …!“

      „Sie haben diesen Namen einige Male im Fieberwahn erwähnt“, stellte die Frau fest.

      Sie kam an sein Lager heran und legte ihm einen feuchten Lappen auf die Stirn. Dabei blieb sie keine Sekunde länger als unbedingt notwendig in seiner Nähe. Sie war vorsichtig, aber wer konnte ihr das verdenken?

      „Hat es irgendetwas auf sich mit diesem Namen?“, fragte die Frau dann.

      Sie lässt nicht locker!, dachte Nelson. Sie bohrt, bis sie erfahren hat, was sie wissen will!

      „Ich werde McLeish töten, wenn ich ihn das nächste Mal treffe!“, brummte Nelson finster. Die Frau erschrak über den abgrundtiefen Hass, der in seiner Stimme mit einem Mal mitschwang. Er sagte das in demselben Tonfall, in dem ein Richter vielleicht ein Todesurteil aussprechen mochte.

      Absolute Gewissheit lag in diesen Worten. McLeishs Schicksal schien in diesem Augenblick so gut wie besiegelt.

      „Dieser McLeish …“, begann die Frau vorsichtig von neuem. „Hat er auf Sie geschossen?“

      „Ja.“

      „Aber warum?“

      „Nicht jetzt!“, keuchte Nelson.

      „Vielleicht später.“

      12

      Nelson fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Als er erwachte, war es tiefe Nacht und stockdunkel. Nelson wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, aber es mussten wohl etliche Stunden gewesen sein.

      Er fühlte sich deutlich besser.

      Der kalte Schweiß auf seiner Stirn war getrocknet, und obwohl die Nacht viel kühler war als der Tag, fror er nicht mehr so schrecklich.

      McLeish!, dachte er.

      Wieder und wieder tauchte dieser Name in seinem Bewusstsein auf.

      Der Tag wird kommen!, durchfuhr es ihn heiß. Der Tag der Abrechnung!

      Mit diesen Gedanken des Hasses und der Rache schlief er wieder ein, aber nicht traumlos und dumpf wie zuvor.

      Wieder und wieder warf er sich auf seinem Lager hin und her. Hass vergiftete seinen Schlaf und ließ ihn nicht zur Ruhe kommen.

      13

      Als er durch die Strahlen der Sonne erwachte, die durch die Fenster einfielen, war der Tag schon eine geraume Weile angebrochen.

      Von draußen hörte er Stimmen, konnte aber nicht genau verstehen, was sie sagten.

      Einen Augenblick lang verfluchte er sich dafür, wieder aufgewacht zu sein, denn nun drangen wieder die zermürbenden Schmerzen auf ihn ein, die er in den kurzen Stunden des Schlafs fast vergessen hatte.

      Und doch: Seine Kräfte waren – im Vergleich zum Vortag gesehen – beträchtlich gewachsen.

      Er hob vorsichtig den Kopf und stützte sich mit dem Ellbogen auf.

      Zunächst blieb er eine Weile allein. Dann kam die Frau durch die knarrende Holztür herein. Sie hatte ein paar Wurzeln in der Hand und ging geradewegs auf den Ofen zu, an dem sie sich dann zu schaffen machte.

      Anscheinend wollte sie aus dem, was sie mitgebracht hatte, etwas Essbares zaubern.

      Nelson setzte sich nun vollends auf. Mit dem Geräusch, das er dabei verursachte, machte er die Frau auf sich aufmerksam, die bisher zu beschäftigt gewesen war, um Notiz von ihm zu nehmen.

      Sie wischte sich die verklebten Haare aus dem Gesicht.

      Und musterte ihn halb vorsichtig, halb misstrauisch mit ihren dunklen Augen.

      „Ich sehe, es geht Ihnen bereits etwas besser!“, stellte sie fest. Nelson nickte flüchtig.

      „Ja. Aber es könnte besser sein …“

      „Seien Sie nicht zu ungeduldig! An Ihrer Stelle wäre ich vollauf zufrieden damit, überhaupt noch unter den Lebenden zu weilen. Auch der Doc hat Ihnen keine großen Chancen gegeben. Freuen Sie sich, dass Sie wieder ohne fremde Hilfe auf Ihren vier Buchstaben sitzen und sich dort halten können! Ist das etwa nichts?“

      Nelson lächelte schwach.

      „Von der Seite habe ich die Sache noch nicht betrachtet“, meinte er. Und dann setzte er noch nachdenklich hinzu: „Aber vielleicht sollte ich es mir angewöhnen, die Dinge so zu sehen … Sie mögen Recht haben!“

      „Natürlich habe ich Recht!“

      Ihre Züge hatten sich jetzt etwas entspannt, sie schienen irgendwie weniger hart, weniger verschlossen.

      „Wo bin ich eigentlich hier?“, fragte Nelson.

      Die Frau machte eine wegwerfende Handbewegung.

      „Am Ende der Welt“, meinte sie. Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht recht, was ich Ihnen dazu sagen soll. Die nächste Stadt heißt Stockton und ist einen halben Tagesritt entfernt. Man muss sich allerdings ranhalten, sonst schafft man es nicht.“

      „Stockton …“, murmelte Nelson nachdenklich und rieb sich dabei mit der Linken das Kinn. „Ich kenne Stockton dem Namen nach, war aber noch nie dort.“ Er schüttelte den Kopf. „Erstaunlich, wie weit ich noch gekommen bin …“

      „Woher kommen Sie denn, Mister … äh …“

      „Oh, entschuldigen Sie, Ma'am, dass ich mich bisher noch nicht vorgestellt habe! Ich heiße Nelson. Jesse Nelson.

      Und ich komme aus der Gegend um New Kildare.“

      Die Frau pfiff durch die Zähne wie ein Cowboy, was Nelson für den Bruchteil eines Augenblicks ein Grinsen entlockte. Aber die Macht dessen, was er erlebt hatte, war zu gewaltig, zu erdrückend, als dass dieser Anflug von Heiterkeit sich länger bei ihm halten konnte. Seine Züge veränderten sich schnell wieder, viel schneller, als sie es unter gewöhnlichen Umständen getan hätten.

      „So, New Kildare, sagen Sie“, echote sie. „Das ist ńe ganze Ecke von hier entfernt, wenn ich mich recht entsinne!“

      Dann schwieg sie eine ganze Weile und kümmerte sich um die Zubereitung des Essens. Nelson empfand das als angenehm, denn die Unterhaltung strengte ihn doch


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