Stresskiller Extrem. Simone JansonЧитать онлайн книгу.
Beziehungen
Lebensrad statt Work-Life-Balance
Hier gilt es, eine harmonische Ausgewogenheit dieser Bereiche herzustellen. “Lebensrad statt Work-Life-Balance” lautet die Erfolgsformel, mit der sich der Herausforderung, an einer harmonischen Verbindung aller Lebensbereiche zu arbeiten, begegnen lässt.
Seit 2003 bilde ich Life Coaches darin aus, ihre Klienten per Telefon bei einer ganzheitlichen Entwicklung zu unterstützen. Mittlerweile arbeiten über einhundert lizenzierte Absolventen meiner Kompakt-Ausbildung mit weit mehr als tausend Coachees an einem ausgeglichenen Lebensrad.
Defizite stören das Glücksempfinden
Ein wichtiges Unterfangen: Denn ein harmonisches Lebensrad steigert das individuelle Glücksempfinden ganz erheblich.
Umgekehrt hemmt die mangelnde Balance der Lebensbereiche die persönliche Entwicklung entsprechend. Hat ein Klient in einem Bereich ein Defizit, wirkt sich dies negativ auf das von ihm empfundene Glück in seinem gesamten Leben aus.
Wie eine Pflanze zu voller Blüte
Wer kennt nicht Beispiele aus seinem Umfeld, in denen die finanzielle Unabhängigkeit durch gesundheitliche Probleme überschattet wird? Oder Fälle, in denen eine gescheiterte Beziehung die Freude über den beruflichen Erfolg schmälert?
Dies ist vergleichbar mit den unterschiedlichen Voraussetzungen, die eine Pflanze benötigt, um wachsen zu können. Nur unter optimalen Bedingungen kann sie sich voll entfalten.
Überkompensation hilft nicht weiter
Und dabei kann ein Mangel in einem Bereich nicht durch eine Überkompensation in einem anderen ausgeglichen werden.
Daher ist es für den Menschen von existenzieller Bedeutung, sich seiner Defizite in den einzelnen Bereichen bewusst zu werden, um ein ausgeglichenes und glückliches Leben in Harmonie führen zu können.
Die Auswirkungen des Ungleichgewichts erkennen
Als Produktivitätscoach begegnen mir die Auswirkungen dieses Ungleichgewichtes immer wieder in meiner täglichen Berufspraxis: Regemäßig arbeite ich mit Unternehmern, deren Ausgeglichenheit zu Lasten des Privatlebens ins Ungleichgewicht geraten ist.
Dies geht weit über die Bereiche Berufs- und Privatleben hinaus. Es ist daher zwingend notwendig, den Ist-Stand der jeweiligen Bereiche zu kennen bzw. zu ermitteln, um seine Ziele und Handlungen entsprechend daran auszurichten.
10 Tipps zum Work-Life-Blending: Wenn der Job privat wird
// Von Simone Janson
Best of HR – Berufebilder.de®-Autor Tjalf Nienaber empfiehlt heute Jobsuchenden, öffentlich möglichst viel von sich preiszugeben. Gleichzeitig werben immer mehr Unternehmen mit heimeliger Atmosphäre im Büro. Wie viel Privatleben im Job, Fachbegriff Work-Life-Blending, ist gesund? 10 Tipps.
Ist persönliche Selbstdarstellung längst normal?
Tjal Nienaber schreibt in seinem Beitrag etwas, das in Deutschland immer noch für heftige Diskussionen sorgt: Die Darstellung der eigenen Person im Netz mit Videos, Bildern und Texten sollte für die meisten der heutigen Absolventen und Berufseinsteiger auch kein Problem darstellen, ist der Umgang mit Facebook, Youtube, Instragram und Co. für die Generation Y und Z doch Usus. Selbstvermarktung im Internet ist etwas ihnen völlig Vertrautes.
Spiel, Sport, Spannung am Arbeitsplatz
Und auch im Recruiting hat das Privatleben längst Einzug im Job gehalten: Immer mehr Firmen erkennen, dass Sie mit einer heimeligen Atmosphäre am Arbeitsplatz, Spiel, Spaß, Sportangeboten und gesundem Essen junge, gut qualifizierte Mitarbeiter locken können. Denn die Unternehmenskultur hat sich gewandelt.
Losgetreten von US-Unternehmen wie Google und Facebook hat sich in Deutschland dazu längst ein eigener Trend unter dem Schlagwort Feelgood entwickelt. Dabei geht es aber mehr als ums reine Wohlfühlen, wie Feelgood-Expertin Monika Kraus-Wildegger in Interview feststellt: Auf den ersten Blick assoziiert der Begriff, dass es vor allem um Spaß oder Gesundheit geht. Unternehmen, die nur diese Aspekte betonen, wollen häufig gar keine weitergehenden strukturellen Veränderungen. Denn darauf kommt es eigentlich an: Feelgood ist gelebte Unternehmenskultur, treibt Themen und Projekte, die den KollegInnen wichtig sind.
Macht Work-Life-Blending produktiver?
Man sollte der Vermischung von beruflichen und privaten Belangen, im Fachjargon Work-Life-Blending, also durchaus auch mit Kritik begegnen. Zum Beispiel auch, weil es ja oft nicht nur bei gemeinsamen Aktivitäten bleibt, sondern auf diese Weise auch private Beziehungen, Freundschaften und mehr, entstehen. Wie sehen die Fakten dazu aus?
Einerseits zeigen Studien, dass die Zusammenarbeit mit Freunden gut fürs Arbeitsklima ist und produktiver macht. So hat das Gallup-Institut etwa hat bei seiner Befragung von rund fünf Millionen Beschäftigten herausgefunden, dass 30 Prozent der Angestellten einen sogenannten besten Freund im Büro haben.
Teams, die sich gut verstehen, arbeiten besser
Mehr als die Hälfte davon, nämlich 56 Prozent, ist voll engagiert bei der Arbeit. Von den übrigen 70 Prozent waren nur acht Prozent begeistert von ihrem Job, 63 Prozent machen Dienst nach vorschrift und 29 Prozent fielen sogar durch negative Äußerungen über ihren Job auf. Und eine Untersuchung an der amerikanischen Columbia Universität zeigte, dass Kollegen, die sich untereinander mochten und sich gegenseitig halfen, wesentlich produktiver waren als jene, die sich stur dem Job widmeten.
Der Zusammenhang zwischen freundschaftlichen Gefühlen, Arbeitsklima und Leistungssteigerung ist evident: Wer sich mit seinen Kollegen gut versteht, hat mehr Spaß und ist dadurch produktiver. Dennoch ist manchmal Vorsicht geboten – denn Freunde kann man sich aussuchen, Kollegen nicht. Sobald sich Beziehungs- und Sachebene miteinander vermischen, können Konflikte entstehen.
Konflikte vorprogrammiert
Problematisch wird die Vermischung beruflicher und privater Belange beispielsweise dann, wenn der eine mehr will als ein kollegiales Verhältnis, der andere aber nicht. Oder wenn Schreibtischnachber gerne auch pikante Details aus seinem Privatleben erzählt, die man lieber nicht hören würde. Da sich die meisten Menschen einen möglichst harmonischen Berufsalltag wünschen, sind sie unsicher, ob sie solche Kollegen dann in die Schranken weisen können.
Ein anderes Problem ist Neid, der entsteht, wenn von befreundeten Kollegen plötzlich einer Karriere macht – und der andere nicht. Oder wenn private Informationen missbraucht werden, um sich einen beruflichen Vorteil zu verschaffen.
Auch negative Gefühle ansprechen
Je nach Intensität der Beziehung sollte man solche negativen Gefühl auch ansprechen, denn bist zu einem gewissen Grad ist so ein Verhalten normal. Bei einer normalen Arbeitsbeziehung reicht dagegen eine sachliches Gespräch über die neue Situation. Umgekehrt ist es aber nicht sinnvoll, Privatleben und Berufsalltag strickt zu trennen.
Davon abgesehen, dass das heute immer seltener möglich ist, kann man Konflikten auf Dauer kaum aus dem Weg gehen. Im Gegenteil, wer strickt private Kontakte vermeidet, gilt bald als unsympathisch und grenzt sich aus, was auf Dauer auch der Karrriere schadet.