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Das Primat des Körperlichen im Gesundheitssystem. Helmut WildeЧитать онлайн книгу.

Das Primat des Körperlichen im Gesundheitssystem - Helmut Wilde


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vergingen mehrere Monate, bis ich einen Arzt konsultierte, zunächst meinen Hausarzt, der mich, da ich in einem kurzen Anamnesegespräch exakt die Symptome einer Angina pectoris (eigene Diagnosestellung) beschrieb, zu einem Facharzt überwies.

      In der kardiologischen Praxis wurden zunächst die in der Eingangsuntersuchung üblichen Blutdruckmessungen und danach ein Belastungs-EKG durchgeführt. Der Fachkraft war Anspannung anzumerken, die das EKG nach relativ kurzer Zeit beendete, da sie wohl etwas Auffallendes auf dem Monitor bemerkte, dass jedoch weder durch diese Fachkraft noch später durch den Arzt expliziert wurde. Nun wurde vom Kardiologen eine Sonographie-Untersuchung durchgeführt. Der Arzt teilte mit, dass sich kein Herzinfarkt ereignet habe und schloss zudem eine Herzinsuffizienz aus.

      Für eine weitere Untersuchung sollte ich mir am übernächsten Tag mehrere Stunden Zeit nehmen, da ich nach der Untersuchung nicht direkt nach Hause gehen dürfte. An diesem Tag wurde eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt, die der Arzt nicht vollumfänglich, so wie er wollte durchgeführt hatte, da ein Infusionsmittel, das während der Untersuchung verwendet wurde, plötzlich nicht mehr ausreichend vorhanden war. Er schaute und kommunizierte kurz mit seinem Personal, das diesen Hinweis schweigend aufnahm. Der Arzt entschied sich die Untersuchung zu beenden. Ich war mehrere Stunden im Ruheraum, der Arzt hatte mich vergessen. Als er mich bemerkte, da die Praxis geschlossen wurde, erinnerte er sich an mich und nahm mich nun mit in ein Sprechzimmer. Er hatte seinen PC bereits runtergefahren. Er fuhr diesen wieder hoch, was lange dauerte. Es war ein „alter“ XP-Rechner. Als der Rechner endlich betriebsbereit war, der Arzt zeigte deutlich Müdigkeitserscheinungen, eines wohl anstrengenden Tages, zeigte er mir auf verschiedenen Bildern seine Befunde, um eine Noteinweisung zu begründen. Ich habe diese Bilder, auch durch das Zeigen des Arztes, nicht verstanden bzw. nicht erkennen können, was erkannt werden sollte. Der Befunde und die damit verbundene Aussage sei eineindeutig, aufgrund dessen der Kardiologe deutlich und kompromisslos die Notwendigkeit einer sofortigen Bypassoperation, alternativlos und ohne darüber aufzuklären verordnete. Er teilte zudem mit, wie gefährlich mein Zustand sei, zudem dass mich keiner mehr retten könnte, wenn es zu einem Herzinfarkt käme. Eine Entscheidungsfreiheit war in dieser Situation nicht mehr gegeben. Später fand ich einen Terminus, der Aspekte des Verhaltens des Arztes beschreiben könnte. Es handelte sich vermutlich um eine sogenannte „autoritäre ärztliche Verschreibung“ (Egger 2017), die offenbar unter Ärzten (Kardiologen) nicht selten auftreten dürfte.

      Da ich diese Dramatisierung meines Gesundheitszustandes nicht nachvollziehen konnte und ich mich wohlfühlte, da meine Beschwerden ja belastungsabhängig auftraten und sofort wieder verschwanden, wenn ich diese reduzierte, entschied ich mich in dieser emotional brisanten Situation (dennoch) dazu, dieser autoritären Anweisung nicht zu folgen. Der Arzt vereinbarte mit mir für den nächsten Tag einen neuen Termin in seiner Praxis, um mir vermutlich Zeit zu geben, meine Entscheidung noch einmal zu überdenken.

      Als ich zu Hause war informierte ich mich im Internet darüber, was eine Bypassoperation ist und wie die Operation durchgeführt wird. Bei der Recherche erhielt ich zudem Kenntnis davon, dass diese Operation nicht die einzige Behandlungsmöglichkeit war.

      Am nächsten Tag in der Praxis des Arztes erwähnte ich meine Internetrecherche. Der Arzt würdigte meine Recherche und bessere Kenntnisnahme meiner gesundheitlichen Situation nicht. Stattdessen reagierte er gereizt, da das Internet für ihn wohl so etwas wie ein „rotes Tuch“ war, vor allem fühlte er sich in seiner Fachkompetenz angegriffen. Es war nicht meine Absicht, diese in Frage zu stellen. Mein nun erfolgter Hinweis, dass seine Einschätzung nicht mit meiner Erfahrung übereinstimmte - ich fuhr zu diesem Zeitpunkt noch mehrfach Mountainbike mit Strecken von bis zu 50 km - ignorierte er einfach, was ich nicht nachvollziehen konnte. Für den Arzt war offenbar mit dieser erneuten Nichtbeachtung seiner „eineindeutigen“ Aufforderung, mich operieren zu lassen, das Gespräch beendet und ließ er mich im Gesprächszimmer stehen, also ging ich wieder.

      Da ich meinen Zustand als nicht so dramatisch wahrnahm und ich durch die Recherche erfahren hatte, dass die Bypassoperation, aufgrund von Fortschritten in der Medizin, nicht mehr die einzige Möglichkeit war, mich behandeln zu lassen, ließ ich mir erneut Zeit. So recherchierte ich häufiger im Internet nach neuen und für mich relevanten Informationen und habe dadurch erfahren, dass eine „interventionelle Behandlung“ mit der Setzung von Stents ebenfalls in meiner Situation indiziert sein könnte.

      Die Aussagen des Arztes blieben jedoch nicht ohne Wirkung. Immer mal wieder erinnerte ich mich daran und beschäftigte mich mit den möglichen Folgen der Nichtbehandlung, die der Arzt seinerzeit sehr unausgewogen, u.a. mit dem Hinweis eines Herzinfarkttods, mitteilte. Diese Dramatisierung hatte vor allem psychische Folgen, die Ängste hervorriefen. Diese zu überwinden, gelang, jedoch nicht vollständig, da sie von Zeit zu Zeit wiederkehrten. Ein paar Wochen später fuhr ich wieder, jedoch mit geringerer Intensität Mountainbike, da ich körperliche Betätigung als günstig für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ansah, obwohl der Arzt mir dies seinerzeit verboten hatte.

      Ich erprobte meinen Gesundheitszustand noch weitere dreieinhalb Monate und entschloss mich dann, mich interventionell behandeln zu lassen. Ich informierte mich, wieder über das Internet, über Kliniken, die diese Behandlung anboten und meldete mich nach Auswahl derselben zu einer interventionellen Behandlung an. Während der vorbereitenden Untersuchungen, zudem erfolgte an diesem Tag eine Aufklärung über den Eingriff, der am nächsten Tag erfolgen sollte, ereignete sich im ärztlichen Gespräch etwas, das mich an meiner Entscheidung, mich interventionell behandeln zu lassen, zweifeln ließ. Der Arzt erwähnte die Möglichkeit des Todes infolge der Behandlung.

      Ich recherchierte nach Abschluss dieser Voruntersuchungen erneut, ich hatte ein Zimmer direkt neben der Klinik angemietet, die Verunsicherung, die ausgelöst wurde, zu klären, was jedoch mangels verfügbarer Zeit nicht vollständig möglich war. Da es absehbar war, dass mir dies in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit nicht mehr möglich sein würde und es bereits spät war, legte ich mich schlafen.

      Am nächsten Morgen ging ich, innerlich ungeklärt und mich nicht wohl fühlend, wie vereinbart in die Klinik und entschloss mich dazu, darum zu bitten, den Arzt vom Vortag erneut sprechen zu dürfen. Diese Möglichkeit war gegeben und ich kam mit dem Arzt ins Gespräch. Es konnten einige Fragen, die ich hatte, geklärt werden, jedoch nicht alle. Nun wurde es schwierig für mich, da der Behandlungsbeginn unmittelbar bevorstand. Ich setzte mich noch einmal eine Weile im Anmeldebereich hin und überlegte, was ich nun tun sollte. Schließlich traf ich die Entscheidung, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt diesem Eingriff nicht zustimmen konnte und wollte und teilte dies in der Anmeldung mit, die sehr verständnisvoll reagierte.

      Diese Erfahrung veranlasste mich dazu, in Erfahrung bringen zu wollen, welche der beiden Behandlungen (interventionelle Behandlung oder Bypass) die bessere sein würde und welche die geringeren Risiken hatte. Ich las dazu aktuelle medizinische Studien in englischer Sprache, um eine Entscheidungsgrundlage zu bekommen. Nachdem ich mehrere Studien gelesen hatte, gelangte ich zu der Einschätzung, dass die Bypassoperation in meinem Fall wohl die geeignetere Behandlungsmethode sein würde, obwohl ich sehr viel mehr Sympathie für die interventionelle Behandlung (Stents) hatte.

      Um eine Entscheidung treffen zu können, benötigte ich nun nicht mehr so viel Zeit, zumal die bereits erwähnten Äußerungen des Kardiologen immer mal wieder ins Bewusstsein kamen und „Druck“ machten. So entschied ich mich innerhalb von ca. zwei Wochen für dieselbe Klinik und vereinbarte nun jedoch einen Beratungstermin bei den Herzchirurgen. Weder hier noch bei den Kardiologen, die interventionelle Behandlungen durchführten, erfolgte auf der gleichen diagnostischen Grundlage (Aufnahmen auf CD) keine Dramatisierung meiner Situation. Dieses Gespräch festigte meine Entscheidung für eine Bypassoperation, die zwei Wochen später erfolgte.

      Die OP verlief gut, ich war ein Musterpatient, was den Heilungsverlauf anging.

      Meine Kondition war nach der OP jedoch auf dem Nullpunkt. Es war kaum fassbar, was ich an Kondition eingebüßt hatte, da ich ja zuvor körperlich fit war. Es stand nun eine längere und ungewisse Zeit vor mir, wie lange es dauert, bis meine Gesundheit und (sportliche) Fitness wiederhergestellt sein würde.

      Ich war froh, dass alles gut gegangen war bei der OP und ich mich zudem vorab so gründlich über die Behandlungsmöglichkeiten


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