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Raumpiraten und Aliens auf Abwegen: 3 Science Fiction Abenteuer. W. K. GiesaЧитать онлайн книгу.

Raumpiraten und Aliens auf Abwegen: 3 Science Fiction Abenteuer - W. K. Giesa


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eine Zigarette.

      Larry nahm einen tiefen Zug aus dem Glimmstängel.

      „Mein zweites Ich ist hypothetisch. Ich kenne nur mich selbst. Und jedes zweite Ich müsste auch mit mir identisch sein. Hier liegen Sie falsch, denke ich, Mr. Winslow. Wollen Sie noch mehr von mir hören?“

      „Entschuldigen Sie, Mr. Goodwyn! Ich weiß es nicht. Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Doch alles, was wir denken, scheint sogleich den Widerspruch in sich zu bergen. Ich dachte nur ... dass Sie schon einmal gestorben waren und dennoch leben ...“

      Larry zitterte am ganzen Körper. Sein Blick war dennoch klar.

      „Okay, Sir! Nehmen wir an, mein anderes Ich hätte die Tat ausgeführt. Dann wäre ein Toter der Mörder, oder?“

      Spencer bestellte sein Abendessen aufs Zimmer. Er wollte für die nächsten Stunden bei Larry bleiben. Kurz darauf rief Dr. Alvarado an, ob sie für einen Sprung hinüberkommen dürfe. Sie kam.

      „Was führt Sie zu uns?“, fragte Larry steif.

      „Neugierde, was sonst? Ihre Grippe scheinen Sie überwunden zu haben, Larry. Das freut mich.“

      „Danke! Bringen Sie keine neue Theorie, Doc?“

      „Theorien zum Verrückt-machen? Nein! – Warum warten wir nicht die dritte Expedition ab? Bis dahin könnte man vergessen. Das wäre gut für die Nerven. Meinen Sie nicht auch?“

      Spencer sagte: „Ein guter Vorschlag. Bitte, bleiben Sie sitzen, Roxana. Sie brauchen kein Wort zu sagen. Es ist gut, wenn Sie da sind.“

      Spencer hatte das große Licht ausgeschaltet. Nur zwei Wandleuchten strahlten angenehmes Licht aus. Aus den Wänden floss leise Quadromusik. Larry setzte sich plötzlich auf den Bettrand.

      „Ich möchte mit Ihnen tanzen, Roxana.“

      „Sie sollten liegenbleiben, Larry. Mit dieser Grippe ...“

      „Grippe nennen Sie das?“

      „Ich bin geschlagen. Natürlich weiß ich Bescheid, Larry. Wollen Sie wirklich mit mir tanzen? Mit mir Holzgestell?“

      „Nennen Sie sich nicht Holzgestell, Roxana. Wenn es darum geht, dass wir uns diesen Abend verderben, dann habe ich mehr Tricks in der Kiste.“

      „Natürlich, Sie können sich für den Mann vom anderen Stern ausgeben.“

      „Das wäre viel zu romantisch. Ich würde dann schon lieber als Monstrum mit Ihnen tanzen.“

      Roxana lachte, aber es klang nicht frei.

      Dennoch, sie tanzten.

      Nach der dritten Single kam Spencer.

      „Ich habe dir nachgeschenkt, Larry. Du könntest wieder mal etwas trinken.“

      Roxana löste sich von Larry und glitt in Spencers Arme.

      Die beiden tanzten einen schwermütigen Trambo, die neueste Kreation aus Haiti. Plötzlich verzerrte sich die Musik. Dann erstarb der Ton vollends.

      Spencer reklamierte: „Verdammt, Larry! Lass doch die Finger von dem Gerät! Pass auf!“

      „Ich habe nichts gemacht, Junge. Das siehst du ja wohl.“

      Die Stimmung war weg, bevor die drei Menschen das Ergebnis in seiner vollen Bedeutung erfassten. Die große Lampe flammte auf und vertrieb den Rest von Romantik aus dem Zimmer. Wo das Radio gestanden hatte, lagen noch ein paar undefinierbare Trümmer. Das meiste war feiner Staub. Holz, Kunststoff, Metall nichts war mehr voneinander zu unterscheiden.

      Das Grauen kam. Es war stärker als je zuvor.

      Roxana klammerte sich an Spencer fest. Er fühlte, dass sie unter seinen Händen zusammenbrechen würde. Er fing sie auf, brachte sie auf die Couch.

      „Sie ist ohnmächtig ...“

      Larry rannte durchs Zimmer, schrie, starrte auf die verkohlte Radioanlage. „Dieser verdammte Terror! Dieses Unheil! – Ich bin das Unheil. Ich allein! Ich, Larry Goodwyn! – Mein Gott, Spencer, warum schlägst du mich nicht tot?“

      „Larry!“, brüllte Spencer seinem Bruder ins Gesicht. „Larry, reiß dich zusammen! Mach es nicht schlimmer!“

      „Ich kann mich auch selbst umbringen. Es gibt viele Möglichkeiten.“

      „Larry!“ Spencer hatte seinen Bruder am Hals gepackt. Er musste ihn physisch zurückholen.

      „Junge, wenn du jetzt die Nerven verlierst, sind wir am Ende. Wir brauchen dich! Die ganze Welt braucht dich.“

      „Die Welt braucht mich bestenfalls dafür, zu beweisen, dass ich nicht hineingehöre.“

      „Wir brauchen dich für die dritte Expedition. Das ist ganz einfach. Wir brauchen dich, um noch einmal das gleiche Experiment durchzuführen, wie du es einmal freiwillig gemacht hast. Dafür bist du unersetzlich, klar?“

      „Es hört sich gut an, Spencer. Du sprichst außerdem im Namen der Menschheit. Die Bruderliebe ist Nebensache.“

      „Wenn ich an die Menschheit denke, ja. Unsere persönlichen Interessen sind jetzt tatsächlich bedeutungslos.“

      „Um so mehr zweifle ich daran, dass ich unbedingt an der dritten Expedition teilnehmen muss. Die Menschheit ist am besten bedient, wenn ich sofort verschwinde.“

      „Ich warne dich!“, sagte Spencer leise.

      Larry lachte.

      „Einem Selbstmörder kann man kaum drohen, Junge. Ihr könnt ja eine Straße nach mir benennen oder auch ein Denkmal für mich errichten. So hätte ich wenigstens noch eine gute Empfehlung für die Nachwelt. Doch wenn ich erst einmal verschwunden bin, werden sich alle Widersprüche unseres Kontinuums von selbst aufheben. Die Menschen werden wieder ruhig schlafen können.“

      Spencer griff nach der Whiskyflasche und schenkte zwei Gläser zu einem Drittel voll. Er gab nur wenig Eis hinzu.

      „Erst trinkst du mal mit mir! Wenn du unbedingt den Märtyrer spielen willst, kannst du’s auch noch um eine Stunde verschieben. Als dein Bruder habe ich aber sicherlich das Recht, dir noch ein paar Fragen zu stellen. Schließlich kann man kaum damit rechnen, dass du ein zweites Mal Auferstehung feiern wirst.“

      „Kommen Sie, Larry!“, sagte in diesem Augenblick Roxana.

      „Sie sind wach?“

      „Ich höre schon eine Zeitlang zu. Ich finde, Sie brauchen sich nicht noch interessanter zu machen. Sie sind es schon zur Genüge.“

      Larry machte eine Handbewegung zur Stirn, als müsse er Schweiß wegwischen. „Wie geht es Ihnen, Roxana?“

      Sie stand ohne Hilfe auf, um zu zeigen, dass sie wieder in Ordnung war. „Wir müssen uns um das Radio kümmern.“

      „Wollen Sie einen Haufen Asche reparieren?“

      „Im Gegenteil, ich meine, die Asche sollte verschwinden, und wir müssten über den Vorfall schweigen.“

      „Haben wir ein Recht dazu?“

      „Es genügt, wenn wir Goldstein davon unterrichten. Möglichst nebensächlich. Wenn zum Beispiel McFee davon erfährt, wird der morgige Tag ein totales Drama werden ...“

      Man war sich einig.

      Spencer nahm eine Prise der Asche, um sie in den nächsten Stunden Professor Goldstein zuzuspielen. Im Übrigen würde man morgen in das nächste Radiogeschäft gehen und einen neuen Luxor-Corona kaufen. Denn auch das Zimmermädchen sollte keinen Verdacht schöpfen.

      Spencer Goodwyn erwachte von dem Lärm eines Schusses. Instinktiv rollte er sich aus dem Bett. Am Boden kauernd, erkannte er die Gestalt seines Bruders.

      „Larry!“ Es war ein leiser Schrei. Larry lag verkrampft auf


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