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Raumpiraten und Aliens auf Abwegen: 3 Science Fiction Abenteuer. W. K. GiesaЧитать онлайн книгу.

Raumpiraten und Aliens auf Abwegen: 3 Science Fiction Abenteuer - W. K. Giesa


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muss aber nicht sein. Durchaus nicht. Überschätze dich nicht. Du wirst nie ein Märtyrer werden.“

      „Warum bist du nicht ehrlich? Jetzt auf einen einzelnen Menschen Rücksicht zu nehmen, nur weil er dein Bruder ist, kannst du dir doch gar nicht leisten. Ich bin eine Gefahr für euch alle. Ihr könnt euch einreden, ich wäre in Ordnung. Die ganze Welt wäre in Ordnung. Aber wenn die Welt kein Risiko eingehen will, muss sie mich beseitigen. Ich halte Winslow für einen kalten Rechner.“

      „Du willst heute wohl unbedingt das letzte Wort haben, hm? Vielleicht glaubst du auch, Winslow habe eine Höllenmaschine in den Jet schmuggeln lassen.“

      „Warum nicht? Aber dann hat er es schlecht gemacht.“

      Sie nahmen ein Taxi und fuhren in die City. Im Hotel hatten sie Glück. Niemand aus ihrem Team lief ihnen über den Weg. Ungestört suchten sie ihre Zimmer auf.

      11

      Es war beim Frühstück.

      Sie hatten sich kaum einen guten Morgen gewünscht, als Dr. Walter zur Sache kam.

      „Die Nachrichten werden Sie ja wohl alle gehört haben, meine Herren. Man spricht von vierundzwanzig Todesopfern. Darunter die gesamte Besatzung. Fünfzehn Personen liegen im Hospital.“

      „Da die Piloten tot sind“, erklärte Leutnant McFee, „wird die Untersuchungskommission es schwer haben, einen Sündenbock zu finden. Hat man Sie eigentlich schon verhört, Doc?“'

      „Man hat mir den Kopf verbunden und Larry eine Schmerztablette wegen der Prellung gegeben. Danach durften wir gehen. Wenn die Polizei noch Fragen hat, wird sie schon kommen. Man hat ja unsere Adressen, zumal wir von der Versicherung noch einen Ausgleich für das verlorene Gepäck erwarten.“

      „Und was werden Sie sagen, wenn die Polizei noch Fragen hat?“

      „Komische Idee, Leutnant. Wir werden sagen, dass wir plötzlich einen starken Stoß verspürten, dass wir gegen die Sitze und Wände geschleudert wurden und die Besinnung verloren. Dass wir erwachten, als die Maschine brannte, und dass wir zusahen, so schnell wie möglich hinauszukommen. Wir werden also genau das gleiche sagen wie die anderen auch, die mit uns das Glück hatten, noch rechtzeitig aussteigen zu können.“

      „Alles Hinweise, mit denen ein Untersuchungsinspektor nichts anfangen kann.“

      „Sie sagen es. Vor dem Unglück hatten wir Passagiere nicht den geringsten Hinweis dafür, dass etwas schiefgehen könne. Als die Maschine aufsetzen musste, sackte sie plötzlich ein Stück durch. Das Chaos kam so plötzlich wie ein Erdbeben.“

      Die meisten Angehörigen der Sunflower-Besatzung waren unterwegs, als vier Vernehmungsbeamte im Quality Inn erschienen. Die Diskussion am Frühstückstisch hatte in einem stillen Protest geendet. Man wollte nur zeigen, dass man sich nicht als Gefangener fühlte und leistete sich deshalb einen ausgedehnten Spaziergang in den Parkanlagen südlich der Constitution Avenue.

      Spencer und Larry Goodwyn hatten ihren Spaziergang am weitesten ausgedehnt. Sie waren tatsächlich die ganze Strecke bis zum Lincoln Memorial hinausgewandert und stellten schließlich fest, dass sie sich in der Zeit verrechnet hatten.

      „Du. Larry, zurück reicht’s nicht mehr zu Fuß. Wir werden ein Taxi nehmen müssen.“

      „Na und? Wozu sind Taxis sonst da?“

      Sie nahmen ein Taxi und fuhren damit zurück. Damit waren alle Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sie zum gemeinsamen Diner noch rechtzeitig eintreffen würden.

      Dann geschah es!

      Aus der 9. Straße schoss von rechts ein Wagen, der zweifellos die Vorfahrt nicht beachtet hatte. Er bohrte sich mit der Wucht eines Projektils in den Bug des Taxis, riss dieses herum und schleuderte auf die andere Fahrbahn. Zwei Fußgänger wurden getötet.

      Sekunden später vernahm Spencer Goodwyn die Sirenen der herannahenden Polizei. Er wunderte sich über eine derart prompte Alarmierung. Später stellte sich heraus, dass er minutenlang die Besinnung verloren hatte. Als er aus dem eingedrückten Wagen stieg, sah er sich einer drängenden Menschenmenge gegenüber, die ein Verkehrspolizist nur mühsam zurückhalten konnte.

      Larry half ihm aussteigen.

      „Teufel, das war ein Schreck in der Mittagsstunde. Deine Knochen sind wieder mal heil geblieben, wie?“

      Larry redete wie in alten Zeiten.

      Der fremde Wagen stand mit halb verkürzter Kühlerhaube frontal vor der Mauer eines Hauses. Auf der Erde lagen zwei Gestalten, zugedeckt.

      An den Beinkleidern erkannte man, dass es sich um einen Mann und eine Frau handelte.

      „Das sind die beiden toten Fußgänger“, sagte Larry Goodwyn sarkastisch. Ein paar von den Gaffern hörten es und nahmen eine drohende Haltung ein.

      Der Taxifahrer wartete neben seinem Wagen und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die linke Hüfte. Dabei sagte er etwas von einem Idioten und blickte auf einen anderen Mann, der neben dem fremden Fahrzeug auf dem Bürgersteig saß und stöhnend seinen Kopf an den Kotflügel lehnte.

      „Das ist der Gangster, der durch die City braust, als wäre er allein auf der Welt.“

      Spencer sah einen jungen Kerl, der sich vor Schmerzen wand und nicht in der Lage war, sich zu verteidigen. Die Polizei kam mit Rotlicht, mit Jeeps und einem Ambulanzwagen.

      Die Sperrmaßnahmen waren optimal. Die Gaffer sahen sich um Hundert Fuß zurückgedrängt. Beamte in weißen Mützen arbeiteten mit weißer Kreide. Ein Zivilist machte ununterbrochen Fotos, und drei Offiziere stellten Fragen an die Beteiligten.

      Der Schuldige war jedoch nicht vernehmungsfähig. Er beantwortete jede Frage mit einem Stöhnen und hielt nur für ein paar Sekunden die Augen offen. Ein Arzt ordnete die Überführung ins Krankenhaus an.

      „Und Sie, Mister? Ich glaube, Sie lassen sich auch besser die Hüfte röntgen. Wenn Sie etwas zurückbehalten, will keine Versicherung was davon wissen.“

      „Okay“, sagte der Fahrer. „Aber pressen Sie diesen Jüngling aus, wenn er vernehmungsfähig ist. Der kann mit einer derben Schadensersatzforderung rechnen, wenn er sich wieder erholt hat.“

      „Schon gut, Sir! Über die Schuldfrage unterhalten wir uns später.“

      „Später? Dass ich nicht lache. Da gibt es nichts zu untersuchen. Der Bursche hat geschlafen, oder er wollte Selbstmord begehen.“

      Der Leutnant legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.

      „Gehen Sie da hinüber, Sir! Mein Kollege wird Ihre Angaben notieren. – Und nun zu Ihnen, meine Herren.“ Damit waren die beiden Goodwyns an der Reihe. Sie machten ihre Aussagen sehr sachlich.

      „Ich danke Ihnen, meine Herren! Endlich mal eine Angabe, die sich protokollieren lässt. Wie fühlen Sie sich? Keine Schmerzen? Wenn Sie einen Arzt brauchen ...“

      „Nicht nötig. Wir sind in Ordnung. Den Rest können wir zu Fuß gehen.“

      Gegen Mittag erreichten sie das Hotel. Im Restaurant trafen sie Manning, McFee und Roxana und nahmen ebenfalls eine Kleinigkeit zum Lunch. Danach gingen sie auf ihre Zimmer. Jeder bekam seinen Schlüssel. Nur Larry nicht.

      „Die dreihunderteinundvierzig, Sir? Ist das nicht ein Irrtum? Der Herr ist vor zehn Minuten aufs Zimmer gegangen.“

      „Welcher Herr?“

      „Mr. Atkinson. Oder sind Sie ...?“

      „Keine Sorge, ich heiße Goodwyn und habe vor drei Tagen das Zimmer dreihunderteinundvierzig gemietet.“

      „Entschuldigen Sie, Mr. Goodwyn. Sie wohnen auf Zimmer dreihundertfünfzehn.“

      „Dort wohnt mein Bruder, Sir. Brüder haben es an sich, mit dem gleichen Familiennamen herumzulaufen.


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