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Mami Staffel 11 – Familienroman. Edna MeareЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 11 – Familienroman - Edna Meare


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Schluck genommen, als sich die Tür öffnete und Herr Wolf eintrat. An seinem Arm hing eine hinreißende Blondine, die ihn gerade anlächelte, daß man neidisch werden könnte. Offenbar war sie sehr verliebt.

      Als Herr Wolf sah, daß sie hier nicht unbemerkt bleiben würden, wäre er am liebsten wieder umgedreht.

      Seine Mimik verriet deutlich, was er dachte. Soweit Christine wußte, war er ledig, es war also keineswegs eine Schande, wenn er hier mit dieser Schönheit aufkreuzte.

      Das schien er schließlich auch zu denken, führte sie an den Thresen und nahm dort Platz, weil kein Tisch mehr frei war. Er durfte aber wahrscheinlich auch kein Elternteil bevorzugen, so daß es für ihn dort sicherer war.

      Christine saß genau in seiner Blickrichtung. Sie machte sich einen Spaß daraus, die beiden zu beobachten. Herr Wolf schaute sie ein paarmal an und hörte dann offenbar nicht, was seine Begleiterin sagte, was diese ärgerlich machte. Schließlich trank Christine den Rest Bier aus und zahlte. Sie wollte keinen Streit zwischen den beiden provozieren, hatte aber das Gefühl, daß er durch sie doch ziemlich abgelenkt gewesen war. Wie schön, daß sie noch wirkte, sogar auf Lehrer.

      Daniel schlief fest, als sie nach Hause kam. Christine klingelte kurz bei der Nachbarin, die auf ihn aufgepaßt hatte, indem sie ein paarmal nach ihm geschaut hatte, und bedankte sich. Dann ging sie ebenfalls schlafen, weil sie keine Lust mehr zum Fernsehen oder lesen hatte.

      In zwei Tagen würde ihre Geburtstagsfeier steigen, und ein paar Stunden Extra-Schlaf könnten ihr nur helfen, nicht auch wie dreißig auszusehen, wenn sie schon so alt wurde.

      Beim Frühstück wollte Daniel ganz genau wissen, was beim Elternabend besprochen worden war. Christine erzählte ein bißchen, ließ die »Beschwerde« seines Lehrers aber aus. Er sollte nicht voreingenommen gegen Jasper Wolf sein. Und eine richtige Beschwerde war es ja auch gar nicht gewesen.

      »Er ist toll, nicht? Ich finde Schule super.«

      »Das ist schön. Dann geh jetzt los, sonst kommst du noch zu spät. Und vergiß dein Brot nicht.«

      »Du sollst mich aber nicht abholen. Ich gehe mit Lukas nach Hause.«

      »Wie du willst. Ich bin hier, wenn du kommst.«

      Christine arbeitete immer noch halbtags, wollte nun aber bald auf volle Berufstätigkeit umsteigen. Nur zögerte sie, Daniel zu ihrer Mutter zu geben, die das angeboten hatte. Es war gut gemeint, aber im Grunde fürchtete sie, daß ihre Mutter Daniel zu sehr nach ihrer Vorstellung erziehen könnte. »Männer taten dies und jenes«, dazu gehörte bestimmt nicht Aufräumen und beim Abwasch helfen. Bisher hatte sie jedoch noch keinen Kindergartenplatz bekommen. Das wäre eine Lösung, die auch ihrem Sohn gefallen würde. Wenn er nach der Schule in den Kindergarten gehen könnte, wo auch mehrere seiner neuen Klassenkameraden waren, deren Mütter arbeiteten, wüßte Christine ihn gut aufgehoben und könnte in der Notariatskanzlei eventuell sogar Teilhaberin werden. Ihr Chef hatte ihr das schon mehrmals angeboten.

      So bezahlte Frank noch immer jeden Monat eine bestimmte Summe für sie und Daniel. Christine nahm das Geld nicht gern an, aber es stand ihnen zu, und deshalb mußte sie ihren Stolz hinunterschlucken. Frank tat es nicht sonderlich weh, denn jetzt zahlte sich sein berufliches Engagement während der Ehe natürlich aus. Er verdiente sehr, sehr gut. Wie komisch sich die Dinge manchmal fügten…

      Sie durfte jetzt auch nicht mehr hier herumsitzen und vor sich hinträumen. Christine stand auf, räumte den Frühstückstisch mit geübten Griffen ab und schloß die Fenster. Schnell noch ein wenig Lippenstift, die Haare steckte sie wie jeden Morgen streng hoch, und dann war sie bereit für den neuen Arbeitstag.

      In der Kanzlei herrschte ein netter, lockerer Umgangston. Deshalb hatte Christine auch nie das Verlangen gehabt, sich selbständig zu machen. Es gefiel ihr, mit den Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten. Sie war angesehen und gehörte dazu. Auch heute tranken sie erst eine Tasse Kaffee zusammen, besprachen den ungefähren Tagesablauf und zogen sich dann in ihre Büros zurück. Dr. Fellhaber, ihr Chef, hatte heute besonders gute Laune, denn ihm winkte ein großes Geschäft. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit Immobilien-Verträgen und verdiente gut damit.

      Gegen Mittag, Christine hatte gerade ein Testament beurkundet und den Mandanten verabschiedet, klingelte das Telefon auf ihrem Schreibtisch.

      »Hallo, Chris, ich bin’s, Suse. Na, schon aufgeregt? Die Party nimmt allmählich monströse Formen an.«

      »Mein Gott, jetzt lade bloß nicht ganz Hamburg ein!«

      »Nein, nur die Hälfte der männlichen Singles und drei bis vier Frauen. Aber mal im Ernst, wir werden ungefähr zwanzig Leute sein. Hast du noch besondere Wünsche, wer unbedingt kommen sollte?«

      Komischerweise mußte Christine plötzlich an Daniels Lehrer denken. Wie sie darauf kam, wußte sie selbst nicht.

      »Nein, nur die, die ich dir ja schon genannt hatte. Wird es dir auch nicht zuviel? Ich habe schon fast ein schlechtes Gewissen, daß ich das alles dir überlasse.«

      »Mußt du nicht. Mir macht das einen Wahnsinnsspaß. Wir sehen uns dann. Komm aber bitte gut eine Stunde früher.«

      »Natürlich. Ich dachte, ich komme schon am Mittag und helfe dir.«

      »Sehr lieb, aber nicht nötig. Ich habe das ganz anders organisiert. Bis dann, meine Süße. Und grüß Daniel.«

      Das Gespräch machte Christine fast ein wenig mißtrauisch. Suse war für ihre verrückten Einfälle berüchtigt. Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee gewesen, ihr die gesamte Planung zu überlassen.

      Wieso hatte sie an Jasper Wolf gedacht. Wäre es überhaupt möglich, Daniels Lehrer – natürlich mit seiner reizenden Freundin zusammen – einzuladen? Oder hätte das so ausgesehen, als wolle sie sich für Daniel bei ihm einschmeicheln? Es war völlig unnötig, darüber nachzudenken. Sie wollte ihn ja nicht wirklich einladen.

      »Frau Baerwald? Kommen Sie mal kurz zu mir?«

      Christine sah auf. Ihr Chef schmunzelte.

      »Keine unangenehmen Überraschungen. Ich wollte nur mit Ihnen besprechen, wie wir es machen, wenn ich nächsten Monat im Urlaub bin. Meine Frau besteht darauf, daß ich endlich mal drei Wochen mit ihr verreise, und ich fürchte, es bleibt mir nichts anderes übrig, als zuzustimmen. In der Zeit hätte ich den Sohn eines alten Freundes anzubieten. Er ist gerade fertig mit seinem Examen und könnte sich ein bißchen nützlich machen…«

      »Oh…«

      Die Vorstellung, mit einem Protegé von Dr. Fellhaber arbeiten zu müssen, um den sie sich dann auch noch zu kümmern hätte, riß Christine nicht gerade vom Hocker. Aber Dr. Fellhaber war der Chef, es würde ihr gar nichts anderes übrigbleiben, als wohlwollend zuzustimmen. Die Frage war ja sowieso nur der Form halber gestellt worden.

      »Keine Angst, er ist ein netter Mann. Frisch verlobt und voller Eifer, seiner Liebsten zu beweisen, wie tüchtig er ist. Wird schon schiefgehen. Aber kommen Sie doch bitte mit zu mir ins Büro, trinken wir einen Kaffee zusammen und besprechen es in Ruhe. Sie haben doch jetzt keinen Termin?«

      Er wußte natürlich genau, daß sie keinen Termin und somit keine Ausrede hatte. Christine stand auf und folgte ihrem Chef ins Allerheiligste.

      *

      Suse hatte gründliche Arbeit geleistet. Das Büffet bog sich unter den Köstlichkeiten, die sie alle fertig hatte bringen lassen. Die Dekoration in Rot und Schwarz wirkte in ihrer ohnehin schon hypermodern gestylten Wohnung geradezu dramatisch.

      »Leben und Tod. Ein Jahrzehnt ist zu Ende, ein neues beginnt. Rot ist das Temperament, rot wie Blut«, erklärte sie überflüssigerweise, als sie Christines Gesicht sah.

      »An meinen Tod dachte ich nun nicht gerade, nur weil ich dreißig werde…, aber es sieht umwerfend aus.«

      Gott sei Dank überwog doch rot. Schwarz war das Geschirr, und um es nicht zu gruselig zu machen, hatte Suse reichlich Goldsternchen verstreut. Sie würde aber keine große Mühe haben, die später wieder zu entfernen, wenn sie vermutlich sämtlichst


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