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Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman - Günter Dönges


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seine Leute sich mit den schweren Eisentüren abmühten, um sie hermetisch zu schließen, sah Harry durch das Bullauge seiner Kabine hinüber zum Ufer des Baggersees. Er betrachtete den Rolls Roys und nahm sich vor, auch auf ihn zu verzichten. Dieser Wagen, durch Parker längst bei der Polizei bekannt, war zu heiß. Es war wohl richtiger, sich zu Fuß zu empfehlen. Und dabei brauchte er die Jungens nicht, die freundlicherweise dafür sorgten, daß man den Maschinenraum nicht verlassen konnte.

      Drei ›Lämmer‹, die man noch unschädlich machen mußte! Johnny dachte darüber nach, wie sich das bewerkstelligen ließ. Und dann, stets im Koksrausch, handelte er aus der Situation heraus.

      Einer der drei jungen Männer kam in die Kabine, um Vollzugsmeldung zu machen. Johnny schlug mit der Handkante zu, kurz und hart. Er sah kalt auf seinen ehemaligen Freund, der zu Boden sackte und regungslos liegenblieb.

      Johnny stieg über das gefällte Lamm hinweg, öffnete die Kabinentür und hielt Ausschau nach den beiden anderen Freunden, die für ihn inzwischen längst schon zu Feinden geworden waren.

      Im Kabinengang waren sie nicht. Vielleicht oben auf Deck? Johnny stieg über die Treppe hinauf, sah sich um und entdeckte einen der beiden jungen Männer an der Reling des Schwimmbaggers.

      Der junge Mann, ahnungslos wie ein Lamm, sah hinunter ins Wasser des Baggersees und verfolgte seine Spucke, die er ins Wasser tropfen ließ.

      Plötzlich spürte der junge Mann einen harten Schlag im Nacken. Irgend etwas schien in seinem Kopf zu explodieren. Er sprang seiner Spucke nach, glaubte sie zu überholen und landete klatschend im Wasser.

      Johnny warf einen kurzen Blick auf das Wasser, das sich sehr schnell beruhigte. Er wartete, bis das sanfte, dumme Lamm wieder an die Oberfläche kam, um dann endgültig nach unten wegzusacken.

      Er hörte Schritte hinter sich. Johnny fuhr überrascht herum. Das dritte Lamm grinste ahnungslos und freute sich noch seines Lebens. Johnny durchzuckte eine Idee.

      Er deutete stumm hinunter auf das Wasser.

      Das dumme Schaf wurde neugierig, baute sich sehr handlich an der Reling auf und sah tatsächlich hinunter auf das Wasser. Johnny grinste süffisant, als er mit der Handkante zuschlug.

      Als er den jungen Mann anhob, um ihn über die Reling zu werfen, blickte Johnny absichtslos hinüber ans Ufer, und er sah seinen verhaßten Feind Parker, der gerade um den Rolls herumkam.

      Johnny verschwand blitzschnell hinter einem Aufbau des Schwimmbaggers und machte sich unsichtbar.

      Parker – und das wußte Johnny Coolway natürlich nicht – hatte absichtlich darauf verzichtet, in Deckung zu bleiben. Rander und Judy waren oben im Wagen. Parker hatte einen kleinen Spaziergang hinunter in die Kiesgrube unternommen und es sogar darauf angelegt, möglichst bald gesehen und erkannt zu werden.

      Parker spielte wieder einmal den Speck in der Falle. Er bot sich interessierten Gegnern als Köder an und wollte sie so veranlassen, etwas von ihrer Vorsicht aufzugeben.

      Parker hatte sich den Rolls angesehen und schritt jetzt würdevoll und gemessen zu dem Behelfssteg, der das Ufer mit dem Schwimmbagger verband. Er wirkte keineswegs wie ein Mann, der auf gefährlicher Pirsch ist. Parker glich einem seriösen Herrn, der über eine Promenade lustwandelte.

      Selbstverständlich war ihm bewußt, wie scharf er beobachtet wurde. Er wußte allerdings nicht, mit welchen Gegnern – rein zahlenmäßig gesehen – er es zu tun hatte.

      Parker betrat den Behelfssteg. Und er war froh, daß er vor Antritt seines Spaziergangs die schußsichere Weste aus dem Kofferraum seines Wagens geholt hatte. Gegen einen gezielten Schuß hätte er auch mit seiner Selbstverständlichkeit und Furchtlosigkeit nichts ausrichten können.

      Der schmale Steg schwankte unter seinen Füßen. Parker näherte sich dem Schwimmkran und hörte plötzlich ein lautes Hämmern, wie wenn Metall geschlagen wird, intensiv, sehr laut, sehr wütend.

      Hatte es an Bord irgendeine Veränderung gegeben?

      Wollte man ihn erst auf den Schwimmkran lassen, um dann richtig los- und zuzuschlagen? Was plante man? Welchen mörderischen Trick hatte man sich einfallen lassen?

      Parker blieb überrascht stehen, als dicht neben dem Behelfssteg eine Gestalt im Wasser schwamm, die sich offensichtlich nicht rührte. War das bereits ein Trick?

      Parker fühlte sich veranlaßt, etwas für diese bewegungslose, treibende Gestalt zu tun. Er bemühte den bleigefütterten Bambusgriff seines Universal-Regenschirms und zog die Gestalt ganz nahe an den Steg heran.

      Anschließend beförderte er die Gestalt zurück ans Ufer und zog sie auf den grobkörnigen Sand. Eine schnelle, aber immerhin doch fachmännische Untersuchung zeigte, daß der junge Mann nicht mehr lebte.

      Parkers Verdacht wurde zur Gewißheit. An Bord des Schwimmbaggers mußte sich eine Tragödie ereignet haben. Hinzu kam das laute Hämmern, das von innen gegen die Bordwand schlug. Was hatte dieses Hämmern zu bedeuten? Befanden sich Menschen in Lebensgefahr?

      Parker hob seinen Universal-Regenschirm und stieß ihn hoch in die Luft, ein sicheres Zeichen für Mike Rander, mit dem Wagen schleunigst hinunter zum Baggersee zu kommen.

      Mike Rander – Parker sah es genau – reagierte augenblicklich. Das hochbeinige Monstrum erschien auf der großen, schrägen Kiesrampe, die hinunter in die eigentliche Kiesgrube führte. Mike Rander hatte schnelle Fahrt aufgenommen, um seinem Butler möglichst bald zur Seite stehen zu können.

      Parker befand sich inzwischen wieder an Deck des Schwimmbaggers und stolperte förmlich über das zweite Lamm, das regungslos war. Dieses Lamm lag hart neben der Reling.

      Parker atmete auf.

      Der junge Mann lebte noch, doch sein Atem ging schnell und flach. Der Verletzte brauchte wohl schnell ärztliche Hilfe.

      Das laute Hämmern unter Deck wurde etwas schwächer, um dann aber sofort wieder anzuschwellen. Unter Deck mußte, sich etwas ereignen, was dringende Hilfe erforderte.

      Parker hatte selbstverständlich keine Angst, unter Deck zu gehen. Doch ihm war bewußt, daß er sowohl mit ausgebufften Rockern als auch mit Hippies zu tun hatte, die man nur noch als jugendliche Gangster bezeichnen konnte. Die Übermacht war zu groß.

      Parker wartete also, bis Mike Rander mit dem Wagen vor dem Behelfssteg erschien. Rander stieg aus, sagte etwas zu Judy, die auf dem Rücksitz saß und kam dann schnell an Bord. Er drückte dem Butler erst einmal eine zusätzliche Schußwaffe in die Hand.

      »Was bedeutet das?« Rander zeigte auf Deck, das unter den Schlägen zu erbeben schien.

      »Wenn Sie erlauben, Sir, werde ich sofort nachsehen. Sie könnten mir möglicherweise den Rücken decken.«

      Rander, der sich mit einer handlichen Maschinenpistole ausgerüstet hatte, war sofort einverstanden. Er folgte seinem Butler über die Treppe unter Deck.

      Das Hämmern und Dröhnen wurde laut und fast unerträglich.

      Sie gingen durch den Kabinengang und erreichten ein Schott, hinter dem sich ein Niedergang zum Maschinenraum befinden mußte. Gegen dieses Schott wurde mit wütender Vehemenz gehämmert.

      Parker nutzte eine Geräuschpause aus, um zurückzuhämmern. Mike Rander sicherte inzwischen den Kabinengang und die Treppe hinauf zum Deck. Nach Parkers Antwort, die mit dem bleigefütterten Bambusgriff seines Universal-Regenschirms erfolgte, wurde es auf der anderen Seite der Eisentür sofort ruhig.

      »Darf ich Ihnen meine Hilfe anbieten?« fragte Parker mit lauter, höflicher Stimme.

      Auf der Gegenseite wurde es noch stiller. Man schien die Stimme des Butlers erkannt zu haben. War man noch an Hilfe interessiert? Es hätte sich jetzt zeigen müssen. Bei wirklicher Lebensgefahr hätte man sich überschlagen, selbst von einem Josuah Parker Hilfe und Rettung anzunehmen.

      Diese Bitte aber blieb aus. Hinter der Eisentür rührte sich überhaupt nichts mehr.

      »Ich denke, das hinter der Tür klammern wir erst


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