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Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman - Günter Dönges


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»Schnüffler leben halt mächtig gefährlich, finden Sie nicht auch?«

      Parker wußte, daß Mister Ben keineswegs bluffte. Aber da Josuah Parker an solch einem Tod überhaupt nicht interessiert war, traf er gewisse Vorbereitungen, um die beiden Mitfahrer wenigstens in etwa in einige Verlegenheit zu bringen. Er sah aber wahrscheinlich nicht, daß Ben die Schrotflinte bereits vorsichtig anhob…

      »Ihr Butler unterwegs?« fragte Lieutenant Haie Sorensen, nachdem er Anwalt Mike Rander begrüßt hatte. Die beiden Männer hatten sich in einer Cafeteria in der Nähe des Polizeihauptquartiers getroffen, nachdem Sorensen um dieses Treffen gebeten hatte.

      »Parker vertritt sich wieder einmal die Beine«, erwiderte Mike Rander lächelnd. »Sie wissen ja von früher her, was das bedeutet.«

      »Hat er immer noch seinen eigenen Kopf?« Sorensen lächelte.

      »Mehr denn je.« Rander lächelte ebenfalls. »Parker wird für mich im Grunde immer undurchsichtiger. Ich frage mich oft, warum er bei mir als Butler bleibt. Als Privatdetektiv auf eigene Rechnung könnte er ein Vermögen verdienen. Bei seiner Nase!«

      »Vielleicht hat er einen Narren an Ihnen gefressen, Rander. Und hoffentlich paßt er in diesem Fall auf sich auf, sonst wird er nicht mehr auf Sie aufpassen können!«

      »Hat er in ein Wespennest gegriffen?«

      »Scheint so, Rander. Ich habe die ersten ausführlichen Details über Lew Wesson zur Hand. Wesson war früher einmal Kameramann und dann später Produzent von mittelklassigen Westernfilmen. Er hat einige Pleiten hinter sich und wurde in zwei Fällen sogar wegen Unterschlagung angeklagt.«

      »Konnte man ihm etwas nachweisen?«

      »Leider nein, Rander. Die jeweiligen Hauptbelastungszeugen erlitten immer ein paar Tage vor den entscheidenden Verhandlungen Verkehrsunfälle. Geht Ihnen ein Licht auf?«

      »Teddy Colman!«

      »Genau, Rander. Um gleich bei Colman zu bleiben. Er arbeitete unregelmäßig und trat als Edelstatist in TV-Produktionen auf. Keine Leuchte! Keine Begabung, die über das übliche Maß hinausging.«

      »Und was ist mit der Firma Tuscon?«

      »Nach außen hin ein legaler Laden, aber wie’s hinter dem Firmenschild aussieht, geht niemand was an. Tuscon ist ein ehemaliger Gangster aus Milwaukee. Er schlängelte sich durch alle Verfahren in der Vergangenheit und machte hier in Los Angeles vor anderthalb Jahren die Gebrauchtwagenhandlung und bemüht sich, nicht aufzufallen.«

      »Haben Sie was über seine Mitarbeiter in Erfahrung bringen können, Sorensen?«

      »Tuscon hat zwei fest angestellte Verkäufer. Dave Dee und Joe Hinds. Ich brauche wohl nicht zu betonen, daß sie mehrfach vorbestraft sind. Betrug, Nötigung, leichte Erpressung. Tuscon hat sich genau die Vögel ausgesucht, die er schätzt und vielleicht auch braucht.«

      »Kommen wir noch einmal auf Lew Wesson zurück«, bat Rander. »Womit macht er zur Zeit sein Geld? Er bewohnt einen teuren Bungalow und scheint ziemlich flüssig zu sein.«

      »Lew Wesson nennt sich Talentscout. Sie wissen, er lockt mit Inseraten dumme Provinzgänschen und affektierte Dreßmen an und verspricht ihnen die Vermittlung an Film- und TV-Produktionen. Wir haben uns genau erkundigt. Er arbeitet tatsächlich nicht ohne Erfolg. Es gibt da eine Reihe von Frauen und Männern, die durch ihn als Kleindarsteller oder Edelstatisten untergekommen sind. Nach außen hin wirkt das alles sehr erfolgreich und legal.«

      »Sie glauben aber auch, daß die Sache einen doppelten Boden hat?«

      »Mit Sicherheit, Rander. Die Katze läßt das mausen nicht. So, wie ich Wesson einschätze, wird er sich noch zusätzliche Geldquellen angebohrt haben. Er muß sie einfach besitzen, sonst könnte er sich den augenblicklichen Aufwand nicht leisten.«

      »Wesson und dumme Provinzgänschen«, faßte der junge Anwalt nachdenklich zusammen, »welche Masche häkelt er wohl, Sorensen? Mädchenhandel haben wir bereits zu den Akten gelegt.«

      »Lassen Sie uns erst über diese Schlangenbrut reden«, schlug Haie Sorensen vor, »diese Gang ist polizeilich nicht bekannt. Scheint sich um den hochgestochenen Namen eines privaten Clubs zu handeln.«

      »Also Fehlanzeige. Aber ich glaube nicht, daß Teddy Colman uns belogen hat, Sorensen.«

      »Ich natürlich auch nicht, aber mir wäre lieber gewesen, solch einen Verein zu kennen, wir hätten dann besser und schneller zupacken können. Na, macht nichts! Gehen wir noch einmal zu. Wesson zurück… Uns bekannte Verbindungen zwischen Wesson und Tuscon gibt es nicht. Wie’s sonst aussieht, ist eine andere Geschichte.«

      »Bleibt nach wie vor die Frage, wozu treiben die Mitglieder der ›Schlangenbrut‹ junge und attraktive Mädchen Wesson in die Arme? Was geschieht in Wessons Atelier? Parker und ich dachten schon einmal an Pornoaufnahmen. Sind doch im Moment die große Mode, oder?«

      »Wenn er sie macht, Rander, dann aber bestimmt nicht mit den Mädchen, die verschwunden sind. Wir haben natürlich Erkundigungen über die verschwundenen Girls eingezogen. Schön, sie mögen dicke Rosinen im Kopf gehabt haben, aber in keinem Fall traut man ihnen solche Aufnahmen zu. Abgesehen davon, daß Wesson für solche Aufnahmen willigere Mädchen bekommen könnte. Jede Menge sogar, wenn Sie mich fragen!«

      »Könnten Sie nicht mit einem vagen Verdacht aufwarten, Sorensen?«

      »Fehlanzeige. Ich stehe vor einem Rätsel. Ich frage mich sogar, ob es sinn- oder zwecklos ist, Wessons Haus zu durchsuchen. Ich könnte mir einen Durchsuchungsbefehl besorgen, aber was werde ich finden? Ein Atelier, aber keine Mädchen!«

      »Setzen wir also unsere Hoffnungen wieder einmal auf den Butler«, meinte Rander seufzend. »Wie ich ihn kenne, wird er sich bestimmt was einfallen lassen.«

      Im Rückspiegel hatte Parker entdeckt, daß Ben mit der Schrotflinte spielte. Und als sie eine scharfe Straßenkehre hinter sich gebracht hatten, sah Parker am Talende den halb verfallenen Schacht einer Mine.

      Es war also soweit!

      Mit dem linken Fuß tastete er sich vorsichtig an einen Fußknopf heran, der auf der Spritzwand des Wagenbodens angebracht war, kaum sichtbar, sehr unauffällig. Ein kurzer Druck genügte, um den bisher weich schnurrenden Motor in ein verzweifeltes Husten und Stottern zu bringen. Aus dem Auspuff quollen jetzt dicke, schwarze Wolken, die auf einen völlig defekten Motor hindeuteten.

      »Was ist denn?« fragte Clay, der neben Parker saß, »Ihre Mühle tut’s wohl nicht mehr, wie?«

      »Ein vorübergehendes, technisches Versagen«, sagte Josuah Parker, »ich bitte, nicht nervös zu werden.«

      »Wenn überhaupt einer nervös werden kann, dann doch Sie, Parker«, schaltete Ben vom Rücksitz sich ein. Er grinste und schaute nach hinten auf die pechschwarzen Auspuffwolken.

      Genau in diesem Augenblick legte Parkers schwarzer Schuh mit der vorderen Kappe einen Hebel um, der sich ebenfalls auf der Spritzwand befand.

      Das Ergebnis war frappierend.

      Ben brüllte, als sei er von einem Hornissenschwarm angegriffen worden. Ein bohrender Schmerz trieb ihn mit dem Kopf voran zum Wagenhimmel hoch. Er ließ das, Schrotgewehr fallen und faßte dann nach seiner Kehrseite, die wie verrückt brannte und schmerzte.

      Gleichzeitig mit dem Hochschnellen seines Körpers zischte die bisher versenkte Trennscheibe aus ihrem getarnten Schlitz und schloß den rückwärtigen Teil des Wagens gegen die Vordersitze hermetisch ab. Doch davon merkte Ben zur Zeit noch nichts. Er war mit seiner Kehrseite beschäftigt und konnte sich einfach nicht erklären, woher der Schmerz kam und wer ihn wohl verursacht haben mochte.

      Verständlicherweise übrigens, denn der feine Stahldorn, der aus dem Polster gekommen war, hatte sich bereits wieder versenkt und war nicht mehr zu sehen oder auch nur zu erahnen. Parkers Fußaktion hatte diesen Dorn in das Sitzfleisch des Gangsters getrieben.

      Diese Fußschaltung hatte aber noch mehr bewirkt.

      Das war


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