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Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Wagen endgültig stand. Dann, als Tuscon sich nach ihr umdrehte, schoß sie auf ihn.

      Tuscon stöhnte und rutschte in seinem Sitz zusammen.

      »Sorgen brauchen wir uns ab sofort nicht mehr zu machen«, sagte Mary und schoß erneut. Dann öffnete sie die hintere Wagentür und stieg aus. Sie klinkte die Tür auf Tuscons Seite vorsichtig auf und drückte den schweren Mann hinüber auf den Beifahrersitz. Sie wollte den Wagen anschließend hinunter nach Burbank steuern und irgendwo am Straßenrand stehenlassen. Tuscons Leiche sollte von der Polizei nicht zu nahe an Wessons Bungalow gefunden werden.

      »Dürfen wir Ihnen helfen, Madam?« fragte plötzlich eine gelassene, sehr wachsame Stimme hinter Mary. Sie begriff sofort und warf sich herum. Sie wollte sich noch den Weg freischießen, doch die beiden Kriminalbeamten, die sie verfolgt hatten, ließen ihr keine Chance.

      Mary erlitt einen hysterischen Schreikrampf. Möglicherweise hatte sie begriffen, daß ihr Spiel verloren war.

      Parker hatte sich vorsichtshalber eine kleine, aber leistungsfähige Drahtschere mitgenommen. Mit ihr zwickte er sich einen Durchschlupf durch den Drahtzaun und betrat das Gelände von Wessons Grundstück. Zielstrebig, aber ohne jede falsche Hast schritt er danach gemessen hinauf zum Haus.

      Auf diesen Ausflug hatte der Butler sich sorgfältig vorbereitet. Und die Zigarre in seiner rechten, schwarzbehandschuhten Hand sah plötzlich nicht mehr wie eine durchschnittliche Zigarre aus. Sie schien eine geheimnisvolle Waffe zu sein.

      Wie wirkungsvoll sie war, sollte sich bald erweisen. Parker hatte den Bungalow fast erreicht, als er vor sich plötzlich einen Mann emporwachsen sah, der im Gestrüpp auf der Lauer gelegen haben mußte.

      Dieser Mann hatte die echte Absicht, den Butler niederzustrecken. Die schallgedämpfte Waffe in seiner Hand hätte ihm dabei sicher wertvolle Hilfe geleistet.

      Parker reagierte blitzschnell.

      Er drückte auf die Zigarre, deren Spitze plötzlich eine grelle Sonne wurde. Die Lichtflut blendete den Mann derart, daß er automatisch und hilflos die Augen schloß und nach seinen schmerzenden Pupillen griff. Bevor er überhaupt wußte, was geschah, war er entwaffnet und hatte keine Schmerzen mehr.

      Parker bemühte seine Krawattennadel und verschaffte dem Mann einen kurzfristigen Trip in das Land der Träume.

      Parker war froh, seine Patentzigarre mitgenommen zu haben. Vorn in der Spitze befand sich ein kleiner Reflektor, der ein eingebautes Blitzlicht peinvoll hart und grell sammelte und verstärkte.

      Parker wartete einen Moment, um sicher zu sein, daß man im Bungalow nichts von dieser Privatsonne mitbekommen hatte. Als dies nicht der Fall zu sein schien, ging er weiter und erreichte endlich ohne weitere Zwischenfälle den Bungalow.

      Parker hatte Glück und konnte durch ein leicht hochgeschobenes Fenster in das Haus einsteigen. Er wechselte die erste Zigarre gegen eine zweite aus und suchte die Treppe, die hinunter ins Atelier führte.

      Als er diese Treppe fast erreicht hatte, kreuzte ein weiterer Wachtposten seinen Weg, der sehr schnell reagierte und ebenfalls schießen wollte.

      Parker und die Zigarre waren aber wieder einmal schneller. Vorn aus der Zigarre kam diesmal kein Elektroblitz, sondern ein klebriger Spray, der sofort die Augen schloß. Der Wachtposten, der um sein Augenlicht fürchtete, was er allerdings nicht brauchte, ließ sich sehr leicht entwaffnen und ebenfalls in das Land der Träume schicken. Vielleicht hatte der Mann das Glück, dort seinen Partner zu treffen.

      Parker steckte die Krawattennadel wieder ein und stieg anschließend hinunter ins Atelier. Zu seiner ehrlichen Überraschung, aber auch zu seiner Enttäuschung deutete hier nichts darauf hin, daß Wesson sich mit Mädchen befaßte. Die Atelierräume einschließlich der beiden Dunkelkammern waren leer.

      Parker überlegte einen kurzen Moment und stieg wieder nach oben. Wesson ließ sich nach wie vor nicht sehen. Er mußte also zwar im Haus, aber dennoch irgendwo sein, wozu es keinen regulären Zugang gab.

      Parker erinnerte sich der Stimmen, die er bei seinem ersten Besuch hier auf dem Grundstück und im Haus draußen im Gestrüpp gehört hatte. Waren sie aus einem unterirdischen Raum gekommen, der tief in den Felsen hineingetrieben worden war?

      Parker stand wieder in der Halle des Bungalows und wollte gerade hinaus auf das Grundstück gehen, als sein Blick auf die rote Kontrollampe des Lifts fiel.

      Der Lift stand also unter Betriebsstrom oder wurde gerade sogar benutzt. Warum aber, so fragte sich der Butler, fuhr Wesson mit dem Lift spazieren? Doch bestimmt nicht aus Gründen eines ungewöhnlichen Hobbys

      Und dann fiel es dem Butler wie Schuppen von den Augen. Die Lösung konnte nur sehr einfach sein. Sie erinnerte ihn überraschend an die Möglichkeiten, die der Lift im Bürohochhaus von Chikago bot, in jenem Bau also, auf dessen Flachdach Mike Rander sein Penthouse bewohnte.

      Parker wußte jetzt, was er zu tun, hatte …

      Gus Bannister wartete, bis das Tor zum Grundstück geöffnet war. Dann gab er Gas und fuhr in einem Rutsch bis hinüber zur Bürobaracke. Dort hielt er an, stieg aus und marschierte sofort in den Vorraum, um die letzten Einzelheiten des Planes mit seinen Mitarbeitern durchzusprechen.

      »Hallo, wo steckt ihr denn?« rief er gutgelaunt.

      Sekunden später sank seine Laune tief unter den Nullpunkt. Was verständlich war, denn Sorensen und seine Mitarbeiter schränkten die Bewegungsfreiheit von Bannister erheblich ein und nahmen ihm vor allen Dingen die beiden schallgedämpften Schußwaffen ab, die er mit sich herumgetragen hatte.

      »Hören Sie! So hören Sie doch«, sagte er wütend, als ihn Handschellen zierten. »Das muß ein Mißverständnis sein. Mein Chef, Mister Tuscon hat mich hierhergeschickt… und die Waffen … die habe ich gegen Überfälle mitgebracht. Rufen Sie Mister Tuscon an, er kann das alles bestätigen.«

      »Ihr Chef kann zur Zeit überhaupt nichts bestätigen«, sagte Sorensen.

      »Wieso, wieso nicht?« stotterte Bannister.

      »Weil er schwer verletzt worden ist. Zwei Schüsse in Brust und Bauchgegend. Er wird durchkommen, aber das wird seine Zeit dauern.«

      »Tuscon angeschossen?« Bannister wußte nicht, was er davon halten sollte.

      »Von einer gewissen Mary, die Ihnen ja nicht unbekannt sein dürfte.«

      »Mary hat Tuscon niedergeschossen?« Bannister sah den Lieutenant fassungslos an.

      »Wesson wollte wohl reinen Tisch machen, Bannister. Wahrscheinlich brauchte er seinen Chef nicht mehr. Aber das ging ins Auge, wie Sie gehört haben. Jetzt dürfte es für ihn kein Entrinnen mehr geben.«

      Parker besaß die Kaltblütigkeit, den Lift zu sich heraufzuholen.

      Hinter der Sicherheitstür summte und klapperte es sanft. Wenig später glitt die Tür auseinander und lud zum Einsteigen. Parker betrat den Lift und studierte erst einmal das Knopfbrett, das mehr als einfach bestückt war.

      Es gab zwei Knöpfe, einen für die Garage, einen für das Haus. Dies ging aus den Symbolen über den Knöpfen eindeutig hervor. Es gab den obligaten Sicherheitsknopf für Soforthalt und einen Alarmknopf, mit dem man sich bei einer Panne bemerkbar machen konnte.

      Parker sah sich das Knopfbrett sehr genau an. Er entdeckte an kleinen Kratzspuren, daß man das Knopfbrett wahrscheinlich aus seiner Fassung herausziehen konnte.

      Parker versuchte sein Glück.

      Er griff nach dem Soforthalt und nach dem Alarmknopf, zog kurz an und hatte das gesamte Brett in der Hand. Zwischen dem obligaten Gewirr von Kabeln fand er einen Kippschalter, den er herumlegte.

      Sofort und prompt senkte sich der Lift nach unten.

      Parker, der mit peinlichen Überraschungen ja stets zu rechnen pflegte, baute sich seitlich neben der Lifttür auf und hielt seine Sprayzigarre griffbereit in der Hand. Es konnte ja durchaus möglich sein, daß Wesson ihn erwartete und sofort schoß.

      Der Lift federte


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