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G.F. Barner Staffel 4 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 4 – Western - G.F. Barner


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      Er sieht den zu Boden fallenden und reglos liegenbleibenden Mikel mit allen Zeichen des Widerwillens an und packt ihn am Kragen. Dann zieht er ihn hoch und legt ihn sich über die Schulter.

      Sein düsterer Blick geht zur Bühne. Er sieht die Lady dort kauern und ihre Schultern zucken. Und er sagt bitter:

      »Madam, sicher ist es meine Schuld, aber ich kann es nicht ändern. Ich werde diesen Burschen eingesperrt halten, bis Ben Braddock aus Alamogordo hier ist. Und er wird seine Verhandlung bekommen. Das ist alles, was ich tun kann, aber es wird geschehen. Er wird nie mehr auf die Leute losgelassen werden, denn es war Mord.«

      Sie sieht ihn nicht an und schweigt. Und er sagt heiser, Velopes kurz ansehend und schon auf die Tür zugehend:

      »Nimm den Revolver dieses Burschen. Ich bin gleich wieder hier, Duncan.«

      Und dann geht er stampfend aus der Tür und die Leute weichen ihm erschrocken aus.

      Er geht weiter und macht das Jail auf. Und die Leute starren ihm verstört nach, denn niemand hat gedacht, daß er es im vollen Ernst meinte. Er geht mit Mikel in das Jail, wirft ihn auf eine Pritsche und durchsucht ihn. Und dann findet er den Derringer und spuckt aus.

      Teufel denkt er grimmig. Der Bursche hat mit allem gerechnet. Nun, Bursche, ich habe dich. Und du wirst bezahlen müssen.

      Er schließt ab, geht gleitend auf den Vorbau und sieht den Doc angerannt kommen.

      »Was ist mit Walburn und Meehan?« fragt er hart.

      »Meehan wird es glatt überstehen, aber Walburn sieht nicht sehr gut aus«, sagt der Doc heiser. »Sie sagen übereinstimmend, er hätte sie erst angerufen, und sie hätten ihn verfehlt, obwohl sie zuerst feuerten. Und sie verfluchen es beide, daß sie ihn nicht gleich auf die Nase legen konnten.«

      »An diese Aussage wirst du dich erinnern müssen«, sagt Clanton bitter. »Vergiß sie nur nicht, Doc. Sind sie transportfähig?«

      »Dann sind sie nach drei Meilen tot«, erwidert der Doc grimmig. »Und vielleicht wäre es besser, was, sie würden gefahren werden. Zum Teufel, willst du Mikel wirklich…«

      »Was denkst du?« faucht Clanton voller Zorn. »Es war Mord. Niemand wird mich zwingen, diesen Mord zu decken. Mord bleibt Mord. Und wenn es der Präsident selber wäre, ich sperrte ihn ein. Das ist alles, Doc. Komm nachher vorbei, ich bin in fünf Minuten wieder zurück. Du mußt Mikel verbinden. Er ist etwas verletzt, daß es kaum zu sehen ist. Doch er heult wie ein getretener Hund, dieser Feigling.«

      Er dreht sich um und geht über die Straße. Am Exelsior Saloon stehen Leute und fragen, wohin sie Meehan und Walburn bringen sollen.

      »Zu Velopes«, sagt er hart. »Die Kosten übernimmt sicher Old James. Los, schafft sie hin!«

      *

      Allen Clanton geht weiter und kommt in den Last Penny. Und dort sieht er die leichenblasse Ireen Clay, die an einem Tisch sitzt und starr auf das Tuch sieht, das man über Steven gebreitet hat.

      »Duncan«, sagt er leise. »Duncan, kannst du beeiden, daß er kaltblütig auf Steven schoß? Bist du sicher, daß du es kannst?«

      »Du meinst, alle Zeugen könnten umfallen, was?« fragt der Mexikaner bitter. »No, Amigo, ich falle nicht um, sie müßten mich schon totschlagen, eher nicht. Und außerdem hat Ireen es auch gesehen und Ford.«

      Art Ford hat ein Whiskyglas in beide Hände genommen und trinkt, aber die Hände zittern. Er stellt das Glas hin und sagt stöhnend:

      »Mir ist so schlecht, Clanton, es war glatter Mord. Ich mache das nicht mit, ich höre bei Old James auf, obwohl es der beste Job in dieser Gegend ist. Er wird mich vielleicht zwingen wollen, das Gegenteil zu sagen, aber ich werde bei der Wahrheit bleiben, wenn es zum Prozeß gegen Mikel kommt. No, das mache ich nicht mit. Es war gemein und hinterhältig. Clay hätte ihn erschießen können, aber er ließ ihm die gleiche Chance, die auch er hatte. No, ich werde die Wahrheit sagen, ich höre auf der Flying-H auf.«

      »Gut«, sagt Allen leise und geht an den Tisch, an dem Ireen sitzt. »Madam, ich war ein Narr, aber ich kann es nicht mehr ändern. Kommen Sie, ich bringe Sie nach oben. Nun, kommen Sie jetzt, Sie können doch nicht immer hier sitzen.«

      Sie hebt langsam den Kopf und sieht ihn an. Und sie sieht die Sorge in seinen grauen Augen und sagt wie verloren:

      »Das war gar nicht Steven. So kannte ich ihn nicht. Er sah fremd und brutal aus, als er dort stand und Mikel in Schach hielt. Er war ein ganz anderer Mann. Er war es so lange, bis er starb. Dann lächelte er wieder, und sein Gesicht war wie früher. Clanton, machen Sie sich keine Vorwürfe, er hat es so haben wollen. Mein Gott…«

      Plotzlich wird ihr Blick jäh groß und weit. Und dann rutscht sie haltlos an der Platte entlang, und er kann sie gerade noch auffangen, ehe sie auf den Boden fällt.

      »Duncan«, sagt er heiser. »Schnell, komm her. Ich trage sie nach oben. Es war zuviel für sie, einfach zuviel.«

      Er trägt sie hinter Velopes her, der, eine Reihe mexikanischer Verwünschungen murmelnd, die Treppe empor hastet.

      Schließlich liegt Ireen in ihrem Zimmer, und Velopes Frau kümmert sich um sie. Mit finsterem Gesicht geht Allen Clanton die Treppe runter und sieht Ford an, der aus dem Saloon will.

      »Ford!« sagt er heiser. »Ford, du bleibst besser hier. Die Nachtkutsche aus Artesia kommt in einer Stunde. Ich will nicht, daß Old James es vor Eintreffen der Kutsche weiß. Los, komm mit!«

      Ford sieht ihn starr an und wird bleich, als er den Revolver in Allens Hand sieht. Aber dann geht er widerstandslos vor ihm in das Office und setzt sich hin.

      »Old James wird toben«, sagt er gepreßt. »Es macht nichts, daß du sein Neffe bist, ich kenne ihn gut genug.«

      »Das ist mir gleich, ich bin hier der Deputy«, sagt Allen bitter. Er steht auf und öffnet dem Doc die Tür, der hereinkommt und seine Tasche in der Hand hält.

      »Hast du einen Revolver oder ein Messer, Doc?« fragt Clanton heiser. »Ich sage dir, dieser Bursche macht uns noch Ärger, wenn er eine Waffe in die Hand bekommt. Nun los, geh zu ihm, er wimmert in der Dunkelheit der Zelle, dieser Feigling.«

      Ruhig macht er die Tür zum Zellengang auf, und der Doc steckt die zweite Lampe an. Und Ford sieht, daß Mikel auf der Pritsche liegt und sich hin und her wälzt. Mikel Todhunter wimmert dabei schrill und jammert, daß er sterben muß.

      Er wird erst ruhiger, als der Doc ihm versichert, daß es nur ein Kratzer ist, und er noch lange genug leben wird, um aufgehängt zu werden.

      Mit einem Schlag ist er still, und seine Augen weiten sich entsetzt.

      »Was?« fragt Mikel stöhnend und richtet sich langsam auf. »Das wird nie passieren. Allen, du hinterhältiger Schuft, Dad wird dich in die Hölle blasen! Ich sage dir, er wird dich umbringen oder wegjagen. Du wirst die längste Zeit Deputy gewesen sein. Mich behältst du nicht hier drinnen.«

      »Du wirst dort stecken, bis der Richter kommt, und wir eine Verhandlung haben«, sagt Allen grimmig. »Du bist ein Mörder. Und nichts rettet dich mehr davor, an den Galgen zu kommen. Und wenn du mein Bruder wärst, ich könnte nichts für dich tun. Halte den Mund, oder ich werde rauh.«

      Der Doc kommt heraus und Clanton macht die Tür mit einem Knall zu. In der Zelle brüllt Mikel gellend nach ihm, aber er öffnet nicht, und Mikel gibt es nach einiger Zeit auf.

      Der Doc geht. Ford sitzt auf seinem Stuhl und starrt auf die Uhr. Und Allen Clanton schreibt ruhig einen ganzen Bogen voll, faltet das Schreiben und versiegelt es. Dann schreibt er die Adresse von Ben Braddock darauf und sieht nach der Uhr.

      »Noch zehn Minuten«, sagt er ruhig. »Art, ich habe dich vor dem Revolver ins Jail getrieben, das kannst du ihm sagen, wenn er wild werden will. Warten wir, die Kutsche wird gleich kommen. Und ehe du auf der Ranch bist, holt sie niemand mehr ein. Auch das beste Pferd und der beste Reiter nicht. Wenn Braddock schnell ist, kommt er morgen nachmittag schon her. Ich hoffe nur, er ist in Alamogordo


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