Эротические рассказы

APEX. Ramez NaamЧитать онлайн книгу.

APEX - Ramez  Naam


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in ihrer Entschlossenheit nachließ oder ein Waschlappen wie Senator Stanley Kim das Weiße Haus einnehmen und die Schleusen für die transhumanen Wesen und künstlichen Intelligenzen öffnen würde. Oder gar Schlimmeres.

      In einem Motelzimmer am Rande von Massachusetts neigte sich ein Mann namens Breece über seinen Tisch und starrte auf sein Slate. Er war groß, breitschultrig und muskulös, was jedoch nicht auf den ersten Blick erkennbar war.

      Sein Haar glänzte rot-blond in dieser Nacht und war lang genug, um gekämmt werden zu müssen, jedoch nicht viel länger. Seine Augen waren genauso unscheinbar wie seine Frisur. Doch so hatte er es am liebsten.

      Breece ließ das Video erneut abspielen. Er bediente das Slate mit verkrampften Fingern, ließ den Ton über Kopfhörer abspielen, damit niemand in diesem billigen Motel mitkriegen würde, wie er sich das Video fast zwanghaft immer und immer wieder ansah.

      »Die PLF ist eine Lüge … die ihr erschaffen habt

      Breece schüttelte ungläubig den Kopf.

      Er spulte zurück zu den Dokumenten, die zusammen mit dem Video veröffentlicht worden waren. Ein Memorandum, das von Präsident Miles Jameson unterzeichnet war. Ein Memorandum, das die Posthuman Liberation Front als eine Operation unter falscher Flagge geschaffen hatte, eine Frontgruppe, die von einer Teildirektion angeführt wurde, die später zum Emerging Risks Department der Homeland Security werden würde und die ausgerechnet von einem Mann namens Maximilian Barnes geleitet wurde.

      Maximilian Barnes war strategischer Berater für Jameson gewesen und danach für Präsident John Stockton.

      Maximilian Barnes war vor vier Monaten zum leitenden Direktor des Emerging Risks Department der Homeland Security auserkoren worden, als Breeces Bombe, die eigentlich für Stockton gedacht war, den derzeit leitenden Direktor des ERD getötet hatte.

      Gottverdammt. Breece hatte diesem Typen zu seiner Beförderung verholfen.

      Und die ganze Zeit …

      Und die ganze Zeit war Maximilian Barnes auch gleichzeitig Zarathustra gewesen. Der Anführer der Posthuman Liberation Front.

      Breeces Vorgesetzter in der Angelegenheit.

      Der Mann, der Breece die Marschbefehle gegeben hatte, ihn auf Missionen geschickt hatte. All die Jahre.

      Breece zog sich die Kopfhörer aus den Ohren, warf das Slate auf den Schreibtisch, ließ sich in seinen Stuhl fallen und hielt sich seine Hände vors Gesicht.

      Das alles ergab nun so viel Sinn. All diese Missionen, die Schlagzeilen gemacht hatten. Bei denen die menschlichen Ziele jedoch knapp dem Tod entkommen waren.

      Oh Gott. Dieser Fehlschuss! Der Fehlschuss auf Stockton. Die Software hätte das Geschütz perfekt abfeuern sollen. Die Kugel hatte Stocktons Kopf nur knapp verfehlt!

      Zarathustra hatte ihnen die Software zur Verfügung gestellt. Natürlich.

      Zara war so wütend gewesen, dass Breece improvisiert und eine Bombe in den Plan involviert hatte, zusätzlich zur Schusswaffe.

      Der Fehlschlag war geplant gewesen.

      Sie waren ausgetrickst worden.

      Und dann fing Breece an zu lachen.

      Weil Zara – Barnes – zwar geplant hatte, sie auszuspielen, aber er hatte nicht miteingeplant, dass Breece die Bombe in DC zünden würde. Oder die in Chicago.

      Barnes hatte sicherlich nicht miteingeplant, dass Breece und sein Team an diesem Morgen eine Bombe in der Westwood Baptistenkirche in Houston zünden und einen Anschlag auf Daniel Chandler – den Verfasser des Chandler-Acts – verüben würden. Und auf Reverend Josiah Shepherd.

      Er konnte nicht aufhören zu lachen. Er hatte zwei der größten Gegner der Zukunft an diesem Morgen eliminiert, menschlich puristische Faschisten zusammen mit hunderten ihrer Kopfnicker. Er hatte für die gesamte Nation ein Exempel statuiert.

      Ich habe den Auslöser gedrückt, dachte er sich. Ich! Und dabei hatte mich dieser Maximilian Barnes jahrelang finanziert.

      Es war absurd.

      Gesichter schossen ihm durch den Kopf. Gesichter von Männern und Frauen, die er gekannt hatte. PLF Funktionäre, die erwischt, getötet und inhaftiert worden waren.

      Sein Lachen verstummte.

      Barnes. Barnes hatte diese Männer und Frauen angeheuert.

      Mehr Gesichter. Die Attentäter, die versucht hatten, ihn außerhalb von Austin umzubringen. Die ihm auf dem Friedhof aufgelauert hatten. Breece hatte sie umgebracht. Wie sie um ihre Leben gefleht hatten!

      Auch sie waren von Barnes geschickt worden.

      Breeces Gesicht wurde grimmig.

      Er griff nach seinem Slate, um die Dokumente nochmals zu durchsuchen und Ausschau nach Details zu halten, die ihm behilflich sein könnten. Die Angelegenheit würde in einem Chaos ausarten. Und Barnes … Barnes würde so einige Fragen zu beantworten haben.

      Eine Nachricht poppte auf seinem Slate auf.

      ] Ich kann dich zu Maximilian Barnes führen.

      Breece erstarrte. Angst stieg in ihm empor. Er ließ das Slate fallen, drehte sich um und suchte mit seinen Augen das Zimmer ab. Die Waffe war in seiner Tasche versteckt, da drüben im Schrank.

      Er drehte sich wieder zurück, um den Text auf seinem Tablet zu löschen, als eine weitere Nachricht auf dem Bildschirm aufleuchtete. Von einer App, die er nicht einmal installiert hatte.

      ] Ich bin nicht dein Feind. Wenn ich es wäre, wärst du längst tot.

      Breece starrte auf das Ding. Er sollte davonrennen. Die Daten löschen, sich sein Gewehr schnappen und seine Tasche packen. Den Raum desinfizieren, seine Identität löschen und seinem Team raten, das gleiche zu tun.

      Aber Barnes …

      Weitere Nachrichten leuchteten auf dem Bildschirm auf.

      ] Du befindest dich im Zimmer 418 des Roadside Express in Quincy, MA.

      ] Das ist südlich von Boston. Du hast gestern um 15.07 Uhr eingecheckt.

      Breece drehte sich der Magen um.

      ] Dein wahrer Name ist Andrew Marcum.

      Ihm wurde speiübel.

      ] Wäre ich von der Strafverfolgungsbehörde, dann wäre die Polizei längst vor deiner Tür.

      Das alles könnte ein Trick sein, dachte Breece. Eine Verzögerungstaktik, während die Truppen heranrückten, um ihn zu holen.

      ] Ich kann dich zu Barnes führen. Aber es bleibt nicht mehr viel Zeit. Es muss jetzt geschehen.

      Er streckte seine Hand aus, um das Bedienfeld seines Slates zu betätigen, woraufhin eine Tastatur herausfuhr. Der Bildschirm des Tablets rastete in einem Winkel ein, der es zu einem Terminal umfunktionierte.

      > > Wer bist du?

      ] Ich bin ein Freund, Breece. Ich bin jemand, der dich schon seit einer Weile beobachtet.

      ] Und ich kann dich zu dem Mann führen, der dich all die Jahre belogen hat.

      ] Zu dem Mann, der dich benutzt hat. Der dich hintergangen hat. Dich und so viele andere.

      ] Aber nur, wenn wir es auf meine Art machen.

      Breece starrte auf den Bildschirm. Dann bewegten sich seine Finger.

      > > Ich habe meine eigenen Bedingungen.

      Barnes ging wieder hinein. Auf kurze Sicht gesehen war Verleugnung für ihn der Schlüssel zum Erfolg. Die Wahlen würden in weniger als achtundvierzig Stunden vorüber sein. Ein Großteil des Landes hatte bereits auf elektronischem Wege seine Stimme abgegeben. Zu diesem Zeitpunkt standen die Chancen gut, dass einem Wahlsieg Stocktons nichts mehr entgegenstehen würde.


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