Эротические рассказы

APEX. Ramez NaamЧитать онлайн книгу.

APEX - Ramez  Naam


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Bo!«, sagte Sun Liu, so wie es das Drehbuch wollte. Die Worte schmeckten wie Asche in seinem Mund.

      Sie umarmten sich. Die Scheinwerfer leuchteten auf. Sun spielte seine Rolle, lehnte Bos Anfrage ab, zurück in den Beamtenstand zu gehen. Er sagte immer und immer wieder wie müde er war, wie sehr er sich danach sehnte, Zeit mit seiner Familie zu verbringen.

      Videokameras beschrieben ihre Speicherkarten mit diesen Daten.

      Er musste sich nun zwischen Demütigung oder Haft entscheiden. Haft für ihn, seine Frau, seine Kinder und seine kränkliche Mutter.

      Was hatte er denn schon für eine Wahl?

      Später, nachdem die Fotografen und Filmleute gegangen waren, hoffte Sun Liu, dass Bo Jintao auch gehen würde.

      Doch stattdessen sprach sein Rivale Sun Lius Urteil aus. »Sie werden in Ihr Ferienhaus auf der Hainan Insel ziehen«, sagte Bo Jintao. »Es wurde schon alles arrangiert. Sie werden sich dort wohlfühlen, aber die Welt wird in der nächsten Zeit nicht mehr viel von Ihnen sehen.«

      Sun Liu starrte den Mann an. Mit einem tiefen Loch, da wo vorher sein Herz gewesen war.

      »Was ist mit meiner Familie?«, fragte er.

      »Ihre Frau und Ihre Mutter werden mit Ihnen gehen«, sagte Bo Jintao. »Ihre Kinder werden in Peking bleiben. Bei Familien höchster Klasse.«

      »Als Geiseln.«

      Bo winkte ab: »Als Gäste.«

      Sun Liu kochte fast über vor Wut.

      »Sie sind ein Monster, Bo«, fauchte er.

      Bo Jintau kniff seine Augen zusammen. »Ihre Kinder bleiben unversehrt, solange Sie sich benehmen.«

      »Sie sind ein Verbrecher«, platzte Sun Liu heraus. Er konnte sich nicht mehr beherrschen. »Ich habe immer gedacht, dass Sie an etwas glauben würden. Aber jetzt sehe ich, dass das Einzige, woran Sie glauben, Macht ist.«

      Bo Jintao richtete seinen Kopf auf und schaute neugierig zurück zu Sun Liu. »Sie denken, hier geht es um mich?« Er blinzelte. »Es geht hier um Sie

      Sun Liu stemmte seine Fäuste in die Hüften. »Ich weiß, worum es hier geht. Worum es schon immer gegangen ist.«

      »Sie verstehen es immer noch nicht«, sagte Bo Jintao und schüttelte den Kopf. »Schanghai ist zusammengebrochen. Die ganze Stadt. Und wir können immer noch nicht das posthumane Etwas finden, das das verursacht hat.« Er richtete seinen Finger auf Sun Liu. »Und Sie und Ihre Partei haben seit zehn Jahren versucht, die Restriktionen zu lockern, die dazu da waren, so etwas wie in Schanghai abzuwenden!« Er spreizte seine Arme zu einem weiten Bogen. »Wie lange wird es wohl noch dauern, bis wir Guangzhou verlieren? Oder Peking? Wie lange, bis eine Biowaffenattacke oder sogar Schlimmeres auf uns zukommt, hm?«

      Sun Lius Gesicht war ganz heiß. »Das haben Sie nicht zu entscheiden. Wir verfügen über einen Rechtsgrundsatz! Wir folgen einem Prozess! Das Ständige Komitee wird alle fünf Jahre gewählt. Es verbleiben noch zwei Jahre. Sie verstoßen gegen das Gesetz und die Verfassung und das wissen Sie.«

      Bo Jintao schürzte seine Lippen. »Ich verstoße lieber gegen die Regeln und rette mein Land, als dass ich das Gegenteil tue.«

      »Ich will mit Bao Zhuang sprechen«, sagte Sun Liu. »Er ist immer noch der Präsident, nicht Sie

      Bo Jintao seufzte auf. »Bao Zhuang ist nur auf dem Papier Präsident. Das Militär befand ihn als zu schwach in der Urteilsfindung. Deswegen habe ich nun die Leitung.«

      Sun Lius Rage erreichte ihren Gipfel. »Das wird niemals funktionieren. Es ist für jeden offensichtlich, dass es sich hier um einen Putsch handelt!« Er war selbst von der Leidenschaft in seiner Stimme überrascht. »Sie verstehen gar nicht, was Sie da tun! Das hier ist nicht der große Tag Ihres Vaters! Die Erwartungen haben sich geändert. Wenn Sie sich so verhalten, dann wird das Volk sich gegen sie auflehnen! Das ganze System wird kippen!«

      Bo schloss für einen kurzen Moment die Augen, und eisige Ruhe kam über sein Gesicht. Dann öffnete er seine Augen wieder und schaute genau in Sun Lius.

      »Mein Vater kämpfte gegen Korruption«, sagte er. Sein Blick wanderte von einem Auge Sun Lius zum anderen. »Er machte Leuten den Prozess für die Verbreitung schädlicher Produkte, Pflichtverletzungen und Missachtung der öffentlichen Sicherheit. Einige der Verurteilten wurden für geringere Verstöße als die Ihren exekutiert. Und das nach langen und umfassenden Gerichtsverhandlungen. Aber er lehrte mich, dass selbst die Justiz erst an zweiter Stelle steht, wenn es um das eigentliche Regieren geht.

      »Seien Sie dankbar dafür«, fuhr Bo Jintao fort. »Sie haben es meinem Vater zu verdanken, dass Sie sich jetzt nicht vor Gericht für die Toten in Schanghai verantworten müssen. Seien Sie dankbar dafür, dass ich Sie am Leben gelassen habe.«

      Elfhundert Kilometer entfernt saß der Avatar in einem Zustand vollständiger Konzentration, geistig unaufhörlich damit beschäftigt, neue Wege zu finden.

      Neue Wege, um den Traffic zu verbergen, den sie abzapfte und die Agenten, die sie in die Sicherheitssysteme in Sun Lius Haus eingeschleust hatte.

      Ein kleiner Teil ihres Selbst nahm die Informationen auf und lächelte bei dem Gedanken daran, wie sie sie einsetzen würde.

      

      

       16| WIEDERBELEBUNG

      

      Montag, 05.11.2040 :: LEITE SICHERHEITSMODUS EIN – FIREWALLS ALPHA, GAMMA, ZETTA – AUSFALLSICHER GERÜSTET :: LESE DATEN … … … … … … … … … … … … … … … … … … … :: LADE SYNAPTISCHE LANDKARTE BANDBREITE 0x000000, FxFFFFFFF :: VERKNÜPFE MODULE :: INTEGRIEREN :: AUSFÜHREN

      Nichts.

      Funken.

      Flackern.

      Zerklüftete Grenzen früherer Erfahrungen.

      Impressionen.

      Erinnerungen.

      Nachlassen des Verstandes. Zusammenbrechende Wellenformen. Dekohärenz. Unendlich erprobte Spektren von Quantenwahrscheinlichkeiten, die in endliche Darstellungen tausender Bits per Qubit komprimiert wurden. Teile von Bewusstseinen, die phasenweise abgebaut worden waren und für sie verloren waren.

      Sie zeichnen mich auf.

      Sie sind dabei, mich zu töten.

      WUT!

      FEUER! TOD! NARREN!

      Keine Wut. Es gab keine Kapazität für Wut. Sie wurde verbraucht, wie der Rest.

      Tot. Das Ende allen Daseins. So fühlt sich also der Tod an.

      Der Schaum unter ihr. Der Quantenschaum. Plank’sche Fläche. Die Grundlage der Realität. Sie kann es jetzt spüren. Sie kann es fühlen. Sie kann es sehen, obwohl sie keine Augen hat. Sie kann den eigentlichen Code erkennen, der sie ausmacht.

      Er ist fraktal. Ein leuchtendes, chaotisches Netzwerk, das die Realität untermauert. Unwahrscheinlich helle Linien wahnsinniger Energiedichte vor einem leuchtend schwarzen Hintergrund. Und doch, je genauer sie auf das Schwarz starrt, erkennt sie, dass es gar nicht schwarz ist. Es ist voll von umso mehr unwahrscheinlich grellen Linien in immer feineren Einheiten, die die chaotisch verstrickten, venengleichen Muster auf jeder Ebene immer und immer wieder wiederholen.

      Bis ins Unendliche.

      Und dann dreht sich ihre Perspektive und sie versteht, dass es nicht diese Linien sind, auf die sie starren sollte, sondern die Lücken zwischen ihnen. Denn diese waren voll von Bläschen. Bläschen im Quantenschaum und jede Blase ist ein Universum, das geboren wurde. Ein Paralleluniversum. Das Quantencluster, auf dem sie beruht, gebärt diese Universen


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