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Mami Staffel 1 – Familienroman. Gisela ReutlingЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 1 – Familienroman - Gisela Reutling


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ihren Ärger zu verbergen. »Die Kinder warten auf mich. Ich will so viel wie nur eben möglich mit ihnen zusammen sein.«

      »Ist Ihre Schwester noch immer im Krankenhaus?« Mit der mußte sie sich auf jeden Fall gutstellen, die Schwester war gewiß seine Vertraute.

      »Ich hoffe, daß sie bald entlassen wird.« Max rutschte nervös auf dem Sitz herum. »Himmel, das habe ich vergessen. Ich hätte sie heute anrufen müssen.«

      »Bestimmt hat sie dafür Verständnis«, tröstete sie ihn. »Ihre Schwester und Sie verstehen sich doch gut, nicht wahr?«

      »Sehr gut. Ich bin ihr außerdem zu großen Dank verpflichtet. Bis morgen, Franziska, ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Sie haben einen ruhigen Feierabend verdient.«

      Eine Antwort wartete er nicht ab. Er brauste davon. Sie sah dem Wagen nach und kaute an ihrer Enttäuschung. Beinahe hatte sie Angst, in die leere Wohnung hinaufzugehen. Sie war nicht gern allein, abends schienen die Wände sie erdrücken zu wollen. Sie war schon einige Male allein gewesen, zum Essen, ins Theater, einmal sogar in eine Disco, aber das war entsetzlich gewesen. Nein, sie wollte nicht länger allein sein. Sie wollte einen Mann, und zwar einen Mann wie Max. Nur ihn.

      Während sie langsam die Treppe hinaufstieg, wurde der Wunsch immer heftiger, nahm Formen an, die sie selbst erschreckten.

      *

      Max fuhr den Wagen vor die Garage und stieg aus. Er strahlte, als die Kinder aus dem Haus gerannt kamen. Er fing zuerst Doris auf und dann seinen Sohn.

      »Da seid ihr ja.« Er küßte sie zärtlich, hielt beide im Arm. Die Frage kam ganz von allein über seine Lippen:

      »War Marie-Luise heute da?«

      Sie nickten beide. Doris’ Haar war erstaunlich gut frisiert, sogar Thomas’ Hemd war ohne einen Schmutzflecken.

      »Ja. Und als sie gerade mit uns spielte, kam Tante Pat. Papa, sie ist sauer!« Doris sah kummervoll zu ihrem Vater hinauf. »Wir hatten gerade die Hürden aufgebaut, wie wollten doch Dagobert trainieren, da kam Tante Pat. Wenn sie dir sagt, daß wir sie nicht ordentlich begrüßt haben, dann kohlt sie. Wir hatten nur keine Zeit für sie, und deswegen war sie sauer.«

      Thomas knurrte entrüstet, wäh­rend er neben seinem Vater durch den Garten ging:

      »Du hättest nur mal sehen sollen, wie sie Marie-Luise musterte! Als wäre sie ein Zirkusgaul.«

      »Nee, so nicht«, widersprach Doris. »Den sieht man viel freundlicher an. Weißt du, was sie gefragt hat? Wer sind Sie denn?« Es gelang dem Kind vortrefflich, einen gezierten, abfälligen Ton in die Stimme zu legen.

      »Weißt du, Papa, was sie geantwortet hat?« Thomas strahlte vor Freude. »Eine Freundin der Kinder.«

      »Bevor sie noch was sagen konnte, rauschte Tante Pat schon ins Haus. In der Küche hat sie dann Trude unter die Lupe genommen. Sie hatte uns Waffeln zum Kaffee versprochen, aber der Teig ist ihr nicht geglückt, so fertig war sie. Was ist denn nur in Tante Pat gefahren, Papa?« wollte Thomas unwirsch wissen. »So beknackt war sie doch sonst nicht. Sie war doch eine ganz normale Tante.«

      »Ja, richtig patent«, nickte Doris kummervoll. Sie ahnte, daß das Leben, das sie bisher führten, nicht so problemlos blieb. »Wenn sie scheußlich zu Marie-Luise ist, Papa, dann mußt du ihr aber die Meinung sagen«, verlangte Thomas kriegerisch.

      »Papa«, Doris wagte nur noch zu flüstern, da der Schatten des Hauses schon über sie fiel:

      »Tante Pat sagt doch immer, daß sie sich freut, wenn sie wieder in ihre Wohnung kann. Ich meine, wir brauchen sie doch jetzt nicht mehr. Wir haben Trude und Marie-Luise.«

      Max hatte sich so auf das Nachhausekommen gefreut!

      Pat saß im Wohnzimmer, den bandagierten Fuß auf einem Schemel gelegt.

      »Da bist du ja endlich!« Ein wenig blaß war sie. Max, der sie genau kannte, sah ihr den Ärger an der Nasenspitze an.

      Er küßte sie auf beide Wangen und lächelte auf sie hinunter.

      »Schön nach Hause zu kommen und dich vorzufinden. Der Tag war so hektisch, ich bin einfach nicht dazu gekommen, dich anzurufen. Ich wäre aber heute abend noch zu dir gekommen.«

      »Nun, jetzt bin ich da. Du kannst dich ausruhen, du hast es sicherlich verdient. Das Mädchen, das du eingestellt hast, Max, scheint sehr tüchtig zu sein, wenn ich auch lieber gesehen hätte, daß sie ein wenig…«, Pat sah zu beiden Kin­dern hinüber, die Gesichter waren wie ein aufgeschlagenes Buch.

      »Seht mich nicht an, als wolltet ihr mich zum Teufel wünschen. Sie ist sicher nett zu euch, aber ein Mädchen mit etwas mehr Niveau wäre mir lieber gewesen.«

      »Uns gefällt sie aber«, stieß Thomas böse hervor.

      Pat besaß eine unnachahmliche Art, die Stirn in Falten zu ziehen. Für gewöhnlich brachte sie die Kinder damit zum Schweigen.

      »Wie sprichst du denn mit mir? Ich verbiete mir den Ton, mein Junge. Ich bin erst einige Tage nicht mehr mit ihnen zusammen, und schon scheinen sie völlig verwahrlost zu sein. Häng das mit dem jungen Mädchen zusammen, das ständig bei ihnen war?«

      Jetzt kam Leben in die Zwillinge. Ihre Gesichter wurden brandrot, die Augen funkelten, daß Pat mehr als erschrocken war.

      »Sag’ nichts gegen Marie-Luise«, riefen sie wie aus einem Mund. Das war eine abscheuliche Angewohnheit der Zwillinge, Sätze zur gleichen Zeit zu sagen, das verlieh der Sache so einen unangenehmen Nachdruck. »Wir haben sie schrecklich lieb. Wir mögen sie sehr, sehr gern. Sie ist unsere liebste Freundin«, setzte Doris leidenschaftlich hinzu, und Thomas nickte bekräftigend. »Papa mag sie auch.«

      »So, so«, Pat kräuselte die Lippen und bekam ihr wissendes Gesicht, wie die Kinder es nannten. »Ich denke, ihr laßt euren Vater und mich jetzt ein wenig allein. Ungezogene Kinder kann ich nicht lange um mich haben.«

      Die Kinder waren froh, hinauslaufen zu können. Marie-Luise wäre am liebsten mit ihnen gegangen. Er ging zum Teewagen, auf dem diverse Flaschen standen.

      »Wie ist es mit einem Willkommenstrunk, Pat? Ich sehe, Trude hat dich schon bestens versorgt.«

      Pat nickte und lehnte sich fester im Sessel zurück. Sie ließ ihren Bruder nicht aus den Augen, musterte ihn aufmerksam. Aber sie konnte keine Veränderung an ihm entdecken. Müde und abgespannt war er eigentlich ständig.

      »Gib mir einen Sherry, Max. Und dann setz’ dich zu mir. Max, du mußt mir unbedingt sagen, wer diese Marie-Luise ist. Stell dir vor, die Kinder bemerkten nicht einmal, daß mein Taxi hielt, so vertieft waren sie in ihrem Spiel. Anfangs dachte ich, diese Marie-Luise wäre noch ein sehr junges Mädchen. Aber als ich mit ihr sprach, sah ich natürlich, daß sie nicht viel jünger ist als ich.«

      »Wie alt sie ist, weiß ich nicht.« Er saß in seinem Lieblingssessel, aber er war weit davon entfernt, sich entspannt zu fühlen. Er hielt das Glas in der Hand und schaukelte die Flüssigkeit darin. Sie hatte die Farbe von Marie-Luises Haaren.

      »Max, laß dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen.« Pat war alarmiert. Daß dieses Gefühl der Eifersucht entsprang, wußte sie nicht einmal. Die Fremde hatte sie bei den Kindern völlig ausgebootet. Sie hatten ja kaum einen Willkommensgruß für sie gehabt. Pat war sich sicher: dieses Geschöpf hatte es auf ihren Bruder abgesehen. »Wer ist sie? Wo hast du sie kennengelernt?«

      »Daß du dir nicht abgewöhnen kannst, so viel Fragen auf einmal zu stellen«, spöttelte er und nahm einen tiefen Schluck.

      »Du müßtest sie eigentlich kennen. Ich jedenfalls habe mich wie ein Tölpel gefühlt, als ich sie im Fernsehen bewunderte. Sie heißt Marie-Luise Wagner und ist Schauspielerin am hiesigen Theater. Die zweite Frage: sie hat meine Brieftasche im Wald gefunden und brachte sie mir.«

      Pat starrte ihren Bruder an, als spräche er in einer fremden Sprache.

      »Marie-Luise Wagner! Ich kenne sie, ich habe sie schon einige Male im Fernsehen gesehen. Aber wie soll


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