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G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner


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Bennet, wo bleibst du denn?«

      »Vielleicht sollte ich erst die Pferde in den Stall stellen. Könnte besser sein, was?«

      »Hast du denn keinen Hunger?«

      »Schon, aber die fünf Minuten kann ich auch noch warten.«

      Draußen verklingt das Trappeln der Hufe. Plumo geht zur Tür und sieht hinaus, während sich Johns noch schnell eine Handvoll Pflaumen in den Mund schaufelt und zum Teil die Kerne mit hinunterschlingt.

      »Du wirst uns was braten«, sagt Plumo von der Tür aus. »Sauerteig hat er da, da machen wir ein kleines Feuer und braten Biskuits auf’m Blech. Und Kaffee hat er auch, der Kerl. Und hier…«

      »Mensch, ein Himmelreich für uns! Los, Johns, mach Feuer, pronto!«

      »Und wenn der Kerl kommt?«

      »Na, wird sich schon nicht aufregen; kann ja von uns ein paar Tage am Zaun oder an seinem Schuppen Hilfe bekommen. Bloß für Essen macht der das, wetten? Sputest du dich bald? Wenn du so am Kauen bist, dann ­siehst du aus wie’n Frosch, der sein Maul aus dem Wasser steckt und nach Luft schnappt! Mach schon!«

      »Bloß noch eine Handvoll Pflaumen.«

      »Nimm, und dann los! Hat der vielleicht auch Tabak?«

      Nach links geht es in einen anderen Raum mit einem Bett, einem Tisch, zwei Hockern und einem Schrank. In der Ecke steht noch eine Kommode, so ein Ding mit gedrechselten Säulen und einem wurmstichigen Aufsatz.

      Tatsächlich findet er in einem Blechkasten Tabak. Er dreht sich einen dicken Wurm von Zigarette, steckt ihn an und setzt sich behaglich auf die Bettkante. Dann läßt er sich nach hinten fallen und brüllt heiser:

      »Johns, bring mir ein Brot mit Sirup drauf, sonst soll dich der Teufel holen! Schnell, Mensch, mein Bauch ist ja ganz eingefallen.«

      Johns brummt etwas, das Plumo zu Johns Glück nicht versteht. Dann kommt er herein, bringt eine Schnitte mit Sirup bestrichen und sagt heiser:

      »In der Blechkanne ist noch ’n bißchen Kaffee!«

      »Und da bringst du Idiot mir nicht gleich einen Becher her? Deine Dämlichkeit ist doch nicht zu überbieten, Kerl!«

      Johns flitzt in die Küche und denkt bei sich:

      Curare müßte ich haben, ich würde dir schon einen Kaffee bringen, Mensch!

      Plumo aber schlürft gleich darauf seinen Türkentrank, während Bennet hereinkommt, auch etwas vom Brot abschneidet und dann in das Zimmer sieht.

      »Da ist Tabak, Jim, bedien dich – alles kostenlos und für uns da! Geld scheint er wirklich nicht zu haben. Sieh mal im Schrank nach, vielleicht ist da was drin!«

      »Plumo, guck dir das an!«

      Plumo braucht man nicht zweimal etwas zu sagen; er kommt gleich, wenn er etwas wittert.

      »Mensch, das scheint so ein Armeebursche zu sein, den sie entlassen haben, was? Zwei gute Gewehre und Munition. Der Revolver ist meiner, klar?«

      »Weshalb denn? Ich denke, der gehört dem Mister hier?«

      »Was – ach, so meinst du das? Sieh dir mal den Säbel an, ob er damit mal ’nem Indianer die Haare abgeschnitten hat?«

      Er zieht ihn aus der Scheide und fuchtelt mit der Klinge in der Luft umher.

      Dann ist er jäh still. Diesmal sind es nicht die großen Fledermausohren, die Johns sonst in die Lage versetzen, alles zu hören; diesmal hört Bennet etwas und reißt die rechte Hand jäh hoch.

      »Was ist?« fragt Plumo sofort zischend.

      »Ich habe Räder rollen gehört!«

      »Waaaas?«

      Sie erstarren zu Eis, lauschen.

      Und dann hören auch sie deutlich das weit entfernte Geräusch von knatternden Rädern.

      »Verflucht!«

      Das ist alles, was Plumo sagt.

      Johns bewegt die Lippen, bringt aber keinen Ton heraus. Er steht vor der Tür, den zusammengebundenen Zipfelwust der Decke in der Faust, in der der gesamte Eßvorrat dieses kleinen Ranchers ist.

      »Der Wagen kommt her«, murmelt Bennet heiser. »Der Wagen kommt!«

      »Das fehlt uns noch!« sagt Plumo keuchend. »Was jetzt? Heute ist doch Montag, was? Verflucht, wenn heute nicht Montag ist!«

      »Wir haben Montag, aber es muß nicht der Rancher sein«, meint Bennet kühl. »Es kann jener Joe sein!«

      »Ist der Herd noch an? Rauch im Schornstein?«

      »Nein, nein«, bibbert Johns. »Ich hätte nie gedacht, daß der Kerl wiederkommen würde. Und nun ist er da!« Jetzt nuschelt er ganz und gar und bekommt kaum die Zähne auseinander.

      »Du, was tun wir?« fragt Bennet. »Legt die Sachen zurück. Wenn es der Besitzer ist, dann läßt er die Hölle los! Ich habe es dir ja gesagt, Plumo, aber du wußtest es mal wieder besser!«

      »Halt doch dein Maul, verdammter Schwarzseher! Los, Johns, das Zeug in die Ecke da, die Gewehre auch dahin. Bennet, wirf die Sachen in den Schrank zurück!«

      »Weshalb denn ich, du hast sie doch herausgerissen!«

      »Mensch, tust du es, sonst…«

      Bennet dreht schweigend um und stopft die Sachen in den Schrank. Er bekommt die Tür kaum zu. Dann hört er Plumo sagen, daß er ans Fenster gehen soll. Er macht das auch. Vom Seitenfenster aus kann er den Wagen kommen sehen. Die Staubwolke über dem trockenen Land, die auf die Ranch zuzieht, zeichnet sich ganz deutlich ab. Es sind vielleicht noch vierhundert Schritt, die der Wagen zu fahren hat!

      »In fünf Minuten ist er da, er kommt nicht zu schnell!«

      »Mist, verdammter Dreck! Die Tür zu, was? Und ihn erwarten, eh? Und kommt er herein, dann schlage ich ihm was vor den Kopf. Dann binden wir ihn!«

      »Das schaffst du vielleicht nicht, Henry«, bibbert der kleine Johns.

      »Was? Bei der halben Portion? Bennet, was sagst du?«

      »Nichts, Mann, du weißt doch sonst alles so genau!«

      »Dann lassen wir sie kommen!«

      Sie schweigen eine Minute, sehen sich an. Bennet macht ein unbeteiligtes Gesicht, und Plumo nimmt sich vor, ihm dieses Benehmen noch heimzuzahlen.

      »Ddduuuu«, japst der kleine Johns. »Wenn er nun was an den Spuren sieht?«

      »Haben ja kaum welche gemacht. Und außerdem… weißt du, ob er der Besitzer dieser Ranch ist?«

      »Nnneinnn!«

      »Kann auch dieser Joe sein, eh? Der wird, wenn er die Spuren sieht, vielleicht glauben, daß ein paar Nachbarn hier herumgeritten sind. Na, was meinst du, Bennet?«

      »Nichts!«

      »Verdammter Kerl!«

      Das Rollen der Räder wird immer lauter. Sie stehen alle in der Küche. Bennet geht nun nach rechts und blickt aus dem Fenster.

      Auf dem Tisch liegt noch der Reitercolt jenes Mannes, dessen Heim sie im wahrsten Sinne des Wortes »heimgesucht« haben!

      »Er ist am ersten Corral. Siehst du ihn, Plumo?«

      »Ja, ich sehe ihn!«

      »Ist er allein?«

      »Nee, mit ’nem Mädchen!«

      »Was, zum Teufel?«

      Plumo starrt durch das kleine Fenster neben der Tür nach draußen. Wirklich, da sitzt ein Girl neben dem Mann auf dem Bock

      Der Wagen kommt genau auf den Hof. Der kleine Johns zieht den Kopf immer tiefer zwischen den Schultern und umklammert das Gewehr.

      Johns friert abscheulich,


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