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G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner


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und warte die Nacht ab.«

      Überraschend friedlich stimmt Plumo nach kurzem Überlegen zu und legt sich bequemer hin.

      Es wird später Nachmittag, als Plumo sich rührt und aufsetzt.

      »Hört mal zu«, sagt er brummig. »Vielleicht suchen sie uns schon nicht mehr, was? Wir sind viel auf felsigem Gelände geritten und haben sicher keine zu deutlichen Spuren hinterlassen. Wie wäre es, wenn wir in einer Stunde aufbrechen würden?«

      »Nein – nein«, erwidert der kleine Johns sofort bibbernd. »Nicht aufbrechen, das können wir jetzt nicht. Haben wir solange gewartet, dann kommt es auf die zwei Stunden auch nicht mehr an. Wer weiß denn schon genau, ob sie noch an der Grenze sind und auf uns warten?«

      »Man könnte ja mal nachsehen«, murmelt Bennet. »Wenn ich mit Plumo drüben auf den Berg steige und vorsichtig bin, dann kann ich sicher weit genug in die Täler blicken. Plumo, was hältst du davon?«

      »Das ist gar nicht mal so eine verrückte Idee«, entgegnet Plumo. »Wollen wir beide mal nachsehen, was? Du bleibst hier liegen, Taugenichts! Paß bloß auf, wir haben eine halbe Stunde Weg bis zu dem Berg und wieder zurück. Ist etwas, dann sieh zu, daß du uns schnell die Pferde bringst. Ausgeruht sind die Gäule jetzt, schätze ich.«

      »Ihr – ihr wollt mich allein lassen?«

      »Mensch, hast du etwa Angst? Dir kann hier doch nichts passieren. Daß du mir hier oben liegenbleibst, Johns! Kracht es irgendwo, dann bringst du uns die Pferde, aber so schnell du kannst, verstanden?«

      Johns nickt würgend und sieht ihnen nach. Plumo und Bennet klettern von den Felsen, huschen dann durch das Tal und nähern sich, immer auf Deckung bedacht, dem Ausgang des Tales.

      »Bennet, sieh mal nach, ob da vorn was ist!«

      »Warum ich?«

      »Weil du bessere Augen hast, Mensch! Geh schon«, sagt Plumo nervös. »Vielleicht sitzt da einer auf dem Berg, he?«

      »Wenn er in Deckung steckt, dann kann ich ihn auch nicht sehen, Henry!«

      »Teufel, gehorchst du jetzt? Du siehst dich gründlich um, verstanden?«

      Bennet sagt nichts, schleicht los und blickt hinter den Büschen am Eingang der Schlucht durch das weite Tal und den gewundenen Lauf des Weges, der sich an der Bergflanke entlang schlängelt. Er beobachtet volle fünf Minuten die Gegend, dann kehrt er um.

      »Nichts, Plumo, bis auf den Berg kann ich von hier aus nicht sehen.«

      »Dann müssen wir hin, was? Am besten durch die Kakteen, da können sie nichts sehen!«

      »Wir müssen wissen, ob sie an der Grenze stecken.«

      Der Berg dort vorn, zu dem sie hochwinken, muß von einem Posten besetzt sein.

      »Verflucht!« sagt Plumo wütend. »Also doch dichtgemacht, was? Wir müssen zurück, Bennet!«

      »Und wenn die Grenze nach Arizona auch so bewacht wird?«

      »Wir müssen es versuchen, Mann!«

      »Sie werden uns überall suchen, nur an einem Fleck nicht«, sagt Bennet nachdenklich. »Es gibt eine Stelle, an der sie uns ganz bestimmt nicht vermuten!«

      »Im Himmel, was, du Narr?« flucht Plumo gereizt.

      Bennet sieht ihn kurz an und schüttelt den Kopf.

      »Wir haben genug Verpflegung«, sagt er dann finster. »Die reicht sicher für drei bis sechs Tage; auch noch länger, wenn wir etwas sparsam mit ihr umgehen. Henry, wir brauchen nur auf unserer Fährte zurückreiten! In den Tälern der Berge suchen sie uns nicht, wetten?«

      Plumo zuckt zusammen, überlegt keine halbe Minute und nickt dann erstaunt.

      »Du könntest recht haben, Mann!«

      »Fragt sich, was Johns dazu sagt!«

      »Der muß das einsehen. Und wenn nicht, dann bekommt er es so, daß er es freiwillig einsieht! Mann, gehen wir… Runter, da kommt was!«

      Von rechts kommen zwei Reiter heran, jagen unter ihnen durch und verschwinden um die Wegbiegung nach Süden.

      »Stell dir vor«, sagt Bennet und zieht sich fluchend einen Kakteenstachel aus der Hand. »Stell dir vor, wir wären am Hang gewesen. Verdammt, mitten in den Stacheln!«

      Er klopft sich den Dreck von der Kleidung ab und huscht dann mit Bennet wieder nach unten. Wenig später sind sie schon bei Johns, der sich mutlos und ohne Gegenrede mit dem Vorschlag einverstanden erklärt, wieder an den Platz in den Cooks-Ranges zurückzukehren.

      Sie liegen still und warten.

      Es kommt niemand mehr, aber dafür kommt die Dämmerung und taucht die Berge und Täler in tiefe Schatten.

      Die Nacht bricht herein. Die Männer sitzen auf und zertrennen eine Decke, mit deren Streifen sie die Hufe der Pferde umwickeln.

      »Nachher«, sagt Plumo heiser, »nachher können wir sie abmachen, aber die Hauptsache ist, wir kommen erst einmal aus der Nähe der Grenze weg. Später können wir vollen Galopp reiten. Ich reite vorn und du paßt hinten auf, Langer. Wir nehmen Johns in die Mitte. Na los, wir werden gleich im Tal bleiben und nach Möglichkeit die Nordrichtung beibehalten. Ist noch was, Johns?«

      »Nichts«, erwidert Johns schnaufend. »Ich friere nur.«

      »Angst hast du, Feigling«, gibt Plumo zurück. »Darum bibberst du wie’n altes Weib. Werd bloß nicht verrückt und nervös, daß du am Abzug deiner Flinte rumfummelst! Geht das Ding los, dann schlag’ ich dir…«

      Nach der finsteren Drohung reiten sie an und haben wirklich Glück. Sie sehen niemanden und treffen auch auf keine Fährte.

      Zwischen den Tälern ist es vollkommen still. Meile um Meile entfernen sie sich wieder von der Grenze, bis sie endlich glauben, weit genug davon weg zu sein. Sie halten an. Jetzt nehmen sie den Pferden die schon zerfetzten Deckenstreifen ab, sitzen auf und reiten schneller weiter.

      Um das Tal vor dem Red Mountain machen sie einen großen Bogen, halten sich in den Hügeln und reiten langsamer. Nichts rührt sich; einmal können sie sogar die Lichter von Deming sehen. Und der törichte Wunsch erwacht in ihnen allen, jetzt in der Stadt zu sein, an einem Tresen zu stehen und Whisky zu trinken.

      Immer weiter stoßen sie nach Norden. Und je weiter sie kommen, desto höher wird das Maß ihres Selbstvertrauens.

      Mondlicht geistert um die Täler, wirft Buschschatten und bizarre Felsschatten in die Schlucht, durch die sie langsam reiten.

      »Nichts«, sagt Plumo frohlockend. »So weit man sehen kann bei diesem Licht, kein Mensch! Ich sage euch, diese Narren suchen uns alle an der Grenze, sie werden dort weitersuchen dürfen.«

      Er lacht siegessicher, schrill und spöttisch.

      Immer weiter! Drei Männer – und jeder hat seine Gedanken.

      Die Hoffnung ist wieder in ihnen; die Hoffnung, daß sie durchkommen, daß man sie in ein paar Tagen nicht mehr suchen wird; daß sie dann reiten können, wohin sie wollen.

      Der Cooks Peak, 7260 Fuß, also fast 2400 Meter hoch, liegt nun rechts von ihnen. Keine drei Kilometer unter ihm nach Westen zu verläuft die Schlucht in Windungen nach Norden.

      »Erinnert ihr euch an das Tal, durch das wir kamen, als wir die Pferde jagten?« fragt Plumo heiser. »Das Sacktal mit dem schmalen und kaum erkennbaren Eingang? Die Bäume und den kleinen Bachlauf dort?«

      »Das Tal linker Hand an diesem steilen Felsdom vor dem Carrizo- Canyon?«

      »Genau das, Bennet! Da ist etwas Wald, viel Buschwerk. Da bleiben wir! Ich glaube, in der Mitte ist irgendwo eine Lichtung, ziemlich frei. Dort machen wir Rast. In drei Stunden wird es hell, in anderthalb sind wir da. Und dann wird geschlafen! Damned, was bin ich müde!«

      Er gähnt laut und beugt sich vor. Der kleine Johns ist vor Müdigkeit in eine Art von Halbschlaf


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