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G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 1 – Western - G.F. Barner


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grimmig. »Ich wollte ihn lebend nach Wagon Mound bringen. Dort wartet State Marshal Bidwell auf mich. Jetzt kann ich nur einen Toten hinschaffen. Scarlett, Burton hätte Sie als Schild benutzt und so lange mitgeschleppt, bis er im Süden über die Grenze gewesen wäre.«

      »Si«, sagte Pacco Segal. »Nicht sehr klug, Miß Scarlett – Pacco gesagt, Sie sollen bleiben vor Tür. Marshal, Miß sagt sie geht, dann sie geht und bringt Mörder um.«

      »Schon gut, Pacco, dich trifft kein Vorwurf!«

      Die Kugel des Halbbluts hatte Burton auf der Stelle getötet.

      »Er hätte mich mit – mitgeschleppt?« fragte Scarlett Parkinson verstört. »Bill, ich…«

      »Ja, schon gut!« knurrte Logan. Der große schwarzhaarige Marshal bückte sich, schlug Burtons Umhang auseinander und griff in die Taschen des Mörders. Als er das Geld gefunden hatte und durchzählte, nickte er knapp: »Vierhundert Dollar, es stimmt.«

      Danach sah er sich langsam um, sein scharfer Blick erfaßte die Dillons.

      »Beinahe Pech gehabt, was?« fragte Mort grinsend. »Burton dürfte seine Spur gründlich verwischt haben – hat dein Hengst sie für dich gefunden, Marshal?«

      »Ja«, antwortete Logan eisig. »Eines Tages wird er eure finden. Und dann endet ihr dort, wo ihr hingehört – am Galgen! Dein Grinsen kann mich nicht täuschen, Dillon. Wenn ihr eine Chance gehabt hättet, wäre ich jetzt tot. Stimmt es, Charly, du Schlaukopf? Na, bekommst du immer noch Prügel von deinem großen Bruder, damit du ganz klug wirst?«

      »Charly!« zischte Mort, aber es war bereits zu spät. Charly war nicht mehr zu bremsen.

      »Du verspottest mich nicht mehr lange!« knurrte Charly giftig und voller Haß. »Eines Tages spucke ich auf dich!«

      Mort fuhr herum und schlug ihm quer ins Gesicht.

      »Halt das Maul!« fauchte er. »Du bist still, du Narr! Marshal…«

      Er grinste schon wieder, und Logan lief bei diesem Grinsen eine kalte Haut über den Rücken, denn er erkannte, daß Dillon ihm nichts vergessen hatte.

      »Marshal«, fuhr Mort Dillon grinsend fort. »Er redet immer dummes Zeug, ich sorge schon dafür, daß er nichts anstellt.«

      »Das glaube ich dir«, erwiderte Logan sanft. »Mort, ich warne dich – das nächste Mal seid ihr tot!«

      Er drehte sich um, ging zur Tür und sagte kurz:

      »Pacco, bring den Mörder vor die Tür!«

      Scarlett Parkinson folgte ihm nach draußen. Sie lehnte sich an den Haltebalken, als Logan stehenblieb und finster die Brauen zusammenzog.

      »Mein Gott«, flüsterte sie. »Bill, das sind die Dillons? Ich habe sie mir ganz anders vorgestellt – größer, wilder – ganz anders, und doch, Bill, sie sind tödlich gefährlich für sie. So viel Verschlagenheit und Tücke habe ich noch nie in den Augen eines Menschen gesehen.«

      »Ja, Mort Dillon ist ein Satan, er hat einen teuflischen Verstand«, murmelte Bill Logan düster. »Er wird versuchen, mich umzubringen, ich bin sicher.«

      »Um Gottes willen, Bill, wenn Sie das wissen, warum geben Sie dann nicht endlich den Stern ab?«

      »Das würde gar nichts ändern«, sagte er bitter. »Ich habe den Burschen vor viereinhalb Jahren geschworen, daß ich sie erwischen würde. Damals verschwand Matt Warren oben am Arkansas River, nachdem er von der Colorado Mining Company viertausend Dollar für seinen Claim bekommen hatte. Der alte Matt Warren war ein Leben lang Prospektor, bis er einmal Glück hatte. Und daran starb er, weil die Dillons in seiner Nähe waren. Ich bin sicher, sie haben ihn auf dem Gewissen. Mort Dillon ist ein mehrfacher Mörder, doch ich konnte das nie beweisen. Die Halunken gehören an den Galgen!«

      »Vorher geben Sie Ihren Orden nicht ab, Bill?«

      »Nein«, sagte er verbissen. »Seitdem sie im Jail saßen, ist dieses Nest immer harmloser geworden. Comanche war ihre Hochburg, von hier aus zogen sie zu ihren Raubzügen und Morden aus. Im Norden bis zum South Platte und im Süden bis an den Llano Estacado. Sie waren es, die von allem Gesindel als Helden gefeiert wurden und es in dieses Nest lockten. Daß ich sie erwischte, hat sie ihren Nimbus gekostet. Und das vergißt mir Mort niemals. Er war der König von Comanche.«

      »Und sein Bruder Charly?«

      »Allein wäre er gar nichts – es hätte gerade zum letzten Kuhtreiber gereicht«, brummte Logan. »Er kann nicht für sich denken, aber wenn er jemand umbringen kann, dann macht er es sofort. Dann kann er Mort, seinen ihm weit überlegenen Bruder, beweisen, daß er das wenigstens versteht.«

      »Mein Gott, Bill, dieser Mensch sollte nur morden, um seinem Bruder etwas zu beweisen?«

      »Ja«, sagte der Marshal düster. »Er macht alles, was Mort ihm befiehlt, er schweigt auf Befehl wie ein Grab. Ich frage mich jedesmal, wenn ich an die Dillons denke, wo sie ihre Opfer gelassen haben mögen. Man hat nie jemand gefunden, den sie umgebracht haben. Die Opfer verschwanden spurlos – es ist mir unbegreiflich, ich muß erst dahinterkommen.«

      »Bill, und wenn Sie dabei sterben?«

      Logan blickte sie seltsam an, ehe er nach Süden sah, wohin er den toten Burton bringen mußte.

      »Würde Ihnen das etwas ausmachen, Scarlett?«

      »Ja«, sagte sie geradezu bissig. »Ja, Bill! Und das wissen Sie verdammt genau. Müssen Sie mich dauernd ärgern?«

      »Vielleicht«, gab er zurück. »Vielleicht muß ich das tun, weil ich sonst einem Schwur untreu werden würde. Erst die Dillons – danach…«

      »Was, Bill?«

      »Ach, zum Teufel!« knurrte er. »Scarlett Parkinson, du weißt ganz genau, was ich damit sagen will. Jetzt laß mich in Ruhe, ich brauche meinen Kopf noch für die Dillons!«

      Er zog die Schultern hoch und ging brummend davon, um seinen Hengst zu holen, den Grauschecken, der die Spur von Mensch und Tier noch nach Tagen verfolgen konnte.

      *

      Mort Dillon saß jetzt schon seit zehn Minuten reglos im Sattel und starrte vom Raton Paß nach Süden. Es war tiefe Nacht, die richtige Zeit für ihn und Charly. Ein Mann, der nachts ritt und am Tag rastete, fiel kaum einmal auf, er blieb gewissermaßen unsichtbar. Nach diesem Rezept war Dillon immer verfahren. Wenn man sie sah, dann bestimmt niemals dort, wo jemand ins Gras biß oder spurlos verschwand.

      Charly kauerte zusammengesunken hinter ihm im Sattel seines Pferdes und wagte nicht, ihn zu stören. Mort Dillon dachte nach – und wenn er das tat, hatte Charly den Mund zu halten und keinen Lärm zu machen.

      Er denkt an Logan, grübelte Charly, ich wette, er denkt an Logan. Oder denkt er doch an Liza? Er hat die Zeitungen gefunden. Wenn Mort auch die Artikel über uns ausgeschnitten hat, so hat er doch gelogen, denn er will sie gar nicht aufheben. In Wirklichkeit ist er sicher, daß die Berichte über die Gold- und Silberfunde am oberen Arkansas River bei Centreville auch von Liza gelesen worden sind. Er sagt, sie ist in Centreville, und weil er das sagt, stimmt es. Wir werden Liza besuchen.

      »Es hat keinen Zweck«, sagte Mort in diesem Augenblick finster. »Wir müssen den Rücken freihaben, ehe wir Liza begrüßen, die liebe, gute Liza! Nein, es geht nicht, er muß erst in die Hölle. Der Hund hat nicht eher Ruhe, bis er uns am Galgen hängen hat. Komm mit, Charly!«

      Charly folgte ihm wortlos. Er mußte stark nach vorn gebeugt reiten, denn sein guter Bruder hatte ihn derart getreten, daß er kaum sitzen konnte. Charly hatte sich nicht beherrscht und dem Marshal gesagt, was ihn erwartete. Die Strafe war erfolgt, als sie in der Dämmerung Comanche verlassen hatten.

      Jetzt war heller Mondschein. Mort ritt schweigsam durch den Paß und den anschließenden Canyon, dann bog er auf kahlem Fels nach rechts ab, er drehte um. Charly fragte nichts, er wußte, Mort brütete etwas aus. Als Mort schließlich hielt, lag der Steilhang unter ihnen.

      Dahinter kam ein Geländeabsatz von


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