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G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 1 – Western - G.F. Barner


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war immer so gewesen, eisenhart, grimmig entschlossen seinen Besitz zu verteidigen und sich sein Recht selbst zu nehmen. Als der Marshal vor kaum einer Stunde im vollen Galopp auf der Weide erschienen war, hatte ihn der Alte wie einen Irren angesehen.

      »Lebend haben – lebend haben!« knurrte der Oldtimer ergrimmt. »Wir hätten sie vor der Ranch am Bach stellen und abknallen sollen. Die schlimmsten Mörder lebend fangen – sie hängen sie ja doch. Immer an den Ast mit dem Gesindel!«

      William Sherman hastete zum Marshal, hob ihn an und sagte schroff:

      »Muß der Narr seinen Kopf ausgerechnet einem Querschläger in den Weg halten? Frau sieh mich nicht so entsetzt an, der hat nur einen Kratzer, davon stirbt der noch lange nicht. Matt, Tabe, bindet die Kerle so fest, daß sie nicht mehr loskönnen.«

      Er warf sich Logan über den Rücken und trug ihn ins Haus.

      »Jetzt ist er wütend – er wird nie zugeben, daß er einen Fehler gemacht hat«, sagte Tabe leise zu seinem Bruder Matt. »Wenn ihn jetzt noch etwas ärgert, erleben wir etwas!«

      Sie sahen ihre Mutter ins Haus gehen und blickten auf die besinnungslosen Banditen und Mörder hinab.

      »Du kannst sagen was du willst«, knurrte Matt finster. »Vater hat recht. Mörder und Pferdediebe hängt man auf und steckt sie nicht ins Jail, um sie dann nach zweieinhalb Jahren freizulassen. Wenn die Halunken geahnt hätten, daß dieser Morris noch lebte, hätten sie ihn auch noch umgebracht. Eine Frau und drei Männer. Na gut, die Burschen haben auch nichts getaugt, sagt der Marshal, aber jetzt sind sie tot – und das hier sind ihre Mörder. Wenn der Marshal nicht wäre, holte ich jetzt einen Strick für sie.«

      Sie schleppten die beiden Dillons in den Schuppen, banden sie so, daß die Stricke ihnen die Arme auf den Rücken drückten und waren gerade fertig, als ihr Vater hereinkam. Der Alte brachte einen Wassereimer, blieb vor Mort Dillon stehen und sagte bissig: »Mutter verbindet Logan, Matt. Du kannst nachher zur Stadt reiten und den Doc holen, wenn er bis dahin nicht aufwacht. Die Kugel hat ihm kaum die Kopfhaut aufgerissen, aber ihr Anprall hat genügt. So gesund war er noch nicht.«

      Er goß den Eimer langsam über Dillons Kopf, blieb breitbeinig vor ihm stehen und sah zu, wie sich Dillon stöhnend regte.

      »Wach auf, Mörder!« knurrte er, als Mort Dillon plötzlich zuckte und dann still war. »Mach die Augen auf, du Strolch – bei mir verstellst du dich nicht, oder ich schlage dir solange etwas mit der Bullpeitsche über das Fell, bis du jubelst.«

      Mort Dillon öffnete blinzelnd die Lider, er hatte die festen Stricke gespürt, erinnerte sich an alles, was passiert war und wußte, daß es vorbei war. Sein stechender Blick wanderte langsam an dem baumlangen Oldtimer hoch. Dann sah er sich suchend um.

      »Der Marshal ist im Haus«, grollte Sherman. »Deine Kugel hat ihn angekratzt.«

      »Ah!« stieß Dillon durch die Zähne. Sein Kopf schmerzte, aber er überwand den Schmerz. »Habe ich ihn doch noch getroffen? Weshalb ist der Hund noch am Leben?«

      »Er hatte Glück, zwei Bäume fielen über ihn, eine Baumkrone und etliche Büsche schützten ihn vor dem Geröll. Du gibst also zu, daß ihr die Steinlawine ausgelöst habt?«

      »Ich weiß von keiner Steinlawine«, antwortet Dillon zynisch. »Ich rede von der Kugel. Die hätte ich nie abgefeuert, wenn du mich nicht von hinten niedergeschlagen hättest, du alter Narr!«

      Der Alte zuckte einmal mit den Lidern. Dann bückte er sich langsam, hob mit seinen Bärenkräften Dillon an und warf ihn dann über die Wagendeichsel seines schweren Transportwagens.

      »Niemand nennt mich einen Narren, erst recht kein Mörder!« knurrte er. »Zu meiner Zeit machten wir es anders – so!«

      Er hatte Dillon mit der Linken gehalten, mit der Rechten die Peitsche vom Bock genommen und holte aus. Die Hiebe hagelten dicht bei dicht auf Mort Dillons über die Deichsel gewölbtes Gesäß herab. Zuerst schwieg Dillon, aber dann begann er zu heulen wie ein Hund.

      »Was habt ihr hier gewollt?« fragte der Alte finster. »Ihr habt uns Pferde stehlen wollen, was? Antworte, du Strolch!«

      »Du verfluchter…«

      Er schrie wieder und hatte plötzlich das Gefühl, das er vor vielen Jahren gehabt hatte, wenn er seinen Vater angelogen und der ihn im Stall über den Sägebock geworfen hatte, um die Wahrheit aus ihm herauszuprügeln.

      »Ja, ja, wir wollten Pferde stehlen!«

      »Siehst du, Matt, mein Sohn«, knirschte der alte Sherman. »Dies ist meine Medizin, so erfährt man alles. Dillon, du Mörder, was hättest du mit meiner Frau gemacht? Du hast doch geglaubt, daß sie allein auf der Ranch war, oder? Antworte schnell!«

      »Nichts – nichts, wir hätten sie gebunden und…«

      »Gebunden?« fragte der Alte leise. Er sprach jetzt ganz ruhig, denn ihm war etwas klar geworden. »So – gebunden? Das hättet ihr gemacht – sonst nichts? Ihr hättet nicht das Haus durchwühlt, um Geld zu finden? Was dort auf der Kiste liegt, das ist ziemlich wenig. Angeblich soll Liza Palucco immer mehr als fünftausend Dollar im Saloon gehabt haben, aber ich sehe das Geld nirgends.«

      Der Alte hatte plötzlich das Würgen im Hals, er konnte einen Moment nicht mehr sprechen. Marshal Logan hatte berichtet, daß er nur dreieinhalb Stunden nach dem Verschwinden Liza Paluccos in den Saloon gekommen war. Die Dillons hätten die Frau nie mitgenommen, wenn sie nicht die Absicht gehabt hätten, sie genauso spurlos verschwinden zu lassen wie ihre anderen Opfer.

      »Nur gebunden, ja«, sagte der Alte langsam und schwer. »Dillon, ihr habt diesen Morris für tot gehalten, aber der Mann lebt – er hat dem Marshal erzählt, was ihr mit Liza Palucco tun wolltet, die jetzt wahrscheinlich in dem Spalt am Wasserfall liegt. Dillon, wer euch sieht und gegen euch zeugen könnte, der stirbt. Was hättet ihr mit meiner Frau gemacht?«

      »Ich sage doch, gebunden, sonst nichts. Ich schwöre…«

      Matt und Tabe Sherman wurden bleich. Jetzt begriffen sie, was ihrer Mutter geschehen wäre. Der Alte schwang die Peitsche, bis Mort heulend herausbrüllte:

      »Ich geb’s zu, ich gebe es zu, wir hätten sie umgebracht, wir hätten sie…«

      Charly war bei dem entsetzlichen Geheul erwacht und sah sich aus flackernden Augen um, denn die Frau stand leichenblaß in der Tür.

      »Ja«, sagte Sherman mit furchtbarer Ruhe. »Ja, Mörder, das hättet ihr getan, ich wußte es, aber du solltest gestehen. Matt, Tabe, bringt sie unter den Hofbalken und holt dann zwei Pferde und zwei Stricke!«

      »William, um Gottes willen, das darfst du nicht tun!« stöhnte die alte Frau und hielt sich zitternd am Tor fest. »Mann, ich bitte dich – das ist gegen das Gesetz, sie werden dich einsperren, Mann, sie werden…«

      »Geh da fort, Frau!« sagte der Alte ganz leise. »Geh zur Seite! Sie sollen mich einsperren, aber in der Jury werden Männer wie ich sitzen, Rancher, Bürger – ich fürchte mich nicht vor der Jury und ihrem Spruch, denn jeder Mann, der in dieser Jury sitzt, würde genau dasselbe getan haben. Matt, Tabe, ich werde die Verantwortung übernehmen. Schafft dieses mörderische Gesindel hinaus!«

      *

      Der blufft nicht, dachte Charly, der macht es wahr. Ich will nicht, ich will nicht in die Schlinge, ich will nicht…

      Er schrie, sah den Rundbalken über sich, das Seil, die Schlinge kommen und brüllte verzweifelt.

      »Mort, Mort, hilf mir, hilf mir doch!«

      Charly sah das Gesicht ganz verschwommen, erkannte es nicht, weil er heulte und der Strick nun unter seinem Kinn scheuerte. Welcher Sherman hatte ihm die Schlinge um den Hals gelegt – welcher?

      »Ich will nicht – ich will nicht…«

      »Sei ruhig!« hörte er Mort plötzlich sagen und sah die rote Bandana Morts wie Blut leuchten. »Sei still, Bruder, stirb wie ein Mann!«

      »Mort – Mort!«

      Nein,


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