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Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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aus dem Großrechner ab, der eine Längswand des Raumes voll in Anspruch nahm. Der Mann trug einen blütenweißen Laborkittel über dem grauen Maßanzug. Das dunkle, an den Schläfen ergraute Haar war streng gescheitelt, Schwarze Augen in tiefliegenden Höhlen verliehen dem kantigen Gesicht einen leicht verschlagenen Ausdruck.

      »Mister Rowes ist mit der Entwicklung der neuartigen Solarzellen der entscheidende Durchbruch gelungen«, fuhr Clenwick fort. »Seine Lösung erwies sich als kostengünstiger.«

      »Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, Mister Clenwick«, muckte Longdale auf. »Außerdem ist mein Verfahren zuverlässiger.«

      »Sie wissen, daß die Entscheidung im Kreis der Anteilseigner einstimmig gefallen ist, Mister Longdale«, erklärte Clenwick seinem Mitarbeiter kühl. »Die Zeit der Diskussionen ist vorbei.«

      »Ich weiß«, murrte Longdale. »Dafür jagen sich die Verhöre. Worum geht es denn jetzt schon wieder?«

      »Mylady würde gern erfahren, auf welche Weise es möglich war, die im Computer gespeicherten Konstruktionsunterlagen zu entwenden«, ließ Parker sich vernehmen.

      »Das ist eine Kleinigkeit, wenn man weiß, wie’s geht«, antwortete Longdale.

      »Darf man möglicherweise auf eine etwas ausführlichere Erläuterung hoffen, Sir?« hakte der Butler nach.

      »Man gibt den neunstelligen Zifferncode ein, holt sich die Sache auf den Bildschirm und schaltet den Drucker ein«, erläuterte der Oberingenieur. »Etwa zehn Minuten später packt man die Unterlagen in eine Aktentasche und geht.«

      »Muß man von der Annahme ausgehen, daß dieser Raum allen Betriebsangehörigen zugänglich ist, Mister Longdale?« wollte der Butler wissen.

      »Normalerweise sind nur Peter und ich hier drin«, gab sein Gegenüber Auskunft. »Wenn wir beide Weggehen, schließen wir grundsätzlich ab.«

      »Außer Mister Longdale und Mister Rowes habe nur ich persönlich noch einen Schlüssel zum Computerraum«, schaltete Clenwick sich wieder ein. »Ach ja – und der Hausmeister. Und die Putzfrau natürlich.«

      »Und der Servicetechniker der Computerfirma«, ergänzte Rowes.

      »Spielt doch keine Rolle«, warf Longdale ein. »Die Einbrecher haben sowieso alle Schlösser geknackt. Aber damit steht jedenfalls fest, daß die Schlüsselinhaber mit der Sache nichts zu tun haben.«

      »Darf man erfahren, worauf Sie diese Schlußfolgerung gründen, Mister Longdale?« fragte Parker.

      »Wenn die Diebe Schlüssel gehabt hätten – warum sollten sie sich unnötige Arbeit machen und die Schlösser aufbrechen?« antwortete Longdale mit einer Gegenfrage.

      »Das gewaltsame Eindringen könnte möglicherweise auch dazu dienen, den Verdacht von Mitarbeitern der Firma abzulenken«, gab der Butler zu bedenken und musterte sein Gegenüber ebenso unauffällig wie konzentriert.

      »Aus dieser Perspektive habe ich die Sache noch nicht gesehen«, räumte Longdale ein. »Vielleicht haben Sie recht.« Seine Stimme klang fest und ruhig. Nur die dunklen Augen signalisierten erhöhte Wachsamkeit und eine Spur von Nervosität.

      »Ich frage mich aber, wie die Einbrecher an die Codenummer des Laserprogramms herangekommen sind«, lenkte Clenwick das Gespräch auf einen anderen Punkt. »Die Kombination war außer Mister Rowes und Mister Longdale nur mir bekannt.«

      »Für mich ist das überhaupt keine Frage, junger Mann«, schaltete Mylady sich unvermittelt ein. »Die Indizien sind absolut eindeutig.«

      Parker war während der Worte seiner Herrin zur Tür geschritten und hatte sie mit einem Ruck aufgerissen.

      »Miß Burley!« rief Clenwick zornig, als die mit einem grünen Arbeitskittel bekleidete Putzfrau in den Raum purzelte. Parker schätzte die Neugierige auf etwa dreißig Jahre. Der schlichte Kittel und das zu einem Turban geschlungene Kopftuch konnten nicht verbergen, daß Miß Burley eine ausgesprochen attraktive Raumpflegerin war.

      »Ich wollte nur hören, ob hier noch jemand drin ist, Mister Clenwick«, entschuldigte sie sich. »Ich hätte sonst mit meiner Arbeit angefangen.«

      »Ich denke, wir sind gleich soweit«, entgegnete der Chef. »Solange müssen Sie sich schon gedulden.« Er schickte der jungen Frau einen mißbilligenden Blick nach, als sie ihren vor der Tür abgestellten Schrubber ergriff und sich trollte.

      »Falls meine Wenigkeit korrekt informiert wurde, gibt es einen Prototyp des neu entwickelten Lasergerätes, Mister Clenwick?« vergewisserte sich der Butler, nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte.

      »Der liegt zum Glück in dem großen Panzerschrank im Keller«, bestätigte Clenwick. »Da ist das Gerät vor Einbrechern absolut sicher.«

      »Zweifellos darf man der Hoffnung Ausdruck verleihen, daß Ihr Optimismus sich als begründet erweist, Sir«, merkte der Butler an. »Dennoch darf man möglicherweise darauf aufmerksam machen, daß es absolute Sicherheit nicht geben kann.«

      »Wenn Sie an mich keine Fragen mehr haben, würde ich gern gehen«, unterbrach Rowes, der schon mehrfach auf die Uhr geschaut hatte. »Dann komme ich doch noch zu meinem Match.«

      »Sie dürfen gehen, junger Mann«, erlaubte die Detektivin. »Meine Vernehmung ist für heute beendet. Die Zielrichtung der weiteren Ermittlungen steht ohnehin fest.«

      Gleich nach Rowes verließen auch Clenwick und seine Besucher den Raum.

      »Ich muß nur noch ein paar Daten vergleichen. Dann gehe ich auch nach Hause«, erklärte Longdale, der allein zurückblieb.

      *

      Das kurze Gespräch, zu dem Clenwick nach einem Rundgang in sein Büro einlud, zog sich fast zwei Stunden hin, da der Firmenchef eine Kognakflasche aus dem Wandschrank holte, die sogar unter den kritischen Augen der Lady Gnade fand.

      Clenwick beklagte sich bitter darüber, daß das Verteidigungsministerium seinem Unternehmen die kalte Schulter gezeigt habe, solange es darum ging, Zuschüsse zu den beträchtlichen Entwicklungskosten des Lasers zu erhalten. »Und jetzt spielen sie verrückt«, beschwerte er sich.

      Seine wiederholten Versuche, Agatha Simpson Einzelheiten über ihre Ermittlungen zu entlocken, scheiterten an der Hartnäckigkeit der älteren Dame.

      »Meine Ermittlungen sind so gut wie abgeschlossen«, versicherte Agatha Simpson stereotyp. »Mein Konzept sieht als nächsten Schritt die Festnahme des Täters vor. Doch davon später, junger Mann.«

      Als Clenwick schließlich resignierte und seine Gäste entließ, war es draußen schon dunkel.

      »Darf meine Wenigkeit noch um Auskunft darüber bitten, seit wann Miß Burley bei Ihnen beschäftigt ist, Mister Clenwick?« stellte Parker seine letzte Frage.

      »Seit einem Monat«, gab der Firmenchef Auskunft. »Ist das wichtig?«

      »Es könnte sich möglicherweise als wichtig erweisen, Sir«, entgegnete der Butler und lüftete ein wenig seine schwarze Melone. »Man wünscht noch einen angenehmen Abend, Mister Clenwick.«

      *

      »Natürlich habe ich diesen Monday sofort durchschaut, Mister Parker«, verkündete Lady Agatha mit stolzgeschwellter Brust, während der Butler sie über den Hof geleitete.

      »Darf man die Vermutung äußern, daß Mylady Mister Sinclair Longdale zu meinen geruhen?« vergewisserte sich Parker.

      »Nichts anderes habe ich doch gesagt, Mister Parker«, behauptete die resolute Dame in einem Ton, der keinen Widerspruch gewohnt war. »Mein Namensgedächtnis ist über jeden Zweifel erhaben.«

      »Nicht mal in Morpheus’ Armen würde meine Wenigkeit es wagen, dies in Abrede zu stellen«, versicherte der Butler in seiner unerschütterlichen Höflichkeit. »Darf man möglicherweise um Aufklärung darüber bitten, wie Mylady Ihren Verdacht gegenüber Mister Longdale zu begründen geruhen?«

      Die Detektivin zögerte mit der Antwort, bis man an


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