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Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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die schwarze Melone und nahm den altväterlich gebundenen Regenschirm vom linken, angewinkelten Unterarm.

      »Ach nee«, staunte der erste Gast und grinste breit. »Hier habt ihr euch also verkrochen?«

      »Mann, das gibt ’ne Prämie«, fügte der zweite hinzu und wandte sich dann fast gelangweilt an den Wirt. »Verschwinde, wir haben hier was ganz Privates zu erledigen.«

      »Sie sollten sich wirklich ein wenig in den hinteren Räumen des Hauses beschäftigen«, riet Parker dem Gastwirt, der dem Hinweis folgte und schleunigst in Richtung Küche verschwand. Die beiden Männer warteten, bis er eine Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann setzten sie sich in Bewegung und hielten auf den Butler zu.

      »Sie handeln im Auftrag jener Person, die sich Saubermann nennt?« fragte Parker.

      »Stimmt haargenau«, erwiderte der Wortführer der beiden Männer. »Und wir haben verdammt genaue Anweisungen erhalten.«

      »Wir sollen euch reif fürs nächste Hospital machen«, erläuterte der zweite Mann und grinste ebenfalls.

      »Und zwar ganz langsam«, fügte der erste Mann hinzu. »Unsere Freunde haben da noch ’ne kleine Rechnung aufzumachen.«

      »Ihren Worten ist zu entnehmen, daß Sie beabsichtigen, rohe Gewalt anzuwenden«, stellte der Butler fest. »Sie sollten mit Myladys Mißbilligung rechnen.«

      Dann lüftete er die schwarze Melone erneut und ... warf sie aus dem Handgelenk wie eine Frisbee-Scheibe auf den Wortführer, der völlig überrascht wurde und keine Chance hatte, diesem Diskus auszuweichen.

      Die harte Kante der Kopfbedeckung knallte auf die Stirn des Mannes dicht über der Nasenwurzel. Daraufhin zeigte der Getroffene Konditionsschwächen und suchte erst mal den sauberen Bretterfußboden auf.

      Sein Partner war irritiert und wollte wohl nach seiner Waffe greifen. Doch Parker setzte seinen Universal-Regenschirm ein und stach nach dem Solarplexus des Verdutzten. Natürlich traf der Butler genau den Punkt, auf den es ankam. Daraufhin folgte der Mann dem Beispiel seines Wortführers und suchte den Fußboden auf. Vorher aber kniete er fast andächtig nieder und bedachte Parker mit einem Blick, den man fast als anklagend bezeichnen konnte.

      *

      »Wo stecken die Wirtsleute, Mister Parker?« fragte Lady Agatha, die die Küche betrat. Sie warf einen kurzen, abfälligen Blick auf die Männer aus dem Geländewagen. Sie saßen auf dem gekachelten Boden und waren von Parker mit Packband verschnürt worden.

      »Die Gastgeber folgten der Aufforderung der beiden Männer und entfernten sich«, erwiderte der Butler. »Mylady brauchen mit keiner Störung zu rechnen.«

      »Haben Sie den Geländewagen weggeschafft?«

      »Er steht in der nahen Scheune und kann nicht gesehen werden, Mylady.«

      »Ausgezeichnet«, freute sich die ältere Dame. »Schreie wird man ja weit und breit kaum hören, oder?«

      »Selbst schrille Töne im Diskant, Mylady, dürfte man nicht zur Kenntnis nehmen«, versicherte Parker seiner Herrin.

      »Was ... Was soll das bedeuten?« fragte der Wortführer, der unruhig geworden war.

      »Mylady wird Sie einem intensiven Verhör unterziehen«, erklärte der Butler. »Mylady wird Sie nach der Person des Saubermanns befragen.«

      Dann wandte der Butler sich ab und beugte sich über zwei große Kochtöpfe aus Aluminium, in denen Wasser brodelte.

      »Kocht es bereits, Mister Parker?« erkundigte sich Lady Agatha und langte nach einem Schöpflöffel.

      »Der Siedepunkt ist in der Tat erreicht, Mylady.«

      »Wieso Siedepunkt?« stieß der Wortführer hervor, als Agatha Simpson den Schöpflöffel eintauchte.

      »Mylady hat die Absicht, Ihrem Erinnerungsvermögen nachzuhelfen, falls es versagen sollte«, meinte der Butler. »In solchen Fällen hilft stets kochendes Wasser.«

      »Wo ... Wollen Sie uns verbrühen?« stotterte der zweite Streifengardist und blickte den Butler entsetzt an.

      »Ich werde nur etwas ungeschickt sein«, kündigte Lady Agatha munter an. »Glauben Sie nur ja nicht, ich wollte Sie etwa foltern.«

      »Lady, machen Sie keinen Unsinn«, stöhnte der Wortführer. »Nehmen Sie den verdammten Löffel weg! Fragen Sie doch erst mal!«

      »Wir reden ja«, schwor der zweite Mann förmlich.

      »Mister Parker, stellen Sie den beiden Subjekten meine Fragen«, forderte die Detektivin ihren Butler auf.

      »Seit wann wird nach Mylady und meiner Wenigkeit gesucht?« Parkers Ton war höflich wie stets.

      »Seit Mitternacht oder so«, lautete die hastige Antwort des Wortführers. »Der Saubermann hat uns im Sportclub angerufen und losgeschickt.«

      »Und wie war der Auftrag genau?«

      »Wir ... Wir sollten Sie zur Biggin-Farm bringen. Mehr nicht. Was wir da eben rumgeredet haben, war doch nur Quatsch.«

      »Mylady wünscht zu erfahren, wo sich die Biggin-Farm befindet.«

      Der zweite Mann erging sich in ausführlichen Beschreibungen. Er blickte dabei wie hypnotisiert auf den Schöpflöffel in der Hand der älteren Dame.

      »Die erwähnte Biggin-Farm ist der Treffpunkt der Streifengardisten?«

      »Wir haben da ’nen Sportclub«, beantwortete der Wortführer die Frage hastig und nickte dazu nachträglich.

      »Wie viele Streifengardisten sind für den Saubermann tätig, um auch diese Frage noch zu klären?«

      »’n Dutzend«, meinte der Mann. »Vielleicht ein paar Mann mehr. Aber wir haben keinen blassen Schimmer, wer der Saubermann ist. Wirklich nicht. Wir werden nur angerufen.«

      »Eigentlich tun wir keinem Menschen was«, behauptete der andere Schläger und bemühte sich um Treuherzigkeit. »Wir sin’ doch keine Schläger. Wir machen nur manchmal ’n Faß auf, verstehen Sie, Lady? Nur aus Spaß und so.«

      »Dies war deutlich zu erkennen, als Sie den Wirt nach Mylady und meiner Wenigkeit fragten.«

      »Wir hätten die Gläser und Flaschen doch anschließend bezahlt, was glauben denn Sie?«

      »Dazu besteht immer noch die Möglichkeit«, gab Josuah Parker zurück. »Wie weit ist es von hier bis zur Biggin-Farm?«

      »’ne ganze Strecke«, sagte der Wortführer, »bestimmt sechs bis acht Kilometer.«

      »Die Ihnen bekommen werden«, schaltete die ältere Dame sich ein. Ihre Augen funkelten boshaft. »Sie werden selbstverständlich zu Fuß nach Cudding-Hills gehen.«

      »Wohin sollen wir gehen?«

      »Nach Cudlam-Hills«, verbesserte Parker diskret und höflich. »Aber dazu sollten Sie sich entsprechend kleiden, meine Herren.«

      »Kleiden?« Der zweite Schläger duckte sich unwillkürlich.

      »Oder anders ausgedrückt, entkleiden«, fügte Josuah Parker hinzu. »Das wird Sie mit Sicherheit veranlassen, die Straßen zu meiden.«

      »Wir ... Wir sollen nackt zurück nach Cudlam-Hill?« stöhnte der Wortführer.

      »Sie sagen es, junger Mann«, entschied Agatha Simpson, »und ich werde Ihnen mit Ihren Pistolen Beine machen!«

      *

      Sie genierten sich.

      Die beiden Streifengardisten standen verschämt neben der Scheune und warteten auf das Startsignal für ihren Feld- und Waldlauf. Sie waren splitternackt und liefen los, als sie Myladys explosionsartiges Räuspern vernahmen.

      Die ältere Dame war in der Scheune zurückgeblieben, um sich den Anblick der beiden Nudisten zu ersparen. Parker hielt eine der erbeuteten Waffen in der rechten Hand und feuerte einen schallgedämpften Schuß


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