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Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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reden nun wahrscheinlich von Mister Harry Caterling, oder?« fragte der Butler.

      »Von wem denn sonst?« Der Schweinemäster nickte und gab sich weiterhin treuherzig und begriffsstutzig.

      »Mylady spricht von einer noch unbekannten Person, die sich darauf spezialisiert zu haben scheint, farbige Mitbürger unter massiven Druck zu setzen.«

      »Ach so, diesen Saubermann meinen Sie.« Johnny Farding nickte. »Den gibt’s natürlich auch noch. Aber kein Schwein, ich meine, kein Mensch weiß, wer das ist.«

      »Sie wissen auch, daß es diese Streifengardisten gibt?«

      »Klar doch«, bestätigte Johnny Farding fast eifrig. »Die scheuchen die Farbigen durch die Gegend. Ich hab’ schon ein paarmal zugesehen. Die langen ganz schön zu.«

      »Die Streifengardisten sind aber auf keinen Fall identisch mit jenen jungen Leuten, die hier ihrem Sport nachgehen?«

      »Das fehlte noch«, erwiderte der Schweinemäster und schüttelte den fast quadratischen Kopf. »Denen würd ich was singen ... Nee, die Jungens hier sind in Ordnung. Die tun niemand was.«

      »Sie sind zur Zeit auch nicht hier auf der Farm, oder sollte man sich irren, Mister Farding?«

      »Nee, keiner hier«, antwortete Johnny Farding. »Da haben Sie Pech gehabt. Aber ich weiß, wo die gerade üben.«

      »Wahrscheinlich im nahen Gelände, nicht wahr?«

      »Drüben an der alten Brücke und Mühle«, lautete die Antwort. »Sie brauchen nur den Weg langzufahren und kommen automatisch hin. Sie können es überhaupt nicht verfehlen.«

      »Mylady dankt für die präzisen Auskünfte«, meinte der Butler. »Sie wissen nicht zufällig, wie viele Personen sich an der alten Mühle befinden?«

      »Sechs oder acht«, kam die Antwort. »Die waren nur kurz hier, drüben in Clublokal, wie die das nennen. Und dann sind die sofort weitergefahren.«

      »Dieses Clublokal werde ich mir aus der Nähe ansehen, junger Mann«, ließ Lady Agatha sich vernehmen und setzte ihre majestätische Fülle in Bewegung. »Ich kann nur hoffen, daß Sie mich daran hindern wollen.«

      *

      »Geh’n Sie doch rüber«, sagte der Schweinemäster, »is’ ja keiner da. Und abschließen tun die nie. Aber ich sag’ Ihnen gleich, daß Sie da nichts sehen werden.«

      Agatha Simpson war ein wenig enttäuscht, zumal sie ihren perlenbestickten Pompadur bereits in deutliche Schwingung versetzt hatte. Johnny Farding dachte nicht im Traum daran, sie am Weitergehen zu hindern.

      Parker folgte seiner Herrin.

      Was den Schweinemäster betraf, so hatte er sich noch kein endgültiges Urteil gebildet.

      War dieser Mann tatsächlich so einfältig, wie er sich gab? Oder war er ein Schauspieler, der sein Fach verstand? Wollte er die beiden Besucher in eine Falle locken? Warteten die Streifengardisten irgendwo im Hinterhalt?

      Josuah Parker war auf der Hut.

      Er blieb dicht hinter Lady Simpson, die energisch ein stallähnliches Gebäude ansteuerte, dessen Außenwände frisch gekalkt waren. Hinter den drei schmalen Fenstern waren geschlossene Vorhänge zu sehen, ein Oberlicht der drei Fenster war geöffnet.

      Parker hatte den schwarzen Covercoat aufgeknöpft und die Zwille schußbereit gemacht. Johnny Farding konnte das nicht sehen. Er war am hochbeinigen Monstrum zurückgeblieben.

      In der Lederschlaufe der Gabelschleuder lag bereits ein Spezialgeschoß. Es handelte sich dabei um eine Plastikkapsel, in der sich eine Glasampulle befand.

      Während des Weitergehens spannte Parker die Gummistränge und visierte kurz das vorhangfreie Oberlicht an. Dann entließ er die Plastikkapsel aus der Lederschlaufe und ging weiter, als wäre überhaupt nichts passiert.

      Die Plastikkapsel zischte durch die Luft und wischte durch das geöffnete Oberlicht. Parker hörte einen dumpfen Aufschlag und wußte, daß die Glasampulle zerbrochen war. Falls sich im Clubheim Personen aufhielten, würden sie mit Sicherheit nicht lange in dem stallähnlichen Gebäude bleiben.

      Sie kamen noch schneller heraus, als zu erwarten war.

      Zwei, drei, dann insgesamt vier junge Männer husteten sich die Seele aus dem Leib und torkelten ins Freie. Sie schlugen um sich, verbeugten sich und bellten wie Seehunde. Sie waren völlig hilflos und sahen sich außerstande, sich mit den beiden Besuchern zu befassen, wie es mit Sicherheit ihre feste Absicht war.

      Parker wandte sich zu Johnny Farding um.

      Der Schweinemäster stand breitbeinig vor dem hochbeinigen Monstrum und hielt die Forke in Händen.

      Parker lüftete überaus höflich die schwarze Melone.

      »Die sind ja schon wieder zurück«, rief Johnny Farding und tat jetzt mit einiger Verspätung erstaunt. »Na ja, dann werde ich mich wohl einschalten müssen.«

      Er verwandelte die Forke in einen Spieß und marschierte auf den Butler los. Dabei grinste er wieder in der bereits bekannten Art. Nur seine Augen verengten sich ein wenig.

      Der Schweinemäster hatte die feste Absicht, die beiden Besucher mit der dreizinkigen Forke zu attackieren.

      »Ich wußte es doch, Mister Parker«, ließ die ältere Dame sich erfreut vernehmen. »Diesem Subjekt habe ich von Anfang an nicht getraut.«

      Josuah Parker ließ sich auf nichts ein.

      Er nahm seinen Universal-Regenschirm waagerecht hoch, drückte auf einen Knopf, der unterhalb vom Bambusgriff verborgen war, und löste damit einen Pfeil aus, der durch den hohlen Schirmstock jagte, das Freie erreichte und sich anschließend in die linke Armbeuge des Mästers bohrte.

      Johnny Farding blieb jäh stehen und blickte auf den bunt gefiederten Pfeil, der kaum größer war als eine Stricknadel. Dann stieß er so etwas wie einen Urschrei aus, setzte sich wieder in Bewegung und rannte auf den Butler zu.

      Es war eindeutig seine feste Absicht, Parker zu perforieren.

      *

      Dabei übersah er allerdings Lady Simpson, in der er wohl keine Gegnerin vermutete. Er passierte sie, nachdem der Butler seitlich ausgewichen war. Als der Schweinemäster Myladys Höhe erreichte, schlug sie mit ihrem Pompadour in gekonnter Manier zu.

      Der im Handbeutel befindliche Glücksbringer tat wieder mal seine Schuldigkeit. Das mächtige Hufeisen krachte auf die rechte Schulter von Johnny Farding und ließ ihn in den Knien einknicken. Dabei verlor der Mäster die Forke, wollte sie wieder an sich reißen, litt aber bereits deutlich unter Konditionsschwierigkeiten und fiel auf die Knie.

      Lady Agatha langte erneut lustvoll zu.

      Sie setzte den Pompadour auf den Hinterkopf von Johnny Farding, der nach vorn fiel, sich mit der Stirn abstützte und dann nicht mehr ansprechbar war.

      »Ich sollte sicherheitshalber noch mal zuschlagen«, fand die Detektivin und blickte ihren Butler an.

      »Vielleicht später, Mylady, sonst könnte es zu lange dauern, bis Mister Farding Ihnen Rede und Antwort stehen wird.«

      »Nun gut, aber erinnern Sie mich daran«, gab sie zurück. »So leicht soll er mir nicht davonkommen. Er hätte Sie ja glatt umgebracht, wenn ich nicht gewesen wäre.«

      Parker barg den präparierten Pfeil, dessen Spitze mit einer hochwirksamen Chemikalie bestrichen war. Der Muskelapparat des hünenhaften Mannes war vorerst gelähmt. Um Johnny Farding brauchte man sich nicht weiter zu kümmern.

      Dafür aber um die insgesamt vier Streifengardisten, die inzwischen schon nicht mehr so ausdrucksstark husteten. Sie wischten sich dicke Krokodilstränen aus den Augen und leisteten so gut wie keinen Widerstand, als der Butler sich nun ihrer annahm.

      Mylady hatte die Forke in die Hände genommen und schritt auf die vier am Boden hockenden Männer zu. Sie trugen Jeans, ärmellose Lederjacken


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