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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Durch den Regentag sei es ruhig auf der Berghütte und so stünde einem Ausflug nichts im Wege.

      Rosemarie warf sich von einer Seite auf die andere. Sie schlief immer nur eine kurze Weile, dann wachte sie wieder auf. Als sie draußen in der Wirtstube Geräusche hörte, stand sie auf. Sie zog sich an und ging hinaus.

      »Guten Morgen! Schon wach?«

      »Guten Morgen, Toni! Ich mache eine ganz neue Erfahrung. Wenn man verliebt ist, hat man nicht nur weniger Hunger, sondern man braucht wohl auch weniger Schlaf.«

      »Da ist etwas dran, Rosemarie! Das hast du richtig erkannt. Trotzdem solltest du mit mir frühstücken. Die Eier mit Speck sind gleich fertig!«

      »Gut, dann lass mich den Kaffee aufbrühen, das Wasser ist heiß.«

      Toni und Anna saßen beim Frühstück, als sie Schritte hörten.

      »Nanu? So früh schon ein Wanderer?«

      Toni legte die Gabel hin und stand auf. Er schaute aus der Küchentür und lachte.

      »Da hat wohl noch jemand wenig geschlafen. Es scheint, du kommst doch noch zu deinem Ausflug, Rosemarie!«

      Gaudenz betrat die Küche. Er blieb erst einmal stehen und schaute Rosemarie an.

      »Der Himmel stehe mir bei! So eine Veränderung! Madl, bist du es wirklich? Fesch schaust aus.«

      Eine zarte Röte stieg Rosemarie in die Wangen.

      »Ich bin es wirklich, Gaudenz! Ich bin Rosemarie. Die neue Rosemarie hat nichts mehr von der alten traurigen Rosel. Es sei denn, die alte Rosel hat dir besser gefallen?«

      »Wie kannst du so etwas denken? Du gefällst mir immer, ob als Rosel oder als Rosemarie. Doch als Rosemarie bist du so strahlend. Ich glaube, da ist ein Wunder geschehen. Die Engel vom ›Engelssteig‹ haben nicht nur die Zeit angehalten, die haben eine neue Zeit anbrechen lassen.«

      Gaudenz ging auf Rosemarie zu. Er griff nach ihren Händen.

      »Du siehst einfach nur fesch aus. Das bunte Dirndl steht dir gut. Der Glanz in deinen Augen ist wunderbar. Ich wünsche mir, dass er nie mehr erlischt. Es ist, als brennen tausende Kerzen in deinem Innern, als würde die Sonne in deinem Herzen sein. Lass nie mehr Regenwolken aufziehen!«

      »Dann musst du sie vertreiben, Gaudenz! Du hast sie einmal vertrieben und wirst sie immer vertreiben.«

      »Ich werde mich bemühen! Es werden nie mehr wieder dunkle Wolken über deinem Leben stehen, wenn du mich machen lässt und mir vertraust. Und wenn es sein muss, dann trage ich mit meinen eigenen Händen den Berg ab. Steinbrocken für Steinbrocken räume ich vom ›Höllentor‹ fort, damit nie wieder schwarze Wolken dort über dem Gipfel stehen können.«

      Toni räusperte sich.

      »Gaudenz, ich will dein poetisches Gesäusel nicht tadeln. Du hast wirklich eine dichterische Ader. Aber du solltest deutlicher werden. Du hast die neue Rosemarie vor dir und nimmer die alte Rosel.«

      Toni blinzelt Gaudenz zu und verließ die Küche.

      »Ja, Toni hat Recht«, sagte Gaudenz leise.

      Er nahm Rosemaries Hände und legte sie um seinen Hals. Er musste nicht viel dafür tun. Rosemarie kam ganz nah an ihn heran.

      »Rosemarie, ich liebe dich! Ich liebe dich, seit dem Augenblick, als ich dich in Tonis Auto gesehen habe.

      Sie schaute ihm in die Augen.

      »Ich weiß, Gaudenz! Ich habe den Blitz der Liebe auch gespürt. Ich liebe dich, Gaudenz!«

      Rosemarie spürte, wie Gaudenz leicht zitterte.

      »Ich bin sehr glücklich, Rosemarie! Ich möchte dich sofort etwas fragen. Doch ich bin mir nicht sicher, ob es für dich nicht zu früh ist. Nicht, dass du erschrecken tust. Aber es fällt mir so schwer, die Geduld aufzubringen.«

      »Nur Mut, Gaudenz! Ich bin hart im Nehmen!«

      Sie mussten beiden lächeln.

      »Willst du mich heiraten? Willst du meine Frau werden? Musst dir keine Gedanken machen. Mit meinen Eltern habe ich gesprochen. Ihnen macht die Vergangenheit deiner Familie und dass du im Waisenhaus aufgewachsen bist und deine Eltern geschieden sind und dein Vater im Gefängnis war, nichts aus.«

      »Das war eine lange Erklärung, Gaudenz! Ja, ich will deine Frau werden. Ich will es, weil ich dich liebe und mir sicher bin, dass du mich liebst. Die Vergangenheit kann ich nicht ungeschehen machen. Aber ich kann damit leben. Sie wird unsere Zukunft nicht trüben. Ja, liebster Gaudenz, ich werde gern deine Frau!«

      Sie schauten sich tief in die Augen. Dann näherten sich ihre Lippen. Zuerst berührten sie sich ganz sacht und vorsichtig. Dann verschmolzen sie in inniger Liebe.

      »Ich liebe dich so, meine Rosemarie! Du machst mich so glücklich!«

      »Ich bin glücklich bei dir, Gaudenz! Ich bin mir sicher, dass uns eine besondere, eine außergewöhnliche Liebe verbindet. Sie wird halten, ein ganzes langes Leben.«

      »Ja, Rosemarie, sie wird halten und darüber hinaus wird unsere Liebe in unseren Kindern weiterleben.«

      »Wir werden glückliche Kinder haben, Gaudenz, nicht?«

      »Ja, das werden wir, ganz bestimmt!«

      Sie küssten sich wieder.

      Toni kam herein. Er schüttelte ihnen die Hände. Viel sagen musste er nicht. Rosemarie und Gaudenz hatten sich gefunden.

      Rosemarie aß ihre Eier mit Speck zu Ende, Gaudenz trank eine Tasse Kaffee.

      Dann packte Rosemarie ihren Rucksack, und sie verließen die Berghütte.

      *

      Gaudenz und Rosemarie betraten Hand in Hand die Wohnküche auf dem Moosbauer Hof. Die Eltern saßen beim Frühstück.

      »Guten Morgen! Mutter! Vater! Das ist Rosemarie! Sie ist meine Braut! Wir haben uns ausgesprochen. Ich habe ihr meine Liebe gestanden und ihr einen Heiratsantrag gemacht. Sie hat ihn angenommen!«

      Gaudenz legte den Arm um Rosemaries Schultern.

      »Rosemarie, das sind meine Eltern, Ludwig und Trudel Moosbauer!«

      Gaudenz’ Mutter ging auf Rosemarie zu. Sie breitete die Arme aus.

      »Komm her, Madl! Bist uns willkommen. Wirst unseren Buben glücklich machen, dessen bin ich sicher. Was uns angeht, mich und meinen Mann, so wollen wir dir die Elternliebe geben, die du nie hattest, auch wenn wir nur die Schwiegereltern sind.«

      Zuerst schloss Trudel Moosbauer Rosemarie in ihre Arme, dann ihr Mann Ludwig, bevor die beiden ihren Buben umarmten.

      »Des ist dann ja ganz schnell gegangen mit euch beiden, schneller als wir gehofft hatten. Das ist wunderbar!« bemerkte Ludwig Moosbauer.

      »Ludwig, dabei hat der Himmel eingegriffen. Ich will mich net versündigen. Aber da ist etwas gutzumachen gewesen, denke ich. Des arme Madl war lang genug unglücklich gewesen«, sagte Gaudenz’ Mutter.

      Sie setzten sich zu Tisch. Ludwig und Trudel frühstückten zu Ende. Dann zeigten Gaudenz und seine Eltern Rosemarie das große Haus, die Nebengebäuden, und den Garten.

      »Was sagst dazu? Gefällt es dir hier?«

      »Wie kannst du fragen, Gaudenz! Das Haus ist so riesig! Ich kann mir nicht vorstellen, darin alleine mit dir zu wohnen.«

      »Oh, die Eltern wohnen zwar auf dem Altenteil, aber sie gehen eigentlich nur zum Schlafen über den Hof. Sonst sind sie hier. Und die vielen Zimmer …, des gibt wunderbare Kinderzimmer …, denke ich mir.«

      »Oh ja! Jedes Kind wird sein eigenes Zimmer haben!«, freute sich Rosemarie.

      Die Glocken auf dem Kirchturm der schönen Barockkirche läuteten zur Sonntagsmesse.

      »Wollen wir alle zur Messe gehen?«, fragte Trudel. »Dann können euch


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