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Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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verschreiben wir ihr eben welche«, erklärte er. »Allerdings müßte sie sich dazu lieber von einem Gynäkologen untersuchen lassen, damit es nicht die falschen sind.«

      »So einfach sagen Sie das?« stöhnte Marion Brehmer.

      »Kirsten ist doch achtzehn, soviel ich weiß. Anbinden können Sie sie nicht mehr und vorschreiben läßt sie sich sowieso nichts. Antibabypillen sind noch das kleinere Übel. Sind damit Ihre Magenschmerzen wenigstens teilweise behoben?«

      Er hatte seine eigene Art, mit seinen Patientinnen umzugehen. Frau Brehmer kannte er jetzt schon ziemlich genau. Er mokierte sich nicht darüber, daß sie so jugendlich wie nur möglich wirken wollte. Er mochte das sogar, denn ihm waren gepflegte Frauen lieber als solche, die sich gehenließen.

      »Wenn ich mit meinem Mann doch sprechen könnte, wie mit Ihnen«, sagte Marion Brehmer seufzend.

      »Versuchen Sie es mal. Vielleicht ist es ihm lieber, als wenn Sie ihm etwas vorjammern. Nehmen Sie sich nicht alles so zu Herzen«, fuhr er dann besänftigend fort, denn er wußte genau, wann der Zeitpunkt kam, daß er den verständnisvollen Arzt herauskehren mußte. »Sonst bekommen Sie wirklich noch Magengeschwüre, und damit kann man sich verflixt herumplagen. Das gibt auch Falten, und das wollen wir doch nicht.«

      Sein Charme war faszinierend. Man konnte ihm nicht widerstehen. Allerdings wußte er auch in solchen Augenblicken Distanz zu wahren.

      »Sie meinen also, daß man Kirsten wirklich Antibabypillen geben soll?« fragte Marion Brehmer.

      »Vorbeugen ist besser, als ein Fiasko«, erklärte er. »Ich werde nachher selbst mal mit ihr sprechen.«

      Nebenbei hatte er ihren Puls gefühlt und den Blutdruck gemessen. »Temperatur haben wir auch nicht«, meinte er lächelnd. »Ich bin drei Tage abwesend. Falls etwas sein sollte, müßten Sie mit Dr. Feldmann vorliebnehmen.«

      »Fahren Sie weg? Ach ja, ich habe gelesen, daß das Sanatorium eröffnet wird. Insel der Hoffnung, das klingt vielversprechend. Vielleicht kann ich meinen Mann auch mal zu einer Kur bewegen.«

      »Das wäre gar nicht schlecht«, sagte Dr. Norden freundlich.

      Dieser Besuch war harmloser verlaufen, als er erwartet hatte, und er hatte nicht lange gedauert. Heute schien Marion Brehmer tatsächlich mehr mit ihrer Tochter beschäftigt zu sein, als Eindruck auf ihn machen zu wollen.

      Draußen flegelte sich Kirsten in einem Sessel, die Füße auf den kostbaren Marmortisch gelegt.

      »Eigentlich sind Sie in Ordnung«, sagte sie lässig. »Verraten Sie mir mal, wie Sie mit allen Versuchungen fertig werden?«

      »Mit welchen Versuchungen?« fragte er gleichmütig. »Ich bin Arzt. Die Anatomie des weiblichen Körpers birgt keine Rätsel für mich.«

      »Haha«, machte sie.

      »Und auf die Verpackung kommt es auch nicht an«, fuhr er gleichmütig fort. »Ihre Mutter sagte mir, daß Sie Antibabypillen haben wollen. Gehen Sie doch in den nächsten Tagen mal zu Dr. Kent. Wenn Sie wollen, melde ich Sie an.«

      Kirsten wurde knallrot. Mit einem Ruck nahm sie die Beine vom Tisch.

      »Können Sie mir denn keine verschreiben?« fragte sie mit sehr gekünstelter Forschheit.

      »Das überlasse ich lieber dem Facharzt. Er kann besser entscheiden, welches Medikament angebracht ist. Da gibt es nämlich auch verschiedene Sorten, und jeder Körper reagiert verschieden.«

      »Ich mag mich aber nicht ausziehen«, stieß Kirsten hervor.

      Dr. Norden lächelte. »Dann brauchen Sie ja auch keine Antibabypillen«, sagte er gelassen. »Wiederschauen, Fräulein Brehmer.«

      *

      Dr. Norden kam eben noch rechtzeitig zum Konzert. Die Türen wurden gerade geschlossen. Aber er hatte ohnehin seinen Platz ganz am Rande, weil er meist zu spät kam und manchmal auch mitten aus einem Konzert herausgeholt wurde. Aber wenn es nur irgendwie möglich zu machen war, ließ er sich keines mit einem guten Solisten entgehen.

      Der Saal verdunkelte sich schon. Eine schmale gepflegte Hand legte sich auf Daniels Arm, als er sich niederließ.

      »Hast es ja gerade wieder mal geschafft, Dan«, raunte ihm eine weibliche Stimme zu.

      Er nahm die Hand und drückte sie flüchtig. Er hatte gewußt, daß Isabel Guntram neben ihm sitzen würde. Das war schon seit mehr als sieben Monaten so.

      Er sah nur ganz rasch zu ihr hinüber.

      Sie sah apart aus wie immer. Er kannte dieses herbe, eigenwillige Gesicht ganz genau. Isabel war Journalistin, ganz eine Frau dieser Zeit, ohne Sentimentalität mitten im Leben stehend, emanzipiert und nicht darauf bedacht, die Bewunderung der Männer zu erregen. Sie hatten sich im Tennisklub kennengelernt und auf Anhieb gemocht. Intime Beziehungen gab es zwischen ihnen nicht.

      Jetzt ließ Daniel sich von den Tönen einfangen und die Umwelt mitsamt Isabel war für ihn versunken. Die Liebe zur Musik hatte er von seinem Vater mitbekommen. Wenn ihm Zeit blieb, setzte er sich auch gern selbst an den Flügel, der in seiner modernen Penthousewohnung einen besonderen Platz einnahm.

      Der Solist dieses Abends, der junge Pianist David Delorme, übertraf alle seine Erwartungen. Hingerissen lauschte ihm Daniel, nicht ahnend, wie bald er ihm in einer ganz anderen Situation begegnen sollte.

      Die Pause kam, und eigentlich wollte Daniel jetzt gar nichts anderes mehr hören. Er war noch immer völlig in der Faszination dieses jungen Genies gefangen.

      »Er ist wirklich phantastisch«, sagte Isabel. »Hoffentlich wird man ihn nicht bald zu Tode managen.«

      »Ich möchte gehen«, sagte Daniel rauh.

      »Habe ich deine empfindsame Seele verletzt, Dan?« fragte Isabel.

      »Den Rest kann ich mir schenken. Das Orchester habe ich schon besser gehört. Gehen wir noch ein Glas Wein trinken?«

      »Unter Menschen?« fragte sie mit leichtem Spott.

      »Wir können auch zu mir fahren, wenn du willst.«

      Sie war überrascht. Diesen Vorschlag hatte er noch nie gemacht, und sie war schon lange neugierig, wie er lebte.

      »Wenn nicht eine andere bereits sehnsüchtig wartet«, sagte sie burschikos.

      »Sei doch nicht albern. Wer sollte denn warten? Ich habe keinen Harem.«

      Nicht um die Welt hätte Isabel es zugegeben, aber sie hatte sich oftmals Gedanken gemacht, mit wem er seine freien Abende verbringen mochte. Gleichgültig war Daniel ihr nämlich nicht, aber sie war nicht die Frau, die sich einem Mann anbot. Sie war viel zu selbstbewußt und zu klug, um sich eine Freundschaft zu verscherzen wegen einer augenblicklichen Stimmung.

      Sie fuhren in seinem Wagen. Sie fuhr bei Nacht grundsätzlich nicht, weil sie nachtblind war.

      Niemand begegnete ihnen, als sie das moderne Hochhaus betraten.

      »Ein Riesenhaus und keine Menschenseele«, bemerkte Isabel, als sie mit dem Lift aufwärts fuhren.

      »Ärzte und Büros«, erklärte Daniel in seiner knappen Art. So leger er sich mit seinen Patienten unterhielt, so lakonisch war er im persönlichen Gespräch.

      Doch seine Wohnung war hinreißend gemütlich, wie Isabel schnell feststellen konnte.

      »Du hast Geschmack«, stellte sie fest.

      Daniel lächelte. »Hast du daran gezweifelt?« fragte er.

      »Nein, aber ich habe dich in eine kühlere Umgebung hineingedacht.«

      »Die habe ich in der Praxis«, lachte er.

      Sein Lachen war bezwingend, mitreißend. Isabel hätte auf der Stelle schwach werden können. Sie mußte sich arg zusammennehmen, um ihm nicht um den Hals zu fallen und diesen lachenden Mund mit den schneeweißen gleichmäßigen Zähnen zu küssen.

      »Machen


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