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Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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mit ihm. Da wollen wir uns mal nicht einmischen.«

      »Mr. Docker?« fragte Fee verwundert.

      »Gestern bin ich dir eine Antwort schuldig geblieben, Fee«, erwiderte Dr. Cornelius. »Jetzt erzähle ich euch, wo ich gestern war.«

      Sie zogen sich zurück ins Haus. Flori stand indessen vor dem grauhaarigen Mann, der in eine Decke gehüllt auf der Terrasse des Gästehauses saß. »Darf ich mich bei dir verstecken?« fragte er. »Wir spielen mit Katja Verstecken.«

      »Hier werden sie dich bestimmt nicht suchen«, brummte William Docker.

      »Deswegen«, sagte Flori. »Katja hat gesagt, dich darf man nicht stören. Du bist krank. Wieso bist du krank?«

      »Warst du noch nie krank?« fragte William Docker.

      Flori schüttelte den Kopf. »Wir trinken viel Milch. Von unseren eigenen Kühen. Mami sagt, das ist das Beste. Trinkst du keine Milch?«

      »Von der Kuh würde ich schon welche trinken«, erwiderte William Docker.

      »Milch kommt immer von Kühen. Manchmal auch von Ziegen, aber die schmeckt nicht so gut«, erklärte Flori. »Aber unsere Kühe geben gute Milch und viel. Sie haben ja auch eine schöne Alm. Bei uns wird keiner krank. Darf ich mich jetzt bei dir verstecken?«

      »Hier sucht dich doch keiner«, wiederholte William Docker. »Wo ist denn eure Alm?«

      »Willst mal rauskommen?« fragte Flori. »Aber da mußt du steigen, oder mit dem Jeep mußt du fahren, sonst kommt man da nicht rauf. Gesund mußt du erst sein, sonst verschnaufst du dich nicht.«

      »So, das meinst du? Wie heißt du überhaupt?«

      »Der Flori bin ich, und mein Bruder heißt Hannes«, erwiderte Flori.

      »Und dein Vater?«

      »Papi heißt Bob, und Mami heißt Milli. Und wir wohnen auf der Riefler-Alm.«

      Als hätte er es nicht geahnt. Aber irgendwie hatte er es gleich gewußt, als der Kleine vor ihm stand, denn er hatte gemeint, seinen Sohn Bob vor sich zu sehen. William Docker fuhr sich über die Augen.

      »Und wo ist dein Papi jetzt?« fragte er.

      »Och, der ist in der Stadt. Die Mami hat uns hergebracht, weil der Dr. Cornelius doch gestern bei uns war. Er ist mächtig nett. Papi weiß gar nicht, daß wir hier sind.«

      »Und wo ist deine Mutter?« fragte William Docker heiser.

      »Ist nicht Mutter, ist Mami«, sagte Flori. »Sie ist wieder ’naufgefahren, weil ja viele Gäste heute da sind. Nur der Hannes ist hier.«

      Und da schrie es schon: »Flori, Flori, hab’ ich dich erwischt.« Und Hannes kam angerannt.

      »Hast mich nicht erwischt«, sagte Flori. »Hab’ mich mit dem netten Großpapa unterhalten. Bist du einer?« fragte er, William Docker aufmerksam anblickend.

      Der stand auf aus dem Sessel. Die Decke fiel herunter.

      »Mr. Docker«, sagte Katja aufgeregt, »Sie sollen sich nicht anstrengen.«

      »Papperlapapp«, sagte er, »macht mich nicht kränker, als ich bin. Ich brauche nur Milch von einer richtigen Kuh zu trinken, dann fehlt mir nichts mehr.«

      »Hab’ ich ihm gesagt«, erklärte Flori wichtig.

      Katja drehte sich um und eilte davon. Aufgeregt platzte sie in Dr. Cornelius’ Zimmer herein.

      »Mr. Docker ist übergeschnappt«, stieß sie atemlos hervor. »Komm schnell, Onkel Johannes.«

      »Was ist denn los?« fragte Dr. Cornelius.

      »Er sagt, er brauche nur Milch von einer richtigen Kuh zu trinken, dann fehle ihm nichts mehr.«

      »Bei uns gibt es die ja auch nur in Flaschen«, sagte Dr. Cornelius gelassen. »Auf der Riefler-Alm bei den Woldans bekommt er sie frisch.«

      »Onkel Johannes«, sagte Katja verwirrt, »er ist krank.«

      »Krank vor Sehnsucht«, sagte Dr. Cornelius gedankenverloren. »Aber ich werde nach ihm sehen.«

      Er sah William Docker. An jeder Hand hatte er einen Jungen.

      »Und ihr wollt mir zeigen, wie man auf die Alm kommt?« hörte er ihn fragen.

      »Es ist aber weit zu Fuß, und Mami ist schon heimgefahren«, sagte Flori. »Sie muß der Zenzi helfen.«

      »Gibt es bei euch ein gutes Essen?« fragte William Docker.

      »Und was für ein gutes«, sagte Flori.

      »Schokopudding hier schmeckt aber auch gut«, sagte Hannes.

      »Und Sie sind auf Diät gesetzt, Mr. Docker«, schaltete sich Dr. Cornelius ein.

      Der alte Herr warf ihm einen flammenden Blick zu. »Ich weiß, was mir guttut«, sagte er. »Ich will nur ein Glas frische Milch trinken.«

      »Nur das?« fragte Dr. Cornelius, und da wußte William Docker, daß er nichts mehr zu verbergen brauchte. »Nein, nicht nur das«, sagte er leise. »Ich habe viel gutzumachen.«

      »Aber doch nicht gerade, wenn dort droben Hochbetrieb ist«, sagte Dr. Cornelius. »Wie wäre es, wenn Sie diesen beiden Jungen erst mal eine Geschichte erzählen würden?«

      »Eine Geschichte? Was für eine?«

      »Die Geschichte von einem alten Mann, der eine weite Reise unternahm, um das wiederzufinden, was er verloren hatte«, sagte Dr. Cornelius.

      »Kannst du Geschichten erzählen?« fragte Hannes. »Wir hören gern welche.«

      »Mami hat wenig Zeit, weil meistens viel Leute da sind«, warf Flori ein.

      »Dann werde ich euch eine Geschichte erzählen«, sagte William Docker, und der Blick, den er Dr. Cornelius zuwarf, bedeutete, daß er mit den beiden Buben allein sein wollte. Aber der Arzt hatte gar nicht die Absicht, sie zu stören. Und er mußte ja Daniel und Fee auch noch die Geschichte dieses Mannes erzählen, der einen weiten Weg, der ihn viel Selbstüberwindung gekostet hatte, gegangen war, um sein Ziel zu erreichen.

      »Und was soll nun geschehen?« fragte Fee, als sie William Dockers Geschichte kannte.

      »Gegen fünf Uhr wird Mildred Wol­dan kommen, um ihre Söhne zu holen. Und sie wird einen reuevollen Großvater mitnehmen.«

      »Und hier wird ein Zimmer frei«, sagte Daniel. »Dann werde ich schnell mal Frau Leitner anrufen, daß sie gleich kommen kann.«

      »Nur nicht so hastig, mein lieber Daniel«, sagte Dr. Cornelius. »Noch ist er nicht weg, und so wild brauchen wir auch nicht auf den Profit zu sein. Mr. Docker hat vorausbezahlt.«

      »Aber auch bei anderen gibt es Familienprobleme zu lösen«, sagte Daniel.

      »Immer mit der Ruhe. Man merkt die Hektik der Großstadtmenschen«, sagte Dr. Cornelius gelassen.

      »Und da kommt Isabel«, rief Fee.

      Doch vor ihr war schon Dr. Schoeller da, um Isabel willkommen zu heißen.

      Dr. Cornelius und Daniel tauschten einen verständnisinnigen Blick.

      »Was sagt man dazu«, murmelte Daniel.

      »Isabel«, rief Katja freudig.

      »Ein willkommener Gast«, sagte Dr. Cornelius. »Ich glaube nicht, daß wir uns noch Sorgen um die Zukunft unserer Insel machen müssen, mein Junge. Wird dir der Abschied von der Stadt immer noch schwer?«

      »Nicht von der Stadt, Johannes. Von der Praxis, den Patienten, von Molly. Man kann nicht alles gleich über Bord werfen.«

      Johannes Cornelius nickte. »Und sicher ist es für euch beide gut, wenn ihr eine Zeit allein seid.«

      »Bis dahin werden immerhin noch einige Monate vergehen«, sagte Daniel. »Aber du wirst sicher öfter etwas finden, um Fee nach München


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