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Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse AutorenЧитать онлайн книгу.

Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren


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Armee unterhielt ein riesiges Heerlager, um die Chiricahuas zu beeindrucken. Aber die ließen sich nicht einmal blicken.

      Cochise schien sein Abkommen mit Howard sehr ernst zu nehmen und nicht daran zu denken, es zu brechen.

      Noch einmal warf John einen suchenden Blick in die Tiefe, konnte jedoch nichts erkennen. Die Poststation mußte genau unter ihm liegen. Hier hatte er gestanden und den Jefe beobachtet, als er sich mit den Männern der Butterfield Overland unterhalten hatte.

      Die höchste Stelle des Apache-Passes war so düster, daß der Scout nicht mal die Umrisse der Gebäude erkennen konnte. Curt Miller hinter ihm stieß einen gedämpften Ruf aus. John wirbelte herum, sondierte das Gelände.

      Aber hier oben auf der Felsplatte war es genauso dunkel wie unten im Tal. Er sah etwas, aber was es war, konnte er nicht erkennen. Schwarze Punkte schienen über dem Erdboden zu schweben, kamen aber nicht näher.

      Der Himmel im Osten erhellte sich etwas. Bald mußte der Mond aufgehen.

      Haggerty ging zu Miller, nahm ihm die Zügel seines Pferdes aus der Hand und blickte über die Schultern zurück. Das Pferd an seiner Seite wieherte leise. John hielt ihm die Nüstern zu. Da war etwas, dahinten in der samtenen Schwärze der Nacht.

      »Aufpassen!« hauchte er. »Gib mir Flankenschutz, Curt!«

      »Klar.« Millers Antwort war nur ein Flüstern.

      John tastete sich Schritt für Schritt vorwärts, wie einer, der ins kalte Wasser steigt. Das Pferd ließ er einfach stehen. Miller würde schon aufpassen.

      Er sah wieder die schwebenden Punkte und verharrte. 20 Yards war er schon vorgedrungen, da glaubte er zu spüren, daß irgend etwas oder irgend jemand vor ihm stand.

      John Haggerty legte sich einfach auf den Bauch und sah von unten nach oben. Der Himmel klarte sich auf, Sterne blinkten, aber ihr Glanz war schwach und milchig.

      Ihm war, als wären die Felsen und Büsche vor ihm größer geworden. Plötzlich pfiff Curt Miller. Das Pfeifen erinnerte an den Jagdschrei des Nachtfalken, aber Indianer ließen sich nicht täuschen.

      Sie waren Meister in der Nachahmung von Tierstimmen und konnten sich mit den Rufen der Vögel und Landtiere über weite Entfernungen hinweg verständigen.

      Schließlich wurde es ein bißchen heller vor Haggerty. Er sah schwache Umrisse, erkannte Felsen, Sträucher… Menschen. Fünf. Sie waren herangekommen, hielten sich aber in respektvollem Abstand. Ganz sicher wußten sie, daß sie zwei bewaffnete Weiße vor sich hatten.

      John blieb stehen, wartete, was sie unternehmen würden. Aber nichts geschah. Eine Maus oder sonst irgendein kleines Tier huschte vor seinen Füßen davon. Er erschrak so, daß er vorübergehend die Fassung verlor und am liebsten zurückgelaufen wäre.

      In seinem Rücken knackte ein Gewehrschloß. Das war unklug. Miller mußte wissen, daß Apachen in der Nacht nicht angriffen, und bis zum Morgengrauen war es immer noch Zeit, sämtliche Gewehre der Welt zu laden.

      Als Haggerty wieder hinüberblickte, waren die Gestalten wie vom Erdboden verschluckt. John ging den Weg zurück. Er bat Curt Miller, ihm mit den Pferden zu folgen. Am Tag hatte er etwas weiter entfernt eine Anhäufung von Felsen gesehen, ein idealer Schutz für die Nacht.

      Er umging Büsche und Stachelzeug und stieß genau auf die mächtigen Quader und Felsbrocken, die säulenartig übereinander zum dunklen Nachthimmel aufragten.

      »Hier werden wir bleiben«, flüsterte er. »Bring die Pferde dort drüben in den Spalt und binde sie irgendwie fest! Wenn Apachen in der Nacht auch nicht angreifen, Pferde stehlen sie doch.«

      »Wieviel waren es?«

      »Ich habe fünf gezählt. Wahrscheinlich sind noch mehr in der Nähe.«

      Miller kam nach einer Weile wieder und drückte sich an John Haggerty vorbei. Lange stand er so und starrte in die Dunkelheit.

      »Nichts mehr zu sehen«, sagte er. »Falls sie es in der Morgendämmerung versuchen, schicken wir sie mit blutigen Köpfen nach Hause.«

      »Das wäre nicht im Sinne der Abmachung«, erinnerte John ihn.

      »Verdammt! Sollen wir uns abschlachten lassen, wie Karnickel?«

      »Davon redet niemand. Wenn sie uns angreifen, versuchen wir’s zuerst mit Warnschüssen. Das macht die Leute bei der Poststation aufmerksam und schreckt die Indianer vielleicht ab.«

      »Okay«, sagte Miller. »Wachen wir abwechselnd?«

      Er ging von den Felsen ein Stück weg, setzte sich auf einen Stein und beobachtete das Plateau. Nichts bewegte sich vor ihm, kein Nachtvogel überflog die kleine Mesa, kein Kleingetier huschte. Und das machte John Haggerty stutzig.

      Die Nachttiere mieden die Stelle. Aber warum?

      Es gab nur eine Erklärung. Indianer lagerten vor ihm, um das erste Licht des neuen Tages auszunutzen, die beiden Weißen zu überfallen.

      John sah über die Schulter zurück und den hellen Schimmer über dem Gebirge. Der Mond ging auf und mußte binnen weniger Minuten alles hier oben verändern. Dann konnte er alles besser sehen, aber auch gesehen werden. Es machte nichts, denn sie wußten, daß zwei Weiße hier auf der Felsplatte waren.

      *

      Der Mond erhellte den ganzen Canyon, zeichnete die Bäume, Büsche und Felsen mit scharfen Schatten auf den Boden und an den Wänden nach. Der Creek floß zwischen den grasigen Ufern träge dahin. Der Wind ließ die dichten Kronen der Hickorybäume, die die rechte Abzweigung des Canyons blockierten, heftig schwanken.

      Der wild aussehende Indianer pflockte seinen Schecken an, dann watete er durch den Bach, spürte das kalte Wasser kaum, hielt den Blick wachsam auf das Gehölz gerichtet. Er ging langsam darauf zu, das Gewehr im Anschlag, geladen und gespannt, den Finger am Abzug.

      Er hatte den geheimen Weg gefunden und betreten, aber er wußte nicht, ob die Chiricahuas diesen Weg nicht ebenfalls kannten. Sie waren die eigentlichen Herren in diesem Gebirge, und sie kannten hier jeden Pfad und Steg.

      Noch ein kurzes Stück mußte er klettern, dann stand er oben auf der Paßstraße und konnte in aller Ruhe die seltsamen Gebäude beobachten, die er gesehen hatte, als er Cochise begleitet hatte.

      Im Schatten der letzten Bäume blieb Victorio stehen. Er sah sich um und lauschte. Alles war ruhig und friedlich, aber diese Ruhe und dieser Frieden schienen für Indianer Unheil zu bergen.

      Noch nie hatte er einem Weißen getraut, deswegen verstand er Cochise nicht, der plötzlich duldete, daß Bleichgesichter hier oben am Paß ein festes Haus errichteten.

      Er bewegte sich schnell durch das Gehölz und erreichte die andere Seite, blieb im Schutz der kahlen Felswand stehen und starrte lange auf das offene Gelände des Seitentals.

      Von dort aus konnte er kletternd in wenigen Minuten zum Paß gelangen. Und da trug ihm der Wind den schwachen, bitteren Geruch eines Holzfeuers zu. Victorio blickte nach links, einen langen, steil ansteigenden Hang hinauf, und seine Augen wurden groß.

      Dort standen Häuser auf einer mit Gras bedeckten Felsplatte. Da begriff der Mimbrenjo, daß er sich etwas in der Richtung getäuscht hatte. Er war näher bei der Station, als er gedacht hatte, und der Hang war auch nicht so steil wie weiter hinten.

      Es gab Spalten und vorspringende Steinbrocken, in denen man sich festklammern oder halten konnte.

      Der Mimbrenjo kletterte hoch. Auf halber Höhe blickte er zurück in den Canyon. Trotz der Dunkelheit kam ihm alles klein und winzig vor, jeder Busch, jeder Baum.

      Nach einer halben Stunde war er oben. Hinter dem fast fertigen Stallgebäude war er herausgekommen. Victorio ließ sich auf das feuchte Gras fallen und preßte das erhitzte Gesicht in den kühlen Humusboden.

      Eine Weile später sah er sich um. Die Gebäude waren aus lachsfarbenen Bruch- und Feldsteinen gemauert worden. Neben schmalen Fenstern gab es Schießscharten, die dem Mimbrenjo zu denken gaben. Er wunderte sich,


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