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Wallensteins Tod. Friedrich SchillerЧитать онлайн книгу.

Wallensteins Tod - Friedrich Schiller


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keine Wahl zu haben,

       Und eine Gunst ist die Notwendigkeit.

       —Die ist vorhanden. Blicke nicht zurück.

       Es kann dir nichts mehr helfen. Blicke vorwärts!

       Urteile nicht! Bereite dich, zu handeln.

       —Der Hof hat meinen Untergang beschlossen,

       Drum bin ich willens, ihm zuvorzukommen.

       —Wir werden mit den Schweden uns verbinden.

       Sehr wackre Leute sind's und gute Freunde.

       (Hält ein, Piccolominis Antwort erwartend.)

       —Ich hab dich überrascht. Antwort mir nicht.

       Ich will dir Zeit vergönnen, dich zu fassen.

       (Er steht auf und geht nach hinten. Max steht lange unbeweglich,

       in den heftigsten Schmerz versetzt; wie er eine Bewegung macht,

       kömmt Wallenstein zurück und stellt sich vor ihn.)

      Max.

       Mein General!—Du machst mich heute mündig.

       Denn bis auf diesen Tag war mir's erspart,

       Den Weg mir selbst zu finden und die Richtung.

       Dir folgt' ich unbedingt. Auf dich nur braucht' ich

       Zu sehn und war des rechten Pfads gewiß.

       Zum ersten Male heut verweisest du

       Mich an mich selbst und zwingst mich, eine Wahl

       Zu treffen zwischen dir und meinem Herzen.

      Wallenstein.

       Sanft wiegte dich bis heute dein Geschick,

       Du konntest spielend deine Pflichten üben,

       Jedwedem schönen Trieb Genüge tun,

       Mit ungeteiltem Herzen immer handeln.

       So kann's nicht ferner bleiben. Feindlich scheiden

       Die Wege sich. Mit Pflichten streiten Pflichten.

       Du mußt Partei ergreifen in dem Krieg,

       Der zwischen deinem Freund und deinem Kaiser

       Sich jetzt entzündet.

      Max.

       Krieg! Ist das der Name?

       Der Krieg ist schrecklich, wie des Himmels Plagen,

       Doch er ist gut, ist ein Geschick, wie sie.

       Ist das ein guter Krieg, den du dem Kaiser

       Bereitest mit des Kaisers eignem Heer?

       O Gott des Himmels! was ist das für eine

       Veränderung! Ziemt solche Sprache mir

       Mit dir, der wie der feste Stern des Pols

       Mir als die Lebensregel vorgeschienen!

       Oh! welchen Riß erregst du mir im Herzen!

       Der alten Ehrfurcht eingewachsnen Trieb

       Und des Gehorsams heilige Gewohnheit

       Soll ich versagen lernen deinem Namen?

       Nein! wende nicht dein Angesicht zu mir!

       Es war mir immer eines Gottes Antlitz,

       Kann über mich nicht gleich die Macht verlieren;

       Die Sinne sind in deinen Banden noch,

       Hat gleich die Seele blutend sich befreit!

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