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Die Habsburger und das Übersinnliche. Gabriele Praschl-BichlerЧитать онлайн книгу.

Die Habsburger und das Übersinnliche - Gabriele Praschl-Bichler


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außergewöhnlichste Erlebnis der vergangenen Jahre hat ein in der Hofburg arbeitender Wachebeamter im Februar des Jahres 1987 gehabt. Herr E.**) hatte eben seinen Rundgang durch die Gänge der Hofburg begonnen. Mit einer starken Lampe und einem elektronischen Gerät ausgestattet, das seinen genauen Standort anzeigt, begab sich der Mann auf die etwa dreieinhalb Kilometer lange Strecke, die durch Keller und Dachboden führt. »Fledermäuse hat er hier schon oft gesehen, auch Marder, die in den alten Gemäuern ihre Wohnung eingerichtet haben. Die langen, dunklen Korridore erscheinen sensiblen Naturen schon bei Tag fremd und ein wenig unheimlich. Wer hier also bei der Nacht seine Arbeit tut, darf nicht ängstlich sein. In dieser Nacht aber sieht und hört Herr E. etwas, das sein Leben verändert. Irgend etwas hat ihm den Schreck in alle Knochen fahren lassen. Was immer es war, er spricht nicht darüber. Aber nie wieder, das sagt er, wird er in der Hofburg eine nächtliche Runde drehen …«. Der Wachebeamte war im Jahr 1987 übrigens nicht der einzige, der Zeuge einer paranormalen Erscheinung wurde. Denn überall in der Burg »vor allem … im ältesten Trakt, dem Schweizertrakt, klagen Menschen in diesen Monaten über nächtliche Störungen. Schritte sind zu hören, Klopfgeräusche, Ächzen und Stöhnen … Geräusche … von Schuhen mit spitzen Absätzen … Dinge (wurden) verrückt, Kleinigkeiten wie Zigaretten oder Schreibstifte von einer Seite des Schreibtisches auf die andere geschoben … Und ein Wissenschaftler des Bundesdenkmalamtes hatte gehört, wie jemand seufzend auf das Sofa niedersank, konnte aber keinen Menschen sehen …« (alles in: dies., S. 145f.)

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      Kaiserin Zita (mit Schirm) hatte schon als Mädchen von der »Weißen Frau« in der Hofburg gehört. Ihr Interesse wuchs, als sie die Frau Erzherzog Karls, des späteren letzten Kaisers von Österreich, und Residentin des Wiener Stadtschlosses wurde.

      Kaiser Franz Joseph, der als tiefgläubiger Katholik ebenfalls unter der Wahrheit litt, wäre Mord als Todesursache sehr zurecht gekommen. Aber er kannte den genauen Tathergang und die Abschiedsbriefe seines Sohnes an mehrere Familienmitglieder, weshalb also kein Zweifel an dessen Freitod bestand. Der Kaiser mußte im Gegenteil seiner Familie sogar erzählen, daß er »von allen Seiten (höre), dass hier (in Ungarn) fast niemand an die Art von Rudolfs Ende glauben wolle, dass die meisten an Mord oder doch gezwungenen Selbstmord glauben … Papa sagt ganz richtig, es sei unbegreiflich, wie die Leute glauben können, dass man das Ärgste erfindet.« (ebenda)

      Vermutlich ist es auf die Prophezeiung der Nonne aus Metz und auf die kurz nach der Tat sehr verschieden lautenden Pressemeldungen zurückzuführen, daß einige Hobby-Historiker bis heute an politische Verschwörung und an Mord glauben. In manchen Berichten hieß es allerdings auch, der Tod wäre durch »Herzstillstand« eingetreten. Diese Angabe hat man – soweit ich mich erinnere – auch an die Patres der Augustinerkirche weitergegeben, um den Kronprinzen in der dortigen Familiengruft christlich beisetzen zu dürfen. Eine Geisteskrankheit, vermutlich Schizophrenie, die von den Ärzten erst später in Erwägung gezogen wurde, hätte den besten Grund für die »Freisprechung« durch die katholische Kirche gegeben: »Wiederhofer (s. S. 40) sagt, er (Kronprinz Rudolf) sei eben an Verrücktheit gestorben, wie ein anderer an einer andern Krankheit. Dieser Gedanke ists, glaube ich, der Papa aufrechterhält …« (Marie Valérie, 21. August 1889)

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      Abholung des Leichnams von Kaiserin Elisabeth aus dem Hotel Beau Rivage in Genf. Hier hatte die Kaiserin gewohnt, bevor sie sich am 10. September 1898 für eine Fahrt über den See einschiffte und auf dem Weg dorthin von einem Attentäter erdolcht wurde.

      Das Ende der Geschichte ist hinlänglich bekannt: Kaiserin Elisabeth wird von einem Mann niedergestoßen, der ihr eine Feile ins Herz bohrt. Es gelingt ihm, die Waffe wieder aus ihrem Brustkorb zu ziehen, weshalb man zunächst nicht erkennt, was genau geschehen war. Die Kaiserin richtet sich auf, geht weiter und erreicht sogar noch das Schiff, mit dem sie Genf verlassen möchte. Sie erleidet aber bald einen Schwächeanfall, sinkt zusammen und verstirbt wenig später an den Folgen des Attentats. Der genaue Tathergang ist in dem 1909 erschienenen Buch »Aus den letzten Jahren der Kaiserin Elisabeth« nachzulesen. Die damalige Begleiterin der Kaiserin und Zeugin des Mordanschlags, die Hofdame Gräfin Irma Sztáray, hat darin die letzten Stunden der Kaiserin akribisch genau festgehalten.

      Doch wieder zurück zu Kaiserin Zita und ihrer Forschung zu den Erscheinungen der Weißen Dame


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