Werte messen – Change erfolgreich gestalten. Группа авторовЧитать онлайн книгу.
Spörer, Sebastian: Erlebnis bringt Ergebnis! Wie Unternehmen von Team-Erlebnissen profitieren! White Paper, herausgegeben im Auftrag der Jochen Schweizer Corporate Solutions GmbH, 2017
Autorenprofil
© Björn Marquart
Christian Albat ist gebürtiger Wuppertaler und hat nach einem Auslandsaufenthalt in den USA und seiner Ausbildung zum Industriekaufmann und Betriebswirt im Marketing, Einkauf sowie Controlling in einem Chemieunternehmen gearbeitet. Nach einer Führungsaufgabe im Dienstleistungsumfeld rund um Personalgewinnung und -marketing leitete er in einer Beratungsfirma den Vertrieb für den gesamten Trainingsbereich, wo er auch die Zusammenarbeit mit Rainer Krumm startete. Seit 2010 ist Christian Albat selbstständiger Berater, Trainer und Moderator. Heute leitet er zusammen mit seiner Frau Rebecca Albat die ALBATrosse HR-Beratung als werteorientierte Personal- und Organisationsberatung in Starnberg. Seit 2017 ist Christian Albat zudem Ausbilder für 9 Levels in Deutschland und Österreich und unterstützt 9 Levels in der weiteren Internationalisierung.
Christian Albat – ALBATrosse HR-Beratung
Meisenweg 6b
82319 Starnberg
Mobil: 0176-10 09 72 97
E-Mail: [email protected]
Typisch Organisationsentwickler?!
Biografische Muster in der Weiterbildungsszene
So unterschiedlich die Biografien von Menschen aus der Weiterbildungsbranche häufig sind, so sehr ähneln sie sich in einem wichtigen Punkt: ihrer Werteentwicklung und den dazu jeweils passenden Karrierestufen. Der folgende Beitrag zeigt anhand der 9 Levels of Value Systems® den »typischen« Berufsweg vom HR-Einsteiger, Trainer oder Coach bis zum Organisationsentwickler auf. Sie lernen anhand eines ganz konkreten Beispiels im Interviewstil die beruflichen Stationen eines heute erfolgreich selbstständigen Organisationsentwicklers kennen und erhalten Impulsfragen für eine Reflexionsreise entlang Ihres eigenen beruflichen Weges. Folgen Sie der Erkenntnis von Søren Kierkegaard: »Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muss man es aber vorwärts.«
Eine überraschende Erfahrung aus der Praxis
In meiner mehr als zehnjährigen Tätigkeit als Ausbilder von Trainern, Coaches und vor allem von Organisationsentwicklern für das Reiss Motivation Profile® und die 9 Levels of Value Systems® durfte ich über tausend Menschen kennenlernen und ihre Karriereentwicklung begleiten. Dabei hat sich in mir das Gefühl manifestiert, dass es etwas gibt, das die meisten Menschen dieser Berufssparte verbindet. Auf den ersten Blick unterscheiden sich ihre Biografien oft extrem, genauso wie die innere Motivation (das Warum), sich für diesen Beruf zu entscheiden. Schaut man aber genauer hin, so entdeckt man eine Art roten Faden, der sich durch die meisten dieser Biografien zieht. Er wird sichtbar, wenn man die Frage nach dem Wofür stellt, nach dem Blickwinkel der jeweiligen Person auf sich und die Welt. Anders gesagt: Es sind die tiefer liegenden Werte bzw. die Werteentwicklungen, die sich bei fast allen Trainern, Coaches und Organisationsentwicklern über die Jahre ähneln. Lange konnte ich dieses verbindende Element nicht in Worte fassen, geschweige denn eine Erklärung dafür finden – bis ich zum ersten Mal mit dem Wertemodell von Clare W. Graves in Berührung kam. Inzwischen ist aus meinem Gefühl eine wissenschaftlich belegte Tatsache geworden, basierend auf zahlreichen Auswertungsgesprächen zu Personal Value Systems mit den Teilnehmern meiner Zertifizierungen.
Es kommt auf die Passung an!
Wir erleben Zufriedenheit, wenn es eine hohe Passung gibt zwischen den Werten, die wir in uns tragen, und dem Leben, das wir führen. Dabei stehen wir oft vor der Herausforderung, dass sich Phasen hoher Zufriedenheit mit Phasen tiefer Unzufriedenheit abwechseln. So ergeht es auch Coaches, Trainern und Beratern. Arbeiten sie in Festanstellung und genügt ihnen heute noch ein gutes Feedback ihrer Teilnehmer, so fragen sie sich bereits morgen, warum sie im Vergleich zu freiberuflichen Trainern so wenig Tageshonorar erhalten. Haben sie es dann als Selbstständige geschafft, eigene Kunden zu gewinnen, bemängeln sie nach ein paar Jahren, dass die Routinen der Trainings sie langweilen. Arbeiten sie als Coach auch mit den weichen und tiefen Themen des Menschen, bemerken sie, dass ihre Bemühungen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sind, da der Coachee im großen System seiner Lebens- und Arbeitswelt doch wenig ausrichten und verändern kann. Und falls sie dann später als Organisationsentwickler oder Prozessbegleiter systemischer und ganzheitlicher ansetzen, kommt bald die enttäuschende Erkenntnis, dass das große Ganze auch nur ein Teil von etwas noch Größerem und nicht immer rational zu Erfassendem ist – bis sie ihre Zufriedenheit immer mehr aus dem Wissen ziehen, eigentlich nichts zu wissen, und der Intuition und der »Feldenergie« vertrauen.
So schwierig sie auch manchmal auszuhalten sind, wir brauchen diese Krisen, wenn wir uns weiterentwickeln wollen. Für den Sprung von einem Level zum nächsten gibt es immer Auslöser, die eine Veränderung zwingend notwendig machen. Erst wenn wir einen ausreichend großen Leidensdruck empfinden, beginnen wir, Dinge anders anzugehen, zu beenden oder neu zu starten. Frei nach Nietzsche: Jeder Stern entsteht aus einem Chaos.
Wertewandel in der persönlichen Biografie
Werte verändern sich im Laufe des Lebens. Manche verlieren an Bedeutung, andere rücken in den Vordergrund. Auf welcher Werteebene im Graves’schen Modell sich dabei eine Person konkret befindet, hat nichts mit »Erfolg« zu tun. Die Stufen beschreiben eher Lebensphasen. Wo und wie lange sich jemand dort wohlfühlt, hängt lediglich von der persönlichen Präferenz ab.
Fragen für jeden Level können dabei helfen, sich diese Wertewandel bewusst zu machen:
1. Auslöser: Was leitet die Veränderung in eine neue Wertephase ein (z. B. Unzufriedenheit, Gefühle, aber auch »erzwungene« Veränderungen wie der Wechsel des Berufes / des Wohnortes, das Erleben von Krankheit / Trauer / neuer Liebe etc.)?
2. Bedürfnisse: Was suche bzw. finde ich auf der neuen Stufe (z. B. mehr Sicherheit / Orientierung / Freiheit o. Ä.)?
3. Lebenswelt: Wie spiegelt sich das konkret im Leben wider?
4. Merkmale: Was sind die typischen Merkmale der neuen Stufe (z. B. Einzelkämpferdasein, Unbesiegbarkeit, große Teamverbundenheit, hoher Wissensdurst, erhöhtes Sicherheitsbedürfnis etc.)?
Ein Beispiel aus der Praxis
Die soeben vorgestellten Fragen der biografischen Wertereise sind für mich ein fester Teil meines Methodenkoffers als Coach, Trainer und Berater. Ich nutze sie in vielen Rückmeldegesprächen zu Personal Value Systems, in Werteworkshops mit Kunden und natürlich auch in meinen 9-Levels-Zertifizierungen, um den Menschen die Dynamik der Werteebene anhand ihres eigenen Erlebens zu verdeutlichen. Natürlich verwende ich nicht immer das vollständige Fragenset. Je nach Situation setze ich oft nur Teile der vier Fragen ein und nehme so