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Perry Rhodan 3084: Brigade der Sternenlotsen. Uwe AntonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 3084: Brigade der Sternenlotsen - Uwe Anton


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genau wie Wasser. Nicht, dass es launisch gewesen wäre, aber es hatte seine Eigenwilligkeiten.

      Meist war es einfach nur ein wenig zäher als Wasser, dabei aber von einer unglaublichen Transparenz, einer unnatürlichen, fast übernatürlichen Durchsichtigkeit. Das Bendo war das allgegenwärtige Lebenselixier der Superintelligenz HATH'HATHANG, wenn man so wollte, deren pikogentische Technosumme. Tenshuun konnte so weit sehen, wie der unverstärkte Blick seiner Augen reichte. Manchmal hatte er das Gefühl, bis in die Unendlichkeit schauen zu können.

      Rot schimmerte das Meer im Licht der Sonne Mic'Mithar, die hoch im Zenit stand. Die Kraft des Gestirns war stark genug, um die Tagseite von Nou'Noinou in helles, fast grelles Licht zu hüllen, das gesamte Gleißmeer auf dieser Seite der Welt. Es bedeckte einen großen Teil des Planeten, aber es gab noch genug Landflächen, darunter auch einige karge, leblose Hochplateaus, um eine funktionsfähige Infrastruktur und wichtige Schaltknoten auf diesem Planeten zu errichten, die das Schicksal vieler Galaxien beeinflussten.

      Tenshuun trat mit den Hinterbeinen und machte ein paar träge Schwimmzüge. Wenn er sich schneller, zielgerichteter bewegen wollte, setzte er den langen Stützschwanz ein, aber das war im Augenblick nicht nötig. Er hatte es nicht eilig.

      Er verzog die Falte über der Nase. Das gemächliche Tauchen bereitete ihm weniger Freude, als er gedacht hatte. Er war zu unruhig, um sich entspannen zu können. Er wusste, dass große Dinge ihre Schatten vorauswarfen, und wenn es irgend möglich war, wollte er Teil von ihnen sein, an der Gesamtheit mitwirken.

      Doch er musste warten, bis Leshugs Ruf erneut erklang, und das erfüllte ihn mit einer Ungeduld, wie er sie bislang nur selten verspürt hatte.

      Er peitschte wieder mit dem schuppigen Schwanz. Unter ihm erstreckte sich der Graben. An dessen Grund, 18.000 Meter unter der Oberfläche des Gleißmeeres und 17.500 Meter tiefer, als Tenshuun zurzeit tauchte, lag die Stille Stadt Ghus'Ghunar.

      Aus dem Augenwinkel bemerkte er eine Bewegung. Er drehte den Kopf und entdeckte einen Protozeitforscher in seinem typischen, unförmigen Skaphander.

      Ein Protozeitforscher! Kein gänzlich ungewohnter, aber doch seltener Anblick in den Tiefen des Gleißmeeres.

      Ohne die Arbeiten der Protozeitforscher war der Betrieb eines Sternenrads undenkbar.

      Bedeutete das etwa ...?

      Tenshuun wagte es nicht, den Gedanken zu Ende zu führen.

      Er winkte ihm zu, konnte aber nicht sagen, ob der Forscher ihn überhaupt bemerkt hatte. Er sank schneller in die Tiefe, als es Tenshuun ohne Hilfsmittel möglich war.

      Kurz darauf zog ein Tauchboot der Schammu an ihm vorbei, schwer gepanzert wie alles, womit sich dieses Volk umgab.

      Wieder so ein Hinweis darauf, dass etwas bevorstand. Protozeitforscher, Schammu ... Es herrschte reger Betrieb im Gleißmeer. Das verursachten für gewöhnlich die großen Dinge, die vieles, wenn nicht sogar alles, verändern würden.

      Die Schammu waren in alten Zeiten die Grenzwächter der Mächtigkeitsballung gewesen, doch seit Jahrhunderten immer näher ins Zentrum gerückt. Nun schützten und bewachten sie die Superintelligenz selbst. Etliche ihrer Panzerkolosse waren im Orbit stationiert, sie selbst patrouillierten regelmäßig durch das planetenumspannende Meer. Manchmal fragte Tenshuun sich, warum sie das überhaupt taten.

      Vermochte HATH'HATHANG sich nicht mehr selbst zu schützen?

      Und wovor müsste sie das denn?

      Eigentlich griff nichts und niemand mehr an. Die Friedenszone, die HATH'HATHANG geschaffen hatte, kannte keinen Aggressor mehr. Dort herrschte wahrer, allumfassender Friede.

      Ein anderer Gedanke kam Tenshuun in den Sinn, während er langsam tiefer sank.

      War das vielleicht der Grund, warum HATH'HATHANG schon so lange kein Sternenrad mehr gebaut und auf den Weg geschickt hatte?

      Er beschäftigte sich eingehend mit dieser Frage, obwohl er wusste, dass er keine Antwort finden würde. Seine Gedanken waren nicht imstande, die einer Superintelligenz nachzuvollziehen.

      Aber er war zuversichtlich, dass er es erfahren würde. Er war nicht zufällig an diesem Ort.

      Leshug würde es ihm mitteilen, und dann war jeder Zweifel ausgeschlossen.

      Leshug hatte ihn gerufen.

      Tenshuun justierte seinen Anzug und sank tiefer nach unten, der Stillen Stadt Ghus'Ghunar entgegen.

      *

      Auch in der Stillen Stadt waren alle Gebäude mit dem Bendo geflutet. Sie erhoben sich auf dem Meeresgrund, eine Vielzahl von Gebilden, erstarrt im durchsichtigen Bendo.

      Der Druck war nicht höher als außerhalb des Gleißmeeres oder an seiner Oberfläche. Das Bendo übte keinen aus, auch nicht in dieser Tiefe von 18 Kilometern.

      Tenshuun überkam eine gewisse Ehrfurcht.

      Als er den Meeresboden fast erreicht hatte, sah er Bewegungen. Viele Bewegungen, von 100 Benshéri oder mehr, die sich dort versammelten. Nicht zufällig; sie alle hatten den Ruf vernommen und waren ihm gefolgt.

      Er versuchte, die Präsenztöne einzuordnen, die er empfing, eine Vielzahl beständiger, in der Frequenz individuell einmaliger Brummtöne. Wann immer ein Benshér sprach, modulierte er seinen Präsenzton, aber er endete nie, war immer im Hintergrund zu hören. Aber es waren zu viele, um sie auseinanderzuhalten und alle Individuen zu erkennen.

      Einen jedoch hörte er heraus. Er erkannte ihn sofort, hätte ihn immer und überall erkannt.

      Sivshus Präsenzton.

      Er war noch immer von einer belebenden Vibration.

      Tenshuun hatte sie stets faszinierend gefunden. Ihr Präsenzton hatte sich so stark eingeprägt, dass er ihn wohl niemals vergessen würde.

      Sie war aus demselben Grund da wie er.

      Leshug hatte sie alle gerufen.

      Leshug musste seine Annäherung bemerkt haben, denn er modifizierte seinen Präsenzton, sodass Tenshuun ihn mühelos lokalisieren konnte.

      Tenshuun schwamm in die Richtung, in die der Ton wies, und schließlich konnte er Leshug in seinem Tauchanzug visuell erkennen. Aber Tenshuun war nicht der einzige Benshér, der den Kontakt mit ihm suchte. Alle Versammelten schwammen zu Leshug, und er sprach mit jedem einzelnen und teilte ihm mit, was er zu sagen hatte.

      Es dauerte eine geraume Weile, bis Tenshuun an der Reihe war, doch irgendwann wandte Leshug sich auch ihm zu.

      »Wir sind hier«, sprach Leshug zu ihm, wie er zuvor zu allen anderen gesprochen hatte, »weil HATH'HATHANG ein neues Sternenrad baut.«

      Ein neues Sternenrad!, dachte Tenshuun. Er hatte es schon geahnt, aber die konkrete Bestätigung war wie eine Offenbarung für ihn. Also doch!

      So flüchtig waren die Gedanken, die ein Benshér hegte ...

      Gerade eben hatte er sich noch gefragt, warum HATH'HATHANG schon so lange kein Sternenrad mehr gebaut hatte, und nun erfuhr er, dass sie wieder eines auf den Weg schicken würde!

      »Es steht kurz vor der Fertigstellung«, fuhr Leshug fort. »Es wird bei Weitem nicht das größte sein, das HATH'HATHANG jemals gebaut hat ...«

      Trotzdem war Tenshuun ergriffen. HATH'HATHANG hatte gigantische Sternenräder mit Dutzenden von Sonnen und Hunderten von Planeten konstruiert, aber selbst ein kleines war ein Wunder. Allein die Tatsache, dass HATH'HATHANG sich wieder an die Konstruktion eines solchen Gebildes gemacht hatte, war so bemerkenswert, dass es Tenshuun buchstäblich die Sprache verschlug.

      »Es ist ein ganz besonderes Sternenrad«, erklärte Leshug. »Denn es ist das letzte, das HATH'HATHANG jemals erschaffen wird.«

      Einen Augenblick lang war der Benshér fassungslos. »Warum?«, hörte er sich dann leise fragen. »Warum ist es das letzte?« Er glaubte, die Antwort darauf zu kennen, doch sie war so bedeutungsschwer, so ... schrecklich, dass er sie nicht wahrhaben


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